Kategorie: Spielideen für Drinnen

Können Kinder zu viel Spielzeug haben?

Eigentlich erscheint der Gedanke doch logisch: Je mehr Spielzeug Kinder haben, desto besser sollten sie sich doch allein beschäftigen können und desto eher lernen sie, wie die Welt funktioniert? Nicht selten denken Eltern deswegen, dass sie vielleicht noch dieses oder jenes Spielzeug kaufen sollten, damit das Kind dann endlich besser allein spielen kann, sich intensiver beschäftigt, besser gefördert wird. Vielleicht ist die Auswahl doch einfach zu klein und das Kind langweilt sich?

Die Interessen des Kindes im Blick haben

Tatsächlich ist es wichtig, die aktuellen Interessen und die aktuelle Entwicklung des Kindes im Blick zu haben, wenn es um Spielzeug geht. Denn oft spielen Kinder die Themen nach, die sie gerade bewegen: Da geht es im Spiel um „Gut und Böse“ und Drachen kämpfen gegen Einhörner, es werden soziale Situationen (manchmal sehr überspitzt) nachgespielt oder Erfahrungen aus dem Alltag oder Rollenvorbilder nachgespielt. Die Kinder üben sich in fein- oder grobmotorischen Tätigkeiten, wollen jetzt gerade besonders viel Springseilspringen oder über Hindernisse balancieren.

Über das, wofür sich das Kind gerade im Spiel interessiert, erfahren wir also viel über seine aktuelle Entwicklung und die Themen, die es gerade bewegt. Für das Kind ist es toll, wenn das gesehen und bedient wird.

Viel hilft nicht viel

Der Trugschluss dabei ist aber, dass viel Material auch viel helfen würde. In einer kleinen Studie der University of Toledo aus dem Jahr 2018, in der 36 Kleinkinder untersucht wurden, zeigte sich, dass weniger Spielzeug zu fokussiertem und kreativerem Spiel führte als viel Spielzeugangebot. Ein 10jähriges Kind in Großbritannien verfügt etwa über 238 verschiedene Spielzeuge (damit sind nicht einzelne Bausteine gemeint, sondern Spielzeugsysteme) im Wert von etwa £6,500, wobei eine Studie zeigte, dass 8 von 10 Kindern nur mit maximal 20 Spielzeugen aus der ganzen Auswahl an Material tatsächlich auch spielen. Einige Kinder werden von der großen Auswahl mehr abgelenkt, andere weniger. Tatsächlich brauchen Kinder aber keine riesige Auswahl.

Verschiedene Spielangebote

Wer viele Spielsachen zu Hause hat, kann die Materialien immer mal wieder austauschen: Ein Teil der Spielsachen kann im Keller gelagert werden oder mit anderen getauscht werden, so dass immer mal wieder neue Impulse kommen. Aussortiert kann dann (je nach Alter) mit dem Kind werden: Spielst du damit aktuell wirklich noch, oder können wir das zur Seite räumen, bis du wieder damit spielen magst? Wichtig ist dafür natürlich, dass das Kind wirklich darauf vertrauen kann, dass das Spielzeug auch zurück kommt. Wer damit droht, Spielsachen wegzuwerfen, weil beispielsweise nicht gut aufgeräumt wurde, kann ein solches Vertrauen nur schwer aufbauen. Generell sollte nicht damit gedroht werden, Spielsachen einfach zu verschenken oder zu entsorgen.

Bei den Angeboten, die im Kinderzimmer vorhanden sind, sollten wir viel weniger darauf achten, dass es 100 verschiedene Spielzeugautos oder viele verschiedene Kuscheltiere gibt, sondern vielmehr, dass es eine Varianz an Spielmöglichkeiten gibt: etwas zum Konstruieren, etwas für Rollenspiel (jenseits von Stereotypen), etwas für das Lernen von Regeln und Miteinander wie (kooperative) Brettspiele etc. So haben Kinder die Möglichkeit, die verschiedenen Entwicklungsbereiche im Spiel auszubauen und sich über das Spiel die Welt anzueignen.

Auch viele Kitas setzen immer wieder einmal auf spielzeugfreie Zeiten, Spielzeugfasten/Spielzeugferien und das Reduzieren von Spielsachen, um die Kinder im sozialen Spiel und der Fantasie anzuregen und zu ergründen, welche Materialien jetzt gerade wirklich interessant sind.

Die falsche Idee des beschäftigten Kindes

Viele Eltern denken, dass Kinder sich mit mehr Spielmaterialien endlich selbst beschäftigen würden. Aber Kinder sind soziale Wesen. Die Aneignung der Welt erfolgt durchaus über das Spiel, aber wesentlich auch in Zusammensein mit anderen Menschen – jeden Alters. Zu erwarten, dass Kinder über lange Strecken ganz allein und ruhig im Kinderzimmer spielen würden, ist bei vielen Kindern eine falsche Erwartung. Durchaus gibt es diese Phasen und durchaus gibt es auch Kinder, die lieber und solche, die weniger gern allein spielen, aber viele Kinder wünschen sich ein Miteinander und spielen nicht über lange Zeiträume entspannt allein.

Als Eltern können und müssen wir dabei nicht beständig die Position des Spielpartners übernehmen. Wir können auch nicht das Spiel mit anderen Kindern ersetzen, weil wir als Erwachsene anders denken und handeln. Wir können aber für ein Miteinander mit anderen Kindern sorgen und unsere Kinder in unsere Handlungen und unseren Alltag einbeziehen – auch das kann nämlich oft spielerisch sein.

Unser Alltag lässt uns oft zu wenig Raum für all die tausend Dinge, die wir als Eltern zu erledigen haben – und zu wenig Zeit für das Miteinander. Das ist ein strukturelles Problem. Gleichzeitig haben wir ein schlechtes Gewissen, dass wir nicht mitspielen (wollen) mit unseren Kindern. Wir denken manchmal, das x-te Spielzeug wäre eine Lösung. Mehr Spielzeug bedeutet aber nicht per se, glücklichere, schlauere oder intensiv spielendere Kinder zu haben.

Spielen ist von enormer Bedeutung für unsere Kinder: Sie brauchen dafür Zeit, Raum und die Chance, sich mit genau dem beschäftigen zu können, was gerade ihr Thema ist.

Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

10 einfache Bewegungsspiele für Kinder Zuhause

Bewegung ist eines unserer Grundbedürfnisse. An Kindern sehen wir oft sehr gut, wie wichtig Bewegung eigentlich wirklich ist – während es uns mit der Zeit (unter anderem durch unsere Lebensbedingungen) aberzogen wird und wir Erwachsene oft mehr und mehr Zeit sitzend an einem Schreibtisch verbringen. Aber bei unseren Kindern ist es noch viele Jahre anders. Manchmal wundern wir uns darüber, wie groß ihr Bewegungsdrang ist, weil sie beständig hüpfen, statt zu gehen rennen, weil sie auch zu Hause wie ein kleiner Gummiball Bewegung einfordern. Und wir, die schon daran gewöhnt sind, uns zu wenig zu bewegen, reagieren verwundert bis hin verärgert und versuchen nicht selten, die Bewegung der Kinder einzuschränken mit einem „Jetzt hör aber mal auf hier umherzurennen!“ oder „Aber die Nachbarn!“ oder „Jetzt bleib doch endlich mal still sitzen!“.

Wir versuchen zu oft, Kinder von Bewegung abzuhalten

Anstatt das Bedürfnis des Kindes nach Bewegung zu sehen und passend darauf zu reagieren, versuchen viele Eltern genau das Gegenteil: Das Kind zu mehr Ruhe und Stillsitzen aufzufordern oder mit entsprechenden Tätigkeiten daran zu binden: fernsehen, Spiele am Tisch sitzend, Computerspiele oder Spiele an einer Konsole oder einem Pad. Während diese Tätigkeiten durchaus ihren Raum haben können im Kinderalltag, sollten sie aber dem Bewegungsdrang des Kindes nicht entgegenwirken und an dessen Stelle gesetzt werden. Durch die Bewegung baut das Kind die eigenen Fertigkeiten aus, erprobt sich und lernt neue Zusammenhänge. Auch für das spätere Lernen ist es wichtig, dass das Kind nicht nur in den frühen Jahren ausreichend Bewegung erfahren durfte und Bewegungsfertigkeiten richtig ausbilden konnte, sondern auch später eine ausgewogene Balance zwischen ruhiger Anregung zum Lernen und Bewegung/Aktivität auf der anderen Seite erfährt.

10 Anregungen für einfache Bewegungsspiele

Auch wenn unsere Wohnumgebungen scheinbar wenig Bewegung zulassen, können wir dennoch Ausschau halten nach Möglichkeiten, um den Bedürfnissen von Kindern nachzukommen. Wir müssen ein wenig umdenken und unsere Wohnung aus der Perspektive des Kindes sehen und denken: als Entdeckungsraum, Spielraum, Abenteuer.

