Kategorie: Allgemein

Der Mitteilungsdrang von Kindern

Stellen wir uns vor, wir Erwachsene reisen an einen Ort, an dem wir noch nie zuvor waren und dort sehen, riechen, spüren wir Dinge, die wir noch nie zuvor erlebt haben. Zufällig sind wir gemeinsam an diesem Ort mit einem Freund oder einer Freundin und zeigen hierhin und dorthin und machen mit Worten auf die erstaunlichen Dinge aufmerksam, die wir sehen. Stellen wir uns vor, dass unsere Reisebegleitung diesen Ort vielleicht schon kennt und ein wenig genervt ein „Ja…“ oder „Hm…“ oder vielleicht sogar ein „Ja, jetzt ist aber auch mal gut.“ hervor bringt. Und stellen wir uns auch vor, wie unsere Reisebegleitung auch anders reagieren könnte „Das findest du interessant? Lass uns das genauer ansehen.“ oder „Was findest du daran denn besonders schön?“. – Und nun stellen wir uns vor, dass nicht wir an der Stelle stehen, alles neu kennenzulernen, sondern unsere Kinder.

Die Welt ist voller Wunder

Jeden Tag erleben Kinder etwas Neues, etwas Aufregendes. Etwas, bei dem sie etwas lernen, das ihnen die Welt ein Stück weit näher bringt. Vielleicht ist es heute ein Insekt, das sie noch nie zuvor gesehen haben. Oder morgen entdecken sie, wie ein Stück Glas auf der Fensterbank funkelnde Lichtpunkte an die Wand zaubert. Oder sie haben am Vormittag im Kindergarten eine neue Fertigkeit entwickelt und sind weiter gesprungen, höher geschaukelt, schneller gerannt als je zuvor. Über viele Jahre gibt es in ihrer nahen Umgebung unglaublich viele neue Dinge zu entdecken und zu erfahren.

Dieses selbständige Entdecken der Welt ist für unsere Kinder von besonderer Bedeutung. Sie erfahren sich als wirksam: sie können selbst Dinge erreichen, neue Erfahrungen machen, etwas lernen. Sie können die Welt tatsächlich verändern und sehen, wie das mit ihren wachsenden Fähigkeiten geht. Die Freude über dieses Können, diese Möglichkeit, wollen sie mit ihren nahen Bezugspersonen teilen und von ihnen in deren Blicken, Worten und in der Mimik die eigene Freude widergespiegelt bekommen. Wir müssen Kinder nicht beständig loben für ihre Erkenntnisse, aber Kinder wollen darin gesehen werden, dass sie die Welt be-greifen und verändern. Dies gibt ihnen einen Ansporn, weiter zu machen, neugierig zu bleiben – eine besonders wichtige Eigenschaft für ihre Zukunft.

Mitteilungsbedürfnisse begleiten statt stoppen

Je nach Temperament des Kindes geht es mit den Neuentdeckungen in dieser Welt anders um: Einige Kinder beobachten lange, still und ausgiebig und stellen dann gezielte Fragen oder erzählen nur wenig. Andere hingegen erzählen ausführlich in Details, was sie erlebt und wahrgenommen haben. Wie auch immer unser Kind damit umgeht und welche Art von Mitteilungsbedürfnis es hat: es ist gut und wichtig, dass es sich mitteilen kann. Wir sollten diese Mitteilungen nicht stoppen, weil wir diese Information schon haben, weil wir schon wissen, dass Ameisen auch riesige Krümel tragen können, weil es uns gar nicht so relevant erscheint, dass das Kind nun allein hoch schaukeln kann ohne angeschubst zu werden. Ja, wir haben einen Informationsvorteil, einen -vorsprung. Wir wissen viele Dinge besser aus unserem Erfahrungswissen und natürlich gibt es im Vergleich auch andere Kinder, die Dinge besser, schneller etc. können. Und ja: Manchmal ist es tatsächlich für uns Erwachsene auch langweilig, sich lange Geschichten von Kindern anzuhören. Und dennoch ist es wichtig, dass wir eben als Erwachsene handeln und unsere Kinder mit Respekt liebevoll begleiten. Und das bedeutet, dass wir offen sind für die Wunder, von denen sie uns berichten wollen und dass wir uns an dem Funkeln in ihren Augen auch dann erfreuen, wenn wir selbst diese Erfahrung nicht ganz so mitreißend finden – vielleicht nicht wegen des Inhalts des Gesagten, sondern wegen des Kindes, das sich so sehr freut.

Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgenwachsen.de

„Einfach Halloween“ zu Hause feiern

Halloween steht vor der Tür und auch hierzulande wurde in vielen Städten und Gemeinden die amerikanische Tradition übernommen. Dort gehen Kinder insbesondere von Tür zu Tür, um Süßigkeiten zu sammeln. In diesem Jahr ist jedoch alles etwas anders und die Umzüge sollten ausfallen. Aber auch zu Hause lässt sich mit Kindern ein schönes Fest feiern – und die Dekoration muss auch nicht teuer eingekauft werden oder aus Plastik bestehen, sondern kann mit wenigen Materialien zu Hause selbst hergestellt werden.

Kleine Geister aus Stoffservietten oder Stoffresten

Wer weiße Stofftaschentücher, Servietten oder einfach einen quadratischen Stoffrest zu Hause hat, kann daraus mit wenigen Handgriffen ein kleines Gespenst zaubern. In der Mitte des Tuches wird ein Kopf mit etwas Schnur abgebunden, indem ein kleiner Wattebausch, eine Kugel oder ähnliches liegt. Aus zwei Ästen wird mit Hilfe einer Schnur ein Kreuz gebunden. Die vier Ecken des Tuches werden dann mit einer Schnur an den Enden des Kreuzes befestigt. So kann das kleine Gespenst aus dem Fenster schauen.

Geisterlichter aus Einmachgläsern

Ein altes Schraubglas kann mit etwas Mehlkleber, Transparentpapier und schwarzer Pappe schnell in ein Geisterlicht verwandelt werden. Für den Mehlkleber wird eine Tasse Mehl mit einer 3/4 Tasse Wasser zu einem Brei verrührt. Mit diesem kann das Transparentpapier dann in kleinen Stücken auf das Marmeladenglas geklebt werden. Abschließend werden zwei ovale Augen aus schwarzer Pappe aufgeklebt. Teelicht hinein, fertig!

