Monat: März 2018

Gefühle aushalten

In einer Welt, in der wir beständig vieles ausschalten können, sind wir es oft nicht gewöhnt, Dinge wirklich auszuhalten: Da sein, eine Sache oder ein Ereignis durchstehen. Mit Knopfdruck können wir störende Dinge ausschalten, setzen Kopfhörer mit Musik draußen auf, um den Straßenlärm unterwegs nicht zu hören. Selbst in Beziehungen ist es oft so, dass wir nicht gern den unbequemen Weg gehen, sondern Menschen aus unserem Leben ausschließen, wenn es anstrengend wird. – Und dann werden wir Eltern und ein kleiner Mensch liegt in unseren Armen, der sich nicht ausschließen lässt. Den wir nicht ausschließen sollten. Und wir Eltern kommen an unsere Grenzen, wenn wir merken: Da müssen wir durch, wir müssen Situationen aushalten und nicht abschalten. Weiterlesen

Selber anziehen: Anregungen zur Gestaltung eines Kinderkleiderschranks

Kürzlich habe ich auf dem Blog eine Reihe begonnen zum Thema Lass das Kind mal machen! – Warum das Selbermachen so wichtig ist“ und darin auch darüber geschrieben, was Eltern beachten können, damit sich Kinder selbständig anziehen können. Franziska von franzisaidwhat hat mir etwas später geschrieben, wie sie dieser Artikel zu einer Veränderung angeregt hat: Weiterlesen

Geburt: Begleitet werden statt entbunden

Gestern vor zwei Jahren habe ich mein letztes Kind geboren. Heute vor neun Jahren mein erstes. Drei Geburten habe ich erlebt innerhalb von 9 Jahren: eine im Geburtshaus, eine zu Hause, eine im Krankenhaus. Sie alle waren ganz unterschiedlich: unterschiedlich lang, unterschiedlich schmerzhaft, unterschiedlich laut und auch die Kinder, die geboren wurden, waren bei der Geburt ganz verschieden in ihrem Verhalten. Jede Geburt wurde von einer anderen Hebamme begleitet. Beständig waren nur ich und mein Partner, der immer an meiner Seite war.  Weiterlesen

Zur Mutter geworden

Ich liege neben Dir in Deinem Bett und streichel über deine Haare. Da liegst Du, mein großes Kind und liest in einem Buch, während ich neben Dir arbeite. Ich streichel über Deine Haare und denke daran, wie wenig Haare Du einmal hattest und dass ich einmal wirklich zur Ärztin ging, um zu fragen, ob sie wirklich noch nachwachsen irgendwann. Ich lächel in mich hinein bei diesem Gedanken an mein früheres Ich, an mein Erstes-Mal-Mutter-Ich und all die Fragen, die ich hatte, all die Sorgen und all die großen Pläne. Weiterlesen

„Eigentlich habe ich nicht geplant diese Mama zu werden“ – Sara Kulkas Weg zu Attachement Parenting

Noch vor einigen Jahren waren Familienbetten und langes Stillen nichts, das man in den breiten Medien vorgefunden hat – schon gar nicht positiv beschrieben. Mittlerweile ist bindungsorientierte Elternschaft im Mainstream angekommen und hat einen Platz gefunden in Elternmagazinen und immer öfter auch in anderen Medien. Auch prominente Frauen tragen dazu bei, indem sie öffentlich ihre Elternschaft leben und davon berichten, wie sie bindungsorientiert mit ihren Kindern leben. Sara Kulka hat in den letzten Jahren besonders dazu beigetragen, in Deutschland als Modell mit Kindern für langes Stillen und Familienbetten einzutreten. Bei FreeFamily4Real in München habe ich sie zum ersten Mal persönlich getroffen mit einem ihrer Kinder. Heute berichtet sie von ihrem Weg zur bindungsorientierten Elternschaft:

Sara, Du bist 27 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Du bist in Polen zunächst bei deinen Großeltern aufgewachsen und mit 6 zu Deiner Mutter nach Deutschland gekommen. Wie bist Du zur bindungsorientierten Elternschaft gekommen bei Deinen Kindern? Gibt es viel aus Deiner eigenen Kindheit, das Du mitgenommen hast oder lebst Du Elternschaft heute ganz anders?
Genau bis zu meinem sechsten Lebensjahr bin ich bei meinen Großeltern in Polen aufgewachsen und im Vergleich was ich zu Deutschland, bei meiner Mutter erlebt habe, kann man diese 6 Jahre, die ich in Polen gelebt habe, schon bindungsorientiert bezeichnen.

