Alle Artikel von Susanne Mierau

“Mama, ganz ehrlich… Die Weihnachtsgeschenke kommen von Euch, oder?”

Heute war es soweit. Dieser Tag, an den alle Eltern denken, den alle Eltern ein wenig fürchten. Die Tochter saß am Küchentisch und malte vor sich hin, griff sich eine andere Farbe und sagte beiläufig: “Mama, an Weihnachten kommen nicht die Englein, sondern die Eltern legen die Geschenke hin!” Weiterlesen

Initiative: Wochenende in Bildern

Seit Jahren teile ich Wochenende für Wochenende meine Bilder vom Wochenende mit meinen LeserInnen hier auf dem Blog. Immer wieder erfahre ich über Kommentare im Blog, auf Facebook, Twitter oder ganz persönlich per Mail, dass diese Einblicke in das Wochenende mit Kindern ganz besondere Bedeutung für die Eltern haben, die sie sich ansehen: Es gibt einen Einblick in das Leben einer Familie mit 3 Kindern. Weiterlesen

Ich geh mit Dir wohin Du willst – Über Beständigkeit

In der Diskussion darum, dass Kinder nicht allein auf der Straße stehen gelassen werden sollten, vielleicht noch mit den Worten “Wenn Du nicht mit kommst, gehe ich eben alleine” oder – wie auch oft anzutreffen – sich Eltern beim Vorgehen noch verstecken um den Druck des Nachkommens noch zu erhöhen, ging es immer wieder um die Frage, wie Eltern dennoch den Weg vorgeben können. Ja, Eltern müssen den Kindern den Weg vorgeben. Sie müssen präsent sein und Stärke zeigen. Sie geben an, wo es lang geht, was richtig ist und was nicht und sie strukturieren auch den Tag. Doch das alles geht ohne Machtspiele, ohne Gewalt. Aus der natürlichen Elternschaft heraus auf einem bindungsorientiertem Weg.

Kinder brauchen starke Eltern. Eltern, die sich sicher sind in dem, was sie tun. Alles im Leben der Kinder ist noch neu und sie müssen erst nach und nach lernen, wie die Welt funktioniert, wie sie sich in ihr bewegen können. Deswegen ist es so wichtig, dass sie sichere Orientierungspunkte haben. Und die Bindungspersonen, mit denen sie die meiste Zeit verbringen, sind ihr Leitfaden im Leben. Sie geben den Tagen einen Rhythmus und eine Struktur. Für einige ist es wichtig, dass diese Struktur sehr ausgeprägt und gradlinig ist, für andere sind es eher grobe Merkmale: Einige essen immer zur gleichen Uhrzeit, andere handhaben dies eher spontan nach Gefühl. Doch für welchen Lebensentwurf man sich auch entscheidet, gibt es immer eine Art Richtschnur, nach der man sich verhält und sie dem Kind mitgibt. Wichtig ist nicht, ob wir jeden Tag zur selben Uhrzeit essen oder nicht, sondern dass wir das, was wir tun, selbstsicher und gleichbleibend tun. Kinder brauchen es, Dinge voraus sehen zu können. Sie lieben es, wenn Abläufe gleich bleiben und Menschen vorhersehbar sind in ihrem Verhalten.

Wir müssen uns nicht an starren Zeitplänen festhalten, aber vielleicht an Reihenfolgen, an Ritualen. Und darin steckt eine Sache, die für die Kinder ganz besonders wichtig ist: Dass wir von dem, was wir tun, überzeugt sind. Wir geben ihnen vor, wie der Tag ist, wie wir uns bewegen und was wir tun. Wir sind ganz natürliche Vorbilder in dem, was wir täglich erleben. Dies gilt auch dafür, wie wir uns draußen bewegen. Kinder folgen uns, weil sie es auf natürliche Weise tun solange sie klein sind. Sie richten sich an unserem Vorbild aus, an unserem Verhalten. Sie achten auf uns, die wir Schutz und Zuwendung und Orientierung bieten. Es ist, als wäre ihr innerer Kompass auf uns ausgerichtet auf natürliche Weise. Wir alle wissen, wie schnell Kinder in bekannten Umgebungen auftauen, sich von ihren Bezugspersonen fort bewegen und wieder zurück kommen und wie wenig sie dies in ganz fremden Umgebungen tun und vielleicht erst abwarten und ihre Bezugsperson beobachten, wie sie sich verhält.

