Der Sommer geht in seine letzte Phase. Wohin man sieht, blühen die wunderschönen Spätsommerblumen. Grün und an manchen Stellen schon gelb und rot zeigen sich die Blätter. Goldrute und Rainfarn wachsen am Straßenrand. In unserem Garten gibt es eine Brennnesselecke, die ich den Sommer über habe wachsen lassen, die nun aber entfernt werden muss, um einem kleinen Spielhaus für die Kinder Platz zu machen. Und was lässt sich mit den Brennnesseln machen? Tee, Sud für die Haare – und Pflanzenfarbe. Weiterlesen
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Sonntagssüß: Monstermuffins
Die Idee zu den Monstermuffins ist eigentlich aus den Resten der letzten Backaktion entstanden. Zusammen mit den Kindern hatte ich mich zum ersten Mal an Cakepops versucht und wir haben eine ganze Menge von Cakepops gezaubert. Weiterlesen
An manchen Tagen fühle ich mich nicht als gute Mutter
An manchen Tagen, da möchte ich nichts mehr hören. Da wünsche ich mir, dass ich mit einer Fernbedienung einfach einmal die Lautstärke der Kinder zurück drehen könnte – so ziemlich gegen 0. Da möchte ich nicht zum zwanzigsten Mal hören, dass der Sohn aber morgens einen Löffel mehr Müsli bekommen hat als die Tochter und das ungerecht sei. Oder dass die Tochter ihrem Bruder immer wieder seinen Kinderakkuschrauber weg nimmt und er deswegen zehnmal hintereinander zu mir gerannt kommt. An solchen Tagen, da habe ich einfach die Nase voll.
An manchen Tagen, da zweifle ich an meiner Kompetenz. Da schlage ich den Kindern etwas vor und es geht schief. Das gekochte Essen brennt an oder schmeckt einfach nicht. Beim Brot habe ich die Hefe vergessen und es geht nicht auf. Ich bügle einen großen Flicken auf die kaputte Hose der Tochter und vergesse, das Plastikspielzeug darunter wegzulegen. An diesen Tagen, da bin ich auch nicht diplomatisch und meine Erziehungskompetenz ist nicht vorhanden. Statt liebevoll Alternativen anzubieten, ertappe ich mich bei “wenn… dann”-Sätzen. An solchen Tagen, da würde ich gerne ganz allein im Bett bleiben.
An manchen Tagen, da würde ich mich als Mutter nicht lieben. Da höre ich nicht gut zu, da bin ich ungeduldig. Ich habe keine Zeit und keine Laune dafür, dass wir 15 Minuten Zeit brauchen, um in den dritten Stock zu kommen, weil der Sohn unbedingt ganz langsam allein laufen möchte und die Tochter zwischendrin eine Pause braucht, weil angeblich ihr Fuß schmerzt. Da sage ich meinen Kindern, dass ich jetzt wirklich eine Lust mehr habe und einfach mal ein paar Minuten nichts hören möchte. Da denke ich mir, dass es meine Kinder bei jeder anderen Mutter der Welt besser hätten und ich ganz furchtbar bin. An solchen Tagen entschuldige ich mich bei meinen Kindern und kann doch nichts dran ändern.
Es gibt diese Tage. An solchen Tagen, wenn sie kommen, sitze ich am Abend am Bett neben meinen Kindern. Ich streichle über ihre Haare, nehme ihre kleinen Hände in meine. Manchmal huscht ein kleines Lächeln über ihre Mundwinkel im Schlaf. Oder sie greifen nach meiner Hand, ziehen sie näher zu sich heran und kuscheln sich an. Sie sind da, ganz nah. Ich spüre die Wärme ihrer kleinen Körper, ihre kleinen, unbeholfenen Hände. Und ich weiß, dass sie all das nicht tun, um mich zu ärgern. Sie sind, wie sie sind, weil sie einfach Kinder sind. Weil das Leben manchmal laut ist und manchmal leise. Weil sie manchmal an Grenzen stoßen und manchmal ins Weite rennen wollen. Und manchmal haben wir das Pech, dass ihre und meine Bewegungen nicht zusammen passen, dass es für mich leise sein soll und für sie laut. Tage, an denen wir nicht auf einer Wellenlänge sind, nicht harmonieren. Doch über Nacht gleichen sich unsere Muster wieder an. “Es tut mir leid”, flüstere ich in ihr Ohr. “Morgen wird es besser.” Und das wird es. Jeder Tag ist wieder ein neuer Anfang. Ein neuer Anfang, um es sich schön zu machen.
