Kategorie: Natur

5 Naturabenteuer, die ihr heute noch erleben könnt – egal wo ihr wohnt

Als Familie draußen in der Natur unterwegs zu sein, macht nicht nur Freude und bringt Entspannung,  es unterstützt eure Gesundheit ungemein und gibt Kindern die Gelegenheit Kompetenzen aufzubauen, von denen sie ein Leben lang profitieren. Dazu zählen zum Beispiel Kreativität, Empathie – aber auch Resilienz, die Fähigkeit Stress und Krisen aktiv zu bewältigen.

Die Natur muss dafür nicht einmal besonders unberührt und wild sein: wichtig ist lediglich, dass ihr euch in eine Situation begebt, die nicht durch und durch absehbar und kontrollierbar ist. Auch direkt vor eurer Haustür gibt es jede Menge Möglichkeiten Naturabenteuer zu erleben. Hier kommen fünf, die ihr gleich heute noch erleben könnt:

1. Verlegt das Abendessen ins Grüne

Wenn ihr Natur erleben wollt, aber gerade so gar keine Zeit dafür in Aussicht habt, ist dieses Abenteuer perfekt. Denn Essen müsst ihr sowieso. Verlegt heute mal eine Mahlzeit an die frische Luft. Im einfachsten Fall macht ihr es euch im Garten oder einem nahe gelegenen Park gemütlich. Hauptsache ihr seid im Grünen.

Auch das Essen muss nicht aufwendig sein: ein Picknick mit frischem Brot oder eine warme Suppe vom Vortag in einer Thermoskanne tun es allemal. 

Indem ihr die Routine einer gemeinsamen Mahlzeit nach draußen verlegt, erschafft ihr die Möglichkeit, euch von eingefahrenen Rollen zu lösen und euch neu zu erfinden. Vielleicht habt ihr ja auch Lust draußen auf einem Campingkocher richtig zu kochen. Es gibt viele leckere Rezepte, die in Nullkommanix und mit wenigen Zutaten zubereitet sind. Gewürzt mit einer Prise frischer Luft schmeckt draußen einfach alles viel besser!

2. Macht euch auf die Suche nach einem Kletterbaum

Zieht gemeinsam los und haltet ganz bewusst Ausschau nach einem Baum, der euch zum Klettern einlädt. Vielleicht findet ihr einen mit besonders niedrigen Ästen, auf die ihr leicht aufsteigen könnt? Oder aber, ihr gebt euch ein wenig Räuberleiter-Hilfe, damit der Einstieg auf euren auserwählten Kletterbaum gelingt? 

Das Schöne beim Klettern ist, dass deine Kinder ihre persönlichen Grenzen selbst setzen können, indem sie entscheiden wie weit sie sich gen Himmel entfernen. In der Regel kannst du darauf vertrauen, dass sie nur dann die nächste Hürde nehmen, wenn sie sich in der vorherigen sicher fühlen. Achtet bei eurem Kraxelabenteuer aber darauf, dass ihr nur auf gesunde, stabile Bäume klettert und dass immer ein Erwachsener am Boden bleibt. 

Unser Tipp für die Extra-Portion Naturverbindung: Barfußklettern! Der direkte Kontakt mit dem Baum macht euch gleichzeitig achtsamer und sicherer.

3. Findet essbare Wildpflanzen vor eurer Haustür

Um stolz, glücklich und satt von einer Wildkräuterwanderung zurückzukommen musst du längst kein Profi in Pflanzenbestimmung sein!

Aus Gänseblümchen, Brennnesseln und Löwenzahnblüten lässt sich zum Beispiel ein ganz einfacher Wildkräuterquark zaubern: Vom Gänseblümchen könnt ihr die ganze Blüte benutzen und auch junge Blätter schmecken gut. Bei der Brennnessel schmecken die oberen zarten Blätter am besten. Vom Löwenzahn sind auch die jungen, zarten Blätter und die gelben Blüten am besten geeignet.

Wenn ihr dazu noch Spitzwegerich, Schafgarbe, Sauerampfer, Giersch oder Rot-Klee erkennt, findet ihr unweit von eurem Zuhause garantiert genug, um ein Körbchen voller Wildkräuter nach Hause zu bringen. 

Denkt nur daran, nicht in unmittelbarer Nähe von viel befahrenen Straßen, Hundegassiwegen und auch nicht auf gedüngten Wiesen oder Weiden zu sammeln. 

4. Fahrt mit der Bahn an einen unbekannten Ort und erkundet ihn

Wenn wir auf gewohnten und bekannten Wegen unterwegs sind, nehmen wir unsere Umgebung viel selbstverständlicher wahr, als an unbekannten Orten. Das Neue bringt uns dazu, unsere Umgebung aufmerksam wahrzunehmen, spannende kleine Entdeckungen zu machen und wirklich im Hier und Jetzt zu sein. Letzteres hat gleichzeitig wunderbar heilsame Wirkung auf die Beziehungen innerhalb unserer Familie.

Um dieses Abenteuer zu starten, kauft euch ein Tagesticket und entscheidet euch, ohne auf den Fahrplan zu schauen, für ein Gleis und die Anzahl an Haltestellen, die ihr fahren möchtet. Wenn euch das schwerfällt, kann ein Würfel helfen. Steigt am entsprechenden Gleis in die nächste S- oder Regionalbahn und steigt aus, wenn die Zahl eurer Haltestelle erreicht ist. Was dort wartet, ist eine Überraschung. Aber ganz bestimmt gibt es auch an diesem Zufallsort spannende Naturentdeckungen zu machen. Schaut nach Wegweisern, fragt Passanten oder lauft einfach eurer Nase nach. Auf der Heimfahrt werdet ihr euch garantiert viel Abenteuerliches zu erzählen haben.

5. Schlaft auf dem Balkon oder im Garten

Von allen Naturabenteuern ist es das schönste, eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Im Wald ist das natürlich besonders eindrucksvoll. Aber wenn ihr euch herantasten wollt oder wenig Zeit habt, dann ist auch eine Nacht auf dem Balkon oder im Garten ein wunderbares und verbindendes Erlebnis. Auch dort weht euch der Wind um die Nase, die Sonne bestimmt, wann es dunkel wird und mit etwas Glück wecken euch am Morgen sanft die Vögel.

Ihr braucht dafür nicht einmal spezielle Ausrüstung: aus Isomatten oder Matratzen und eurer Bettwäsche richtet ihr euch draußen ein kuscheliges Familienlager ein, in das natürlich auch Lieblingskuscheltiere und -bücher einziehen dürfen. Werft vorher dann noch mal einen Blick auf den Wetterbericht um sicherzugehen, dass es nicht nass oder bitterkalt wird und genießt euer gemeinsames Mikroabenteuer. 

Falls ihr es danach kaum erwarten könnt, das nächste Mal euer Bettchen im Wald einzurichten, findet ihr in diesem Artikel ein bisschen Starthilfe dazu: Mit Kindern draußen schlafen – Schritt für Schritt.

Das größte Geschenk

Jeder Ausflug in die Natur ist ein wertvolles Geschenk, dass du deinen Kindern machst. Als Eltern dürfen wir uns dabei von unseren eigenen hohen Ansprüchen frei machen – Ort, Wetter und Inhalt eures Abenteuers müssen nicht perfekt sein. Lieber ein kleines Abenteuer, dass ihr heute noch gemeinsam erlebt als ein spektakuläres Erlebnis, dass nie umgesetzt wird. 

Wenn Kinder die Natur als selbstverständlichen und fest verankerten Teil ihres alltäglichen Lebens erfahren, werden sie über die Zeit eine enge Verbindung zu ihr aufbauen. Sie ist der Grundstein für Erfahrungen, die deine Kinder ihr Leben lang als Kraftquelle in sich tragen und sie in ihren persönlichen Fähigkeiten wachsen lassen. Außerdem ermöglichst du ihnen dadurch, ein tiefes Verständnis von der Welt, die uns umgibt, aufzubauen. Nur solche Menschen, werden in Zukunft die richtigen Entscheidungen treffen können, um unsere Lebensgrundlagen zu bewahren. Was gibt es wertvolleres, was du für die kommende Generation tun kannst?

Über die Autor*innen
Jana und Patrick Heck sind zweifache Eltern und lieben es nicht nur Familien mit Abenteuerideen zu versorgen – sie kennen auch die Gründe warum es oft so schwer ist mit Kindern überhaupt raus zu kommen. In ihrem Buch “Ausgebüxt” geben sie Familien deshalb alles an die Hand, um tatsächlich mehr Natur ins Leben zu bringen. Von alltagstauglichen Organisationstipps über Outdoor-Wissen bis hin zu ganz konkreten Abenteuerideen und Freiluft-Rezepten. 