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Dieses Nachfolgen gilt auch auf der Straße: Wir Erwachsenen geben den Weg vor. Wir zeigen, dass wir bei Rot stehen bleiben an der Ampel, dass wir nicht zu nah an die Fahrbahn oder den Radweg gehen und wir erwarten genau dies von unseren Kindern. Wir ermahnen sie gelegentlich, aber sie lernen besonders durch unser Vorbild. Je klarer und berechenbarer wir sind in unserem Verhalten, desto besser verstehen Kinder, was in einer bestimmten Situation zählt. Einmal über Rot gehen und beim nächsten Mal erwarten, dass das Kind stehen bleibt, ist daher eher ungünstig. Beständigkeit ist das Zauberwort.

Kinder sehen sich so das passende Verhalten ab. Doch wenn andere Dinge in den Vordergrund treten, dann ist das nicht mehr so einfach, dies zu verstehen. Vielleicht ist es zu laut, das Kind erschreckt sich vor einer Sirene oder es tritt eine dieser Situationen auf, in der das Kind eben nicht weiß, was es tun will und sich gegen das, was wir wollen, hartnäckig aufbäumt. Nein, dann folgen Kinder nicht einfach hinterher und das tun sie auch nicht, wenn wir einfach weiter gehen – wie tausende von Eltern schon viele Male erlebt haben. Kinder kommen nicht einfach hinterher. Sie bleiben stehen, weinen oder streiken. Wenn sie größer werden, treten andere Bedürfnisse der Erkundung in den Vordergrund. Auch das ist normal und es ist unsere Aufgabe als Eltern, beständig zu bleiben: Abwarten, Fragen beantworten und dann den Weg fortsetzen. Und manchmal, wenn keine Zeit zum Abwarten vorhanden ist, freundlich-liebevoll-beständig gemeinsam gehen.

Wenn wir manchmal von unserem Weg abweichen und nicht weiter gehen, sondern auf das Kind zugehen, ist das keine Inkonsequenz. Es ist ein Zeichen, dass wir verstehen, dass wir zuhören und dass wir da sind. So, wie wir immer da sind. Denn wir zeigen auch darin Beständigkeit, wenn wir einfach immer da sind, wenn unser Kind uns braucht. Und dies ist die wohl wichtigste Beständigkeit im Leben.

Eure
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Lass mich nicht stehen, Mama/Papa!

Wir kennen sie alle: Situationen unterwegs, in denen einfach nichts mehr geht. Nach dem Kindergarten, auf dem Weg vom Spielplatz nach Hause, direkt nach dem Supermarkt. Auf einmal sagt das Kind “Ich kann nicht mehr laufen!” oder setzt sich einfach auf den Boden und ruht sich aus. Dabei stehen wir da mit vollen Tüten, haben einen engen Zeitplan und/oder sind einfach erschöpft vom bisherigen Tag. Und wir wollen nach Hause. Jetzt. Auch wenn das Kind gerade nicht will. Aber ist es eine gute Idee, dem Kind anzudrohen, jetzt einfach weiter zu gehen und zu hoffen, dass es deswegen folgt?

Versetzen wir uns einmal in die Situation, stehen gelassen zu werden…

Vielleicht kennen wir es selbst: In einem Streitgespräch wendet sich auf einmal eine Person ab, dreht sich um und geht. Wortlos oder vielleicht mit den Worten “Dann bleib eben hier, ich gehe!” Wie fühlen wir uns? Allein, verlassen, vielleicht ausgeschlossen aus der Beziehung. Vielleicht spüren wir diesen Ausschluss sogar als innerlichen Schmerz. Es verletzt uns, wenn sich eine andere Person von uns abwendet. Dabei sind wir erwachsen, können uns vielleicht sogar in die Gefühlswelt der anderen Person hineinversetzen und auch wenn wir die Situation anders sehen und fühlen, können wir die Handlung des anderen Menschen ansatzweise nachvollziehen. Vielleicht sind wir enttäuscht und finden es nicht besonders nett, stehen gelassen zu werden. Aber wir sind erwachsen, finden uns in dieser Umgebung zurecht, sind handlungsfähig.