Einen Hindernisparcour aufbauen
Für einen Hindernisparcours braucht es nicht viel und wir finden alles, was wir brauchen, in der Wohnung. Legen wir einen Startpunkt und ein Ziel fest, vielleicht quer durch die Wohnung, von einem Zimmer ins andere oder durch ein Zimmer. Entweder darf der Boden dabei berührt werden und es geht darum, Hindernisse zu überwinden, oder der Boden darf nicht berührt werden und die Route läuft über Stühle und Tische bis hin zum Sofa oder Bett.

Topfschlagen
Wir alle kennen Topfschlagen von Kindergeburstagen, dabei ist es auch eine tolle Anregung für den Alltag, wenn auf allen Vieren durch die Wohnung gekrabbelt werden muss, um unter einem Topf etwas zu finden.

Laserlabyrinth aus Schnüren
Beim Laserlabyrinth aus Schnüren geht es um Beweglichkeit: Die Wolle eines Wollknäuels läuft Kreuz und Quer durch das Zimmer und wird an Schubladen, Stühlen, Tischbeinen befestigt. Ziel ist es, den Raum zu durchqueren, ohne an den Schnüren hängen zu bleiben. Mit einer Aufgabe verbunden (einsammeln von Gegenständen) kann es so auch eine ganze Weile hin und her gehen.

Kissenrennstrecke
Gibt es eine längere freie Stecke in der Wohnung? Dann kann sie zur Rennstrecke mit Kissen werden. Wer mag, kann mit Washi-Tape die Strecke markieren. Jede teilnehmende Person bekommt ein kleines Kissen, auf die sie sich setzen kann und dann mit den Händen vorwärts rutscht bis zum Ziel.

Schnitzeljagd durch die Wohnung
Achtung: Geheimauftrag! Es muss der geheime Gegenstand (vielleicht ein Buch, zum entspannten Vorlesen nach der Bewegung) gefunden werden. Überall in der Wohnung gibt es kleine Hinweise, und es wird von Hinweis-Versteck zu Hinweis-Versteck geführt entweder mit Rätselfragen oder mit Bildern bis der geheime Gegenstand schließlich gefunden wird.

Feuer, Wasser, Erde, Sturm
Wer kennt es nicht aus der eigenen Kindheit? Wird von der anleitenden Person „Feuer“ gerufen, müssen sich alle an die Wand stellen, bei „Wasser“ auf etwas hinaufstellen, bei „Erde“ flach auf den Boden liegen und bei „Sturm“ an etwas festhalten.

Luftballon-Volleyball
Mit richtigen Bällen ist es in der Wohnung oft gar nicht so einfach. Mit Luftballons hingegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas zu Bruch geht, geringer. Beim Luftballon-Volleyball geht es darum, dass der Luftballon nicht die Erde berühren darf und immer weiter in der Luft bewegt werden soll.

Stopp-Tanz
Musik an und tanzen. Wenn die Musik stoppt, müssen alle einfrieren in der Bewegung oder wahlweise das tun, das die anleitende Person ihnen zuruft: „Kriech wie ein Krokodil!“, „Lauf wie eine Giraffe!“

Betten-Trampolin
Betten sind zum Ausruhen da, das stimmt. Aber wenn sonst gerade Bewegung fehlt und Eltern merken, dass das Kind ganz dringend wildes Hopsen braucht, ist das Betten-Trampolin eine gute Alternative, vielleicht sogar verbunden mit einer gemeinsamen Kissenschlacht.

Yoga mit Kindern
Ein wenig ruhiger, aber dennoch in Bewegung ist das Kind beim angeleiteten Yoga. Für Kinder sollte Yoga anders als für Erwachsene sein und als Spiel dienen. Wer Tierfiguren in den einzelnen Yogaübungen nachstellt, kann Kindern auf einfache Weise Yoga näher bringen. Wie das geht, steht u.a. in einem der Bücher hier.

Noch mehr Ideen für Spiele und Tätigkeiten Zuhause findet Ihr hier.

14 Tage zu Hause mit Kind – Ideen für die Quarantäne

Viele Eltern sorgen sich davor, 14 Tage zu Hause mit Kind zu verbringen. Was können wir tun? Wie können wir den Alltag gestalten? Prinzipiell ist es zunächst sinnvoll, auf die natürlichen Bedürfnisse von Kindern zu sehen und zu beachten, dass Kinder im Tagesverlauf (wie auch Erwachsene) ein ausgewogenes Verhältnis von Anspannung und Entspannung brauchen. Neben Nähe und Sicherheit (gerade dann, wenn sie auch krank sind), sind dennoch auch Neugierde und Abenteuer wichtig: Sie wollen ihre Fähigkeiten ausbauen und erproben und brauchen hierfür Freiheiten. Zudem wollen sie in dem begrenzten Rahmen, den sie haben, selbst wirksam sein. Fehlt ihnen Selbstwirksamkeit und Eigenständigkeit sowie ein wenig Abenteuer und Exploration, kann das zu Frustration führen.

Im Alltag bedeutet dies zunächst generell: Hinsehen, wo sich das Kind aktiv einbringen oder Dinge allein tun kann, beispielsweise bei der Zubereitung von Essen, beim Tischdecken und -abräumen, beim Putzen: Hier können auch schon kleine Kinder aktiv eingebunden werden und sie können Aufgaben übertragen bekommen, die ihnen Freude machen und sie auch ein wenig herausfordern, denn gerade um den Raum dieser Herausforderungen geht es jetzt: In den eingeschränkten Möglichkeiten, die sie jetzt haben im häuslichen Umfeld brauchen sie kleine Herausforderungen, die wir ihnen stellen – oder die sie sich selber suchen und die wir ihnen gewähren.

Das bedeutet aber nicht, dass die Kinder gänzlich allein den Alltag bestimmen sollten an allen Tagen: Es ist wichtig, dass wir als Eltern auch weiterhin eine Struktur vorgeben für den Tag, die klar erkennbar ist vom Frühstück über die Vormittagszeit, Mittagessen, vielleicht Mittagsruhe (je nach Alter), Spielzeit am Nachmittag, Obstmahlzeit, weiteres Spiel, das dann sanft in das Abendessen und die Abendruhe überführt.

Für manche Eltern mag es verlockend klingen, die Zeit, die nun zu Hause verbracht werden muss, endlich mal für etwas Nützliches zu verwenden und die Wohnung zu streichen, aufzuräumen und auszumisten oder andere grundlegende Arbeiten zu erledigen. Mit einem (vielleicht sogar kränklichem) Kind ist es aber meist keine gute Idee, eine längere Umräum- oder Renovierungsaktion zu planen, denn hier hat das Kind zu wenig Mitwirkungsmöglichkeiten und oft auch zu wenig Zuwendung, was wieder zu Streit führt. Kleinere Aktionen wie beispielsweise das Durchsehen des Kinderbücherregals und Aussortieren von Büchern können natürlich durchgeführt werden.

Zu den Impulsen zur Eigenständigkeit neben Ruhe und Entspannungsmomenten können wir auch kleine Besonderheiten einplanen für diese Tage, wenn uns vielleicht der Alltag sonst ein wenig auf den Kopf fällt. Hier findet Ihr 14 Ideen für solche Tage. Natürlich muss es nicht jeden Tag eine Besonderheit sein, aber manchmal sorgen besondere Ideen für ein wenig Erheiterung und Leichtigkeit.