Einen Feengarten basteln aus Waldfundstücken

Gerade jetzt ist eine wunderbare Jahreszeit für lange Waldausflüge, denn im Wald lässt sich mit Kindern wunderbar spielen, es lassen sich gemeinsam Pflanzen und Tiere entdecken und dazu kann dort auch viel eingesammelt werden, das später als Bastelmaterial zu Hause Verwendung findet für ganz unterschiedliche Bastelprojekte, beispielsweise einem kleinen Feengarten.

Was im Wald für einen Feengarten gesammelt werden kann:

  • Moos
  • Steine
  • Baumrinde
  • Äste und Zweige (wer eine Säge hat, kann dickere Äste zu Hause in Scheiben sägen)
  • Fruchtbecher von Bucheckern
  • Tannenzapfen

Für die Verarbeitung zu Hause benötigt ihr dazu:

  • Heißkleber
  • nach Belieben: ein Brett als Unterlage
  • es können auch Fertigteile an Puppenmöbeln oder Feentüren verbaut werden oder ihr bastelt beispielsweise aus FIMO kleine Fenster und Türen oder andere Accessoires
  • auch Murmeln oder Kristalle sind ein schöner Zusatz

Feengärten können ganz unterschiedlich aussehen und auf der Fensterbank stehen und dort bespielt werden oder in einer wettergeschützten Stelle im Garten aufgebaut werden. Sie sind kleine, magische Orte, die von Kinderhand oder Elternhand aufgebaut werden. Manchmal hinterlassen die Feen auch kleine Botschaften oder sie haben eine Nuss aus der Küche stibitzt…

Noch mehr zum Thema Wald:

Noch mehr Ideen, was im Wald unternommen werden kann, gibt es übrigens in diesen Buchempfehlungen. Was der Wald über das Klima berichtet, kann hier nachgelesen werden. Und einen tollen Snack für spannende Ausflüge findet ihr hier.

Raus in den Wald – Bücher für Waldausflüge mit Kindern

Ausflüge mit den Kindern in den Wald sind wunderbar – in jeder Jahreszeit. Im Winter können Spuren im Schnee betrachtet werden und man lauscht den Geräuschen, im Frühling wird beobachtet, wie die Natur erwacht, im Sommer bietet der Wald Kühle und Schatten zum Spielen, in Herbst werden Pilze gesammelt und Naturmaterialien, die dann im Winter verbastelt werden können. Ein paar schöne Bücher, die noch weitere Waldideen beinhalten, findet Ihr hier:

aus: 100 Dinge, die du im Wald tun kannst

100 Dinge, die du im Wald tun kannst

In den Wald gehen, um spazieren zu gehen? Ja, aber es ist noch so viel mehr möglich. 100 Ideen hat Jennifer Davis in ihrem Buch “100 Dinge, die du im Wald tun kannst” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) gesammelt: Hier finden sich Inspirationen für unterschiedliche Altersgruppen wie das Sammeln essbarer Wildblumen, waldtaugliche Yogaübungen, Fußspurensuche, Blattkunst, das Bauen eines Unterschlupfes und viele andere Dinge. Nicht alle Ideen darin sind für kleine Kinder (oder überhaupt Kinder) gedacht, aber das Buch zeigt die Vielfalt auf der Dinge, die möglich sind und dass ein Waldbesuch überhaupt nicht langweilig ist, sondern es jedes Mal neue Ideen geben kann, um den Wald auf eine andere Weise kennenzulernen. Auch für uns regelmäßige Waldbesucher waren noch ein paar neue Ideen dabei, wie die Idee, einen Spaziergang mit Hilfe eines Würfels zu machen, der vorgibt, wohin gelaufen wird.

aus: Die kleine Waldfiebel

Die kleine Waldfiebel

In der kleinen Waldfiebel von Linda Wolfsgruber (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) finden sich Informationen rund um den Wald für Kinder ab dem Schulalter. Mit dem Buch geht es auf eine informative und poetische Reise durch das Jahr im Wald. Hier finden sich die unterschiedlichen Baumarten vom Ahorn bis zur Zirbe, es finden sich Gedichte darin, Waldfrüchte samt passenden Rezepten. Das besondere Detail sind die Baumportraits, bei denen sich einige Abbildungen auf durchsichtigem Papier befinden, so dass der Baum einmal mit Blättern und einmal ohne betrachtet werden kann. Die kleine Waldfiebel ist ein sehr sanftes, ruhiges Buch über den Wald mit schönen, dazu passenden Illustrationen. Ein Buch, das tatsächlich ein wenig den Jahreslauf im Wald begleiten kann.

aus: Im Wald wird’s eng

Im Wald wird’s eng

In ihrem Buch “Im Wald wird’s eng” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) zeigt Annegrit Ritter ein großes Problem auf: Die Verdrängung der Waldgebiete mit ihren Folgen für die Tiere. Sie erklärt dies anschaulich anhand von Förser Bruno, dessen Wald immer kleiner wird. Die Tiere ziehen in die Stadt um, die für sie gefährlich ist. Dort passen sie sich den neuen Lebensbedingungen an und auch die Menschen gewöhnen sich an die Tiere. Das Buch verfügt über viele einfache Bilder, in denen mit Kindern zusammen viel entdeckt wird und das auch zur Reflexion einlädt über die Tiere, die in den Städten zu finden sind. Ein wenig fehlt jedoch am Ende der Aufruf, dass wir uns dennoch dafür einsetzen müssen, dass Wälder nicht noch kleiner werden und wir im Gegenteil darauf hinarbeiten müssen, wieder mehr passenden Lebensraum für die Tiere zur Verfügung zu stellen – denn nur die Anpassung der Tiere an die Stadt kann ja nicht die Lösung sein.

aus: Ales über Bäume

Wieso? Weshalb? Warum? Bilderbücher mit Klappen

Für jüngere Kinder, die Informationen zu den Bäumen im Wald haben wollen, finden sich viele Fakten in diesem Buch. Die Serie “Wieso? Weshalb” Warum?” aus dem Ravensburger Verlag hat für viele Themen schön aufgearbeitete Kinderbücher. Auch rund um Pflanzen und Natur gibt es hier die passenden Bücher für Kinder von 4 bis 7 Jahren.

Im Buch “Alles über Bäume” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) erfahren Kinder, was ein Baum ist, wie unterschiedlich Bäume sind, wo sie wachsen und überall zu finden sind. Außerdem wird der Aufbau von Bäumen (einzelne Schichten den Stamms ebenso wie Unterteilung in Wurzeln, Stamm, Krone) erklärt und das Wachstum vom Samen bis zum Baum nachgezeichnet. Letztlich wird auch darauf eingegangen, wo wir im Alltag überall Holz finden und warum es wichtig ist, Bäume zu schützen. Ein Eichhörnchen begleitet dabei von Doppelseite zu Doppelseite durch das Buch. Hervorzuheben ist auch, dass das Buch Kinder unterschiedlicher Hautfarbe abbildet und damit nebenbei auf natürliche Weise einen Aspekt gesellschaftlicher Vielfalt abbildet. Die vielen Klappen machen das Vorlesen interaktiv und helfen, einige Aspekte noch einmal visuell zu verdeutlichen. Als Begleitung für Projekte rund um das Thema “Bäume” ist dieses Buch sehr hilfreich und bietet auch für Erwachsene spannende Informationen.

aus: Pilze. Verrückte Fakten über Fliegenpilz, Hefe und Co.

Was finden wir im Wald? Pilze!

Wenn wir im Wals unterwegs sind, macht es Spaß, Dinge zu sammeln: Stöcke und Steine sind ja oft von Kindern bevorzugt, aber auch Moos und Tannenzapfen sind beliebt. Und besonders im Herbst ist natürlich auch Zeit für das Pilzesammeln. Wichtig ist natürlich, sich mit Pilzen auszukennen. Viele spannende Informationen für Kinder ab 8 Jahren (und auch noch viel Wissenswertes für Erwachsene) findet sich im Buch “Pilze. Verrückte Fakten über Fliegenpilz, Hefe und Co.” von Asoa Gwis und Liliana Fabisnska (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel). Hier erfahren Kinder wirklich alle wichtigen Informationen rund um Pilze, immer wieder auch mit dem Hinweis, dass diese auch giftig sein können. Außerdem gibt es neben einer Übersicht über die vielen Pilzarten und ihre Nutzung auch einige Rezepte. Ein Buch, das so richtig Lust macht auf das Pilzesuchen oder zumindest -ansehen.