Alleinsein setzt Kinder unter Stress und löst Ängste aus

Für Kinder hingegen sieht die Situation anders aus, wenn sie nicht weiter können, wir aber wollen und ihnen erklären, dass wir auch ohne sie gehen würden. Ein Kleinkind kann sich noch nicht vollständig in uns und unsere Absichten und Wünsche hineinversetzen. Es fühlt noch nicht nach, dass wir so erschöpft sind und uns einfach nur darauf freuen, zu Hause nach dem Arbeitstag und anschließendem Einkauf mit Kind die Füße hochzulegen. Es versteht auch nicht, wenn wir verabredet sind und hat noch kein so ausgeprägtes Zeitgefühl, um einschätzen zu können, ob und wann wir zu spät kommen. Es spürt gerade, dass die eigenen kleinen Beine erschöpft sind, dass es heute schon sehr viel kooperieren musste und nun “einfach” nicht mehr kann. Vielleicht laufen wir auch zu schnell oder es wollte doch eigentlich noch balancieren üben oder der Ameise bei ihrer Arbeit zusehen und hat schlechte Laune, weil wir dafür keinen Blick haben. Jetzt gerade geht es nicht mehr, keinen Schritt. Aus Erschöpfung oder Wut oder Enttäuschung oder irgendeinem anderen Gefühl, das gerade die Oberhand nimmt.

Wenn wir jetzt gehen oder ein Gehen androhen, entsteht bei vielen Kindern Angst: Angst vor dem Alleingelassenwerden. Die Straße ist laut und gefährlich – das jedenfalls erfahren sie täglich von uns, wenn wir sie ermahnen, dass sie nicht zu nah an die Fahrbahn gehen sollen, weil dort die Autos fahren. Nun werden sie an diesem gefährlichen Ort allein gelassen? Von ihrer schützenden Bezugsperson?

Wesentlich für den Aufbau der Bindungsbeziehung in den ersten drei Jahren, aber auch danach, ist die Schutzfunktion der Bezugspersonen: Als Eltern schützen wir das Kind vor Gefahren, sorgen für eine grundlegende Bedürfnisbefriedigung und das Wohlergehen des Kindes. Dem Kind diesen Schutz und die Sicherheit vorzuenthalten, kann sich auf die Beziehung auswirken. Ein “Dann geh ich eben ohne dich!” bedeutet für das Kind: Ich lasse dich schutzlos zurück, ich sorge mich nicht um dich, ich verlasse dich. Während wir Erwachsene zu großen Teilen für das Sicherheitsgefühl selber sorgen können, sind Kinder auf uns angewiesen, damit sie sich sicher fühlen. Für die Beziehung zwischen Eltern und Kind ist es wichtig, dass sich das Kind darauf verlassen kann, dass diese Sicherheit bedingungslos eingehalten wird: Bindung ist auf Seiten des Kindes ein Sicherheitssystem. Dieses System wird gestört, wenn wir das Gefühl Sicherheit vorzuenthalten als Erziehungsmaßnahme.

Aufgewühltes Kind allein lassen bedeutet, ihm noch mehr Probleme aufzubürden

Gerade in einer Situation, in der das Kind sowieso Schwierigkeiten hat mit sich und der Umgebung, einem Moment, in dem die Synapsen im Gehirn vielleicht in alle Richtungen Informationen aussenden und das Kind einfach nicht weiß, was es eigentlich will, ein Moment, in dem es in einem Konflikt ist, wird ihm zu dem bestehenden Konflikt ein weiterer aufgedrängt: Du hast ein Problem und nun gebe ich Dir ein zweites hinzu, indem ich Dich einfach stehen lasse. Dass Kinder in diesen Situationen dann erst recht zu weinen und zu schreien anfangen und sich vielleicht auf den Boden werfen ist klar: Das Kind ist mit viel zu vielen Problemen überfrachtet und weiß keinen Ausweg. Und es schreit, um nicht allein gelassen zu werden, um beschützt zu bleiben.

