Spielkästen und Spielwelten für Kinder anbieten

Gerade ist es nass-kalt und das Wetter lädt wenig dazu ein, Zeit draußen zu verbringen. Auch wenn es gut ist, jeden Tag ein wenig hinaus zu gehen, ist in vielen Familien der Schwerpunkt der gemeinsamen Zeit aktuell zu Hause zu finden. Manchmal schleicht sich dann hier oder da Langeweile ein oder die Anreize für das vertiefte Spiel gehen aus, wenn das Kind nicht aktuellen Entwicklungsbedürfnissen für Grob- und Feinmotorik nachkommen kann.

Eine immer wieder schöne Idee für Kinder sind vorbereitete Spieltabletts oder -kisten. Mit ihnen können sich viele Kinder intensiv über einen längeren Zeitraum beschäftigen. Oft kommen sie in einen Flow-Zustand beim Umfüllen, Schütten, Rühren, Harken.

Wie ein solches Tablett oder Kiste gestaltet sein kann, ist ganz verschieden: Es kann ein Wald gebaut werden oder eine kleine Murmelstrecke aufgebaut werden. Mit Linsen, Couscous oder Reis kann die Landschaft weiter gestaltet werden. Oder es wird von vorn herein ein Tablett angeboten, bei dem der Schwerpunkt mit Trichtern und Kellen und Löffeln auf dem Umverteilen liegt.

Bei der Vorbereitung eines Spieltabletts oder einer Kiste können wir uns fragen: Womit beschäftigt sich mein Kind gerade gerne? Was sind die Schwerpunkte seiner aktuellen Entwicklung? Mit welchen Kleinteilen kann es gefahrlos spielen? Füllt es gerne um? Baut es gerne? Auch eine Kiste mit Hirse oder Kinetischem Sand und Bagger kann eine schöne Idee sein. Oder eine Kiste mit ungekochten Spirelli-Nudeln und Kindertöpfen und Besteck.

Natürlich geht bei diesen Spielen auch etwas daneben. Das kann anschließend aufgekehrt und wieder verwendet werden für das nächste Tablett. Übrigens sind auch Schüssel mit hartem, gefärbten Reis eine schöne Spielidee wie hier oder selbst hergestellter kinetischer Sand aus Mehl und Öl wie hier. Wer keine Lebensmittel verwenden möchte zum Umfüllen, kann auch ein Tablett mit Knöpfen anbieten.

Als Unterlage/Gefäß für das Spiel bieten sich kleine Kisten, Tabletts oder auch eine alte Holzschublade aus einer Kommode an.

Der Fantasie für Spieltabletts und -kisten sind keine Grenzen gesetzt.
Probiert es doch einmal aus.
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

5 Kommentare

  1. Endlich mal wieder eine schöne kreative Idee für Kinder. Das hat mir in letzter Zeit sehr auf dem Blog gefehlt. Ich weiss, diese Themen sind nicht Hauptaugenmerk -aber unheimlich auflockernd. Ich freu mich über solche Artikel. Danke

  2. Was für schön gestaltete Ideen, das gefällt mir sehr gut. ? Ab welchem Alter eignet sich denn das Spiel mit Reis/ Bohnen/ Linsen? Da bin ich etwas unsicher bezüglich Einatmen oder Verschlucken…

  3. Silvia Krenn

    Mein Enkel ist 2 1/2 Jahre alt, und wir haben schon vor seinem ersten Geburtstag das Minihochbeet am Balkon in eine Sandkiste verwandelt, im Spielzimmer gibt es einige verschiedene Kisten zum räumen, schütten, ordnen… Und er liebt es, seine Feinmotorik ist für sein Alter schon sehr gut ausgebildet. Mit der Schere schneiden, Knöpfe sortieren, alles kein Problem für ihn 😃🩵

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