Pipias Abenter – Manege frei für den Waldzirkus

Pinipas Abenteuer – Manege frei für den Waldzirkus

Von Pinipa gibt es schon eine ganze Serie, in der ihre Abenteuer beschrieben werden. Nun hat es Greta mit ihrer geheimen Freundin Pinipa auf eine Gartenparty an einem Wald verschlagen. Leider ist es dort so langweilig, dass Greta einschläft. Pinipa aber organisiert in der Zwischenzeit gegen die Langeweile einen Waldzirkus und besucht die Waldtiere: den Mistkäfer, der auf seinem Mistball balanciert, das Eichhörnchen, das akrobatisch am Baum turnt, der zaubernde Rabe, die anderen Vögel, die Nester flechten, zimmern oder maurern und viele andere. Auf der Reise durch den Wald werden so auf verspielte Weise die Tiere des Waldes vorgestellt mit ihren jeweiligen Besonderheiten und eröffnen so einen neuen und spannenden Blick auf das Leben der Tiere und ihre Eigenschaften. “Pinipas Abenteuer. Manege frei für den Waldzirkus” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) ist deswegen ein schönes Buch, das das Interesse am Wald und an Ausflügen dorthin, auf denen dann Tiere gesucht und beobachtet werden, weckt.

aus: Das große Buch vom Schnitzen

Das große Buch vom Schnitzen

Frank Egholms „Das große Buch vom Schnitzen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) ist eine schöne Idee für die Verarbeitung der vielen Stöcke, die im Wald gesammelt werden bzw. als Inspirationsquelle, was mit Schnitzmesser direkt im Wald gemacht werden kann. Neben grundlegendem Wissen finden sich hier viele kleine Anleitungen, wie man Zwerge und Vögel schnitzen kann oder sogar Brett- oder Fädelspiele. Eher für die erwachsene Hand ist dann die Anleitung zum Schnitzen einer Rassel. Ein schönes Buch für alle, die das Schnitzen lieben oder damit beginnen möchten. Oder zusammen mit einem Schnitzmesser ein tolles Geschenk.

* Transparenz:
Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon und Buch7, durch die Geborgen Wachsen im Falle einer Bestellung eine Provision erhält, ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Wir empfehlen dennoch, den lokalen Buchhandel durch das Einkaufen vor Ort zu unterstützen. Viele Bücher gibt es darüber hinaus zum Ausleihen in den öffentlichen Bibliotheken. Hier kann beispielsweise nach Büchern in den Bibliotheken in Berlin-Brandenburg gesucht werden.
Die vorgestellten Bücher wurden auf Anfrage von den Verlagen als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.

Bücher zum Thema “Garten und Gärtnern mit Kindern”

Kindern die Natur näher bringen, geht auf vielfältige Weise: Mit ihnen in die Natur gehen, den Wald besuchen und die Tiere und Pflanzen dort beobachten, mit ihnen spazieren gehen, passende Dokumentationen ansehen – und ganz wichtig ist natürlich die Selbsterfahrung und das Be-Greifen der Natur für Kinder. Pflanzprojekte können dabei eine tolle Unterstützung sein. Und das ist nicht nur mit eigenem Garten möglich, sondern auch zu Hause auf dem Balkon oder der Fensterbank.

aus “Urban Gardening”

“Urban Gardening”

Im Buch “Urban Gardening” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) von Lia Leendertz und Mark Diacono aus dem Knesebeck Verlag geht es darum, wie Gemüse auf kleinstem Raum angebaut werden kann: vom kleinen Gärtchen im Hinterhof über begrünte Treppenstufen, Sprossen im Glas in der Küche, hängende Salate bis hin zur eigenen Pilzkultur: Hier gibt es Tipps und Inspirationen für das Gärtnern auf kleinem Raum. Auch wenn das Buch nicht in die Tiefe geht, gibt es Anregungen und Ideen, um wirklich auch auf kleinem Raum eine Begrünung anzulegen und vielleicht sogar ein wenig Nutzpflanzen für sich selbst anzulegen. Eine schönes Buch für alle, die erst einmal darüber nachdenken wollen, wo überall Platz für etwas Grün bei ihnen zu finden ist.

aus: “Garten Lust”

“Garten Lust”

Im Buch “Garten Lust. Träume verwirklichen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) von Robert Sulzberger, erschienen im Kosmos Verlag, geht es um das Anlegen eines eigenen Gartens: von der Planung über die Gestaltung und Praxistipps bis zu den Pflanzen. Ein Buch für absolute Einsteiger*innen in die Gartenarbeit mit praxisnahen Tipps und ehrlichen Überlegungen wie “Sie können alles in Eigenarbeit erstellen oder alles bei Fachleuten in Auftrag geben. In der Regel wird man sich zwischen diesen Extremen bewegen. Denn für die erstgenannte Lösung haben die meisten nicht genug Zeit und handwerkliche Fähigkeiten und für die zweite nicht genügend Geld.” Im Buch gibt es deswegen verschiedene bebilderte Ideen, die vorgestellt werden für das Anlegen von Gartenwegen, Sitzplätze, Vorgarten, Wassergarten oder das Anpflanzen von Zwergbäumen. Auch die benötigten Geräte werden vorgestellt. Ein einfaches Buch zum Einstieg in die Gartenwelt, das erst einmal die Grundlagen erklärt und ein paar Ideen aufzeigt, wie man einen Garten planen kann und was dabei bedacht werden sollte.

aus: “Garten Lab für Kinder”

“Garten Lab für Kinder”

Im “Garten Lab für Kinder” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) gibt es 52 Projekte rund um das Gärtnern mit Kindern. Von der Anzucht im Eierkarton über ein selbstgemachtes Saatband, das Pflanzen in alten Schuhen, das Anlegen eines Pizzagartens oder einen selbstgemachten Wurmkompost. Alle Ideen sind ausreichend bebildert, notwendige Materialien sind aufgelistet und mit einfachen Schritten erklärt. Ein schönes Buch mit einfachen Ideen, die mit Kindern im Garten umgesetzt werden können und ihnen das Wachsen näher bringen.

aus: “Pflanz dich glücklich”

“Pflanz dich glücklich”

Auch “Pflanz dich glücklich” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) wendet sich an Kinder und bringt 37 Tipps für den Garten und Zuhause mit, sortiert nach Monaten, in denen sie umgesetzt werden können. So gibt es beispielsweise im Juni Pflanzendruck, Sonnenblumenwettwachsen, Erdbeerableger und Essbare Blüten, während im Dezember Steinkakteen gebastelt werden und Blumenampeln geknotet. Das Buch ist durchweg illustriert und der Comicstil ist ansprechend für Kinder, aber Fotos wie im “Garten Lab” sind manchmal für Kinder hilfreicher. Dennoch sind es schöne Ideen, die zum Nachmachen einladen und auch so einfach sind, dass lesende Kinder mit dem Buch selbständig Ideen umsetzen können.

aus: “Naturkinder”

“Naturkinder”

Im Buch “Naturkinder: Ideen, Rezepte und Aktionen für drinnen und draußen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) zeigt Pädagogin, Bloggerin und Naturkind-Gruppenleiterin Caroline Hosemann in zehn Kapiteln, was Kinder mit und in der Natur anfangen können. Nicht nur auf den Garten bezogen, sondern auch zu Ausflügen einladend gibt es Ideen für Blumentattoos, Blumenfarben, Marmeladen- und Kräutersuppenrezepte, DIY-Anleitungen für Rosen- oder Vanillebad, Eisbilder im Winter und Natur-Dekorationen für zu Hause. Ein wirklich schönes Buch, das wir schon einige Jahre haben und immer wieder als Inspiration durchgehen.

“Was blüht denn da?”

“Was blüht denn da?”

Wer in der Natur unterwegs ist oder im eigenen Garten Blumen anbaut, vielleicht auch essbare Blüten, kann mit den Kindern die Vielfalt der Blumen betrachten und ihren Nutzen besprechen: Denn viele Blumen, die wir am Wegesrand finden, sind nicht nur “einfach” schön, sondern können In Ölen oder Cremes, in Salat oder als andere Zutat verwendet werden – und einige sind natürlich auch giftig. Mit “Was blüht denn da?” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) bekommen Kinder einen guten Überblick über die Vielfalt der Blumen, sortiert nach Farben, so dass diese leicht nachgeschlagen werden können. Schnell ist ersichtlich, ob eine Blume giftig ist oder nicht und wann sie blüht.

Eine Auswahl an Sachbüchern zum Thema “Pflanzen und Blumen” findest Du hier.

* Transparenz:
Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon und Buch7, durch die Geborgen Wachsen im Falle einer Bestellung eine Provision erhält, ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Wir empfehlen dennoch, den lokalen Buchhandel durch das Einkaufen vor Ort zu unterstützen. Viele Bücher gibt es darüber hinaus zum Ausleihen in den öffentlichen Bibliotheken. Hier kann beispielsweise nach Büchern in den Bibliotheken in Berlin-Brandenburg gesucht werden.
Das Buch “Was blüht denn da?” wurde auf Anfrage vom Verlag als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt, die anderen Bücher wurden selbst gekauft.