  1. Eine Puppen-/ Kuscheltierteeparty veranstalten
    Eine Teeparty für die geladenen Gäste des Hauses braucht einiges an gemeinsamen Vorbereitungen: Es müssen Einladungen gebastelt werden, Kekse gebacken, der Tisch oder die Picknickdecke hergerichtet werden und vielleicht wird sogar eine Kerze angezündet und das Kind darf das Streichholz halten.
  2. Einen Spielkasten/-tablett gestalten
    Spielkästen und Spieltabletts sind wunderbare Ideen für den Alltag generell, denn sie laden Kinder zum Spielen mit einfachen Materialien des Alltags ein, mit denen sie sich dann im Spiel vertiefen: Auf ein kleines Tablett, in eine leere Kiste oder ausgeleerte Schublade kann ein Spielmaterial gegeben werden wie Hirse, Reis oder auch Nudeln. Dazu kommen unterschiedlich große Löffel, Tassen, Töpfe, so dass nach Belieben umgefüllt und gespielt werden kann.
  3. Eine Schaumparty machen
    Wie wäre es mal mit einer Schaumparty im Bad? Warmes Wasser, viel Schaum und vielleicht noch (selbstgemachte) Seifenblasen? Danach wird dann zusammen aufgewischt.
  4. Einen Hindernisparcours aufbauen
    Bewegung ist wichtig für Kinder und auch in Quarantäne zu Hause brauchen sie genügend Bewegung, vielleicht täglich angeleitet mit Hilfe eines Buches oder eines Videos, das gemeinsam angesehen wird. Aber auch darüber hinaus bietet sich Bewegung als Programmpunkt an für einen Tag: Wie wäre es mit einem Hindernisparcours aus den Dingen, die gerade zu Hause verfügbar sind? Über die Stühle auf den Tisch auf das Sofa und wieder zurück zum Beispiel. Und unter dem Tisch lässt sich mit einer Decke auch eine schöne Höhle bauen, in der danach ausgeruht werden kann mit Taschenlampe und einem Buch.
  5. Der Heute-Bestimmst-Du-Alles-Tag
    Selbstwirksamkeit ist wichtig für Kinder. Aber jetzt gerade ist sie eingeschränkt. Wie schon erwähnt, ist es gut, wenn wir Kinder jeden Tag mitentscheiden lassen bei einigen Punkten und ihnen Freiraum geben. Wenn aber dennoch die Decke mal richtig auf den Kopf fällt, ist ein Heute-Bestimmst-Du-Alles-Tag eine gute Idee. Natürlich bilden sich keine schlechten Angewohnheiten aus, weil es an diesem Tag Pudding zum Frühstück gibt, mittags Pommes und abends Pizza mit Schokocreme oder anderes. Es tut Kindern auch gut, wenn sie an diesem Tag das Spiel mal ganz allein bestimmen können: Heute spielen wir xy und Du (Mama/Papa) spielst mit.
  6. Kinderbuch-Lieblingsheld*innen-Tag
    Wie wäre es mal, einen Tag wie beim Sams zu gestalten? Oder wie in Bullerbü und die passenden Rezepte herauszusuchen (zum Beispiel für Zimtschnecken) oder wie bei Pippi Langstrumpf alles zu machen? Sucht Euch die Lieblingsgeschichte heraus und das, was sie so besonders macht und baut es in den Tag ein.
  7. Erinnerungstag mit Fotos, Filmen und Anrufen
    Alte Bilder ansehen, macht Spaß. Gemeinsam kann durch (digitale) Fotoalben gesehen werden, die passenden Geschichten dazu erzählt werden. Und vielleicht können wir auch hier und da bei den Menschen anrufen, die wir auf den Bildern sehen.
  8. Fernsehtag mit Popcorn und Eis
    Wir können und sollten unsere Kinder während der Quarantäne nicht vor Medien abschieben, aber natürlich können sie in den Alltag integriert werden. Vielleicht bietet es sich auch an, mal einen ganz besonderen Fernsehtag zu machen mit selbst gemachtem Popcorn, Eis oder selbstgemachter Pizza. Kann natürlich alles auch fertig gekauft werden, aber beim Selbermachen ist das Kind wieder aktiv beteiltigt.
  9. Verkleidungstag
    Lass uns doch mal die Sachen durchprobieren… Der Kleiderschrank der Eltern bietet doch oft einige spannende Verkleidungsimpulse, aber auch die eigenen Kindersachen können mit Tüchern und Bändern auf einmal ganz anders erscheinen.
  10. Besuch in einem virtuellen Museum
    Zwar geht es gerade nicht, richtig vor die Tür zu gehen, aber an vielen Orten können wir virtuell gehen. Einige Museen bieten virtuelle Besichtigungen an und vielleicht haben wir ja sogar noch ein passendes Kinderbuch zur Hand, um das Gesehene zu vertiefen.
  11. Eine Schnitzeljagd in der Wohnung
    Bewegung und Neugier können auch mit einer Schnitzeljagd in der Wohnung befriedigt werden. Ein Hinweis hier führt zum nächsten Hinweis dort – entweder gemalt oder geschrieben. Und am Ende wartet eine kleine Überraschung – das kann auch „nur“ eine selbstgebastelte Krone sein oder ein kleiner Kuchen.
  12. Gestaltet eine Fotogeschichte zusammen
    Wie wäre es mit einer Geschichte aus Eurem Alltag? Wie habt Ihr diese Tage zu Hause erlebt, was habt Ihr gemacht? Oder alternativ: eine kleine Geschichte ausdenken und in Fotos nachstellen. Das kann dann sogar als Fotobuch gestaltet werden und als kleines Geschenk dienen.
  13. Ein Fenster bunt gestalten
    Mit großen Bewegungen malen – das mögen viele Kinder. An den Wänden ist es oft nicht so beliebt, aber Fenster können mit Fingermalfarben schön gestaltet und später wieder abgewischt werden. Oder es können mit Mehlkleber aus Transparentpapier ausgeschnittene Dinge aufgeklebt werden.
  14. Heute-ist-Musik-Tag
    Musik macht es uns oft leichter. Singen hilft, um Ängste zu besiegen und Musik bereitet vielen Kindern Freude. Wenn die Nerven es aushalten, kann ein Konzert mit Töpfen und Sieben gemacht werden. Ansonsten kann auch einfach schöne Musik ausgewählt werden, zu der zusammen getanzt wird. Dazu gibt es ein Getränk mit Sprudel und ein paar Obststückchen in einem hübschen Glas und schon findet eine kleine Party statt.

Quarantäne mit Kindern ist nicht einfach. Es ist herausfordernd für Kinder und Eltern. Und wichtig ist auch, die eigenen erwachsenen Bedürfnisse zu berücksichtigen und sich irgendwie Pausen zwischendurch zu gönnen. Auch das darf ausgesprochen und eingefordert werden.

Kommt gut durch diese Zeit.
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Foto: Ronja Jung für geborgenwachsen.de

„Einfach Halloween“ zu Hause feiern

Halloween steht vor der Tür und auch hierzulande wurde in vielen Städten und Gemeinden die amerikanische Tradition übernommen. Dort gehen Kinder insbesondere von Tür zu Tür, um Süßigkeiten zu sammeln. In diesem Jahr ist jedoch alles etwas anders und die Umzüge sollten ausfallen. Aber auch zu Hause lässt sich mit Kindern ein schönes Fest feiern – und die Dekoration muss auch nicht teuer eingekauft werden oder aus Plastik bestehen, sondern kann mit wenigen Materialien zu Hause selbst hergestellt werden.

Kleine Geister aus Stoffservietten oder Stoffresten

Wer weiße Stofftaschentücher, Servietten oder einfach einen quadratischen Stoffrest zu Hause hat, kann daraus mit wenigen Handgriffen ein kleines Gespenst zaubern. In der Mitte des Tuches wird ein Kopf mit etwas Schnur abgebunden, indem ein kleiner Wattebausch, eine Kugel oder ähnliches liegt. Aus zwei Ästen wird mit Hilfe einer Schnur ein Kreuz gebunden. Die vier Ecken des Tuches werden dann mit einer Schnur an den Enden des Kreuzes befestigt. So kann das kleine Gespenst aus dem Fenster schauen.

Geisterlichter aus Einmachgläsern

Ein altes Schraubglas kann mit etwas Mehlkleber, Transparentpapier und schwarzer Pappe schnell in ein Geisterlicht verwandelt werden. Für den Mehlkleber wird eine Tasse Mehl mit einer 3/4 Tasse Wasser zu einem Brei verrührt. Mit diesem kann das Transparentpapier dann in kleinen Stücken auf das Marmeladenglas geklebt werden. Abschließend werden zwei ovale Augen aus schwarzer Pappe aufgeklebt. Teelicht hinein, fertig!

Spinnenweben aus Zahnstochern und Kastanien

In eine Kastanie werden ringsum gleichmäßig verteilt 5 Zahnstocher gestochen. Zwischen diesen Zahnstochern wird dann von Zahnstocher zu Zahnstocher das Spinnennetz gewebt. Die Kastanie ist die Spinne, die in der Mitte sitzt. Diese Spinnennetze können dann am Fenster aufgehangen werden.

Gerippe aus Stöcken schnell geklebt

Noch schnell einen kleinen Ausflug machen, um im Wald oder Park ein paar unterschiedlich lange Äste zu sammeln. Diese können dann mit Heißkleber oder Nägeln zu einem Skelett verbunden werden mit einem Gesicht aus Pappe oder Baumrinde.

Gruselfühlkisten basteln

Vielleicht habt Ihr ja noch Schuh- oder Pappkartons zu Hause, die schnell mit einem kleinen handgroßen Loch in eine Fühlkiste verwandelt werden können. Ansonsten können auch Schüsseln genommen werden, die einfach mit einem Tuch verhangen werden, unter das die Kinderhand dann schlüpft. Im Karton oder in der Schüssel befinden sich dann unterschiedliche Dinge, die erfühlt werden können: zum Beispiel etwas haarige Wolle, ein Wattebausch, selbstgemachter Schleim, ein nasser Waschlappen, Kiefernadeln, etwas feuchtes Gras oder trockene Blätter.