Sonntagssüß: Süßes am Stil – unsere ersten Cakepops
Cakepops habe ich immer wieder mal gesehen und die Tochter hat auch hier und da schon einmal welche genascht, zum Beispiel auf dem Naschmarkt in Berlin. Und immer wieder habe ich mir gedacht: Also das musst Du auch einmal selbst ausprobieren. Das ist ja perfekt für Kindergeburtstage! Weiterlesen
Exklusive Mamazeit
Der Sohn wird nun bald 2 Jahre alt. 2 Jahre, in denen sich die Tochter uns als Eltern mit dem kleinen Bruder teilen muss. Manchmal sagt sie “Aber früher, da ward Ihr nur MEINE Eltern!” und ich erinnere mich auch sehr gut noch daran, wie sie wenige Stunden nach der Geburt des kleinen Bruders – das Finger-in-den-Babymund-Stecken hatte seinen Reiz verloren – sagte “So, und nun stecke ich Dich in einen Briefumschlag und schick Dich wieder zurück!”
Geschwister sein und haben ist nicht immer einfach. Und der Sohn stillt noch immer, wird getragen und geht nicht in den Kindergarten – er ist viel an Mama dran. Deswegen sind sie besonders wichtig: Die Momente, in denen die Tochter auch mal nur einen Elternteil für sich ganz alleine hat. In denen sie keine Rücksicht nehmen muss auf ein kleineres Geschwisterkind, sondern selber einfach das einzige und deswegen kleine Kind sein kann. Momente, in denen sie ganz allein Kuscheleinheiten bekommt ohne dass sich plötzlich eine kleine Hand oder ein Fuß dazwischen schiebt. Ja, sie liebt ihren Bruder, aber manchmal, da möchte sie eben auch allein sein.
Heute teile ich deswegen einmal die Liste unserer liebsten “Exklusive Mamazeit”-Momente:
1. Zusammen kuscheln und auf dem Sofa Bücher ansehen
Mit einem kleinen Bruder ist das Vorlesen manchmal nicht so einfach, denn die Geschichten, die ihm gefallen, sind weniger komplex und die Aufmerksamkeitsspanne geringer. Deswegen genießt es die Tochter, wenn wir Zeit zu zweit haben zum Vorlesen. Wann das besonders gut geht? Wenn der Sohn gerade Mittagsschlaf hält.
2. Zusammen etwas “herstellen”
Und wo wir gerade bei der Aufmerksamkeitsspanne sind: das gilt natürlich auch für Bastelarbeiten. Beim gemeinsamen Basteln fliegt nämlich schnell mal etwas durch die Gegend, ein Glas Wasser kippt um oder die Farbe wird verschüttet. Deswegen sind auch Bastelaktionen ganz besonders beliebte Zuzweit-Aktionen: gemeinsam Töpfern gehen, zusammen ein großes Bild mit Aquarellmalfarben malen oder auch bei gutem Wetter Bodypainting mit hautverträglichen Farben. Vieles davon geht auch gut, wenn der Sohn gerade schläft oder am Wochenende mit Papa zusammen ist.
3. Kino
Fernsehen ist für die Tochter etwas ganz Besonderes, denn das gibt es nur am Wochenende und nur sehr ausgewählt. Kurz vor der Geburt des Sohns haben wir einmal einen Kinobesuch mit der Tochter probiert: Ich war erschöpft von der Schwangerschaft und hatte keine Energie an dem Tag für irgendeine andere Sache. Wir wollten “Kleiner Rabe Socke” sehen und kauften Popcorn und setzen uns in die Vorstellung. Die ging allerdings nicht lange für uns, denn innerhalb der ersten fünf Minuten begann die Tochter mit lautem Protest, dass der Rabe ja total unfreundlich sei und sie auf keinen Fall das weiter sehen wolle und überhaupt nie wieder ins Kino wolle – nur Popcorn sei gut.