Bücher zum Thema “Blumen und Pflanzen”

Den Kindern die Abläufe der Natur näher zu bringen, ist wunderbar, denn es eröffnet einen großen Spielraum für Erkundungen, Ausflüge und Experimente. Wie man aber damit anfängt, ist für manche Familien gar nicht so einfach. Besonders dann, wenn Wissen zum Thema Blumen und Pflanzen fehlt, man nicht giftige Pflanzen pflücken anfassen oder geschützte unwissentlich pflücken möchte. Kinderbücher rund um Blumen und Pflanzen sind deswegen nicht nur für Kinder, sondern auch Eltern eine gute Begleitung auf dem Weg in die Natur.

Kinderbuch “Die Wiese”

Die Wiese – Ein Zoom Bilderbuch

Für die kleineren Kinder ab 4 Jahren kann der Weg in die Natur erst einmal über das Zoom-Bilderbuch “Die Wiese” (Amazon*Buch 7* | Buchhandel) von Hans Baltzer und Christa Holtei führen, das bei Beltz erschienen ist. Hier wird von weit oben aus der Vogelperspektive immer tiefer in das Geschehen in der Wiese vorgedrungen. Zunächst wird sie aus der Vogelperspektive betrachtet und Kinder erfahren, welche Vögelarten in dieser Höhe besonders vorkommen. Die nächste Ebene ist auf Menschenhöhe und es wird betrachtet, welche Tiere sich im Schutz der Gräser befinden. Noch etwas genauer wird dann hingesehen auf der Wiese: hier sind Schmetterlinge und Spinnen und Vögel wie die Feldlerche zu finden. Innenmitten der hohen Gräser befinden sich dann noch Feldmaus, Maulwurf und Blindschleiche. Dann werden die Insekten und Würmer betrachtet. “Die Wiese” ist ein schönes Bilderbuch für alle kleinen Kinder, die es genauer wissen wollen und zu einzelnen Tieren ganz konkrete Angaben wünschen.

Kinderbücher aus der Reihe Wiese? Weshalb? Warum?

Wieso? Weshalb? Warum? Bilderbücher mit Klappen

Die Serie “Wieso? Weshalb” Warum?” aus dem Ravensburger Verlag hat für viele Themen schön aufgearbeitete Kinderbücher. Auch rund um Pflanzen und Natur gibt es hier die passenden Bücher für Kinder von 4 bis 7 Jahren.

Im Buch “Alles über Bäume” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) erfahren Kinder, was ein Baum ist, wie unterschiedlich Bäume sind, wo sie wachsen und überall zu finden sind. Außerdem wird der Aufbau von Bäumen (einzelne Schichten den Stamms ebenso wie Unterteilung in Wurzeln, Stamm, Krone) erklärt und das Wachstum vom Samen bis zum Baum nachgezeichnet. Letztlich wird auch darauf eingegangen, wo wir im Alltag überall Holz finden und warum es wichtig ist, Bäume zu schützen. Ein Eichhörnchen begleitet dabei von Doppelseite zu Doppelseite durch das Buch. Hervorzuheben ist auch, dass das Buch Kinder unterschiedlicher Hautfarbe abbildet und damit nebenbei auf natürliche Weise einen Aspekt gesellschaftlicher Vielfalt abbildet. Die vielen Klappen machen das Vorlesen interaktiv und helfen, einige Aspekte noch einmal visuell zu verdeutlichen. Als Begleitung für Projekte rund um das Thema “Bäume” ist dieses Buch sehr hilfreich und bietet auch für Erwachsene spannende Informationen.

“Wir entdecken die Pflanzen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) ist sehr ähnlich gestaltet und aufgebaut. Hier geht es um Pflanzen allgemein und Kinder erfahren alles rund um Blätter, Wurzeln und Zwiebeln, Blüten und die Entwicklung zu Früchten. Mit vielen bunten Pflanzenabbildungen gibt es hier sehr viel zu entdecken und durchaus interessante Informationen auch für Eltern. Auch wenn hier nur wenige Menschen abgebildet sind, wäre es schön gewesen, einen ebenso vielfältigen Ansatz zu wählen wie in dem Buch über Bäume.

Kinderbuch “Buch der Blumen”

Buch der Blumen – kunstvolle Bilder für Kinder ab 8 Jahren

Für größere Kinder ist das “Buch der Blumen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) eine Augenweide und erfreut zudem mit interessantem Wissen zu einzelnen Blumen. Der bekannte Illustrator Olaf Hajeks hat hier zu einzelnen Blumen passende Portraits geschaffen: Ein Bild zu einer Blume erzählt ihre ganze Geschichte: Was sie so besonders macht, woher sie kommt, wofür sie verwendet wird. Es sind detailreiche Bilder, die zum Verweilen einladen. Daneben wird jedes der bunten Bilder durch einen passenden Text ergänzt, der die Besonderheiten der Pflanze noch einmal zusammenfasst und erklärt, woher sie kommt und wofür sie verwendet wird. Ein schönes Buch für Kinder, die schon tiefer eintauchen in die Verwendung einzelner Pflanzen.

Kinderbuch “Das Museum der Pflanzen” + Mitmachbuch

Das Museum der Pflanzen

Auch aus dem Prestel Verlag ist “Das Museum der Pflanzen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) von Katie Scott und Kathy Willis. Wer “Das Museum der Tiere” kennt, hat hier nun das passende Pendant für die Pflanzenwelt für Kinder ab 8 Jahren. Es geht noch einmal tiefer ins Detail als das “Buch der Blumen”, erklärt die Herkunft der Pflanzen und geht auf einzelne Gattungen genauer ein. Neben den Informationen zu den Pflanzen gibt es schöne Illustrationen in warmen Farben mit jeweils ausführlicher Legende. Dadurch eignet sich das Buch beispielsweise sehr gut als Begleitung für Schulprojekte rund um die Pflanzenwelt und auch als Vorlage zum Abzeichnen. Passend dazu gibt es “Mein großes Mitmachbuch”, das diesen bildenden Charakter des Buches aufgreift und noch fortführt in insgesamt 36 Mal- und Rätselbögen mit ganz unterschiedlichen Aufgaben zum Abfragen von Wissen ebenso wie zum Weitermalen von Pflanzen. Beides zusammen eignet sich für den Unterricht ebenso wie für private Projekte rund um Pflanzen für Kinder, die ein deutliches Interesse an Botanik haben.

Ideen für unterwegs

Natur und Pflanzen unterwegs – 2 Ideen für Ausflüge

Besonders große Freude macht es natürlich, die Pflanzen nicht nur zu Hause in Büchern zu studieren, sondern direkt in der Natur damit umzugehen. Hierfür gibt es für Kinder unterschiedlicher Alersgruppen verschiedene Begleitmaterialien, die auch Eltern, die vielleicht noch nicht so sehr im Thema stehen, an die Hand nehmen für Ausflüge und Forschungsprojekte.

“Der Grüffelo Naturführer” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) für Kinder ab 4 Jahren ist ein Heft, das mitgenommen werden kann in die Natur. Hier gibt es Sticker, mit denen markiert werden kann, was man im Wald alles gesehen hat. So wird beim Spazierengehen der Blick direkt auf die Natur gelenkt und zu Hause kann noch einmal gemeinsam reflektiert werden, was alles gesehen und erlebt wurde: Welche Blätter wurden gesehen? Welche Tiere? Wurde Vogelgezwitscher gehört und Grasrascheln oder Froschquaken? Welche Tierspuren wurden entdeckt etc.? Ein wirklich schönes Buch für kleine Entdecker, das zum Kennenlernen des Waldes einlädt. Und vielleicht wurde ja sogar der Grüffelo gesehen?

Die Bestimmungskarten “50 heimische Bäume” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) hingegen sind eher für ältere Kinder ab 6 Jahren zu benutzen: Auf 50 Karten wird jeweils ein Baum mit seinen Besonderheiten abgebildet: Vom Namen über die Größe, seine Blätter und Früchte bis hin zu besonderen Details dieses Baums.

Kinderbuch “Der magische Blumenladen”

Der magische Blumenladen – ein Roman

Dem Pflanzenthema können sich Kinder auch auf andere Weise nähern: “Der magische Blumenladen” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) von Gina Mayer mit Illustrationen von Joëlle Tourlonias lässt die Freude an der magischen Welt der Blumen entstehen und bietet mit einem beigefügten Rezept für Lavendel-Karamell-Bonbons gleich auch eine praktische Erfahrung für den kreativen Einsatz von Pflanzen. In Band 1 dieser Serie lernen wir Violet kennen, die bei Pflegeeltern lebt, aber besonders gern im Blumenladen ihrer Tante Abigail ist, den sie an zwei Tagen in der Woche besuchen darf. Schnell merkt Violet, dass in diesem Blumenladen irgendetwas anders ist und ihre Tante offenbar Geheimnisse hat in Bezug auf die wunderbaren Blumen. Als sie dann das zitronengelbe Buch findet, in dem nur sie die Blumen dreidimensional sehen und auch riechen kann, während ihre Freunde ein ganz normales Buch vor sich haben, beginnt Violets Abenteuer. Denn die Rezepte und Beschreibungen der Pflanzen sind magisch und zeigen die Welt der Blumenwunder auf. Der Roman macht Kindern Lust, die vielfältige Welt der Blumen selbst zu entdecken, denn selbst wenn sie nicht magisch sind, gibt es viele spannende Tees und Rezepturen mit Blumen auszuprobieren.