Spinnenweben aus Zahnstochern und Kastanien

In eine Kastanie werden ringsum gleichmäßig verteilt 5 Zahnstocher gestochen. Zwischen diesen Zahnstochern wird dann von Zahnstocher zu Zahnstocher das Spinnennetz gewebt. Die Kastanie ist die Spinne, die in der Mitte sitzt. Diese Spinnennetze können dann am Fenster aufgehangen werden.

Gerippe aus Stöcken schnell geklebt

Noch schnell einen kleinen Ausflug machen, um im Wald oder Park ein paar unterschiedlich lange Äste zu sammeln. Diese können dann mit Heißkleber oder Nägeln zu einem Skelett verbunden werden mit einem Gesicht aus Pappe oder Baumrinde.

Gruselfühlkisten basteln

Vielleicht habt Ihr ja noch Schuh- oder Pappkartons zu Hause, die schnell mit einem kleinen handgroßen Loch in eine Fühlkiste verwandelt werden können. Ansonsten können auch Schüsseln genommen werden, die einfach mit einem Tuch verhangen werden, unter das die Kinderhand dann schlüpft. Im Karton oder in der Schüssel befinden sich dann unterschiedliche Dinge, die erfühlt werden können: zum Beispiel etwas haarige Wolle, ein Wattebausch, selbstgemachter Schleim, ein nasser Waschlappen, Kiefernadeln, etwas feuchtes Gras oder trockene Blätter.

Eine andere Variante des Spiels: Aus den gefüllten Kisten muss ein Gegenstand herausgesucht werden.

In der Hexenküche

Kleine Kinder matschen, rühren und füllen oft gern um. In der Halloween-Edition dieses Spiels können wir einen ausgehölten Kürbis als Hexenkochtopf nutzen. Hinein kommen kann entweder einfach Matschepampe aus dem Garten oder vom Balkon zum Rühren, Klecksen und Umfüllen. Oder es kommt ein selbstgemachter Schleim hinein oder mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser.

Mit größeren Kindern kann auch ein Experiment gemacht werden: Der überlaufende Kürbis. Hier wird Natron mit etwas Farbe vermischt und in den Kürbis gegeben und mit Apfelessig aufgegossen, so dass Schaum entsteht, der aus dem Kürbismund herauslaufen kann.

Geister- und Monsterbücher vorlesen

Eine Vorlesezeit bei Kerzenschein im Dunkeln ist ein weiterer einfacher Programmpunkt für eine Halloweenfeier zu Hause. Dabei kann dann auch als Thema aufgegriffen werden, dass Geister und Monster gar nicht gruselig sind und/oder Kinder keine Angst davor haben müssen – das ist ohnehin ein wichtiger Punkt bei diesem Fest, bei dem sich Kinder damit auseinandersetzen können, was gruselig ist, warum und wie sie mit solchen Ängsten umgehen und wie sie von ihren Eltern begleitet werden können. Eine Sammlung an Büchern zum Thema findet Ihr hier.

Ein kleines Grusel-Buffel anbieten

Es gibt zahlreiche Rezepte für Halloween mit mehr oder weniger großem Aufwand für gruselige Suppen mit Roter Beete, Kürbissuppen, auf die aufgrund ihrer dicken Konsistenz mit Kürbiskernöl und/oder Schmand Gesichter und Geister aufgezeichnet werden können. Tomaten können mit einem scharfen Messer und etwas Gurkenfüllung wie Halloween-Kürbisse aussehen oder Nachos können mit einer gruseligen Guacamole angeboten werden, die aus einem kleinen Kürbis herausläuft. Der Süßigkeiten anbieten möchte, kann kleine weiße Schaumküsse mit Zuckeraugen bekleben – so werden sie blitzschnell zu kleinen Geistern. Und Brezeln werden durch Zuckeraugen zu kleinen Fledermäusen. Zwei Kekse zwischen die ein Halbkreis aus Mini-Marshmallows geklebt wird, sehen aus wie ein Mund mit Zähnen.

Mit diesen Ideen wird Halloween auch zu Hause zu einem schönen Fest im kleinen Kreis.
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Raus in den Wald – Bücher für Waldausflüge mit Kindern

Ausflüge mit den Kindern in den Wald sind wunderbar – in jeder Jahreszeit. Im Winter können Spuren im Schnee betrachtet werden und man lauscht den Geräuschen, im Frühling wird beobachtet, wie die Natur erwacht, im Sommer bietet der Wald Kühle und Schatten zum Spielen, in Herbst werden Pilze gesammelt und Naturmaterialien, die dann im Winter verbastelt werden können. Ein paar schöne Bücher, die noch weitere Waldideen beinhalten, findet Ihr hier:

aus: 100 Dinge, die du im Wald tun kannst

100 Dinge, die du im Wald tun kannst

In den Wald gehen, um spazieren zu gehen? Ja, aber es ist noch so viel mehr möglich. 100 Ideen hat Jennifer Davis in ihrem Buch „100 Dinge, die du im Wald tun kannst“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) gesammelt: Hier finden sich Inspirationen für unterschiedliche Altersgruppen wie das Sammeln essbarer Wildblumen, waldtaugliche Yogaübungen, Fußspurensuche, Blattkunst, das Bauen eines Unterschlupfes und viele andere Dinge. Nicht alle Ideen darin sind für kleine Kinder (oder überhaupt Kinder) gedacht, aber das Buch zeigt die Vielfalt auf der Dinge, die möglich sind und dass ein Waldbesuch überhaupt nicht langweilig ist, sondern es jedes Mal neue Ideen geben kann, um den Wald auf eine andere Weise kennenzulernen. Auch für uns regelmäßige Waldbesucher waren noch ein paar neue Ideen dabei, wie die Idee, einen Spaziergang mit Hilfe eines Würfels zu machen, der vorgibt, wohin gelaufen wird.

aus: Die kleine Waldfiebel

Die kleine Waldfiebel

In der kleinen Waldfiebel von Linda Wolfsgruber (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) finden sich Informationen rund um den Wald für Kinder ab dem Schulalter. Mit dem Buch geht es auf eine informative und poetische Reise durch das Jahr im Wald. Hier finden sich die unterschiedlichen Baumarten vom Ahorn bis zur Zirbe, es finden sich Gedichte darin, Waldfrüchte samt passenden Rezepten. Das besondere Detail sind die Baumportraits, bei denen sich einige Abbildungen auf durchsichtigem Papier befinden, so dass der Baum einmal mit Blättern und einmal ohne betrachtet werden kann. Die kleine Waldfiebel ist ein sehr sanftes, ruhiges Buch über den Wald mit schönen, dazu passenden Illustrationen. Ein Buch, das tatsächlich ein wenig den Jahreslauf im Wald begleiten kann.