Eine andere Variante des Spiels: Aus den gefüllten Kisten muss ein Gegenstand herausgesucht werden.

In der Hexenküche

Kleine Kinder matschen, rühren und füllen oft gern um. In der Halloween-Edition dieses Spiels können wir einen ausgehölten Kürbis als Hexenkochtopf nutzen. Hinein kommen kann entweder einfach Matschepampe aus dem Garten oder vom Balkon zum Rühren, Klecksen und Umfüllen. Oder es kommt ein selbstgemachter Schleim hinein oder mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser.

Mit größeren Kindern kann auch ein Experiment gemacht werden: Der überlaufende Kürbis. Hier wird Natron mit etwas Farbe vermischt und in den Kürbis gegeben und mit Apfelessig aufgegossen, so dass Schaum entsteht, der aus dem Kürbismund herauslaufen kann.

Geister- und Monsterbücher vorlesen

Eine Vorlesezeit bei Kerzenschein im Dunkeln ist ein weiterer einfacher Programmpunkt für eine Halloweenfeier zu Hause. Dabei kann dann auch als Thema aufgegriffen werden, dass Geister und Monster gar nicht gruselig sind und/oder Kinder keine Angst davor haben müssen – das ist ohnehin ein wichtiger Punkt bei diesem Fest, bei dem sich Kinder damit auseinandersetzen können, was gruselig ist, warum und wie sie mit solchen Ängsten umgehen und wie sie von ihren Eltern begleitet werden können. Eine Sammlung an Büchern zum Thema findet Ihr hier.

Ein kleines Grusel-Buffel anbieten

Es gibt zahlreiche Rezepte für Halloween mit mehr oder weniger großem Aufwand für gruselige Suppen mit Roter Beete, Kürbissuppen, auf die aufgrund ihrer dicken Konsistenz mit Kürbiskernöl und/oder Schmand Gesichter und Geister aufgezeichnet werden können. Tomaten können mit einem scharfen Messer und etwas Gurkenfüllung wie Halloween-Kürbisse aussehen oder Nachos können mit einer gruseligen Guacamole angeboten werden, die aus einem kleinen Kürbis herausläuft. Der Süßigkeiten anbieten möchte, kann kleine weiße Schaumküsse mit Zuckeraugen bekleben – so werden sie blitzschnell zu kleinen Geistern. Und Brezeln werden durch Zuckeraugen zu kleinen Fledermäusen. Zwei Kekse zwischen die ein Halbkreis aus Mini-Marshmallows geklebt wird, sehen aus wie ein Mund mit Zähnen.

Mit diesen Ideen wird Halloween auch zu Hause zu einem schönen Fest im kleinen Kreis.
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Toben und wild sein

Kinder sind Kinder. Sie hüpfen, rennen, balancieren und kugeln sich auf dem Boden. Je nach Temperament setzen sie das stärker oder schwächer um, sind dabei forscher oder schüchterner. Dass sie all das tun, ist aber Teil ihrer Entwicklung: Nachdem sie das Laufen erlernt haben, lernen sie auch die Feinheiten der Fortbewegung, die schnellen und ruhigen Arten und lernen, mit ihrem Körper auf ganz unterschiedliche Art umzugehen. Im Alltag suchen sie sich dafür ihre Räume und Möglichkeiten: Klettern auf kleine Mauern, um darauf zu balancieren, rollen sich einen Hügel seitwärts hinab im weichen Gras. Was aber, wenn diese Möglichkeiten wegfallen, weil die Kinder mehr zu Hause sind?

Das Bedürfnis nach Bewegung

Dass Kinder ein Bedürfnis nach Bewegung haben, ist normal. Auch wir Erwachsene haben es, auch wenn sich unser Bedürfnis nach Bewegung über die Jahrzehnte verändert hat, wie vielleicht durch die Erfahrungen des Stillsitzens und der langen Schreibtischarbeit, durch die wir diesem Bedürfnis weniger nachkommen (zum Teil mit gesundheitlichen Folgen). Wir können durch Bewegung Stress abbauen, die motorische Entwicklung unterstützen, ebenso wie die Gesundheit. Unsere Kinder kommen diesem Bedürfnis in ihrem Alltag nach, im Spiel, während wir Erwachsene dafür eigene Räume und Anlässe haben wie gezielte Sportangebote. Der Sport- und Bewegungswissenschaftler Dr. Dieter Breithecker erklärt, dass Kinder „zum Aufbau ihrer organischen Funktionen eine tägliche Belastungseinheit von mindestens (!) zwei Stunden“ benötigen.

Raum für Bewegung

Im Alltag haben die Kinder normalerweise eine Vielfalt an Möglichkeiten, um dieser körperlichen Belastung nachzugehen: Sie rennen mit Freund*innen, sie balancieren und klettern auf dem Weg zur Kita/Schule oder auf dem Spielplatz, sie hüpfen vor Freude oder rutschen ein Treppengeländer hinunter. Sie raufen und balgen mit Geschwistern und Freund*innen – nicht eines kriegerischen Kampfes wegen, sondern weil sie durch das Toben ihre Fertigkeiten ausbauen und wichtige Erfahrungen machen. Gerade das Toben unter Kindern ist für sie auch von besonderer Bedeutung: Hier erfahren sie, mal stark oder schwächer zu sein in Auseinandersetzung mit anderen Kindern, spüren Kraft und Ausdauer, Fairness, Regeln, Grenzen zu benennen und bei anderen zu bewahren, sich bei Grenzverletzungen zu streiten und wieder zu vertragen. Sie lernen, mit Impulsen umzugehen und Kanäle für Aggressivität zu finden. Es ist normal, dass Kinder miteinander toben und kämpfen und das auch einen Raum in ihrer Kindheit hat. Diese normalen Impulse der Kinder zu unterdrücken mit einem „Kämpfen/Toben ist doof!“, „Wir kämpfen/toben nicht.“ oder gar einer geschlechtsstereotypen Zuordnung wie „Mädchen kämpfen/toben nicht!“ kann Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Auch das Toben mit Erwachsenen kann für Kinder manchmal eine Bereicherung sein, wenn sie sich daran erproben und gelegentlich auch Oberhand gewinnen, die sonst vorherrschende Machtverteilung umkehren können.

Kinder brauchen diesen Raum für das wilde Spielen. In unserem Alltag geben wir dem manchmal wenig Raum – im wahrsten Sinne des Wortes, wenn Kinder sich in den Wohnungen nicht kindgerecht bewegen dürfen, wenn das Trampeln und Hüpfen verboten ist oder es keine Orte gibt, an denen balanciert und gesprungen werden darf. Gerade jetzt, wo die Bewegungsfreiheit und die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind und auch das Toben mit anderen Kindern nur bedingt möglich ist, können Kinder darunter leiden, in ihrem Bewegungsbedürfnis eingeschränkt zu sein. Angeleitete Sportangebote unter elterlicher Aufsicht können nur bedingt das freie Bewegen und Ausprobieren ersetzen. Deswegen ist es wichtig, auch dafür Räume zu schaffen, beispielsweise durch:

  • die Möglichkeiten, sich zu Hause nach Bedarf bewegen zu können, beispielsweise auf dem Bett zu hüpfen oder einen Kletterparcours aufbauen zu können mit Stühlen
  • keine oder nur geringe Einschränkungen in Bezug auf die normalen Bewegungsbedürfnisse wie das Hüpfen und Rennen (ggf. mit den Nachbarn klären, Aushang im Haus und Ruhezeiten)
  • das Angebot des wilden Tobens mit Eltern, wenn andere Kinder hierfür nicht verfügbar sind,
  • Besuche im Wald oder der Natur, wenn Spielplätze geschlossen sind, damit Kinder sich ungezwungen bewegen können,
  • gemeinsame Bewegungsspiele, spontaner Tanz

Auch wenn es unserer erwachsenen Erwartungen und Vorstellungen manchmal nicht entspricht und ein wild tobendes Kind auch eine akustische Herausforderung ist, sind Toben und Bewegung für Kinder von besonderer Bedeutung und wir müssen dieses Bedürfnis in unserem Alltag berücksichtigen.

Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Fantasievoll gemeinsam als Team spielen – Andor Junior [Werbung]

Gesellschaftsspiele, in denen gegeneinander gespielt wird, haben lange Zeit den Markt an Brettspielen dominiert. Nun gibt es immer mehr kooperative Gesellschaftsspiele: Darin geht es nicht darum, dass die einzelnen Spieler*innen gegeneinander spielen und nur die schlauste/geschickteste/schnellste Person gewinnt, sondern dass als Team zusammen gespielt wird: Gemeinsam soll ein Ziel erreicht werden, gemeinsam wird gegen einen Gegner gekämpft.