* Transparenz:
Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon und Buch7, durch die Geborgen Wachsen im Falle einer Bestellung eine Provision erhält, ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Wir empfehlen dennoch, den lokalen Buchhandel durch das Einkaufen vor Ort zu unterstützen. Viele Bücher gibt es darüber hinaus zum Ausleihen in den öffentlichen Bibliotheken. Hier kann beispielsweise nach Büchern in den Bibliotheken in Berlin-Brandenburg gesucht werden.
Die vorgestellten Bücher wurden auf Anfrage von den Verlagen als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.

Draußen spielen statt Schule: Kooperative Naturspiele für die Frischluftpause im ungewohnten Alltag

Gerade herrscht viel Unsicherheit. Mittlerweile wurden in fast allen Bundesländern die Betreuungseinrichtungen wie Kita, Kindergärten und Schulen für die nächsten Wochen geschlossen. Der Corona-Virus stellt unser Leben ganz schön auf den Kopf. Das kann für Eltern wie für Kinder, die nun ihre alltägliche Struktur neu suchen und etablieren müssen, eine Herausforderung sein. 


In meiner Familie ändert sich im Alltag nicht viel, denn wir haben uns vor einigen Wochen dazu entschieden, unser Kind aus dem Kindergarten abzumelden. Mein Mann und ich arbeiten beide freiberuflich und teilen unsere Arbeitszeiten auf. Unsere Tage sind jeden Tag anders aufgeteilt und dennoch haben sie eine feste Struktur. 

Mittlerweile befinden sich einige Regionen wegen des Corona-Virus im Hausarrest. Wer aber noch die Möglichkeit hat, rauszugehen und dabei einen Abstand zu anderen zu halten, für den kann eine Sache sehr wertvoll sein in dieser Struktur ohne Schule und Fremdbetreuung: Zeit draußen zu verbringen. Denn so gern ich mit meinem Kind Zeit verbringe, nach der fünfzehnten Wiederholung des Rollenspiels brauche ich eine Pause. Frische Luft ist der beste Gegner von Genervtheit, ein Garant gegen Langeweile und – als netter Nebeneffekt – ein toller Gesundheitsbooster. 

Wenn ihr für die nächsten Wochen eine Routine und Struktur in eurem Alltag sucht, ist es vielleicht auch für euch eine gute Idee, feste Zeitfenster zum draußen spielen mit einplanen. Wenn das für dich und deine Familie am Anfang ungewohnt ist, habt Geduld. Vielleicht möchten die Kinder am Anfang auch nicht nach draußen, weil die Spielsachen drinnen auf den ersten Blick spannender erscheinen. Ich gebe euch hier einige Ideen zum draußen spielen mit auf den Weg. Diese könnt ihr mit euren Kindern entdecken und weiterentwickeln. So kommt bei den ersten Tagen in der Natur keine Langeweile auf, die ersten Schritte in die Natur werden gemacht und oft entwickelt sich dann nach einigen Tagen der „Draußen-Routine“ eigene Spiel- und Entdeckungsideen und die Kreativität setzt ein. 

Naturdetektive

Ihr braucht: Eine Liste mit den gesuchten Naturobjekten, eine Papiertüte oder ein Korb zum Sammeln, ein Bleistift

Alter: 4-14 Jahre 

Und so geht‘s: 

Die Naturdetektive erhalten eine Liste mit den vermissten Naturobjekten. Auf dieser Liste stehen bis zu 25 natürlichen Dingen, die die Kinder suchen und sammeln sollen. Die Objekte sollten so ausgewählt sein, dass die Kinder genau hinschauen müssen und zum kreativen Denken angeregt werden. 

Es gibt eine wichtige Regel: Es dürfen nur Dinge gesammelt werden, die man sicher und ohne Schaden zurückbringen kann. Wenn kleinere Kinder dabei sind, die noch nicht lesen können, können Gruppen gebildet werden oder man unterstützt als Erwachsener beim Suchen. 

Beispiel für eine Suchliste für Naturdetektive: 

  • eine Feder
  • Samen, die im Wind getragen wurden
  • ein Ahorn/Buchen/Eichenblatt (je nachdem, wo ihr euch befindet – es soll ja nicht unmöglich sein)
  • etwas, was stachelt
  • Drei verschiedene Arten von Samen
  • etwas rundes
  • Teil eines Ei 
  • etwas scharfes
  • etwas kuscheliges
  • ein Teil eines Fells
  • fünf Teile menschlichen Mülls
  • etwas schnurgerades
  • etwas wunderschönes
  • ein angekautes Blatt (aber nicht von den Kindern!) 
  • etwas, das Musik macht
  • etwas weißes
  • etwas, dass dich an dich selbst erinnert
  • etwas weiches
  • ein großes Lächeln 
  • eine Sonnenfalle (also etwas, was Sonnenenergie speichert und davon warm wird, wie Wasser, Steine, Pflanzen, …) 
  • etwas, was keinen Nutzen in der Natur hat

Nachtwächter und Nachtschwärmer

Ihr braucht: Eine Taschenlampe

Alter: 5-13 Jahre

Und so geht‘s:

Dieses Spiel wird in der Dunkelheit auf einer ungeteerten Kiesstraße oder einer Einfahrt gespielt. Der Nachtwächter sitzt in der Mitte der Straße und hat eine Taschenlampe in der Hand. Die anderen Spieler*innen, die Nachtschwärmer, stellen sich 10 Meter entfernt (oder so weit, dass sich alle im Dunkeln wohl fühlen) auf. Der Nachtwächter schließt die Augen und die anderen Nachtschwärmer schwärmen aus und versuchen, ein vorher beschlossenes Ziel hinter dem Nachtwächter zu erreichen. Wenn der Nachtwächter ein Geräusch hört, schwenkt er die Lichtkugel in diese Richtung – wer angeleuchtet wird, friert ein und darf sich nicht mehr bewegen. (Es ist nicht fair, die Taschenlampe „auf gut Glück“ zu bewegen…) Wenn eine bestimmte Anzahl (die ihr festlegt) an Nachtschwärmern eingefroren wurden, müssen alle nochmal an den Start und von neuem beginnen. Der erste, der das Ziel hinter dem Nachtwächter erreicht, ist der neue Nachtwächter. 

Tierkörper raten

Was du dafür braucht: Nichts

Alter: ab fünf Jahre

Diese Spiel ist super für Familien. Es fördert den Zusammenhalt, denn hier kommt man nur zu einem Ergebnis, wenn man gemeinsam an seinem Tier arbeitet. 

Ein Team besteht aus drei bis vier Spieler*innen. Ein/e Spieler*in sollte übrig bleiben, um zu raten. 

Das Team hat die Aufgabe, sich auf fünf Tiere, die es spannend findet, zu einigen und diese aufzuschreiben. (Wenn du rätst, sollten sich die Kinder so beraten, dass du das Ergebnis nicht erfährst.)

Erst nachdem sie sich geeinigt haben wird ihnen gesagt, dass sie den Körper dieses Tieres nachahmen sollen. Sie haben nun pro Tier fünf Minuten Zeit, um sich zu organisieren. („Oh nein, eine Ameise hat sechs Beine, wir brauchen auch sechs Beine! Ich kann die Greifer vorne sein, weil ich bin auch der Kopf und eh vorne…“) 

Wenn das Team so weit ist, wird das Tier vorgestellt. Die „Vorführung“ sollte komplett abgeschlossen sein, bevor geraten wird. 

Diese Spiele sind eine Möglichkeit, die Natur neu zu entdecken und eine kleine Pause vom Alltag zu bekommen. Wer nach weiteren Ideen sucht, kann auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Knospen gehen, über die ich letzten Frühling geschrieben habe. Weitere Naturspiele, die auch vor eurer Haustür warten und sich für Stadt- und Landkinder eignen, findet ihr hier. Wer sich in der Stadt auf die Suche nach Naturwunder machen möchte, findet in dem Artikel über das „Wunderland Natur“ weitere Anregungen. 

Bleibt gesund, bleibt positiv und bleibt liebevoll zu euch selbst und euren Mitmenschen,

Eure

PS: Wir befinden uns seit Samstag im Hausarrest, und werden uns mit den oben genannten Spielen im Haus die Zeit vertreiben. Statt mit den gesammelten und aufbewahrten Naturmaterialien zu basteln, bekommen sie eine erste Verwendung bei der Detektiv-suche. Und auch Nachtwächter lässt sich drinnen spielen, wenn die Möbel auf Seite gerutscht werden. Lasst uns kreativ werden. 