Wenn das Kind dann doch kommt – was hat es dann gelernt?

Natürlich kommt das Kind dann irgendwann hinterher. Es kommt, weil es kommen muss, weil es auf Erwachsene angewiesen ist um zu überleben. Es kommt, weil es die Bezugsperson braucht. Es wird hinterher laufen, weil es nicht anders kann. Doch was hat der Erwachsene, der sich seinem Kind gegenüber so verhält, eigentlich gewonnen? Er hat seinem Kind demonstriert, dass er bestimmt, dass das Kind kommen muss und wenn es nicht hört, sich selbst in der “Wildnis” überlassen wird. Er zeigt: Höre auf mich oder du bist verloren. Blinder Gehorsam statt Zuhören und Verstehen. Und was soll das Kind davon für sein eigenes Verhalten lernen?

Dabei ist dies keine Situation, in der es um einfache Handlungen geht, um Nachhamung, sondern eine Situation, in der es um Gefühle geht: Erschöpfung, Müdigkeit, Wut vielleicht. Und Situationen, in denen es um Gefühle geht, können wir nicht durch Strafen und Gehorsam nachhaltig gut lösen, sondern durch Empathie. Das Kind sollte langfristig lernen, sich in andere hinein zu versetzen und nachzufühlen und zu verstehen, warum wir nun weiter müssen und mit welcher Strategie dies möglich ist. Gelernt werden kann in Stresssituationen aber kaum etwas: Stress behindert das Lernen. Durch Bestrafung werden wir langfristig nichts am Verhalten des Kindes ändern: Es wird nicht beim nächsten Spielplatzbesuch freiwillig sofort mitkommen oder nach dem Supermarktbesuch nicht getragen werden wollen.

Die Alternative

Ja, es gibt Tage, die sind anstrengend. Und wir haben Termine oder das Wetter ist schlecht oder der Einkauf schwer. Oder wir müssen vom Spielplatz aufbrechen, weil es eben schon spät ist. Wir Eltern wünschen uns, dass die Kinder mitkommen und auf uns hören. Und natürlich ist es auch wichtig, dass sie das tun. Besonders in gefährlichen Situationen müssen Kinder wissen, dass sie auf die Stimme der Erwachsenen hören müssen. Ein “Halt!” an der Straße ist ein “Halt!” und kein “Ach, ich tapse mal weiter.”

Doch in den meisten Situationen geht es nicht darum. Es geht um Kinder, die vielleicht müde sind vom Tag oder vom Kindergarten. Kinder, die vielleicht einen Marienchenkäfer entdeckt haben und ihn beobachten möchten. Kinder, die gerade selber nicht wissen, was sie wollen oder ihre Grenzen erproben. Es geht ganz einfach um KINDER, keine kleinen Erwachsenen. Wenn unser Kind also nicht hinterher kommt, können wir uns zu ihm beugen und fragen, warum. Vielleicht hat es einen guten Grund und wir nehmen uns einen Moment Zeit dafür. Und wenn es keinen Grund hat, der uns klar ist, dann sehen wir, was wir tun können. Und ja, wir können unsere Kinder auch gegen ihren Willen (respektvoll) auf den Arm nehmen und nach Hause tragen, weil es gerade notwendig ist. Wir müssen sie schützen vor dem Straßenverkehr und die Verantwortung übernehmen dafür, gut nach Hause zu kommen. Noch besser ist es, wenn wir uns einfach daneben setzen und sie durch das, was sie durchmachen, begleiten. Aber wir müssen sie nicht stehen lassen allein auf der Straße. Wir sollten sie nicht stehen lassen allein auf der Straße. Es sind unsere kleinen Kinder und sie haben es verdient, mit dem Respekt behandelt zu werden, den wir uns alle wünschen.