aus: Im Wald wird’s eng

Im Wald wird’s eng

In ihrem Buch „Im Wald wird’s eng“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) zeigt Annegrit Ritter ein großes Problem auf: Die Verdrängung der Waldgebiete mit ihren Folgen für die Tiere. Sie erklärt dies anschaulich anhand von Förser Bruno, dessen Wald immer kleiner wird. Die Tiere ziehen in die Stadt um, die für sie gefährlich ist. Dort passen sie sich den neuen Lebensbedingungen an und auch die Menschen gewöhnen sich an die Tiere. Das Buch verfügt über viele einfache Bilder, in denen mit Kindern zusammen viel entdeckt wird und das auch zur Reflexion einlädt über die Tiere, die in den Städten zu finden sind. Ein wenig fehlt jedoch am Ende der Aufruf, dass wir uns dennoch dafür einsetzen müssen, dass Wälder nicht noch kleiner werden und wir im Gegenteil darauf hinarbeiten müssen, wieder mehr passenden Lebensraum für die Tiere zur Verfügung zu stellen – denn nur die Anpassung der Tiere an die Stadt kann ja nicht die Lösung sein.

aus: Ales über Bäume

Wieso? Weshalb? Warum? Bilderbücher mit Klappen

Für jüngere Kinder, die Informationen zu den Bäumen im Wald haben wollen, finden sich viele Fakten in diesem Buch. Die Serie „Wieso? Weshalb“ Warum?“ aus dem Ravensburger Verlag hat für viele Themen schön aufgearbeitete Kinderbücher. Auch rund um Pflanzen und Natur gibt es hier die passenden Bücher für Kinder von 4 bis 7 Jahren.

Im Buch „Alles über Bäume“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) erfahren Kinder, was ein Baum ist, wie unterschiedlich Bäume sind, wo sie wachsen und überall zu finden sind. Außerdem wird der Aufbau von Bäumen (einzelne Schichten den Stamms ebenso wie Unterteilung in Wurzeln, Stamm, Krone) erklärt und das Wachstum vom Samen bis zum Baum nachgezeichnet. Letztlich wird auch darauf eingegangen, wo wir im Alltag überall Holz finden und warum es wichtig ist, Bäume zu schützen. Ein Eichhörnchen begleitet dabei von Doppelseite zu Doppelseite durch das Buch. Hervorzuheben ist auch, dass das Buch Kinder unterschiedlicher Hautfarbe abbildet und damit nebenbei auf natürliche Weise einen Aspekt gesellschaftlicher Vielfalt abbildet. Die vielen Klappen machen das Vorlesen interaktiv und helfen, einige Aspekte noch einmal visuell zu verdeutlichen. Als Begleitung für Projekte rund um das Thema „Bäume“ ist dieses Buch sehr hilfreich und bietet auch für Erwachsene spannende Informationen.

aus: Pilze. Verrückte Fakten über Fliegenpilz, Hefe und Co.

Was finden wir im Wald? Pilze!

Wenn wir im Wals unterwegs sind, macht es Spaß, Dinge zu sammeln: Stöcke und Steine sind ja oft von Kindern bevorzugt, aber auch Moos und Tannenzapfen sind beliebt. Und besonders im Herbst ist natürlich auch Zeit für das Pilzesammeln. Wichtig ist natürlich, sich mit Pilzen auszukennen. Viele spannende Informationen für Kinder ab 8 Jahren (und auch noch viel Wissenswertes für Erwachsene) findet sich im Buch „Pilze. Verrückte Fakten über Fliegenpilz, Hefe und Co.“ von Asoa Gwis und Liliana Fabisnska (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel). Hier erfahren Kinder wirklich alle wichtigen Informationen rund um Pilze, immer wieder auch mit dem Hinweis, dass diese auch giftig sein können. Außerdem gibt es neben einer Übersicht über die vielen Pilzarten und ihre Nutzung auch einige Rezepte. Ein Buch, das so richtig Lust macht auf das Pilzesuchen oder zumindest -ansehen.

Pipias Abenter – Manege frei für den Waldzirkus

Pinipas Abenteuer – Manege frei für den Waldzirkus

Von Pinipa gibt es schon eine ganze Serie, in der ihre Abenteuer beschrieben werden. Nun hat es Greta mit ihrer geheimen Freundin Pinipa auf eine Gartenparty an einem Wald verschlagen. Leider ist es dort so langweilig, dass Greta einschläft. Pinipa aber organisiert in der Zwischenzeit gegen die Langeweile einen Waldzirkus und besucht die Waldtiere: den Mistkäfer, der auf seinem Mistball balanciert, das Eichhörnchen, das akrobatisch am Baum turnt, der zaubernde Rabe, die anderen Vögel, die Nester flechten, zimmern oder maurern und viele andere. Auf der Reise durch den Wald werden so auf verspielte Weise die Tiere des Waldes vorgestellt mit ihren jeweiligen Besonderheiten und eröffnen so einen neuen und spannenden Blick auf das Leben der Tiere und ihre Eigenschaften. „Pinipas Abenteuer. Manege frei für den Waldzirkus“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) ist deswegen ein schönes Buch, das das Interesse am Wald und an Ausflügen dorthin, auf denen dann Tiere gesucht und beobachtet werden, weckt.

aus: Das große Buch vom Schnitzen

Das große Buch vom Schnitzen

Frank Egholms „Das große Buch vom Schnitzen“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) ist eine schöne Idee für die Verarbeitung der vielen Stöcke, die im Wald gesammelt werden bzw. als Inspirationsquelle, was mit Schnitzmesser direkt im Wald gemacht werden kann. Neben grundlegendem Wissen finden sich hier viele kleine Anleitungen, wie man Zwerge und Vögel schnitzen kann oder sogar Brett- oder Fädelspiele. Eher für die erwachsene Hand ist dann die Anleitung zum Schnitzen einer Rassel. Ein schönes Buch für alle, die das Schnitzen lieben oder damit beginnen möchten. Oder zusammen mit einem Schnitzmesser ein tolles Geschenk.