Veronika hat Biologie, Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und ist Mutter einer Tochter. In ihrer Kolumne „Naturorientiertes Aufwachsen“ berichtet sie von Wegen, auf denen Kindern die Liebe und der Respekt zur Natur als Samenkorn mitgegeben werden können.  Mehr über Veronikas Arbeit und ihre aktuellen Texte zu grünen Themen findet ihr auf ihrer Homepage, Instagram oder Twitter.

Effizienzdenken zuhause lassen: Naturverbundenheit braucht elterliche Begeisterung

Ein Studienkollege verbrachte seine Freizeit mit Spuren- und Fährtenlesen und brachte sich selbst bei, Feuer zu machen. Ich beobachtete ihn und fand sein Tun – um ehrlich zu sein – ein wenig verspielt und albern. Fast alle in unserem Umfeld waren Studierende aus dem Bereich Naturschutz und Landschaftsplanung und machten sich dementsprechend Gedanken zum Zustand der flurbereinigten Landschaft und zu den irreparablen Schäden, die die Natur durch menschliches Tun schon fortgetragen hat.

Wir waren in der Feldarbeit aktiv, zählten Schmetterlinge und fanden über den gesamten Sommer hinweg nur 11 Arten. Wir blickten uns an unserem Studienort in Sachsen-Anhalt um, und sahen ringsum nichts als riesige Ackerschläge. Wir hatten Ideen, was es braucht, um die Natur zu “retten”. Aber ein Büschel Stroh nehmen und tagelang nach einem Feuerstein suchen, um selbst Feuer zu machen? Im Freien Biwakieren und mit leuchtenden Augen zurückkommen und von Wildschweinspuren berichten? Wie sollte das der Natur helfen?

Wachsendes Natur-Defizit durch Unsicherheit der Eltern

Als ich anfing, meine Stimme zu nutzen, um die Aufmerksamkeit auf den Zustand der Natur zu lenken, stolperte ich über immer mehr Fragen. Ich las von Kindern, die kein Interesse daran haben, draußen zu spielen. Ich hörte Eltern zu, die stolz von Spielzeug erzählten, das die Kinder so lange beschäftigt hält, dass sie nicht mehr in den Park gehen wollen.

Eltern in unserem Umfeld kamen auf mich zu, weil sie Angst hatten, ihr Kind in der Wiese krabbeln zu lassen. “Welche Gefahren lauern in der Natur?”, fragten sie mich. “Was, wenn es sich etwas in den Mund steckt?” Mit der Zeit und immer mehr Artikeln, die ich zu diesem Thema schrieb, kristallisierten sich zwei Fragen heraus. 

Wie bringt man Eltern dazu, mit ihren Kindern rauszugehen?

und

Wie weckt man das Interesse der Kinder, die Natur spannend zu finden?

Antworten auf diese Fragen zu geben, ist meiner Meinung nach der Schlüssel, um dem Natur-Defizit-Syndrom der heutigen Kindergeneration entgegenzuwirken. Der Begriff “nature deficit disorder” kommt aus den USA und beschreibt die zunehmende Entfremdung von Kindern und Jugendlichen, aber auch der gesamten Gesellschaft, von natürlichen Prozessen und gleichzeitig das Schwinden von Artenkenntnis und Wissen.

Naturverbundenheit: kein weiterer Punkt auf der To-Do Liste

Der Trend geht zur “terra incognita”, zur unbekannten Natur. Ähnlich dem australischen Kontinent im 16. Jahrhundert für Seefahrer wird die Natur zum unbekannten Land. Im Hinblick auf den Zerstörungsgrad, den wir der Erde mit dem Beginn der industriellen Landwirtschaft eingebracht haben und auch im Hinblick auf das Fehlen der Naturerfahrungen für unser Wohlbefinden, brauchen wir eine Rückkehr zur Natur. Doch die wird es nicht geben, wenn Naturverbundenheit ein weiterer Punkt auf der „Was Eltern auf gar keinen Fall verpassen dürfen“-Liste wird. Der Druck, der auf uns Eltern lastet, ist groß genug. Kindern zusätzlich noch eine möglichst diverse und ausgeprägte Naturerfahrung zu organisieren, sollte nicht Teil davon sein. 

Für Naturverbundenheit braucht es kein pädagogisch wertvolles Programm. Es ist natürlich toll, wenn es ein solches Programm gibt und wer eins vor der Haustür hat, soll es gerne wahrnehmen. Aber einmal im Jahr am Samenbomben-Basteln teilnehmen, wird keinen spürbaren Unterschied für die Kinder zu ihrem Platz im Ökosystem machen. Statt Termine sind es Nicht-Termine, die dabei helfen: Zeit. Naturverbundenheit zu spüren braucht Zeit. Zeit für Beobachtungen in der Natur. Zeit für Fährtenlesen und Vogelstimmen-Zählungen. Zeit für Bestimmungs-Apps und Müllsammeln im Stadtwald. Zeit für Geocaching, für Verstecken spielen und Lager bauen und Stöcke schnitzen. Zeit für Sammeln und Lagerfeuer, für Spiele bei jedem Wetter, für Baumfreundschaften und Fackelwanderungen. 

Ich weiß, Zeit ist ein seltenes Gut für Eltern. Zwischen Beruf, Haushalt, Abholzeiten, Kinderbetreuung und Partnerschaft jetzt auch noch Zeit für Draußensein einzuräumen, mag wie viel verlangt erscheinen. Diese Zeit draußen kommt jedoch in gleichem Maße den Eltern zugute. Studien haben ergeben, dass allein der Anblick der Natur dazu führt, Pulsschlag und Stresshormone* zu senken. Der Zugang zu Grünflächen führt zu allgemein verbesserter Gesundheit** und während die Bewohner eines waldreichen Gebietes eine niedrigere Sterberate*** vorweisen und seltener an Krebs erkranken, nehmen Krankheiten in Gebieten, wo die Natur zurückgeht****, zu. 

Auch ohne dass wir diese Studien gelesen haben, wissen wir, dass uns Natur gut tut. Doch wenn es um Naturerfahrungen für unsere Kinder geht, geben wir uns mit einem einfachen Spaziergang ohne viel Brimborium zufrieden? Sollten sich die Kinder nicht draußen erst einmal austoben anstatt „Sitzwache“ zu halten und auf Geräusche und Bewegung in der Umgebung zu achten? Je nach Temperament des Kindes und Zeitpunkt schließt sich das auch aus. 

Die natürliche Umgebung selbst ist es, die zum freien, kreativen Spiel einlädt oder zur ruhigen, meditativen Achtsamkeit. Es braucht in einem natürlichen Umfeld kein Angebot, keinen Plan und keine Checklisten, was und wie lange ein Kind etwas tun sollte, um Naturverbundenheit zu spüren. Wir sollten (wieder-) erlernen, unseren eigenen Instinkten zu folgen und die Zeit draußen für das zu nutzen, was uns gut tut – Laufen, Horchen, Hinsehen, Nachdenken oder Stillsitzen. 

Aus der Effizienzspirale aussteigen

Andreas Weber postuliert in seinem Buch „Mehr Matsch! Kinder brauchen Natur“, dass das größte Hindernis auf dem Weg zur lebendigen Naturerfahrung wir Eltern sind. Er schreibt auf Seite 206: „Wir sind [zudem] Perfektionisten und wollen unseren Kleinen jedenfalls eine höchst professionelle Naturerfahrung bieten. Wir verfallen bei dem Gedanken „Natur“ schnell in unseren Reflex des Planes, Organisierens und Angebotrecherchierens, wo es doch so viel mehr um ein Innehalten und Lauschen geht. Um ein Zulassen, nicht ein Dirigieren. Um Offenheit – dieselbe, welche die Sinne unserer Kinder annehmen, wenn man sie nur den Geräuschen, Gerüchen, Farben und Temperaturen der freien Welt lange genug überlässt. Ich empfehle, um einmal probehalber unsere eigenen Sinne neu auszurichten, einen einzigen zentralen Wandel der Grundhaltung: Versuchen Sie nicht mehr das zu tun, was Ihnen nützlich vorkommt. Steigen Sie kurzfristig aus der Effizienzspirale aus.“

Mein Studienkollege machte es vor: Er hatte Spaß an der Natur, er erforschte sie auf vielerlei Arten. Er trat mit ihr in Verbindung. Und ganz natürlich versammelten sich Kinder um ihn und fragten ihn, was er tat, halfen ihm und lernten. Sie verbanden sich mit der Natur und gingen Abends durch das neu erlebte und erlernte Wissen mit leuchtenden Augen ins Bett: “Heute haben wir ein Abenteuer erlebt!”