Diese Art des Spiels passt auch wesentlich besser zu neuen Konzepten des Lernens und der Pädagogik, wobei die Kooperationsfähigkeit und Kreativität von Kindern gestärkt wird, anstatt das Gewinnen oder Verlieren einzelner zu befördern. Kinder lernen bei kooperativen Brettspielen, gemeinsam zu planen, sich abzusprechen und zusammen ein Ziel zu verfolgen. – Für Kinder unterschiedlichen Alters gibt es dazu Spiele in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

Das kooperative Fantasy-Brettspiel „Die Legenden von Andor“ haben wir bereits seit einiger Zeit in unserer Sammlung an Gesellschaftsspielen. Dieses Spiel, das mittlerweile mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet wurde wie „Kennerspiel des Jahres 2013“ ist allerdings aufgrund seiner Komplexität erst ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen – u.a. da es auch eine durchaus abendfüllende Beschäftigung ist über mehrere Stunden. Nun hat es endlich ein kleineres Geschwisterkind bekommen, das die Fantasiewelt und das Eintauchen in ein kooperatives Rollenspiel auch für jüngere Kinder ermöglicht: Andor Junior ist bereits für Kinder ab 7 Jahren geeignet mit einer deutlich geringeren Spieldauer und innerhalb eines kleineren Gebietes.

Aufgebauter Spielplan „Andor Junior“

Geschichte

Die Geschichte im Andor Junior ist trotz ihrer möglichen Vielfalt leicht zu umreißen: Alle Spieler*innen suchen sich eine Rolle aus, die sie spielen: Krieger*in, Magier*in, Zwerg*in oder Bogenschütz*in – jeden Charakter gibt es in einer weiblichen und männlichen Option, was dieses Spiel schon einmal besonders macht im Vergleich zu anderen Rollenspielen. Jeder Charakter hat dabei eigene Fertigkeiten, die ihn oder sie von den anderen Charakteren unterscheiden – gebraucht wird im Spiel die Vielfalt. Auch die Gestaltung der Figuren ist an der kindlichen Zielgruppe orientiert: Die Figuren wirken nicht betont kämpferisch, sondern sind optisch eher Kindervariationen der Rollen. Ziel des Spiels ist es, die verschollenen Wolfsjungen zu retten, bevor der Drache die Burg erreicht, wobei in jeder Runde gemeinsam Herausforderungen gemeistert werden müssen.

Spiel

Das Spiel ist angelehnt an die ursprüngliche Geschichte, aber deutlich für jüngere Kinder heruntergebrochen, was sich optisch und auch inhaltlich zeigt und für Grundschulkinder das Spiel wesentlich einfacher, aber dennoch spannend und vielseitig macht. Die Schwierigkeitsstufe kann dabei noch beeinflusst werden je nach Auswahl der Herausforderungen – es gibt also auch innerhalb dieses Spiels die Möglichkeit, es einfacher oder schwieriger zu gestalten. Insgesamt werden fünf Kapitel durchgespielt, wobei zu jedem Kapitel zwei Aufgaben gehören, beispielsweise müssen die Abenteurer*innen bestimmte Kräuter suchen, die sich unter eckigen Spielplättchen auf dem Spielfeld verbergen. Wird unter den Nebelplättchen auf dem Spielfeld ein Spielplättchen mit einem Drachen aufgedeckt, kann sich dieser weiter fortbewegen in Richtung Burg – was die Abenteurer*innen ja eigentlich verhindern wollen. Glücklicherweise kann der Drache aber auch wieder zurückgedrängt werden durch Lagerfeuer, die die Abenteurer*innen entfachen oder indem die anderen Bösewichte vertrieben werden. – Insgesamt also ein durchaus vielfältiges Spiel mit vielen Handlungsmöglichkeiten pro Runde.

Ziel des Spiels: Rettet gemeinsam die Wolfskinder

Gemeinsam spielt die Gruppe von Abenteuer*innen gegen den Drachen: Erreicht dieser das Schloss, ist das Spiel verloren. Während die verschollenen Wolfsjungen gerettet werden sollen, werden gemeinsam Feinde bekämpft (auch diese sind hier im Spiel optisch freundlicher gestaltet als in der Variante für größere Kinder) und die Herausforderungen begangen.

Fazit

Das Spiel dauert ca. 45 Minuten insgesamt und bietet dabei Kindern im Grundschulalter einen guten und leichten Zugang in die Welt der Rollenspiele – was durchaus auch für Eltern mal eine Abwechslung ist im Vergleich zu anderen Gesellschaftsspielen. Als Rollenspiel ist es durchaus aufregend, sich zu verbünden, um die Wolfskinder zu retten und gegen den Drachen ins Rennen zu ziehen, aber dabei auf eine angenehme Weise aufregend, ohne zu überfordern oder zu sehr zu ängstigen. Niemand kann in diesem Spiel sterben, sondern es werden – je nach Ausgang des Spiel – entweder die Spieler*innen oder die Feinde verjagt. Auch die angepassten Illustrationen machen das Spiel kinderfreundlich. Ein reines Kinderspiel ist es dennoch eher nicht, sondern durchaus für eine Spieler*innengruppe aus Kindern und Erwachsenen gedacht, da es einen höheren Komplexitätsgrad hat als andere reine Kinderbrettspiele. Diese Komplexität ist aber – wie schon erwähnt – besonders für Erwachsene sehr angenehm. Im Hause Kosmos füllt „Andor Junior“ damit an kooperativen Spielen die Alterslücke zwischen „Die Schule der magischen Tiere“ (ab 6 Jahren) und „Harry Potter – Kampf um Hogwarts“ (ab 11 Jahren) auf sehr gelungene Weise. Ein absolut empfehlenswertes Familien-Brettspiel, das in eine fantasievolle Welt führt.

Einen Einblick in das Spiel bekommt Ihr auch hier in diesem Video:

Back to basics: Mit Holzbausteinen und Co. kreativ zu Hause spielen – Eine kleine Übersicht an Materialien [Werbung*]

Es gibt Spielmaterialien, die nicht aus der Mode kommen. Das sind häufig solche, die zeitlos gestaltet sind und den Kindern Raum geben für ihr Spiel und einen kreativen Umgang ermöglichen. Materialien, mit denen Kinder über einen längeren Altersabstand hinaus spielen können, weil sie zu unterschiedlichen Spiel- und Lernerfahrungen einladen je nach aktuellem Entwicklungsstand. Viele Spielsachen, gerade für das Rollenspiel, finden sich in unserem Alltag und sind in Wirklichkeit kein Spielzeug, aber für unsere Kinder „Zeug zum Spielen“: Schüsseln und Dosen, Kochlöffel und Töpfe, Handfeger und Kehrbleche, Tücher und Decken für Höhlen, als Tragetücher oder Verkleidung. Unser Alltag ist voll an Dingen, die Kinder gerne zum Spielen nutzen. Daneben gibt es spezielle Spielmaterialien für Kinder, aber auch hier ist es von Vorteil, wenn dieses die Fantasie der Kinder beflügelt.

Fantasie im Spiel

Spielmaterialien können das Spiel einschränken, wenn sie sehr detailliert gestaltet sind und versuchen, Dinge unseres Alltags besonders genau abzubilden. Wenn wir einen Kaufmannsladen für Kinder beispielsweise gestalten, können wir als Spielmaterial darin Zutaten erwerben, die kleine Abbildungen dessen sind, was in unseren eigenen Regalen steht. Alternativ können wir ihn aber auch mit Dingen ausstatten, die die Kreativität herausfordern: Während ein kleines Plastikbrötchen eben ein Plastikbrötchen ist und bleibt, kann eine Kastanie ein Brötchen sein, eine Kartoffel, ein Apfel, ein Zahlungsmittel usw. Die Vorstellungskraft der Kinder wird angeregt durch den Freiraum, den weniger detaillierte Spielsachen bieten. Zudem ermöglicht die Vielfalt der Verwendung gleichzeitig auch eine Reduzierung an Materialien: Kinder brauchen nicht extrem viele unterschiedliche Spielzeuge, sondern es reicht aus, wenn sie mit einigen Spielsachen all ihren Entwicklungsbedürfnissen nachkommen können.

Auch im Spiel mit Bausteinen können wir der Kreativität begegnen: Kinder können je nach Alter und motorischer Entwicklung mit ein und dem selben Spielmaterial ganz unterschiedlich umgehen: Werden Bausteine anfangs nur aufeinander gestapelt und erfreut sich das Kind daran, sie dann umzustoßen, werden die Bauwerke mit zunehmenden Alter kreativer gestaltet und es wird oft darauf geachtet, sie möglichst nicht zu zerstören. Das Alter und der Entwicklungsstand beeinflussen den Umgang mit dem Material.