Etwa eineinhalb Jahre später habe ich noch einmal einen Versuch gestartet, mit der Tochter ins Kino zu gehen. Allein. Nicht, weil ich es wollte und keine andere Idee für den Tag hatte, sondern weil sie es gern wollte. Wir sahen “Karlsson vom Dach” und die Tochter fand es großartig. Popcorn gab es diesmal nicht, dafür aber Hand in Hand sitzen und zusammen Limo schlürfen.
4. Mama-Tochter-Wellness
Ganz besondere Freude macht natürlich auch ein gemeinsames Wellness-Erlebnis. Die Tochter liebt Hamam-Besuche und gemeinsame Ausflüge in die Therme. Denn dabei gibt es viel Lachen, Hautkontakt und Kuscheln – also alles, was einen schönen Mama-Tochter-Tag ausmacht. Und wenn das nicht klappt, dann doch zumindest ein gemeinsames Bad in der Badewanne mit viel Schaum.
Und manchmal, wenn wenig Zeit ist, um ganz allein zusammen zu sein, dann reicht es auch schon, wenn die Tochter mal wieder ganz klein sein darf. Wenn ich sie aus Spaß im Tragetuch trage oder mit der Bettdecke pucke wie ein Baby und im Arm halte. Wenn ich sie auf meinen Schoß setze und wiege. Es können auch die ganz kleinen Momente sein, die eine große Wirkung zeigen. Wichtig ist, dass wir sie erkennen, dass wir die Bedürfnisse unserer Kinder wahrnehmen und nach unseren Möglichkeiten darauf eingehen. Exclusive Zeit mit einem Menschen, den wir lieben, das tut uns immer gut. Ob groß oder klein.
Als der Sohn Sternschnuppen blies
Heute berichte ich einmal von einem ganz normalen Samstagsfrühstück. Oft werde ich gefragt, ob es bei uns immer so schön und harmonisch ist, wie es manchmal wirkt. Und oft sage ich nein – und schreibe sogar, dass es nicht so ist. Heute gibt es daher auch mal wieder einen kleinen Einblick in unseren Familienalltag.
Da wir gerade unser Haus auf dem Land renovieren, schlafen wir mit den Kindern auf zwei großen Matratzen im Kinderzimmer, welches der einzige Ort ist, an dem die Renovierungen bislang vorbei gegangen sind. Die Geschichte beginnt also heute morgen irgendwo auf dem Land in einem Kinderzimmer, in dem 4 Personen auf 2 Matratzen auf dem Fußboden schlafen. Es ist ungewöhnlich spät für das Aufstehen, schon kurz vor 8 Uhr, als mir im Bett unbehaglich wird. Ein müdes Auge öffnend begreife ich auch recht schnell den Grund dafür: Eine Wollüberhose mitsamt Sohn befindet sich auf Gesichtshöhe neben mir. Auf der anderen Seite, zwischen den Mann und mich gelegt, hat sich die Tochter wieder ins Bett geschlichen, nachdem sie wohl schon im Bad war, sich gewaschen hat und nun ihre kalten Füße wieder wärmen möchte. “Mama, ich habe Hunger!” ertönt ihre vorwurfsvolle Stimme. Sie ist der Auslöser dafür, dass sich der Sohn blitzschnell umdreht und in mein Gesicht schreit “Mama, Hunger!”, denn Geschwister halten in diesen Situationen immer zusammen und der Sohn hat zudem die Eigenart, besonders wichtige Dinge immer ganz nah vor meinem Gesicht vorzutragen. Gerne nimmt er mein Gesicht dazu auch in seine zwei weichen (und meist schmutzigen) Kinderhände und schreit dann ziemlich laut seinen jeweiligen Wunsch hinein.
Ich blicke den Mann an, denn es ist seine Aufgabe, am Wochenende für die Brötchen zu sorgen und das Einkaufen selbiger zu koordinieren. denn dies ist keine leichte Aufgabe: Die Tochter möchte seit einigen Wochen allein Brötchen beim Bäcker einkaufen gehen. Der erste Einkaufsversuch ist damals etwas… misslungen.