Es ist nicht zwingend notwendig, zu wissen, wie man Feuer macht. Aber es ist für Kinder zwingend notwendig, eine Verbindung mit der Natur zu spüren. Neben allen entwicklungsbedingten, gesundheitlichen und psychologischen Vorteilen, ist die Verbindung mit der Natur elementar, um unsere und ihre Lebensgrundlage wertzuschätzen und zu erhalten. Die kindlichen Vorlieben müssen angesprochen werden, um Lust zu machen auf die Natur. Und da Kinder durch Vorbilder lernen, müssen auch wir Eltern wieder Lust auf Natur bekommen. Also: Auf was haben wir Eltern Lust? Wissen wir, wie man Feuer macht? Wollen wir es lernen? Dann sollten wir es tun. 

Eure

Veronika hat Biologie, Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und ist Mutter einer Tochter. In ihrer Kolumne „Naturorientiertes Aufwachsen“ berichtet sie von Wegen, auf denen Kindern die Liebe und der Respekt zur Natur als Samenkorn mitgegeben werden können.  Mehr über Veronikas Arbeit und ihre aktuellen Texte zu grünen Themen findet ihr auf ihrer Homepage, Instagram oder Twitter.

Weiterführende Literatur:
* Moore EO (1981) A prison environment’s effect on health care service demands. Journal of Environmental Systems, 11: 17–34 
** De Vries S, Verheij RA, Groenewegen PP, Spreeuwenberg P (2003) Natural environments -healthy environments?An explora-tory analysis of the relationship between green space and health. Environment and Planning A 35: 1717–1731
*** Li Q, Kobayashi M, Kawada T (2008). Relationships between percentage of forest coverage and standardized mortality ratios (SMR) of cancers in all prefectures in Japan. The Open Public Health Journal 1, 1–7. 
****Donovan GH, Butry DT, Michael YL, Prestemon JP, Liebhold AM, Gatziolis D, Mao MY (2013) The relationship between trees and human health: evidence from the spread of the emerald ash borer. American Journal of Preventive Medicine 44: 139–145. 

Jahresrückblick für Kinder: Mit Naturmaterialien das vergangene Jahr in Erinnerung rufen

Wenn es nach der Weihnachtszeit wieder ruhiger wird und die Zeit zwischen den Jahren (erst dann) wirklich besinnlich wird, nehmen sich viele Erwachsene einen kleinen Jahresrückblick vor. Auch für Kinder ist der Beginn eines neuen Jahres mit einem Neubeginn verbunden. Die Tage werden langsam wieder länger, Silvester steht bevor. Nach den Weihnachtsferien ändert sich für Schulkinder die Jahreszahl in den Heften und manche werden schon nach Vorsätzen fürs neue Jahr gefragt. 

Bei uns wollte ich zum Jahresrückblick ein Fotoalbum mit den wichtigsten Ereignissen des Jahres vorbereiten. Da jedoch die Zeit gerade zum Ende des Jahres leider fehlt, wird es kein pünktliches Fotoalbum geben, um die Höhepunkte des Jahres chronologisch festzuhalten. Ganz auf einen Rückblick verzichten wollte ich dennoch nicht, und für einen geschriebenen ist meine Tochter noch viel zu klein. 

Spontan habe ich mich deshalb für einen einfachen Rückblick anhand der Jahreszeiten entschieden. Ich habe dabei auf Naturmaterialien zurückgegriffen, die sich im Laufe des Jahres angesammelt hatten. Wir haben ein kleines Holztablett, auf dem nach einem Naturausflug die Fundstücke landen. Nicht jedes Mal natürlich, aber ab und an wurden die Taschen vollgestopft mit schönen Steinen, Schneckenhäusern oder Besonderheiten wie kleinen Eicheln mit Hütchen, Früchten und Blumen (Beim Sammeln bitte auf den Schutzstatus von Pflanzen achten). Die Naturfundstücke fanden durch das Holztablett einen neuen Platz in unserem Wohnzimmer, um zuhause weiter bespielt zu werden. Da ich diesen Jahresrückblick nicht geplant hatte, ist vieles davon nach einiger Zeit wieder zurück in die Natur gewandert und unser kleines Holztablett wurde neu bestückt. Im nächsten Jahr möchte einzelne Stücke in eine kleine Kiste oder Box legen, um sie dann am Ende des Jahres noch einmal herauszuholen und die Geschichten zu diesen Schätzen in Erinnerung zu rufen. 

Für den Jahresrückblick habe ich jedoch Schneckenhäuser, getrocknete Pflanzen, besondere Steine, und gepresste Blätter gefunden. Das spiegelt natürlich nicht all die Naturerlebnisse wieder, die wir in diesem Jahr erlebt haben. Aber es lässt das Jahr für ein (Klein-)kind noch einmal Revue passieren. Es erinnert daran, was in der Natur passiert ist und was draußen alles erlebt wurde. 

Für einen Jahresrückblick mit Naturmaterialien braucht ihr: 

  • Festes Papier
  • Stifte
  • Kleber
  • Naturmaterialien wie Schnecken, gepresste Pflanzen, Steine, Sand, Muscheln, Stöcke
  • wenn vorhanden Fotos, Skizzen, gemalte Bilder, etc. aus dem vergangenen Jahresrückblick

Für unseren Jahresrückblick reichte ein DIN A4 Blatt. Wer im Laufe des Jahres ein Natur-Journal gepflegt hat und dort Skizzen von Pflanzen und Tieren oder Erlebnissen festgehalten hat, benötigt vielleicht ein größeres Papier. Ebenso wenn Fotos oder Bilder hinzugefügt werden sollen. Anschließend wird das Papier in vier Spalten geteilt, für jede Jahreszeit eine. Gemeinsam mit dem Kind wird das Material vorbereitet und die Ereignisse in Erinnerung gerufen. Je nach Alter kann anders begonnen werden, ich begann mit der Frage nach dem Wetter. So wurden Wolken, Sonne und Regen gemalt und das Wetter in den unterschiedlichen Jahreszeiten in Erinnerung gerufen. Dann überlegten wir gemeinsam, wann die gepressten Blumen geblüht hatten und was daraus entstand. Da wir in Spanien leben war unser Material etwas schwierig zuzuordnen, denn so klare Jahreszeiten wie in Deutschland gibt es hier nicht. Die Mandelblüten kamen schließlich zum Frühling, die fertige Mandelfrucht legten wir in den Herbst. Die Oliven kamen in den Winter, zusammen mit viel Regen. Meine Tochter malte die Umrisse einer Schnecke und eines Stein, von Mandeln und Oliven nach und wir erzählten uns, wann und wo wir diese Dinge entdeckt hatten. 

Der Weg ist das Ziel

Das Ziel des Jahresrückblicks ist nicht das Ergebnis eines besonders hübschen Kunstwerks. Wertvoll ist vor allem das Gespräch darüber, was alles draußen erlebt wurde. Gab es Ereignisse, die besonders aufregend waren? Welche Tiere wurden gesichtet, welche Pflanzennamen wurden neu gelernt? Gab es einen besonderen Lieblings-Kletterbaum und wenn ja, wie sah dieser im Frühling aus; wie im Herbst?  Welche Früchte, Beeren, Pilze wurden gesammelt? Wurde draußen in der Natur übernachtet – und wenn ja, wie sah die Unterkunft aus? Wurden Hütten gebaut und aus welchem Material waren sie? Vielleicht können Zeichnungen angefertigt werden, mit einem kleinen Bauplan, was dafür benötigt wurde. 

Ausblick auf das nächste Jahr

Ein Jahresrückblick ist ein guter Zeitpunkt, um sich auf die Erlebnisse des vergangenen Jahres zu besinnen. Gleichzeitig sind die Gedanken dabei auch immer schon ein wenig im nächsten Jahr. Welche Pläne, welche Ziele warten dort auf uns? Für Kinder sind solche Gedanken je nach Alter noch zu abstrakt. Aber auch für sie wird mit dem Jahreszeiten-Rückblick auch ein Ausblick auf die wärmeren, kommenden Jahreszeiten gegeben. Mit den Erinnerungen an das Hüttenbauen im letzten Jahr können Pläne für einen passenden Standort im nächsten Jahr geschmiedet werden. Oder, je nach Wetterlage, auch erst mal nur für Schneemann und Schneefrau im Januar. 

Eure

Veronika hat Biologie, Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und ist Mutter einer Tochter. In ihrer Kolumne „Naturorientiertes Aufwachsen“ berichtet sie von Wegen, auf denen Kindern die Liebe und der Respekt zur Natur als Samenkorn mitgegeben werden können.  Mehr über Veronikas Arbeit und ihre aktuellen Texte zu grünen Themen findet ihr auf ihrer Homepage, Instagram oder Twitter.