Eigentlich habe ich nicht geplant diese Mama zu werden, die ich heute bin. Und hätte mir jemand irgendetwas von bindungsorientierter Elternschaft erzählt oder vom Langzeitstillen, den hätte ich wohl leider als verrückt erklärt.
So wie mich heute die stark Erziehende Gesellschaft auch einschätzt.
Bis zur Geburt meiner Tochter hatte ich den Plan von einer perfekten Mutter und ja als ich meine Tochter das erste Mal in den Armen hielt, war mir mein Plan total egal. Ab da lernte ich wieder mehr auf mein Bauchgefühl zu hören und meinen Mutterinstinkt.

Bei uns in der Familie ist das Familienbett absolut normal, ich schlief bei meiner Oma im Bett und mein kleiner Bruder später bei mir aber dennoch wollte ich eigentlich, dass meine Kinder von Anfang an in ihren Betten schlafen, aber meine Meinung änderte sich schnell, zum Glück.
Ansonsten nehme ich aus meiner Kindheit so gut wie gar nichts mit, in de heutigen Umgang zu meinen Kindern.

Gab es etwas, das Dir besonders geholfen hat, Elternschaft so zu leben, wie Du es heute tust? Was ist Dein Tipp für andere Eltern?
Ich habe instinktiv schon immer AP gelebt, ohne das ich überhaupt wusste, dass es diese Bezeichnung gibt. Irgendwann lernte ich in einer Langzeitstill Gruppe, auf Facebook, meine heutige beste Freundin kennen. Die mich sehr unterstützt und mich noch mehr mit AP und Menschen wie dir bekannt gemacht hat. Und es immer noch tut.

Mein Tip für andere Eltern, verlasst euch auf eure Bauchgefühl und auf euren Elterninstinkt, es gibt keinen bessern Ratgeber, als das eigene Gefühl.

Als Model stehst Du viel im Rampenlicht und damit auch die Art, wie Du Elternschaft lebst. Wie ist es, als prominente Frau AP öffentlich zu leben? Was sind die Chancen, was ist schwierig?
Am Anfang war der Aufschrei groß in den Medien, die Kritik laut und die Verachtung da.
Aber mittlerweile habe ich gelernt, dass Kindererziehung ein extrem wunder Punkt bei Eltern ist und leider sich viele durch andere Meinung oder andere Leben, in ihrem angegriffen fühlen.
Manchmal habe ich auch überlegt zurück zu rudern, aber mein Umfeld hat mich sehr bestärkt, auch die Menschen, die mir auf Social Media folgen.
Mittlerweile erreichen mich täglich Nachrichten, von Müttern, die mir dankbar sind sie zum Umdenken gebracht zu haben, oder einfach nur dankbar, dass ich gewisse Themen anspreche.
Und das motiviert mich.
Aber ich merke, Deutschland wird offener AP gegenüber, vor zwei Tagen habe ich erst für die BILD ein Artikel über das Familienbett gedreht, morgen drehe ich mit RTL ebenfalls über das Familienbett und Sat 1 möchte für Freitag mit mir über die Alternative Kindererziehung sprechen.
Und ich bin einfach nur unwahrscheinlich dankbar für das Interesse aber natürlich auch dankbar Geld mit etwas zu verdienen, was mich glücklich macht und die Zeit mit meinen Kindern verbinden lässt.

Wie gelingt es Dir, Deinen beruflichen Alltag mit Deiner Art der Elternschaft zu vereinbaren? Hast Du familiäre Unterstützung, ein Dorf, nimmst Du Deine Kinder viel mit?Nur durch die Hilfe meiner Familie, insbesondere Mann, Schwiegereltern und meiner Mutter, kann ich so arbeiten und Bindung und mein Bedürfnis nach Arbeit vereinbaren. Fremdbetreuung kommt für mich momentan nicht in Frage.
Natürlich ist es auch nicht immer leicht, denn es gibt auch viele Jobs die ich absagen muss, aufgrund von zu langer getrennter Zeit von den Kindern, oder weil die Produktion die Gesichter meiner Kinder veröffentlichen möchten.