* Transparenz:
Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon und Buch7, durch die Geborgen Wachsen im Falle einer Bestellung eine Provision erhält, ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Wir empfehlen dennoch, den lokalen Buchhandel durch das Einkaufen vor Ort zu unterstützen. Viele Bücher gibt es darüber hinaus zum Ausleihen in den öffentlichen Bibliotheken. Hier kann beispielsweise nach Büchern in den Bibliotheken in Berlin-Brandenburg gesucht werden.
Die vorgestellten Bücher wurden auf Anfrage von den Verlagen als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.

Das Zeugnis für die Eltern

Liebe*r_________,

dein erstes Schuljahr mit Homelearning ist nun vorüber. Es war eine aufregende Zeit, in der du dich stets für neue Themen begeistern musstest. Über diese Monate hinweg hast du eine hohe Lernbereitschaft gezeigt. Es fiel dir zunächst etwas schwer, dich in die neuen Themen einzuarbeiten und einen Platz in der Gruppe der Zuhauselernenden zu finden. Der Kontakt zu den Lehrer*innen war vielleicht nicht immer einfach für dich, aber du hast verantwortungsbewusst eine Position in diesem Gefüge eingenommen. Vielen Dank dafür!

Im Lernverband Zuhause hast du eine führende Position übernommen und im Laufe der Zeit deutlich an Sicherheit gewonnen. Es war nicht immer einfach, eigenständig, motiviert und sorgfältig die geforderten Aufgaben zu bewältigen und weiterzugeben. Dabei hast du großes Geschick bewiesen und nicht nur die zu erledigenden Aufgaben im Blick behalten, sondern auch große emotionale Kompetenz bewiesen in der Begleitung deines Kindes. Nicht immer ist alles reibungslos verlaufen. Flexibel hast du abgewägt zwischen Erfordernissen und Möglichkeiten. Das war sicherlich nicht immer eine leichte Entscheidung, aber du hast in der Mehrheit der Fälle sehr sicher reagieren können.

In den vergangenen Wochen hast du Kreativität bewiesen, Organisationsfähigkeit, emotionale Stärke, Flexibilität, Ausdauer und Empathie. Deine Leistungen lagen über dem Erwarteten und an manchen Stellen auch über dem Möglichen. Wir sind uns alle dessen bewusst, welche enormen Anstrengungen du erbracht hast, um dein Kind durch diese Zeit zu führen. Gewaltfrei und verständnisvoll zu handeln unter den gegebenen Rahmenbedingungen ist für die Atmosphäre im Familienalltag besonders wichtig – dies hast du gut gemeistert, auch wenn es an einigen Stellen manchmal zu Streitigkeiten gekommen ist. Du hast Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft bewiesen.

Liebe*r______________, wir danken dir für dein Engagement. Leider wurde deine Tätigkeit im Gesamtsystem noch zu wenig und zu selten bemerkt, berücksichtigt und honoriert. An dieser Stelle können wir aktuell nichts daran ändern außer zu sagen: Du hast Großes geleistet und es tut uns leid, dass es der Politik noch schwer fällt, das zu sehen. Wir hoffen, es ist nicht nötig, dich in ein weiteres Schuljahr zu versetzen. Aber wir danken dir – wenn es schon sonst niemand anderes tut – aus ganzem Herzen.

Der Verbund der Homelearning-Eltern

Hier kannst Du Dir Dein Zeugnis herunterladen und ausdrucken

Hier gibt es bei grossekoepfe auch ein Elternzeugnis oder hier bei Nils Pickert

Aufräumen im Kinderzimmer – Schluss mit Stress

„Räum jetzt endlich mal Dein Zimmer auf!“ Diesen Satz sagen so viele Eltern in der Hoffnung, das Kind würde auf einmal die Wohnung aus Erwachsenenaugen sehen, in die Hände klatschen und freudig erst die Kleinteile vom Boden aufräumen und anschließend die restliche Unordnung beseitigen. Tatsächlich aber blicken nach einem solchen Satz oft nur verunsicherte Augen um sich: Schließlich ist doch alles in bester Spielordnung, oder nicht?

Wechseln wir einmal die Perspektive

Sehen wir also einen Augenblick das Zimmer aus der Perspektive des Kindes, vielleicht auch tatsächlich aus der Augenhöhe des Kindes. Da ist die sorgsam aufgebaute Eisenbahn: Holzteil musste in Holzteil gesteckt werden. Die passenden Züge wurden ausgewählt, drum herum noch eine kleine Landschaft gebaut aus Bausteinen und Figuren. Ein Stück daneben liegen die gerade durchgeblätterten Lieblingsbücher auf einem Stapel. Herausgenommen aus dem Regal, in dem die anderen Bücher, die gerade nicht so spannend sind, noch stehen. Da sitzen die Kuscheltiere in Reichweite, eines sieht scheinbar dem Eisenbahntreiben zu.

Das Spiel ist die Arbeit des Kindes. Im Spiel zeigt sich, welche Entwicklungsaufgaben das Kind gerade angeht, wie Fein- und Grobmotorik gerade ausgebaut werden, welche Themen das Kind gerade für sich bearbeitet und was ihm wichtig ist. Das Kinderzimmer spiegelt diese Arbeit wider und ist auch ein Spiegel unserer eigenen Schreibtische, auf denen wir manches Mal die Sachen zusammenstellen, an denen wir gerade arbeiten, auf denen wir die Bücher ablegen, die wir gerade lesen (wollen). All das zeigt sich auch im Raum des Kindes und darin, wie das Kind ihn gestaltet.

Dementsprechend ist es nicht einfach, die so sorgsam zusammengestellten Sachen zur Seite zu räumen. Den so gut aufgestapelten Turm wegzuräumen, die kunstvoll gestaltete Landschaft in Kisten zu verstauen.

Alternativen und Kompromisse

Haben wir also im Blick, welche Bedeutung einige der aufgestellten und in unseren Augen „unordentlichen“ Sachen haben, können wir uns auf den Weg machen, Kompromisse zu finden: Vielleicht gibt es ein Regal, in dem die Bauwerke aufgehoben werden. Oder es gibt einen Tisch oder eine Spielplatte, der/die beim Aufräumen immer unangetastet bleiben kann. Müssen wir die Flut der Kinderbilder und Bastelwerke etwas ausdünnen, können wir Fotos der Werke machen und diese so verewigen.