Und darum sollten wir unsere Kinder nicht stehenlassen.
Wie geht Ihr mit diesen Situationen um? Ich bin gespannt auf Eure Meinungen,
Eure

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Mama ist krank

 

Früher, als ich noch keine Kinder hatte, war ich mehr krank. Ich erinnere mich noch dunkel an Tage im Bett mit Büchern oder vor dem Fernseher mit Essen auf dem Schoß. Heute werde ich sehr selten krank. Oder sagen wir: Selbst wenn ich krank bin, genehmige ich mir selten eine solche Auszeit, wie ich sie früher nahm bei Krankheiten. Das mag auch daran liegen, dass es mit kleinen Kindern einfach unmöglich ist, sich entspannt auszukurieren.

An Tagen wie gestern, wenn es mir wirklich mies geht, die Nase schon vom vielen Naseputzen rot und geschwollen ist, wollen dennoch zwei kleine Kinder ihre Aufmerksamkeit von mir bekommen. “Mama, liest Du mir was vor?” “Nein, ich habe Halsschmerzen” krächze ich, um 10 Minuten später ein kleineres Buch mit der gleichen Frage vorgehalten zu bekommen. Sehr große Freude bereitet es den Kindern natürlich auch, mich verarzten zu können in Krankheitsfällen. In diesen Momenten liege ich auf dem Boden, ein Kind bandagiert mir irgendeinen Fuß oder eine Hand und das andere ist damit beschäftigt, mir Nasentropfen zu geben oder in meine Ohren zu sehen – all diese Dinge sind nicht besonders angenehm, wenn man gerade wirklich krank ist.

Wie also kann man sich solche Tage etwas erträglich machen, wenn man sich nicht allein im Bett ausruhen kann? Bei mir hilft dies:

  1. Kind von Großeltern/Freunden/Partner aus dem Kindergarten abholen und nach Hause bringen lassen.
    Es ist so anstrengend, wenn man krank ist und dann erst einmal aus dem Haus muss und dann im Kindergarten auf Erzieherinnen und Eltern trifft, mit denen man Worte wechseln muss. Also lieber gleich zu Hause bleiben, wenn es möglich ist.
  2. Es sich gemütlich machen.
    Ja, ganz allein würde es ruhiger und entspannter sein. Aber auch mit Kindern kann man es sich im Krankheitsfall gemütlich machen. Eine kuschelige Ecke im Kinderzimmer bauen, den Kindern erklären, dass man da ist, aber zu krank für aufregende Spiele und sich einfach nur in den Raum hinein kuschelt mit einer warmen Decke und einer Tasse Tee.
  3. Den einfachen Weg wählen.
    Der Haushalt darf Haushalt bleiben, es wird nichts aufgeräumt/umgeräumt/bearbeitet. Kräfte schonen, wo es geht, heißt es nun. Der Kühlschrank ist aber leer? Da hilft es wieder nur, Familie oder Freunde einzuspannen oder einfach zu bestellen. Nein, nicht nur Pizza. In vielen Städten kann man sich nämlich auch den Einkauf einfach nach Hause liefern lassen.

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  4. Das Besondere für Kinder.
    Für Tage wie solche halte ich immer etwas Besonderes für die Kinder in meiner Überraschungskiste bereit. Etwas, was sie sonst nicht oder selten zum Spielen bekommen und was sie dann eine Zeit lang still und andächtig beschäftigen wird. Zum Beispiel schöne oder besondere Knete – das klappt immer.
  5. Abendentspannung
    Und wenn dann die Kinder im Bett sind, tue ich mir etwas Gutes. Das mache ich eigentlich jeden Abend, auch wenn ich nicht krank bin.

