Monat: November 2014

Social Media Eltern

Über die Online-Eltern habe ich bereits viel geschrieben und gesprochen und auch bei DasNufMamaMiez und Mama notes kann man dazu nachlesen: Die Vernetzung von Eltern ist heute so wichtig und gerade das Internet bietet viel Raum für Möglichkeiten. Elternblogs sind wichtig, Twitter bietet jederzeit Vernetzung rund um die Uhr, Facebook ermöglicht es, sich in Gruppen von Gleichgesinnten zu treffen und auszutauschen, Pinterest bietet Ideen für Spiele, Dekoration und vieles mehr. Ohne all diese Möglichkeiten würde vielen von uns das Leben der Elternschaft heute viel schwerer fallen. Weiterlesen

Du weißt, was Du brauchst! – Kinderbedürfnisse wertschätzen

An manchen Tagen ist es nicht einfach, wenn die Kinder ihre Bedürfnisse anmelden und dafür einstehen. Wenn sie nicht die Kartoffeln mit Quark essen wollen, sondern nur Tomaten. Oder wenn sie abends noch unbedingt in die Badewanne wollen, obwohl es doch schon Schlafenszeit ist. Oder wenn sie sagen, dass der Fuß schmerzt und sie deswegen nicht in den Kindergarten könnten. Dabei haben wir doch ganz andere Pläne gehabt, wollten das Essen schnell auf den Tisch bringen, die Kinder ins Bett oder waren schon mit einem Fuß im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Weiterlesen

Kleine Schritte

Manchmal ist der Alltag so voll, dass ich die kleinen Schritte der Kinder nicht bemerke. An manchen Tagen bin ich nicht so aufmerksam und habe so viele andere Dinge im Kopf. So kommt es, dass an anderen Tagen die kleinen Schritte so groß aussehen. Wenn ich eine Weile nicht richtig hingeblickt habe und die vielen klitzekleinen Schrittchen übersehen habe, dann erscheint es fast, als würden die Kinder von einem Tag auf den anderen einen riesigen Sprung machen. Weiterlesen

Meine Arbeit ist es, meine Arbeit unnötig zu machen – Aus dem Leben einer Familienbegleiterin

Ich werde oft gefragt, was ich eigentlich arbeite. Und immer wieder werde ich gefragt, ob ich eigentlich Hebamme sei. “Nein”, sage ich dann, “Ich bin Familienbegleiterin und meine Arbeit ist es, meine Arbeit unnötig zu machen.”

Als ich vor vielen, vielen Jahren mein Studium der Kleinkindpädagogik anfing, wusste ich etwas vage, dass ich etwas mit Kindern machen möchte. Denn um Kinder hatte sich schon immer alles bei mir gedreht: Weiterlesen

Babys tragen – Warum es Trageberaterinnen gibt und warum sie wichtig sind

Kürzlich las ich in einem Artikel, dass es manchmal befremdlich ist, dass sich seit einiger Zeit so viele verschiedene Arbeitsbereiche rund um die Elternschaft etablieren: Neben Hebammen und Pädagog_innen gibt es Geburtsvorbereiter_innen, Doulas, Familienbegleiter_innen, Kursleiter_innen jeder pädagogischen Richtung, Mütterpflegerinnen, Stillberaterinnen und und und. Der Markt scheint sehr weit zu reichen.
Warum das so ist? Ich teile nicht die Annahme, dass es sich hierbei um eine Entwicklung handelt, die direkt mit dem Verschwinden der Hebammen zu tun hat. Weiterlesen

Das letzte Mal – Achten auf die kleinen Dinge mit Kindern im Alltag

Als ich am Artikel über das Abstillen schrieb, floss aus mir der Satz “Es ist komisch, dass man bei manchen Dingen nicht weiß, wann es das letzte Mal ist.” Ein Satz meines Vaters, an den ich oft denke. Denn gerade in Hinblick auf unsere Kinder ist er so wahr, wachsen sie doch jeden Tag, lernen etwas Neues. Jeden Tag verändert sich ein klein wenig. Und immer wissen wir heute nicht, was morgen anders sein wird.

Dieses letzte Stillen ohne zu wissen, dass es das letzte Mal ist, ist eines dieser Dinge. Oder das Anlegen der letzten Windel. Das letzte Mal füttern. Aber sind auch so viele kleine Dinge im Alltag. Wann hat der Sohn zum letzten Mal den Body angehabt, den er nach der Geburt trug? Wann hat meine Tochter eigentlich das letzte Mal “Gummelstiefel” statt “Gummistiefel” gesagt? Wann hat mein Sohn zum letzten Mal Anschwunghilfe gebraucht beim Schaukeln? Wann stand ich das letzte Mal bang neben dem Klettergerüst, bereit zum Auffangen eines Kindes? Wann habe ich das letzte Mal mein großes Kind zur Schule gebracht? Und wann kommen die anderen letzten Male: Zum letzten Mal das Kind im Bett zudecken, zum letzten Mal Hand in Hand gehen?

An jedem Tag werden sie größer, jede Minute. Es sind viele kleine Abschiede für uns auf dem Weg des Elternseins und für sie auf dem Weg des Großwerdens. Oft sehen wir nur nach vorn, sehen auf das, was wir uns für die Zukunft wünschen, was sich ändern soll. Natürlich gibt es die Dinge und Momente, an denen wir denken: “Wann sind sie endlich groß genug, dass…” oder “Wann muss ich endlich nicht mehr…” Auch das gehört zum Elternsein dazu. Aber auf der anderen Seite gibt es eben auch die vielen kleinen Abschiede. Und manchmal – auch das weiß ich bereits – das Vermissen von Dingen, von denen man glaubte, sie nie zu vermissen.

Die Zeit fliegt in den ersten Jahren dahin. Es gibt viele erste Male und viele letzte. Genießen wir also die vielen kleinen Dinge. Sehen wir mit Nachsicht auf so manche nervige Angewohnheit und den Umstand, dass das Kind bestimmte Wörter noch immer nicht richtig ausspricht. Nehmen wir diese Dinge in unser Herz auf oder notieren wir sie in einem kleinen Buch der Erinnerungen. Betrachten wir diese Besonderheiten, von denen wir eines Tages feststellen, dass wir sie vermissen, weil sie uns zeigten, wie klein unsere Kinder noch waren und wir auf einmal feststellen, wie groß sie nun sind und wie schnell all die Zeit vergangen ist.

Eure

Susanne Mierau ist u.a. Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik)Familienbegleiterin und Mutter von 3 Kindern. 2012 hat sie “Geborgen Wachsen” ins Leben gerufen, das seither zu einem der größten deutschsprachigen Magazine über bindungsorientierte Elternschaft gewachsen ist. Sie ist Autorin diverser Elternratgeber, spricht auf Konferenzen und Tagungen, arbeitet in der Elternberatung und bildet Fachpersonal in Hinblick auf bindungsorientierte Elternberatung mit verschiedenen Schwerpunkten weiter.