Wenn doch aufgeräumt werden muss

Natürlich gibt es dann auch Situationen, in denen das Aufräumen nicht mehr verhindert werden kann. Für viele Kinder ist es gut, wenn es eine bestimmte Ordnung und Übersichtlichkeit gibt, damit sie in das Spiel finden können und nicht beständig abgelenkt werden. Muss also aufgeräumt werden, muss das aber nicht in Streit enden. Damit auch das Aufräumen entspannt abläuft, können wir einige Punkte beachten:

  • Den Grund für das Aufräumen benennen und dabei aus der eigenen Perspektive reden: „Ich denke, wir müssen mal wieder etwas Ordnung schaffen, damit wir besser laufen können und es einen besseren Überblick gibt.“
  • Keine Fragen stellen, wenn etwas nicht zur Diskussion steht. Fragen wir „Findest Du nicht auch, dass wir mal wieder aufräumen sollten?“ kann das Kind „Nein“ antworten – damit ist eine Auseinandersetzung ziemlich wahrscheinlich. Sprechen wir also lieber Fakten aus, als zu fragen, wo wir eigentlich keine anderen Antwortmöglichkeiten zulassen wollen.
  • Unterstützung anbieten: Kinder haben ein anderes Verständnis von Ordnung als wir. Ein „Räum mal auf!“ wird kaum den Erfolg bringen, den wir uns vorstellen. Wenn wir allerdings gemeinsam das Aufräumen angehen, ist das Kind engagierter und lernt durch unsere Anteilnahme und Vorbild, wie das Aufräumen ablaufen kann und erwirbt die Kompetenz, es immer mehr selbst tun zu können.
  • Besonders wichtige Aufbauten retten (siehe oben).
  • Konkrete Anregungen statt diffuses Aufräumen: Da Kinder keine konkrete Vorstellung vom Aufräumen haben, sind konkrete Anregungen viel praktischer: „Ich sammle alle Kuscheltiere ein und setze sie auf das Bett, du sammelst alle Bausteine ein und legst sie in die Kiste.“ oder auch „Ich sammle alle roten Sachen ein, du alle blauen.“
  • Praktisch ist es auch – gerade für jüngere Kinder – wenn ein fester Zeitrahmen eingehalten wird: „Ich stelle die Küchenuhr jetzt auf 10 Minuten. So lange räumen wir alles auf. Wenn die Uhr klingelt, hören wir auf.“ Auch ein Aufräumlied kann dem Aufräumen als Ritual einen Rahmen geben. Manchmal sind solche Lieder auch aus dem Kindergarten bekannt: „Aufräumzeit, es ist so weit. Alle Kinder räumen auf!“
  • Keine Drohungen wie „Wenn in 10 Minuten nicht alles ordentlich ist, kommt es in die blaue Tüte auf den Müll!“ Kleinkinder können weder mit dem Zeitrahmen etwas anfangen, noch mit unserer Vorstellung von Ordnung. Und größere Kinder werden durch Drohnungen und Stress nur handlungsunfähig und verängstigt, wodurch sie weder aufräumen können, noch lernen, wie Ordnung gemacht wird. Zudem fühlen sie sich machtlos und bedroht in dem wenigen, aber geliebten Besitz.

Aufräumen muss keine ungeliebte Streitsituation sein. Haben wir einen Blick für das kindliche Bedürfnis und die Möglichkeiten des Kindes, können wir das Aufräumen entspannt gestalten.
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Kooperatives Brettspiel: Harry Potter – Kampf um Hogwards

Rezensionsexemplar*

Mit „Harry Potter – Kampf um Hogwards“ (Hersteller|Amazon**|Buch7**)hat KOSMOS für Kinder ab 11 Jahren ein kooperatives Deck-Building-Spiel für 2-4 Spieler*innen herausgebracht. Als Harry, Hermine, Ron oder Neville müssen sie gemeinsam in 7 Kapiteln das Böse davon abhalten, die Schule zu vereinnahmen.

Was ist ein Deck Building Game? Bei einem Deck Building Game starten die Spieler*innen mit einem festgelegten kleinen Stapel an Karten. Während des Spiels sammeln sie neue Karten, die ihre Fähigkeiten verbessern. Im Gegensatz zu Kartenspielen wie „Magic, The Gathering“ oder „Pokémon“ geht es gerechter zu, denn es geht nicht darum, vor einem Spiel die besten Karten mitzubringen (die man vielleicht sogar gekauft hat), sondern mit gleichen Chancen im Spiel durch geschicktes Auswählen gute Karte zu bekommen und auszuspielen. Eines der bekanntesten Deck Building Games, das das Genre weltweit bekannt gemacht hat, ist das deutsche „Dominion“, das sehr empfehlenswert aber nicht kooperativ und nur für größere Kinder geeignet ist.

Mehr dazu auf Wikipedia.

Geschichte

In „Harry Potter – Kampf um Hogwards“ versuchen Bösewichte nach und nach einzelne Orte der Schule zu besetzen. Harry Potter und seine Freunde stellen sich ihnen entgegen und müssen sie gemeinsam als Team verteidigen. Das Spiel ist in sieben Kapitel mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad unterteilt, die immer neue Orte und Gegner bieten.

Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle einer der vier Hauptfiguren Harry, Hermine, Ron oder Neville

Spiel

Zu Beginn sucht sich jede*r Spieler*in eine der vier Hauptfiguren aus, die sich leicht in ihren Fähigkeiten unterscheiden und erhalten einige wenige Startkarten, mit denen sie zum Beispiel Zauber sprechen oder neue Karten kaufen können. Runde für Runde versuchen sie nun, an bessere Karten und Zauber zu gelangen und gleichzeitig Orte in der Schule vor Gegner*innen zu beschützen. Dabei ist der Verlauf jedes Spiels anders, denn Ereigniskarten sorgen immer wieder für Überraschungen. Die Spieler*innen müssen sich absprechen und gegenseitig mit Schutzzaubern unterstützen, um die zunehmend schwieriger werdenden Aufgaben bewältigen zu können. Das schafft beim Spielen eine besondere Atmosphäre, in der es um ein Miteinander statt eines Gegeneinander geht und dennoch spannend bleibt. Wird es nicht geschafft, die Orte zu beschützen, ist das Kapitel verloren. Ist es gewonnen, kann man das nächste Kapitel beginnen.