Tochter zum Bäcker geschickt, um Brötchen für die Familie zu holen. Zurück kam sie damit: pic.twitter.com/JcF9z98Dfu
— Susanne Mierau (@fraumierau) 4. Juni 2014
Mittlerweile funktioniert das wesentlich besser mit einer Einkaufsliste und dem Umstand, dass der Mann in einiger Entfernung hinter her geht. Der Sohn allerdings hat den dringenden Wunsch, auch einkaufen zu gehen. “Brötchi holen, ich!!!” wird wieder in mein Gesicht geschrien, als Tochter und Mann sich bereit machen. ich erkläre dem verstimmten Sohn, dass das heute leider nicht ginge, er mir aber sehr gerne beim Tischdecken helfen kann. damit kann ich ihn etwas beruhigen. Tochter und Mann gehen samt Einkaufsbeutel, Liste und Geldbeutel los. Gestern lief das Tischdecken nicht ganz so gut und schon bevor ich am Tisch saß, gab es erste Unfälle:
Ein umgefallenes Kinderglas am Frühstückstisch fasst etwa 20 Liter.
— Susanne Mierau (@fraumierau) 15. August 2014
Heute allerdings geht es schon wieder besser und wir sitzen alle gemeinsam am wohl gedeckten Frühstückstisch. Bis zu dem Moment, als das Thema wieder auf die Sternschnuppen zu sprechen kommt. Denn in dieser Woche war der Tag, an dem die meisten Sternschnuppen erwartet wurden. Leider sind die Kinder aber eingeschlafen, bevor welche am Himmel zu sehen waren und unser Sternschnuppenfest ist daher recht kurz geworden. Natürlich haben die Kinder diese große Attraktion aber nicht vergessen. Der Sohn jedenfalls nahm sich eine der kleinen Snacktomaten, biss sie an, blies kräftig hinein und verteilte den Tomateninhalt sorgsam über den Frühstückstisch. “Sternschnuppen blasen hab ich!” schreit er mich vom Stuhl rechts neben mir an und strahlt.
Und so, Ihr Lieben, hat mein Wochenende angefangen. Und Eures?
Alles Liebe,
Aus den Sommerferien – Idee 8: Besuch in El Dorado
Unsere Sommerferien gehen langsam ihrem Ende entgegen. Heute haben wir etwas Besonderes unternommen: einen richtigen Ausflug. Es ging ins El Dorado in Templin. Die Westernstadt ist ein Erlebnispark und lockt vielen verschiedenen Attraktionen. Ob da auch etwas für meine Kinder mit dabei ist?
Der erste Gang ging hier in die Bank: Dort werden Euro gegen El Dorado-Dollar eingetauscht, mit denen man hier die zusätzlichen Spielangebote wie Goldwaschen etc. bezahlen kann. Schade, dass das nicht im Eintrittspreis enthalten ist, aber immerhin ist der Eintritt für Kinder bis 1,20cm kostenfrei – und beide Kinder sind glücklicherweise noch so klein.
Nach der Umtausch ging es zu einer Show, in der die Arbeit von Stuntmen gezeigt wurde: Hier wurde erklärt, wie Stunts entstehen, dass sich die Menschen dabei nicht wirklich schlagen und was in der Westernstadt alles so zu sehen ist. Für die Tochter im Alter von 5 Jahren interessant, für den Sohn mit fast 2 allerdings zu lang.
Schon ist die Mittagszeit gekommen. Im Saloon gibt es eine Speisekarte mit verschiedenen Gerichten. Von Burger über Spareribs bis zu Pasta. Sogar ein paar vegetarische Gerichte sind darauf zu finden. Eine ganz typische Karte, wie es sie in Erlebnisparks gibt und ich fühle mich auch an Disneyland erinnert. Etwas befremdlich, dass es beim Kindermenü eine Überraschung gibt, wenn die Kinder aufgegessen haben. Solchem Umgang mit Essen verweigere ich mich eigentlich lieber.
Das erste große Highlight ist dann die Goldwäsche. Zwei große Teiche, die an der tiefsten Stelle etwa bis zu meinen Knien gehen, sind mit Sand und Wasser gefüllt. Im Sand sind kleine Goldstückchen versteckt und die Kinder können hier mit Metallschalen nach Gold suchen. Eine ganz wunderbare Planscherei für beide Kinder! Schon nach kürzester Zeit waren beide nass und bis auf die Unterhosen nackt im Wasser. Tatsächlich hat die Tochter auch einige Krumen Gold gefunden, die sie stolz in einem kleinen Schraubglas mit nach Hause nehmen konnte.