Was wünschst Du Dir zukünftig für Familien?
Für Alle Familien dieser Welt, wünsche ich mir mehr Bauchgefühl und vertrauen  auf den Elterninstinkt.
Mehr Horizont, Toleranz, Hinterfragen und ganz viel Liebe.

Wo können wir mehr über Deine Art Elternschaft zu leben sehen oder von Dir hören?
Ich bin sehr aktiv auf meinen Social Media Accounts, auf Facebook und besonders aber auf Instagram, außerdem bin ich auch immer wieder im TV oder Print und online Medien.
Google hilft da gerne ?

Am 13. Oktober hält Sara die Eröffnungsrede auf dem Attachment Parenting Kongress in Hamburg.

„Ich ziehe mich selber an!“ 5 Anzieh-Regeln für Eltern von Kleinkindern

Das Anziehen von Kindern ist eine Alltagssituation, die immer wieder Konfliktpotential bereit hält. Oft ist das An- oder Ausziehen schon in der Babyzeit schwierig. Nicht nur Wickelkämpfe finden statt, sondern auch Auseinandersetzungen um Kleidungsstücke. Je mehr das „Nein“ und „selber“ aber nach und nach in die Gedanken und den Wortschatz des Kindes aufgenommen wird, desto mehr wird die Bekleidungssituation oft zu einem Problem zwischen Eltern und Kind.

Weiterlesen

Lass das Kind mal machen! – Warum das Selbermachen so wichtig ist

Der Gedanke daran, das Kind „mal machen“ zu lassen, beinhaltet mehrere Herausforderungen: Die Herausforderung für das Kind, selber machen zu können und die Herausforderung für den Erwachsenen, dies aushalten zu können. Denn manchmal ist es nicht so einfach, das Kind eben „machen zu lassen“. Aber wenn wir es zulassen, können sowohl Eltern als auch Kinder davon profitieren. Weiterlesen

Ich bin Dein sicherer Hafen

Am Ende eines langen Tages liegen viele Abenteuer hinter unseren Kindern. Sie haben ja nur gespielt? Ja und nein, denn sie waren Forscher, Entdecker, waren Piraten und Hasen oder Bären. Sie sind über sich selbst hinaus gegangen, waren mutig oder zurückhaltend, haben Kompromisse gefunden oder sich durchgesetzt. Sie waren wild oder sanft und in Gruppen oder wagemutig allein unterwegs. Sie waren kleine Helden an diesem Tag. Weiterlesen

Unser Jahreszeitentisch im März – mit selbstgemachten Filzkeimlingen

Der März ist da, der Frühling steht vor der Tür. Weiß, Braun und Grau schleicht sich langsam davon uns wird ersetzt durch ein zartes Grün und andere sanfte Farben, die langsam aus der Erde sprießen. Genau so sprießen nun auch auch die ersten Farben auf dem Jahreszeitentisch: Die Sonne scheint warm herab und weckt die in der Erde schlafenden Samen. Mutter Natur kümmert sich liebevoll um sie, die sich räkeln und strecken und langsam entfalten – die einen früher, die anderen später. Weiterlesen

Das Herzenshaus Deines Kindes

Kürzlich bin ich über littleyears auf das schöne Bild von Mari Andrew über ein glückliches Herz gestoßen und dachte, welch wunderbare Veranschaulichung das ist und wie wunderbar damit ausgedrückt werden kann, wie ein glückliches Kinderherz aussehen kann, wenn die Bedürfnisse eines Kindes erfüllt werden. Bereits im letzten Jahr sprach ich auf der FEBuB über die kindlichen Bedürfnisse und die Bedürfnispyramide. Mit dem Herzenshaus des Kindes ist es jedoch noch besser, Baby- und Kinderbedürfnisse zu veranschaulichen. Weiterlesen