Unterschiedliche Bausteinarten, die gut miteinander kombiniert werden können
(1) KAPLA Bausteine
(2) Just Blocks
(3) Holzbausteine mit Rinde
(4) Way to Play Straßen

KAPLA Bausteine

Ein Klassiker der Holzbausteine sind die schmalen, länglichen KAPLA Bausteine: Das Konstruktionsspielzeug besteht aus Quadern aus Pinienholz, die als fortlaufende Proportionen gestaltet sind. Obwohl es Ideenhefte zur Anregung gibt, gibt es keine direkten Anleitungen zum Aufbau und der Fantasie der Kinder sind keine Grenzen gesetzt: Sie werden im Kaufmannsladen ebenso verwendet wie zum Bauen von hohen Türmen oder Häusern.

Just Blocks*

Ohne Chemie werden aus Buchenholz die Bauelemente von Just Blocks hergestellt. Vier verschiedene Arten von Holzbauelementen sieht das Prinzip von Just Blocks vor: Die Hauptbauteile, große Plättchen, kleinere Plättchen und Phäle. Daraus lassen sich sehr kreative und stabile Wohnlandschaften bauen. Besonders die Holzplatten können gut genutzt werden, um Etagen zu bauen oder Balkone an Häusern zu bauen. Durch die stabilen Hauptbauteile haben die Bauwerke auch eine gewisse Stabilität und Beständigkeit, die bei kleineren Bausteinen manchmal fehlt. Größere Kinder können mit den Platten auch ein Labyrinth aufbauen oder eine Murmelbahn, wodurch die Bausteine ein breites Altersspektrum bedienen können.

Holzbauklötze mit Rinde

Holzbauklötze mit Rinde können aus Holzresten selbst hergestellt werden, alternativ gibt es sie beispielsweise auch von Grimms. Anders als bei den herkömmlichen Bausteinen sind diese Steine unterschiedlich in Form und Größe und durch die Rinde und unterschiedliche Form schwerer zu stapeln, lassen dafür aber der Fantasie viel Raum und können beispielsweise auch im Kaufmannsladen einen guten Einsatz finden.

Way to Play*

Keine Holzbausteine, aber ein schöner Zusatz für das Spiel mit Bausteinen sind die Straßen aus PVC von Way to Play. Sie sind als Stecksystem im Kinderzimmer, Garten und auf dem Spielplatz verlegbar und bilden so zwischen den Bauwerken befahrbare Straßen. Werden sie im Sand draußen eingesetzt, können sie danach einfach mit Wasser wieder abgespült werden und sind so besonders vielfältig einsetzbar und halten auch starke Beanspruchung lange aus. Die Ergänzungssets ermöglichen es, lange Straßen damit zu bilden oder auch Parkplätze und Rennstrecken aufzubauen.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Kinder kreativ bauen und spielen können, diese sind nur eine kleine Auswahl davon. Natürlich gibt es auch diverse tolle Spielzeuge aus Plastik und gerade LEGO ermöglicht auch eine Vielfalt an Spielwelten und -Möglichkeiten bis hin zum Einsatz als Lernmittel. Mit Fantasie, Zeit und Kreativität können Kinder in ihre eigenen Spielwelten abtauchen und im Flow spielen. Geben wir ihnen hierfür den Raum auf die ein oder andere Weise.

* Die Bausteine von Just Blocks und die Straßen von Way to Play wurden als Sample der Redaktion zur Verfügung gestellt.

Aber was sollen wir nur zu Hause tun? Das Zuhause als freier Spiel- und Lernraum

Viele Eltern sorgen sich darum, dass den Kindern zu Hause ein anregungsreicher Alltag fehlen könnte und sie Erfahrungen und Spielangebote vermissen könnten aufgrund der Einschränkungen und vielleicht auch geringeren Vielzahl an Spielmaterialien, die im Vergleich zum Kindergarten zu Hause vorherrscht. Tatsächlich aber bietet sich zu Hause eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten, mit denen Kinder kreativ umgehen können. Betrachten wir daher einmal die einzelnen Räume jenseits des Kinderzimmers aus Kinderaugen:

Küche

Für viele Kinder ist die Küche ein magischer Ort, der zum Spielen einlädt: Die Kleinsten räumen gerne Dosen ein und aus, Kleinkinder üben sich mit Kochlöffel und Kochtopf im Rollenspiel oder finden es toll, mit getrockneten Nudeln, Linsen oder Bohnen zu spielen.

Größere Kinder erfreuen sich daran, wenn sie aktiv etwas in der Küche machen können: Die Obstmahlzeit vorbereiten, Gemüse für einen Salat kleinschneiden, einen Teig kneten. Schulkinder können sich auch darin ausprobieren, eine Mahlzeit zu kochen und die Eltern damit zu überraschen. Für den Anfang kann es ein einfaches Gericht sein, im Laufe der Zeit lässt sich das dann steigern. Besonders schön: So können Schulkinder gleichzeitig auch das Lesen und Rechnen auf natürliche Weise in den Alltag einbinden, wenn nach Kinderrezepten gekocht wird.

Badezimmer

Wasser ist für viele Kinder ein wunderbares Spielzeug, das lange zum Spiel einlädt. Wasser kann hin und her geschüttet werden in verschiedenen Behältnissen und Kinder erfahren so etwas über Mengenverhältnisse. Mit ein wenig Farbe im Wasser kann auch ausprobiert werden, wie sich die Grundfarben zu anderen Farben mischen. Auch in der Badewanne kann (in Anwesenheit eines Erwachsenen) gespielt werden, wenn etwas Wasser darin die Spielfiguren oder Puppen aus dem Kinderzimmer zu einer Wasserparty einlädt.

Und nach dem Badespaß? Viele Kinder finden es toll, sich selbst eincremen zu können und können sich mit Creme „anmalen“, bevor sie auf dem Körper verteilt wird.

Schlafzimmer

Hier können Höhlen gebaut werden, in denen gespielt oder geruht wird. Das Elternbett kann zu einer Hüpfburg werden, damit sich Kinder in Ruhe austoben können – es ist in Ordnung, hier die Regeln etwas zu lockern, wenn früher nicht auf dem Bett gehüpft werden durfte, denn so haben Kinder nun die Möglichkeit, den fehlenden Toberaum oder ausgedehnte Spielplatzbesuche auszugleichen.

Der Kleiderschrank der Eltern bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Verkleiden, damit Kinder einmal in „andere Schuhe schlüpfen“ können. Oder es wird im Schlafzimmer mit Schnüren ein „Laserlabyrinth“ aufgebaut, durch das man sich durchbewegen muss.

„Laserlabyrinth“

Wohnzimmer

Der Esstisch kann mit einer Decke verhangen werden und wird so zu einer großen Höhle. Mit Taschenlampe ausgestattet, lässt es sich darin sehr schön spielen. Vielleicht aber wird das Wohnzimmer auch zu einem Hindernis-Parcours und das Kind kann auf einer langen Reihe von Stuhlen entlangklettern bis hin zum Tisch und wieder zurück. Hauptsache: Hier wird nicht der Boden berührt.

Arbeitszimmer

Im Arbeitszimmer oder am Schreibtisch der Eltern finden sich oft viele Bastelmaterialien: Hier kann gemalt, ausgeschnitten und geklebt werden. Zusammen mit dem Altpapier oder dem Papiermülleimer findet sich sogar für Kinder, die gerade den Umgang mit der Schere erlernen, eine große Herausforderung, wenn sie unterschiedliches Papier, Kartons etc. zerschneiden können. Größere Kinder können aus dem Altpapier/Pappkartonmüll neue Dinge gestalten: ein Puppenhaus, eine Garage, sogar ein Auto oder andere Dinge.

Ein Puppenhaus aus alten Kartons

Und noch etwas ermöglicht der Arbeitsbereich der Eltern: Ein Videotelefon mit Freund*innen, um sich zu erzählen, was heute schon gespielt wurde, um miteinander zu reden, zu spielen und im Austausch zu bleiben.

Flur

Ein langer Flur kann aus Kinderaugen die ideale Rennstrecke für Autos werden: Mit Klebeband oder Washitape können Straßen auf den Boden geklebt werden, die immer wieder neu gestaltet werden können.

Je nach Nachbarschaftsverhältnissen kann der Flur vielleicht auch als eigene Rennstrecke benutzt werden. Wer aber Nachbarn unter sich hat, sollte mit diesen vorab sprechen oder ggf. Zeiten festlegen, in denen es in Ordnung ist, wenn das Kind etwas lauter in den grobmotorischen Spielen ist. Denn klar ist: Wir können Kinder nicht beständig zum Leise-Sein ermahnen und ihnen auf lange Zeit verbieten, zu toben, zu hüpfen und sich wild zu bewegen. Aber wir können mit Rücksicht auf andere Vereinbarungen treffen und die Nachbarn ebenfalls um Verständnis darum bitten, dass unsere Kinder eben Kinder sind.