Später ging es vorbei an großen Heuhafen zum Spielen in ein Fort, in dem die Kinder klettern konnten. Auch die ansässigen Tiere wurden besucht: Schweine, Ziegen, Hühner laufen hier herum und können gestreichelt werden. Schließlich landeten wir beim Ponyreiten: Gegen einen weiteren Dollar konnte die Tochter eine Runde auf einem der Reittiere drehen. Das Pony “Hans” und seine Kollegen war so friedfertig, dass es nicht einmal von den Angestellten geführt wird, sondern Eltern den Weg erklärt bekommen und das Pony ihrer Kinder selbst führen sollen. Die Postkutsche, mit der auch gegen gebühr gefahren werden kann, wurde jedoch erst einmal umgangen, denn diese wird bei jeder Runde überfallen und die lauten Pistolenschüsse waren weder für die Tochter noch den Sohn ansprechend.
Zum Abschluss nahmen wir uns noch Fotos aus dem Fotoatelier mit nach Hause: Hier kann man sich nämlich ortsgerecht kleiden und dann ablichten lassen: Die Tochter im Rüschenkleid mit Hütchen, der Sohn mit Weste und Cowboyhut und ich selber im Bardamenkleid.
Danach gefragt, was den Kindern am meisten Spaß gemacht hat, hat die Tochter mitgeteilt, dass es das Ponyreiten gewesen sei. Der Sohn hingegen fand das Spielen im Wasser wunderbar. Mir selber hat das Goldwaschen auch die größte Freude bereitet, obwohl ich beim nächsten Besuch wohl auf Wechselwäsche und Badekleidung achten würde. Nicht gefallen hat der Tochter “das laute Geknalle”, was natürlich bei einer Westernstadt irgendwie schwer zu vermeiden ist.
Spielsteine selbst gemacht – als Story Stones und Co.
Heute zeige ich Euch eine Bastelidee, die sich ganz leicht umsetzen lässt und dabei viele Möglichkeiten für das anschließende Spiel bietet: das Basteln von so genannten Story Stones. Weiterlesen
Über Mutterliebe
Heute ist mein Sohn vor meinen Augen vom Sofa gefallen, Kopf voran, ohne sich abzustützen. Er fiel auf den Kopf, der sich in meinen Augen gefährlich zur Seite knickte. Mein Herz blieb einen Moment stehen. Kennt Ihr diese Momente, in denen ihr seht, dass sich Eure Kinder verletzten und man nicht schnell genug eingreifen kann? Und doch scheint in diesen Situationen die Zeit langsamer zu verlaufen. Es schießen blitzschnelle Gedanken durch den Kopf: Nein, das darf nicht sein! Nein, wie weit ist es zur Klinik? Muss ich einen Krankenwagen rufen? Oh Gott, hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Lebt er noch? All diese Gedanken innerhalb weniger Sekunden.
Der Sohn lag auf dem Boden und schrie. “Gott sei Dank, er schreit.” Der erste Gedanke. Und schon nehme ich ihn vorsichtig hoch in meinen Arm. “Und wenn er jetzt eine komplizierte Fraktur hat und ich ihn nicht hätte bewegen sollen?” geht es durch meinen Kopf. Aber mein Gefühl ist stärker und ich wiege das schreiende Kind in meinem Arm. Er schreit, das ist gut. “Sofort ins Krankenhaus!” rufe ich meiner Tochter und meinem Mann zu. Der Sohn schreit noch immer, die Tochter zieht sich ganz allein in Windeseile die Schuhe an und holt Kuscheltiere. Wir alle haben ihn fallen sehen und haben Angst. Mit einem leisen Aufschluchzen verlangt der Sohn die Brust und fängt an zu stillen. Da sind wir schon am Auto. Er liegt so klein in meinen Armen und zittert. Oder zittere ich? Dann blickt er mich an und sagt “Andere Seite, bitte.”
Es ist alles in Ordnung, denke ich. Ich gehe wieder ins Haus, lege den Sohn aufs Sofa und untersuche ihn. Alle Gliedmaßen sind beweglich, es tut nicht besonders weh. Nur die Stirn ist ganz rot. Tochter und Mann kommen hinterher. Ich erinnere mich, wie er seinen ersten Fieberkrampf hatte und welche Sorgen ich hatte, dass er nicht mehr atmet.