Raus in den Wald mit Kindern

Eigentlich ist jede Jahreszeit im Wald mit Kindern toll: Im Frühling erwacht der Wald neu, im Sommer spenden die Bäume Schatten und es ist angenehm kühl. Im Herbst nun können zahlreiche Schätze gesammelt werden, die den Winter über als Bastelmaterialien dienen und daneben gibt es nun auch noch einmal Tiere zu beobachten und Pilze zu suchen. Mit der richtigen Ausrüstung können so halbe oder ganze Tage im Wald verbracht werden.

Ausrüstung für lange Waldabenteuer

Für ein langes Waldabenteuer wird erst einmal der Rucksack gepackt. Er sollte bequem sein und nicht von der Schulter rutschen, weshalb ein Rucksack mit Brustgurt besonders praktisch ist. Sinnvoll ist es auch, im Rucksack eine herausnehmbare Sitzmatte zu haben wie im Waldfuchs von Deuter (Amazon* | Hersteller) oder unserem – leider nicht mehr produziertem – Waldi von Affenzahn. Neben Trinkflasche mit Wasser und gefüllter Brotdose kommen in den Rucksack Beutel für Schätze, meistens bei den größeren Kindern ein Seil und Karabinerhaken, Notizheft und Stifte, manchmal ein Naturbuch und dazu natürlich ein Kindertaschenmesser, wir benutzen schon seit Jahren die Kindermesser von Opinel (Amazon* | Hersteller) .

Den Wald kennenlernen – Bücher, die begleiten

Seit kurzer Zeit haben wir ein neues, tolles Buch in unserem Naturbücherregal: “Pilze – Verrückte Fakten über Fliegenpilz, Hefe und Co.” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) neben dem Pilzführer für den Waldspaziergang gibt dieses Buch für Kinder viele tolle Impulse und Informationen rund um die Mykobiota. Kinder erfahren, welche verschiedenen Arten es gibt, welche gegessen werden können und welche giftig sind, wie sie über den Winter aufbewahrt werden können, was daraus gekocht oder gebacken werden kann. Der größte Pilz der Welt und überhaupt flächenmäßig größte Organismus auf der Erde ist übrigens ein 8,9 Quadratkilometer großer Pilz in Oregon. Dies und viele andere Informationen finden sich in dem schönen Buch.

Eine tolle Vorbereitung auf Waldabenteuer bietet auch Buch + CD “Wer grunzt denn da?” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel). Die CD hat Christoph Biemann, bekannt aus “Sendung mit der Maus” besprochen. Darauf finden sich die nach Jahreszeit unterteilt Tiergeräusche, für den Herbst beispielsweise Eichhörnchen, Eichelhäher, Wildschwein, Reh und Rothirsch. Im Begleitbüchlein finden sich noch einmal kurze Fakten zu den 25 häufigsten Waldtieren, die hier vorgestellt werden. Ein schönes Buch + CD, um Ausflüge vor- und nachzubereiten.

Wer sich lieber den Bäumen widmen möchte, findet in der Kartensammlung “50 heimische Bäume” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) kurz und knapp alle Informationen über Bäume, ihre Blätter und besondere Eigenschaften. Die Blätter sind so abgebildet, dass gesammelte Blätter später den Bäumen zugeordnet werden können oder im Wald eine Bestimmung erfolgen kann.

Wer noch neu ist im Bereich Waldausflüge ist, kann sich als Begleitung für die ersten Ausflüge auch ein kleines Waldquis mitnehmen wie “Peter & Piet – Mein großes Waldquiz” (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel). Damit kann im Wald gemeinsam alles angesehen werden, es kann gemeinsam einigen Fragen nachgegangen werden und die ersten Ausflüge haben damit einige Anhaltspunkte. Später ergeben sich von den Kindern oft eigene Ideen und Spielanlässe, wenn sie mit dem Spiel in der Natur ohne “Spielzeug” vertrauter sind.

Habt Ihr noch Tipps und Ideen für Waldausflüge? Dann schreibt sie hier gerne in die Kommentare.
Eure

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links zu Amazon und Buch7, durch die ich im Falle einer Bestellung eine Provision erhalte ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Die vorgestellten Bücher, Karten und Messer haben wir selbst gekauft .

Was ist das Klima? Ein Waldspaziergang mit Zeugen erklärt Kindern das Klima

Klima. Alle reden davon, die Erwachsenen machen sich Sorgen, Schüler gehen auf Demonstrationen. Doch was ist das eigentlich: Das Klima? 

Vielleicht eine Frage, die auch eure Kinder schon gestellt haben. Und es war vielleicht gar nicht so einfach, sie kindgerecht zu erklären? Jedenfalls geht es mir oft so. Zwar werden von meiner Tochter noch keine direkten Fragen zum Klima gestellt, aber unsere (nachhaltigen) Handlungen werden alle kritisch hinterfragt. Was das jetzt bringe, wenn sie den Müll aufhebt, den sie runtergeworfen hat. Warum ich kein Würstchen möchte und was eine pupsende Kuh damit zu tun hat. Warum wir laufen, wo doch Auto viel bequemer wäre. Warum ich zur Oma mit dem Zug fahren möchte und nicht mehr fliegen möchte.  Die Zusammenhänge sind denke ich noch unklar für meine Dreijährige. Dennoch versuche ich, jede Antwort so ehrlich wie möglich, und so einfach wie nötig zu beantworten. 

Am eindrücklichsten sind Erklärungen „zum Anfassen“. Um zu erklären, was das Klima ist, begeben wir uns darum auf den Weg nach draußen in die Natur. Dafür eignet sich beispielsweise der (Stadt-)Wald, beziehungsweise jeder Spazierweg, der an einem Baumstumpf oder gefällten Baumstämmen entlang führt. Mit euren Kindern könnt ihr ein Spiel spielen, und euch vorstellen, ihr wäret Wissenschaftler auf der Suche nach dem Klima. Es ist schwierig, das Klima wirklich greifbar zu machen. Anders als das Wetter, dass sich jetzt im beginnenden Herbst bei einem Regenfall mit Pfützenspielen wunderbar erleben lässt, versteckt sich das Klima. Während nach dem Regen die Sonne wieder scheint und der Wechsel des Wetters direkt sichtbar ist, kann man das Klima nicht sofort sehen. 

Klima ist, wenn Mama und Papa jeden Herbst die Pfützen aufgemalt und aufgeschrieben hätten und fast ihr ganzes Leben lang die Temperatur gemessen hätten. Denn das Wetter, was über einen Zeitraum von 30 Jahren an einem Ort herrscht, wird als Klima bezeichnet. Als Klima-Experiment braucht es also Daten über einen längeren Zeitraum hinweg. Doch wie ist das auf einem Waldspaziergang möglich? 

Im Wald warten Klimazeugen auf die Befragung durch junge Wissenschaftler

Stellt euch vor, wir sind Wissenschaftler auf der Suche nach dem Klima. Wir machen einen Spaziergang in den Tropen. Dort treffen wir auf einen Baumstumpf. Was würde er uns sagen? Ich verrate es euch: Vermutlich gar nichts. In den Tropen ist es das ganze Jahr warm und feucht. Ein Tropenbaum wächst sein Leben lang mit immer der gleichen Beständigkeit. Ich nehme jedoch an, dass die meisten Leserinnen und Leser hier bei einem Waldspaziergang auf Fichten, Buchen, Kiefern oder ähnliche Baumarten treffen würden. Und deren gefällte Baumstämme oder Baumstümpfe lassen uns einen direkten Blick auf das Klima werfen. Die Jahresringe verraten uns, wie alt ein Baum ist. Sie verraten uns noch mehr, denn als Wissenschaftler wollen wir mehr über das Klima wissen, in welchem dieser Baum gelebt hat. 

Breite und helle Jahresringe verraten uns, das der Baum in warmen, feuchten Wetter an Wachstum zugelegt hat. Schmale und dunkle Jahresringe dagegen zeigen trockenes und kühles Wetter an. So lässt sich an dem Baumstamm das Wetter ablesen: In dicken, hellen Jahresringen handelte es sich um milde Frühlinge mit ausreichend Regen, an den dünnen, schwarzen Ringen lassen sich trockene Sommer und ein kühler Herbst ablesen. Durch den Wechsel beider entstehen die Jahresringe. Lassen sich über die Baumscheibe hinweg Unterschiede in den Jahresringen ablesen, können die kleinen Wissenschaftler schlussfolgern, dass sich das Klima verändert hat. Der Baum erzählt uns davon. Er tritt als Klimazeuge auf und wir können ihn dazu befragen. Was erzählt er euch über das Klima in eurem Wald? 

Veronika hat Biologie, Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und ist Mutter einer Tochter. In ihrer Kolumne „Naturorientiertes Aufwachsen“ berichtet sie von Wegen, auf denen Kindern die Liebe und der Respekt zur Natur als Samenkorn mitgegeben werden können.  Mehr über Veronikas Arbeit und ihre aktuellen Texte zu grünen Themen findet ihr auf ihrer Homepage, Instagram oder Twitter.