Habt Ihr noch mehr Tipps fürs Kranksein als Eltern?
Ich kann Eure Ideen gerade gut gebrauchen.
Alles Liebe,

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Ich weiß auch nicht, was ich will – und ich will nicht, was Du willst

Wochenende_37_14

Kürzlich war ich einkaufen mit meinem Sohn. Einkaufen, das bedeutet oftmals, dass ich sehr genau acht geben muss dass nicht irgendwelche Dinge auf dem Boden landen und zerbrechen ODER Dinge im Einkaufswagen landen, die ich nicht kaufen möchte ODER Dinge aus dem Einkaufswagen wieder heimlich ins Regal gestellt werden, die ich kaufen möchte. Nachdem wir jedoch diesen Teil des Einkaufes gemeistert hatten, ging es an den Nachhauseweg. “Willst Du laufen oder getragen werden?” war die einfache Frage, auf die das Chaos folgte.

Das Chaos bestand nämlich darin, dass der Sohn nicht laufen wollte. Er wollte aber auch nicht getragen werden. Tja. Also versuchte ich meine ziemlich schlauen Argumente, dass wir aber nach Hause müssen, um die Einkäufe in den Kühlschrank zu bringen/die Tochter vom Kindergarten abholen müssen/mal auf Toilette gehen wollen. Nein, es blieb bei weder tragen noch laufen. Zeit verging, der Sohn wurde ärgerlich und ich ratlos. Also nahm ich ihn hoch – gegen Protest und trug ihn schreiend und steif mit mir Richtung Heim. Auf dem Weg dorthin – und es war kein einfacher Weg – hielt eine Mutter neben mir und fragte, ob sie mir für ein Stück des Weges meine Einkaufstüte tragen solle. Liebe fremde Mutter, vielen lieben Dank dafür und Deinen verstehenden Blick! Ich habe Deine Hilfe nicht angenommen, aber allein Deine Frage hat die Situation für mich unheimlich entspannt. Nach etwa 600m des Aufbäumens und Schreiens erklärte ich dem Sohn einfach: “Kannst Du damit jetzt bitte aufhören? Ich kann nicht mehr.” “Ja.” sagte er und war ruhig.

Dass ich kein Freund des Wortes “trotzen” bin, habe ich ja bereits einmal ausgeführt. Kinder kommen in eine Phase, in der sie zunehmend eigene Entscheidungen treffen möchten: Welche Kleidung am Morgen angezogen wird, ob Windel oder Unterhose, was zum Frühstück gegessen wird und welches Kuscheltier es heute begleitet auf seinen Abenteuern. Eigene Entscheidungen. Diese Entscheidungen stehen nur manchmal in Konflikt mit den Entscheidungen anderer Menschen, die vielleicht die gewünschte Hose gerade waschen wollen oder ein anderes Mittagessen geplant haben. Und dann stehen diese Entscheidungen manchmal auch noch im Konflikt mit sich selbst. Es ist Kindern manchmal nahezu anzusehen, welcher enorme Sturm in ihrem Kopf stattfindet, wie sie hin und her gerissen sind und selbst nicht wissen, was sie wollen und in einem Moment eine Sache unbedingt wollen und im nächsten Moment schon wütend auf Abstand davon gehen als hätten sie niemals damit in Kontakt kommen wollen.

Es ist nicht einfach. Nicht für uns und auch nicht für die Kinder in diesem Alter. Was hilft uns allen in diesem Situationen? Nehmen wir es einfach, wie es ist: Wir können nichts an der Situation ändern. Wenn das Kind einen Wunsch hat, dem wir nachkommen können, können wir das tun. Warum sollte es heute nicht im Faschingskostüm auf die Straße gehen dürfen? Oder verschiedene Socken tragen? Oder eben versuchen, selber die Jacke zu zu machen? Geben wir ihm ein wenig Zeit, um seinem Wunsch nachzukommen. Und wenn es nicht geht, wenn es etwas Gefährliches ist, erklären wir, warum es nicht geht und verstehen das Kind in seinem Wunsch und seiner Traurigkeit. Und wenn das Kind selbst nicht weiß was es eigentlich will, dann sind wir da. So wie wir immer da sind. Es ist ein Lernen. Für das Kind und auch für uns. Für uns, dass das Leben mit Kindern Unplanbares bereit hält, dass wir einen Menschen geboren haben mit einem eigenen Willen – von Anfang an.