Balkon

Wenn schon keine Spielplatzbesuche möglich sind an der frischen Luft, dann kann ein Balkon eine tolle Alternative sein. Eine große Plastikwanne oder -kiste mit Blumenerde oder sogar Spielsand gibt Kindern die Möglichkeit, hier zu matschen und zu spielen. Dazu eine Kanne mit Wasser und ein paar Utensilien aus der Küche: schon ist die Matschküche vorbereitet und lädt zum kreativen Spiel ein. Wer keinen Balkon hat, kann eine Miniversion der Matschküche vielleicht auch in einem gefliesten Raum anbieten wie der Küche oder dem Bad.

Das Zuhause ist keine Kita, das stimmt. Das muss es auch nicht sein. Auch ohne viele zusätzliche Materialien bietet sich auch zu Hause eine Vielfalt an Möglichkeiten zum Spielen für Kinder, wenn wir unseren Blick ein wenig weiten und den Wohnraum nicht nur als Erwachsenensicht betrachten, sondern aus Kinderaugen.

Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Familienalltag zu Hause gestalten

Während es einige Eltern gibt, die ihre Kinder generell zu Hause betreuen, ist es für andere eine große Veränderung, wenn langfristig die Betreuung außerhalb der Familie wegbricht – dies umso mehr, wenn sie bereits über einen längeren Zeitraum fester Bestandteil des Alltags geworden ist und die Familie nun emotional und auch strukturell in einer Umbruchphase steckt.

Sich jetzt gestresst und überfordert zu fühlen, ist normal

Dass Eltern dies als Herausforderung empfinden können, ist normal und sollte nicht diskutiert werden: Die Belastungsgrenzen, Ressourcen und Möglichkeiten einzelner Personen sind höchst individuell. Gerade Ängste, finanzielle Probleme bzw. finanzielle Ungewissheit, Kontrollverlust, gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende Unterstützung können das persönliche Empfinden verschlechtern und unseren Stress erhöhen. Die Folge ist davon oft negatives Erziehungsverhalten: wir haben schlechte Laune, schimpfen mehr, schreien vielleicht oder überschreiten auf andere Weise die persönlichen Grenzen der Kinder.

Das kannst du für dich als erwachsene Person tun

Um dem vorzubeugen und das Konfliktpotential aus dem Alltag soweit möglich heraus zu nehmen, sollten wir zunächst auf persönlicher Ebene unser Sicherheitsgefühl stärken und die Belastungen minimieren. Dafür ist es wichtig, sich nicht für diese Gefühle zu schämen, sie nicht zu verstecken mit der Überforderung, sondern diese aussprechen zu dürfen, ohne dafür verurteilt zu werden. Eltern dürfen sich überlastet fühlen. Die aktuelle Situation kann anstrengend sein und je nach persönlicher Situation besondere Herausforderungen mit sich bringen, die ebenfalls benannt werden sollten. Sofern ein anderer Elternteil verfügbar ist, sollte gerade auch das Gefühl von Überforderung angesprochen werden. Dennoch sollten wir uns jedoch nicht diesem Gefühl der Überforderung ausliefern, sondern neben dem Benennen der Gefühle in Aktion kommen: Was kann ich konkret tun, um mir in meiner Situation zu helfen? Was kann/muss der andere Elternteil tun? Wo kann ich mich gut und objektiv informieren, welche Menschen sind gute Ansprechpartner*innen, wer kann mich aktiv unterstützen und verurteilt meine Situation nicht? Der Austausch mit anderen Eltern in einer ähnlichen Situation ist wichtig und hilfreich, weshalb der Auf- oder Ausbau eines verlässlichen Netzwerkes so wichtig ist: in der Umgebung, aber vor allem auch digital, wenn die persönlichen Kontaktmöglichkeiten gerade eingeschränkt sind. Eltern brauchen andere erwachsene Personen zum Austausch, zum Anlehnen, zum Reden und Lachen. Wer merkt, dass er nachhaltig überfordert ist von der Situation, sollte sich professionelle Hilfe holen.

Den Alltag neu gestalten

Mit einer Stärkung der persönlichen Sicherheit im Rücken, können wir dann den Alltag betrachten und in die Handlung kommen: Wir gestalten nun um, sind aktiv, legen neue Rahmenbedingungen in Zeiten der Veränderung vor für unsere Familie. Auch wenn es um uns gerade schwierig ist, haben wir einen Handlungsspielraum innerhalb unseren neuen Umfeldes.

In diesem Rahmen ist es wichtig, die Bedürfnisse aller Beteiligten ausreichend zu berücksichtigen: Zwar haben Erwachsene und Kinder gleiche Bedürfnisse, aber sie sind unterschiedlich ausgestaltet. Haben wir zwar beide das Bedürfnis nach Bewegung, kann dieses bei Kindern aber ganz anders aussehen als bei Erwachsenen: Kinder bewegen sich anders, brauchen andere Bewegungsmöglichkeiten und möchten beispielsweise hüpfen, springen, balancieren – weil das auch ihrem Entwicklungsbedürfnis entspricht, während wir Erwachsene vielleicht mit einer Yoga-App und langen Spaziergängen zufrieden sind. Es ist deswegen wichtig, dass wir Angebote aus verschiedenen Perspektiven und durch Kinderaugen betrachten.

Folgende Ideen können deswegen Inspirationen sein für den Alltag. Ob und wie es in euren Alltag passt, zu euren Temperamenten und Möglichkeiten, kann unterschiedlich sein.

Kinder wollen sich bewegen

  • Sofern möglich: Ausflüge unternehmen an der frischen Luft. Besonders Wald, weitläufige Parks und Felder bieten sich an.
  • Zu Hause brauchen Kinder ebenfalls Bewegungsmöglichkeiten. Das Bett kann nun zum Trampolin werden, wenn sonst zu wenig Bewegungsmöglichkeiten bestehen, aber auch andere Bewegungsformen können fehlen. Das Spiel „Wasser, Feuer, Erde, Luft“ kann Abwechslung bringen oder der Aufbau eines Balancier- und Kletterparcours: Vom Stuhl auf den Tisch über den Stuhl… Oder mit Matratzen wird eine Tobehöhle gebaut.
  • Auch die Klassiker können ein Revival erleben: Springseil, Hula-Hoop-Reifen,…
  • Musik entspannt uns und reduziert Ängste: Deswegen Musik an, gemeinsam tanzen. Auch Stopptanz ist bei Kindern immer wieder beliebt. Musik tut auch uns Eltern oft gut in angespannten Situationen.

Struktur

  • Vielen Eltern und Kindern tut es gut, eine Struktur für den Tag zu haben und relativ feste Zeiten zu benennen für die Mahlzeiten, für Ausruhzeiten, für gemeinsame Spiele. Gerade Eltern, die im Homeoffice arbeiten mit älteren Kindern, können feste Zeiten vereinbaren für gemeinsame Tätigkeiten oder für Kinder im Vorschulbereich auch die Eieruhr stellen: Wenn sie klingelt, spielen wir wieder zusammen.
  • Wenn Eltern im Homeoffice arbeiten mit Kindern zu Hause, ist es wichtig, die Erwartungshaltung zu minimieren: Arbeiten zu Hause mit Kindern ist nicht wie das Arbeiten im Büro. Die Kinder tragen nicht die Schuld daran, sondern verhalten sich einfach normal kindgerecht, wenn sie uns zwischendurch ansprechen, Zuwendung haben wollen, gemeinsames Spiel wünschen. Gerade für diese Tätigkeiten ist deswegen eine Struktur besonders wichtig und Eltern sollten genau einplanen, wann sie welche Arbeiten erledigen, Arbeiten aufteilen in absolut notwendig, die viel Konzentration erfordern und solche, die weniger Aufwand und Konzentration bedeuten. Die schwierigen Aufgaben sollten nach Möglichkeit nicht auf den Nachmittag/Abend gelegt werden, wenn die Kooperationsfähigkeit von Kindern natürlicherweise nachlässt, da das zu mehr Streit führt.