Jedes Kapitel ist unabhängig voneinander spielbar und kann immer wieder aufs neue gespielt werden. Wird das nächste Kapitel gespielt und die dazu gehörige Box mit neuen Karten geöffnet, finden sich darin neue Karten und Regeln, die zunehmend schwieriger werden. So wird man schrittweise an das immer komplexer werdende Spiel herangeführt und kann einfach beginnen, hat aber auch später noch Herausforderungen.

Zwar spielt Zufall durch die gezogenen Karten eine Rolle, aber die einzelnen Spieler*innen nehmen durch ihre Auswahl von Karten und das Ausspielen den entscheidenden Einfluss auf das Spiel. Hier kommt es darauf an, sich gut im Team zu ergänzen und mit den Figuren wie im Rollenspiel einzelne Schwerpunkte auszubilden, um die Bösewichte besiegen zu können.

Mit Karten und Spielbrett in die Welt der Zauberschule eintauchen und immer wieder spannende Abenteuer erleben

Fazit

Für Harry Potter Fans ist das Spiel eine tolle neue Möglichkeit, gemeinsam ohne Computer spielerisch in die Welt von Hogwards einzutauchen. Da das Regelwerk nicht trivial ist, braucht es zur Einführung und eventuell auch in den schwierigeren Kapiteln zumindest für jüngere Kinder eine erwachsene Begleitung, die ein wenig beim Ablauf unterstützt. Die einzeln verpackten Kapitel machen Lust auf Erkunden des ganzen Spiels. Dennoch macht es Spaß die einzelnen Geschichten mehrfach zu spielen, da der Zufall genügend neue Situationen schafft. Einige Teile des Spiels wie zum Beispiel die Metallmarker wurden aufwändig produziert und geben eine angenehme Haptik. Zusammenfassung: Empfehlenswertes kooperatives Spiel Von KOSMOS für 2-4 Spieler*innen ab 11 Jahren. Spieldauer 45-60 Minuten. Empfohlener Verkaufspreis EUR 49,99.

* Das Spiel „Harry Potter – Kampf um Hogwards“ wurde nach Anfrage als Rezensionsexemplar von der Firma KOSMOS zur Verfügung gestellt. Die hier abgebildete Rezension spiegelt unsere persönliche Meinung wieder.
**Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon und Buch7, durch die ich im Falle einer Bestellung eine Provision erhalte ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen.

Einschlafbegleitung mit großen Kindern

„Aber in dem Alter muss das Kind noch nun wirklich alleine schlafen können!“ habe ich kürzlich bei einem Gespräch von Schuleltern gehört. Sehr wahrscheinlich kann das Kind auch im Schulalter allein einschlafen, wenn es das Gefühl erworben hat, sicher zu sein an diesem Schlafort und bei Bedarf bei den Eltern das Bedürfnis nach Schutz und Nähe einfordern kann. Und dennoch gibt es auch darüber hinaus Gründe, warum das Kind in den Schlaf begleitet werden kann. Denn nur weil es etwas kann, bedeutet es nicht, dass es das muss.

Vielleicht war der Tag voll und anstrengend. Vielleicht gab es nach der Schule noch eine Verabredung oder einen Termin oder Hausaufgaben oder es musste unbedingt in Ruhe gespielt werden… Und dann ist auch schon der Abend da und es war viel zu wenig Zeit, um vom Tag zu berichten, um die Ereignisse des Tages los zu lassen. Und genau jetzt, am Abend, tut das noch einmal so gut: Sich den Tag von der Seele zu reden. Sagen, was heute besonders schön war und was blöd erlebt wurde. Einen Blick zurück werfen auf den Tag. Nicht allein, sondern gemeinsam. Das Gefühl, dazu zu gehören, mit allen Gedanken aufgehoben zu sein.

Viele Kinder können und wollen mit 6,7,8… Jahren allein in einem Bett einschlafen und dort die Nacht verbringen. Manche Kinder brauchen aber auch noch Nähe oder nachts eine andere Person an der Seite, wenn sie aus dem Schlaf hochschrecken. Und viele Kinder brauchen einfach noch lange eine Begleitung am Abend, gerade dann, wenn die Zeiten unruhig sind. Ob uns das besorgen sollte? Denken wir einen Moment an uns selbst und unsere eigenen Bedürfnisse. Denken wir daran, dass gerade abends Menschen dazu neigen, zu grübeln und Gedanken hin und her zu wälzen und dann gerne einmal mit einer anderen Person darüber sprechen. Vielleicht sogar aus dem Halbschlaf hochschrecken und sagen: „Weißt du was, ich muss dir dringend noch erzählen, dass…“ Wahrscheinlich kennen wir alle diese Momente. Und auch Kinder haben sie. Auch sie müssen abends manchmal noch ihre Gedanken aussprechen, um dann beruhigt in die Nacht zu finden. Und auch bei Kindern ist das in Ordnung – warum auch nicht?

Manchmal sind es auch keine Worte, die wir am Abend nach einem anstrengenden Tag brauchen – und anstrengende Tage gibt es gerade zum Schulbeginn oft -, sondern das Gefühl, gehalten zu werden. Einfach im Arm eines anderen Menschen liegen, die Nähe genießen, das wohlige Gefühl des Vertrauens und die Beruhigung, die durch das Oxytocin in unseren Körper strömt. Manchmal braucht es das an Tagen, an denen so viel neu ist, an denen sich ein Kind vielleicht in der neuen Schule ausgegrenzt gefühlt hat oder das schmerzende Gefühl hat, nicht dazu zu gehören.

Wenn unsere großen Kinder in den Schlaf begleitet werden wollen, ist das meist kein Zeichen eines Mangels an Regulationsfähigkeit, sondern ein Zeichen für einen Bedarf. Bedarf nach Nähe, Vertrautheit, Zuwendung. Und mit der kleinen Geste der Zuwendung am Abend, mit dem Zuhören im Bett, mit einem um die Schultern gelegten Arm können wir ihnen am Ende des Tages das wohlige Gefühl geben, in dieser aufregenden Welt einen sicheren Ort zu haben, an dem sie den Tag loslassen können. Was für ein wunderbares Gefühl muss das sein.

Eure

Ideen fürs Wochenende #02 Dezember 2018

Das Wochenende vor Weihnachten ist immer ein ganz besonders: Es liegt Vorfreude, aber auch Spannung in der Luft. Hier und da wird noch etwas vorbereitet, vielleicht muss doch noch schnell ein Geschenk gefunden werden für jemanden, der übersehen wurde. Die Kinder sind in Erwartung des großen Ereignisses, wollen mitfiebern und brauchen auch ein wenig Ablenkung.