In manchen Momenten bleibt das Herz kurz stehen. Und in diesen Momenten ist es egal, wie anstrengend der Morgen war. Es ist egal, dass ich wenig geschlafen habe, weil ich nachts oft stillen musste. Es ist egal, der Sohn beim Frühstück zweimal das Glas umgestoßen hat (einmal davon mit Absicht), dass er gestern die Wand mit Kugelschreiber bemalt hat oder heimlich die Geburtstagskekse des Mannes aufgegessen hat. Und auch seiner großen Schwester ist es egal, dass sie vor wenigen Minuten noch mit ihm Stritt und ihn den “König von Blödihausen” nannte. Alles das ist egal. Und wir wünschen uns, dass wir etwas geduldiger gewesen wären, etwas mehr Humor gehabt hätten oder mehr Gelassenheit hätten zeigen können. In den Momenten, in denen man fürchtet, einen der wichtigsten Menschen zu verlieren, ist alles andere so egal.
Diese Momente, sie lehren uns so viel: Wie schnell wir reagieren, wie schnell so ein Notfallplan abläuft, aber auch, wie sehr wir im Alltag manchmal zu sehr auf das Unwichtige schauen. Was ist ein umgeworfenes Glas gegen ein Kinderlachen? Genießt die Zeit mit Euren Kindern, genießt jeden Augenblick. Das ist es, was wirklich zählt.
Aus dem Kräutergarten – Leckere Kräuterrezepte
Unsere wunderbare Kräuterspirale hat in diesem Jahr ganze Arbeit geleistet und die Ernte fällt sehr gut aus. Nicht nur für unsere Samstäglichen Grillrunden haben wir jedes Mal frische Zutaten: Die Kräuter wachsen so üppig, dass auch für viele andere Gelegenheiten etwas da ist. Heute möchte ich Euch zwei leckere Ideen vorstellen aus meiner Kräuterküche: Neben Tee aus frischen und getrockneten Kräutern mache ich gerne Kräutersalz oder Kräuterpesto. Beides lässt sich auch ganz wunderbar verschenken und Kinder haben Freude beim Pflücken der Kräuter und dem Zerreiben der Zutaten – bei dem man natürlich dennoch unterstützen muss.
Kräutersalz
Das Kräutersalz lässt sich sehr einfach herstellen: Kräuter nach Wahl trocknen. Ich nehme für das Kräutersalz gerne Rosmarin, Oregano, Salbei, Majoran, Bohnenkraut. Gerade der Salbei muss ausreichend getrocknet sein (dauert meist etwas länger als die anderen Kräuter). Dann werden die Kräuter einfach etwas zerbröselt in den Mörser gegeben. Ich nehme eine handvoll getrockneter Kräuter. Dort ein wenig mit dem Stößel zerreiben. Dann etwas Salz hinzu fügen, etwa einen halben Teelöffel. Durch das Salz können die Kräuter besser zerrieben werden. Dann nach Bedarf Kräuter und Salz hinzu fügen und alles zu einer sehr feinen Mischung mit Kraft verreiben. Abschließend in kleine Salzfässer abfüllen. Das Kräutersalz schmeckt sehr gut zu gekochten Kartoffeln oder Tomate mit Mozzarella.
Kräuterpesto
Ein anderes Lieblingsrezept ist das Kräuterpesto aus Salbei, Basilikum und Minze. Dazu etwa eine handvoll Salbeiblätter pflücken, 2 handvoll Basilikumblätter und einige Minzblätter (5-7). Die frischen Kräuter waschen und in kleinschneiden. Dann 2 EL Pinienkerne in der Pfanne rösten, abkühlen lassen, im Mörser zerstoßen. Dazu 1 EL Olivenöl geben und 1 EL süßen Senf. Zu einem feinen Brei zerstoßen. Eine Knoblauchzehe dazu geben und ebenfalls zerreiben, dann die kleingeschnittenen Kräuter zugeben und weiteres Olivenöl zugeben, so dass es eine breiige Masse wird. Abschließend noch 3 EL geriebenen Parmesan zugeben und ggf. salzen (zum Beispiel mit dem Kräutersalz). In ein Einmachglas abfüllen, ggf. noch etwas Öl zugeben. Schmeckt wunderbar zu Stockbrot am Lagerfeuer.