In den Alltag einbinden

  • Kinder sind soziale Wesen und wollen an unserem Alltag beteiligt sein. Sie sind kooperativ und wollen mitmachen, Teil der Gemeinschaft sein und sich aktiv einbringen. Manchmal haben wir im Alltag zu wenig Zeit dafür – nun können wir aber mit Kindern putzen, abwaschen, kochen etc. Alle Socken werden im Quadrat auf dem Boden ausgelegt als Sockenmemory.
  • Manchmal finden sich beim gemeinsamen Aufräumen auch tolle Ideen zum Spielen: der Pappkarton, der eigentlich in den Müll sollte, wird zum Puppenhaus/Auto/Rakete. Die ausrangierten Kleidungsstücke sind auf einmal tolle Verkleidungssachen. Bohnen und Linsen werden zum Schüttspiel.
  • Und auch im Kinderzimmer kann „Haushalt“ erledigt werden: Zusammen die Spielsachen sortieren und ordnen, alte, unbespielte Spielsachen aussortieren und in den Keller oder auf den Dachboden bringen (in ein paar Wochen können sie wieder hervorgeholt werden und werden meistens begeistert neu bespielt).
  • Größere Kinder können auch Mahlzeiten zubereiten und sich hierfür erst einen Plan machen und dann nach einfachen Kinderrezepten kochen und zubereiten. Vielleicht ist es anfangs noch ungewohnt und vielleicht schmeckt es auch noch nicht perfekt, aber auch dies ist ein Lernprozess und Kinder sind dann aktiv beteiligt und fühlen sich selbstwirksam und hilfreich. Auch das Backen ist eine tolle Alternative und das Verzieren von Keksen mit bunten Perlen etc. kann Kinder lange Zeit beschäftigen.

Medien? Medien!

  • Medien stehen immer wieder in der Kritik in Bezug auf Kinder. Dabei können sie eine kreative Möglichkeit für den Alltag sein und/oder eine Entspannungszeit einläuten oder ermöglichen – und auch das ist okay. Behalten wir einen ausgewogenen Alltag im Blick mit genügend Zeit für das Miteinander, müssen wir uns nicht an strengenden Zeitregeln orientieren (empfehlenswert hierzu dieser Podcast)
  • Mit dem Fotoapparat oder Handy können Bilder gemacht werden für eine eigene Bilder-Geschichte, die später als Buch zusammengeheftet werden kann oder in einem kleinen Fotobuch verewigt werden kann. Das kann auch an Freund*innen geschickt werden.
  • Die Freunde aus der Kita oder Schule fehlen, können aber gerade nicht getroffen werden? Dann ist es Zeit für Videotelefonate. Auch Briefe und Postkarten können geschrieben und gemalt werden. Mit der Post können auch Bücher ausgetauscht werden.
  • Hörspiele, Hörbücher, Musik – das sind wunderbare Möglichkeiten für Kinder, um zu lauschen, sich auszuruhen oder auch zur Bewegung anzuregen. Viele Bibliotheken ermöglichen auch die Online-Ausleihe von Kinderbüchern, wie beispielsweise hier in Berlin.
  • Zudem gibt es auch tolle Möglichkeiten, die das Netz aktuell bietet: Zum Beispiel gibt es Museen, die virtuelle Führungen anbieten, auf Instagram bieten einige Eltern an, aus Kinderbüchern vorzulesen und man kann die eigenen Kinder dann einfach „dazusetzen“.
  • Medien können auch tolle Anregungen bieten für den Alltag: ein Bullerbü-Tag kann mit Zimtschnecken zelebriert werden oder am Sams-Tag bekommen alle blaue Flecken, es gibt (vegetarische) Würstchen und können sich etwas wünschen…
  • Größere Kinder können sich auch in das Programmieren vertiefen und damit viele Erfahrungen machen. Hier haben wir einmal einige Anregungen für den Einstieg in das Programmieren zusammengefasst.

Kreativität und Spiel

  • Kinder eignen sich im Spiel die Welt an und wollen beständig lernen und ihre Erfahrungen ausbauen. Im Spiel tun sie dies, indem sie kreativ damit umgehen. Wenn die Rahmenbedingungen einschränkend sind, ist es besonders wichtig, dass Kinder ihre Fantasie ausleben können und Kreativität entfalten können. Gute Materialien dafür sind beispielsweise (Holz-)Bausteine, Lego, Bügelperlen, Wasserperlen, Murmeln, Bastelmaterialien (bunte Papiere, Kleber, Pfeifendraht, Washi-Tape, Farbstifte, Fingerfarben, Wasserfarben, Scheren, Knete) – also all jene Materialien und Spielzeuge, die Vielfalt an Handlungen und Spielen zulassen und die Fantasie nicht begrenzen.
  • Viele kreative Spielmaterialien lassen sich auch selbst herstellen: selbstgemachte Knete, Salzteig, Farben, Papier schöpfen aus Altpapier. Einige einfache Ideen findet Ihr hier. Größere Kinder lieben es, Schleim selbst herzustellen. Auch Seifen können selbst gemacht werden in unterschiedlichen Farben, mit Düften und mit Spielfiguren darin – auch das ist ein schönes Geschenk, das mit der Post versendet werden kann an Familie und Freund*innen.
  • Es gibt viele schöne Brettspiele für Kinder. Seit einigen Jahren erscheinen auch immer mehr kooperative Brettspiele für Kinder: In diesen geht es nicht darum, dass eine Person gewinnt und sich gegen andere durchsetzt, sondern um das Miteinander, um Kooperation und das gemeinsame Erreichen eines Ziel. Diese Spiele regen das Miteinander an und sind deswegen gerade jetzt besonders passend und können die aktuellen Werte unterstützen. Über einige kooperative Spiele haben wir hier berichtet.

Schule

  • Viele Schulen bieten an, den Kindern Aufgaben zukommen zu lassen und diese auch zu kontrollieren. Andere haben bereits Online-Lernplattformen für die eigenen Schüler*innen. Zudem gibt es diverse private Lernplattformen, teilweise kostenpflichtig allerdings.
  • Kinder können daneben allerdings auch privat Projekte durchführen und kreativ umsetzen. Beispielsweise das Thema Frühling kann aufgegriffen werden und es werden in der Natur die Pflanzen betrachtet, abgezeichnet, dann kann mit Büchern oder über das Netz herausgesucht werden, wie die Pflanzen heißen, es können Steckbriefe geschrieben werden oder Briefe an Familie/Freund*innen über die Naturbeobachtungen. Auf diese Weise können verschiedene Themen bearbeitet werden.

Habt Ihr noch weitere Ideen? Weitere Inspirationen findet Ihr auch hier auf Twitter in den Antworten. Auf Instagram biete ich hier abends regelmäßig Live-Gespräche an, in dem wir uns über den Alltag austauschen können.

Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Spielkästen und Spielwelten für Kinder anbieten

Gerade ist es nass-kalt und das Wetter lädt wenig dazu ein, Zeit draußen zu verbringen. Auch wenn es gut ist, jeden Tag ein wenig hinaus zu gehen, ist in vielen Familien der Schwerpunkt der gemeinsamen Zeit aktuell zu Hause zu finden. Manchmal schleicht sich dann hier oder da Langeweile ein oder die Anreize für das vertiefte Spiel gehen aus, wenn das Kind nicht aktuellen Entwicklungsbedürfnissen für Grob- und Feinmotorik nachkommen kann.

Eine immer wieder schöne Idee für Kinder sind vorbereitete Spieltabletts oder -kisten. Mit ihnen können sich viele Kinder intensiv über einen längeren Zeitraum beschäftigen. Oft kommen sie in einen Flow-Zustand beim Umfüllen, Schütten, Rühren, Harken.

Wie ein solches Tablett oder Kiste gestaltet sein kann, ist ganz verschieden: Es kann ein Wald gebaut werden oder eine kleine Murmelstrecke aufgebaut werden. Mit Linsen, Couscous oder Reis kann die Landschaft weiter gestaltet werden. Oder es wird von vorn herein ein Tablett angeboten, bei dem der Schwerpunkt mit Trichtern und Kellen und Löffeln auf dem Umverteilen liegt.

Bei der Vorbereitung eines Spieltabletts oder einer Kiste können wir uns fragen: Womit beschäftigt sich mein Kind gerade gerne? Was sind die Schwerpunkte seiner aktuellen Entwicklung? Mit welchen Kleinteilen kann es gefahrlos spielen? Füllt es gerne um? Baut es gerne? Auch eine Kiste mit Hirse oder Kinetischem Sand und Bagger kann eine schöne Idee sein. Oder eine Kiste mit ungekochten Spirelli-Nudeln und Kindertöpfen und Besteck.

Natürlich geht bei diesen Spielen auch etwas daneben. Das kann anschließend aufgekehrt und wieder verwendet werden für das nächste Tablett. Übrigens sind auch Schüssel mit hartem, gefärbten Reis eine schöne Spielidee wie hier oder selbst hergestellter kinetischer Sand aus Mehl und Öl wie hier. Wer keine Lebensmittel verwenden möchte zum Umfüllen, kann auch ein Tablett mit Knöpfen anbieten.

Als Unterlage/Gefäß für das Spiel bieten sich kleine Kisten, Tabletts oder auch eine alte Holzschublade aus einer Kommode an.

Der Fantasie für Spieltabletts und -kisten sind keine Grenzen gesetzt.
Probiert es doch einmal aus.
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de