Ein Geschenk vergessen?

Bei uns passiert es immer wieder, dass wir kurz vor Weihnachten feststellen, dass wir irgendjemanden doch vergessen haben zu beschenken oder plötzlich ein unerwartetes Geschenk bekommen und gerne etwas zurück geben möchten. An den Tagen vor Weihnachten wird deswegen hier noch einmal gebastelt, gemischt, gebacken und gekocht.

Der Klassiker zum Verschenken: Kekse im Marmeladenglas. Das geht immer schnell, sieht schön aus und wird auf jeden Fall aufgebraucht. Auch schnell und einfach gemacht ist die Trinkschokolade am Stiel wie hier oder hier in der veganen Version. Bei unserbullerbue werden Punschzutaten mit Anleitung verschenkt – auch eine schöne Weihnachtsidee. In diesem Jahr haben wir eine andere schnelle und schöne Idee für selbstgemachte Leckereien umgesetzt und Fudge (Softkaramell) selbst gemacht. Hier bei Marry Kotter findet sich ein Rezept für die Mikrowelle. Da wir keine haben, habe ich es folgendermaßen ausprobiert:

50g Butter mit
450g Vollmilchschokolade im Wasserbad schmelzen.
400g gezuckerte Kondensmilch in einem anderen Topf unter rühren erhitzen.

Vollmilchschokoladen-Butter-Mischung in die Kondensmilch geben und unter Rühren aufkochen lassen bis eine zähe Masse entstanden ist, die sich vom Topfrand löst. Dies in eine mit Backpapier ausgelegte Form geben (gut: rechteckig, notfalls Kuchenform) und dann dekorieren mit Nüssen,Salz,…

Schokoladen-Softkaramell-Pralinen als schnelle Geschenkidee

Ganz einfach und schön ist auch das selbstgemachte Badesalz oder Duschpeeling gemacht: In ein Marmeladenglas kommen Salz, etwas Öl (Mandel- oder Aprikosenkernöl, wenn nicht vorhanden ist aber auch einfaches Sonnenblumenöl möglich), einige Tropfen ätherisches Öl und ein paar Kräuter. Ein paar Ideen für Mischungen findet ihr auch hier. Etwas aufwändiger sind die schönen Seifen, die Rebecca auf ihrem Blog zeigt.

Baumschmuck basteln

Der Baumschmuck ist bei uns größtenteils selbstgemacht und zum Verzehren, so dass an den Feiertagen nach und nach der Baum geplündert wird. Zu den Klassikern, die wir dafür machen, gehören seit einigen Jahren diese Lebkuchenanhänger, die ich einmal bei Carola entdeckt habe: Lebkuchen, mit „Glasscheiben“ aus geschmolzenem Bonbon. So schön im Kerzenschein!

Daneben gibt es aus Bienenwachsplatten mit Plätzchenformen ausgestochene Anhänger, kleine Engel aus Ahorn oder Gingko und in diesem Jahr ganz neu dabei: puschelige Rentiere aus Wollresten. Vielleicht schaffen wir es in diesem Jahr ja auch endlich einmal, eine Popcorn-Girlande zu machen – das habe ich mir schon so oft vorgenommen und dann doch nie geschafft.

Weihnachtsbaumschmuck

Kinder beschäftigen vor Weihnachten

Die Tage vor Weihnachten sind Tage des Vorlesens. Darüber hatte ich ja bereits in den letzten Wochenendideen berichtet. Neben der kuscheligen Zeit zu Hause brauchen die Kinder hier aber auch unbedingt vor solch aufregenden Ereignissen Zeit zum Umherrennen und Austoben. Daher geht es am Wochenende auch hinaus ins Grüne und in den Wald.

Dort werden schon einmal Tannenzapfen gesammelt, die wir in der nächsten Woche verarbeiten wollen (was daraus wird, seht ihr dann in den nächsten Wochenendideen). Unsere getrockneten Sonnenblumen aus dem Garten werden als Weihnachtsgeschenke für die Vögel hinaus gelegt. Wenn die Kinder etwas mehr Naturmaterialien sammeln wollen (Moos, Zweige, Blätter, Bucheckern,…) können sie daraus noch kleine Wichtelhütten bauen oder ein Zwergengärtlein auf einer Holzplatte.

selbst gemachte kandierte Äpfel – so einfach und köstlich

Als besondere Leckerei gibt es zu Weihnachten bei uns traditionell gefüllte Bratäpfel. In diesem Jahr haben wir zur Freude der Kinder auch schon kandierte Äpfel gemacht als Nachmittagsüberraschung. Bei Zuckerzimtundliebe gibt es ein Rezept für schwarze Halloween-Äpfel. Wir haben einfach die Lebensmittelfarbe weggelassen – schmeckt auch so unglaublich lecker. Wer es aber etwas ausgefallener mag, kann natürlich auch mit Farbe und sonstiger Dekoration experimentieren.

selbst gemachte Walnussschalenschiffchen fahren lassen

Wenn es dunkel ist und alle sich draußen ausgetobt haben, ist es Zeit für die Walnussschalenschiffchen: In einer großen Schüssel oder Auflaufform dürfen sie fahren. Die Kinder gestalten in den Schüsseln kleine Inseln und Hindernisse, um die die Schiffe dann herum fahren müssen. Sie werden mit den Fingern oder einem Stock abgeschoben. Die Schiffchen werden einfach selbst gemacht: In die halbe Walnussschale mit einem kleinenDocht wird flüssiges Bienenwachs (oder geschmolzene Kerzenreste) gegossen. Noch mehr Nussideen gibt es hier bei wheelymum.

Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch!

Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik), Familienbegleiterin und Mutter von 3 Kindern. 2012 hat sie „Geborgen Wachsen“ ins Leben gerufen, das seither zu einem der größten deutschsprachigen Magazine über bindungsorientierte Elternschaft gewachsen ist. Sie ist Autorin diverser Elternratgeber, spricht auf Konferenzen und Tagungen, arbeitet in der Elternberatung und bildet Fachpersonal in Hinblick auf bindungsorientierte Elternberatung mit verschiedenen Schwerpunkten weiter.    

Einfach Eltern sein mit Baby Basics {Werbung & Verlosung}

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Einfach Eltern sein – das ist wohl der Wunsch, mit dem die meisten Eltern in die Elternschaft starten. Und trotzdem gestaltet es sich dann so schwer, weil eben hier gut gemeinte Ratschläge eintreffen oder von dort ein Hinweis kommt oder vielleicht im Internet irgendwo doch noch etwas ganz anderes steht, was nun wirklich die richtige Herangehensweise zu sein verspricht. Eltern sein, das scheint an vielen Stellen doch nicht ganz so einfach zu sein, wie es vielleicht zunächst vermutet wird.

Was es uns schwer macht, sind die Rahmenbedingungen: das, was die Gesellschaft von uns erwartet als Eltern, welche Ansprüche sie an kindliches Verhalten stellt und auch, welche Informationen Eltern aus welchen Anlässen heraus erhalten. Denn der Kern des Elternseins ist eigentlich doch ganz einfach, wenn wir auf das zurück kommen, was Babys wirklich brauchen: die Baby Basics.

Baby Basics – das Buch

Diese Basics sind es, denen sich Frauke Ludwig und Diana Schwarz nicht nur in ihrem Elternkursangebot Einfach Eltern und der Trageschule Hamburg widmen, sondern die sie nun auch in ihrem Buch „Baby Basics. Alles, was ihr über euer Baby wissen solltet“ zu Papier gebracht haben. Auf 250 Seiten geht es um Bindung, Beziehung, Tragen, Schlafen, Ernährung und Kommunikation.

Eltern müssen keine Babyflüsterer werden, sondern Babyversteher und -versteherinnen: Mit Verständnis lässt sich der gesamte Familienalltag organisieren und harmonisch für alle Beteiligten gestalten. Und darum ist Baby Basics wie ein Crashkurs für das Babyverstehen: Aktuelle Fakten werden alten Ammenmärchen gegenübergestellt, „Experten“-Bullshit wird enttarnt und der Weg dafür bereitet, Babys von Anfang an in ihren Bedürfnissen zu sehen und anzunehmen. Denn die Basis für den richtigen Umgang ist eigentlich ganz einfach – wenn wir sie kennen.

Susanne Mierau, Vorwort „Baby Basics“

Für alle, die in das Abenteuer Elternschaft beginnen, gibt „Baby Basics“ ein solides Grundgerüst, um all die vielen alltäglichen Fragen zu klären. Dabei muss das Buch nicht zwangsweise durchgelesen werden, sondern erlaubt ein Nachschlagen je nach aktuellem Thema. Eine Leseprobe findet Ihr hier (pdf).

Verlosung

Einfach in die Elternschaft starten mit allen wichtigen Informationen rund um die Bedürfnisse und Signale des Babys und wie diese beantwortet werden können. Einen Schwerpunkt des Buches bildet natürlich auch das Herzensthema „Tragen“ der Autorinnen. Für einen guten Start könnt ihr deswegen ein ganzes Start-Set gewinnen: Das Buch „Baby Basics“ plus das „Einfach ich“ Tagebuch und ein IZMI Tragetuch.

Wer statt Tuch lieber eine andere Art der Tragehilfe ausprobieren möchte, kann in den Lostopf hüpfen für „Baby Basics“, „Einfach ich“ Tagebuch und Cybex Yema Tie.

Und als dritte Möglichkeit gibt es die ganz individuell zusammenstellare MaMo Babytrage mit „Baby Basics“ und „Einfach ich“ Tagebuch.

So kannst Du teilnehmen:

  • Verlost wird je ein Set „Baby Basics“ plus das „Einfach ich“ Tagebuch und ein IZMI Tragetuch und ein Set „Baby Basics“, „Einfach ich“ Tagebuch und Cybex Yema Tie und „Baby Basics“ plus das „Einfach ich“ Tagebuch und MaMo Babytrage
  • Kommentiere zur Teilnahme hier auf dem Blog: Welches der drei Sets würdest Du bevorzugen?
  • Bitte kommentiere individuell, so dass nach der Auslosung eine eindeutige Zuordnung des Namens möglich ist (bspw. ist eine Zuordnung schwierig, wenn es 20 Stefanies gibt, daher dann lieber Stefanie_79 oder ähnlichen Namen wählen). Bitte kommentiere nur einmal: Manchmal dauert es ein paar Stunden, bis Dein Kommentar freigeschaltet werden kann, aber er geht nicht verloren.
  • Datenschutzhinweis: Dieses Gewinnspiel ist nicht an weitere Kontaktaufnahme wie Newsletter und Werbung gekoppelt. Die Daten der TeilnehmerInnen werden nicht weitergehend ausgewertet oder zu Werbezwecken gebraucht. Alles weitere zum Umgang mit Daten findet Ihr im Datenschutzhinweis
  • Die Teilnahme steht in keinem Zusammenhang mit Facebook oder Instagram
  • Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen natürlichen Personen.
  • Die Teilnahme beginnt am 20. Dezember 2018 um 14:00 Uhr und endet am 22.Dezember 2018 um 24 Uhr (Teilnahmeschluss). Ausgelost wird dann nach dem Teilnahmeschluss.
  • Der/die Gewinner/in wird im Anschluss nach dem Zufallsprinzip ermittelt und erhält eine Benachrichtigungsemail am 23. Dezember 2018. Eine Veröffentlichung des Namens findet aus Datenschutzgründen nicht statt.
  • Die Adresse der Gewinnerin/des Gewinners muss zu Versandzwecken an die versendende Firma weiter gegeben werden. Hiermit erklären sich die Teilnehmer*innen am Gewinnspiel einverstanden.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
  • Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
  • Sollte sich der/die Gewinnerin nicht spätestens 10 Tage nach der Verlosung zurück melden, verfällt der Gewinn.

*** Die Verlosung ist beendet. Die ausgelosten Personen wurden benachrichtigt.***

5 Säulen einer guten Beziehung – Interview mit Katja Seide vom Gewünschtesten Wunschkind

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Am 26. März habe ich mit Katja Seide eine öffentliche Diskussion zu ihrem neuen Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Gelassen durch die Jahre 5 bis 10“ geführt und sie zum Inhalt ihres neuen Buches und die Begleitung in der „Wackelzahnpubertät“ befragt. Hier könnt ihr das Interview nun in zwei Teilen nachlesen. Teil 1 über die „Tyrannenkinder von heute“ findet Ihr hier. Weiterlesen