Vielleicht ist gerade das das Schwierigste an dieser Situation: Zum ersten Mal sehen, dass wir nicht über unsere Kinder bestimmen können. Dass nicht wir es nur sind, die sie in eine Richtung lenken, sondern dass ihre Entwicklung aus ihnen selbst kommt, aus ihrem Inneren und wir sie nur auf ihrem Weg begleiten können. Wir bestimmen nicht über sie und können nur in geringem Maße den Weg vorgeben, den sie gehen wollen. Sie haben ihren eigenen Weg, ihren inneren Bauplan, ihre Ideen. Wir nehmen sie an ihre kleinen, noch unsicheren Hände und begleiten sie. In anderen Worten:

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

Khalil Gibran, arabischer Dichter, 1883-1931

Wie geht Ihr damit um, wenn Eure Kinder nicht wollen, was Ihr wollt oder selber uneins sind, was sie wollen?
Ich bin gespannt auf Eure Ideen.
Alles Liebe,

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Ein Leben ohne Kinderwagen

 

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Im Oktober schon wird der Sohn zwei Jahre alt. Vom Kind, das auf dem Rücken lag, das sich irgendwann drehen konnte, das begann zu robben und krabbeln ist er zu einem schneller Läufer geworden. Er steigt die Treppen hoch und runter und hält sich am Geländer fest oder probiert es oft auch ohne jedes Festhalten. Wenn wir unterwegs sind, läuft er so lange, bis er irgendwann auf den Arm genommen werden möchte: Für mich das Signal, dass er nicht mehr laufen kann. Nicht, dass er nicht mehr laufen möchte, sondern dass seine Kräfte ihn einfach verlassen haben.

Kinder und Bewegung – beides gehört zusammen

Kinder lieben Bewegung. Sie lieben es, sich und ihren Körper zu spüren, sich zu erproben. Sie sind den ganzen Tag mit ihrer Art von Lernen beschäftigt. Dabei erforschen sie, wie die Dinge funktionieren, wofür alles da ist und auch, wie sie sich selbst verhalten können. Schaffen sie es schon, auf dem schmalen Bordstein zu balancieren? Können sie in die Luft hüpfen und sicher wieder auf beiden Füßen ankommen? Es ist die Lust am Ausprobieren, die wir ihnen ansehen. Und genau dabei lernen sie: Sie lernen, was sie können, was sie nicht können und sie probieren unaufhaltsam aus und verfeinern ihre Fertigkeiten.

Nicht anders verhält es sich mit dem Laufen: Kinder lernen nach und nach das Laufen. Erst richten sie sich ganz vorsichtig auf, laufen dann meist seitwärts entlang der Möbel und halten sich an ihnen fest. Das Gleichgewicht in der aufrechten Position muss erst erlernt werden. Irgendwann wagen sie die ersten freien Schritte. Oft sind es am Anfang erst wenige. Manche Kinder sind ungestüm und rennen nahezu los ohne zu wissen, wie sie das Laufen eigentlich wieder stoppen. Sie lernen nach und nach das richtige Tempo, wie man die Füße nacheinander gut aufsetzt ohne zu stolpern und wie man sicher den Gang anhält. Für all diese Dinge haben sie einen inneren Ansporn und möchten es von sich aus nach ihrem eigenen Tempo erlernen.

Wichtig ist, dass sie die Möglichkeit haben, sich selbst zu erproben. Sie brauchen eine Umgebung, die es ihnen ermöglicht, all die Feinheiten des Laufens zu erlernen. Sie müssen gerade Strecken laufen können und auch Treppen steigen dürfen. Nach ihren Fähigkeiten und ihrer Entwicklung bauen sie nach und nach ihr Können aus. Dazu gehört auch, wie weit die Strecken sind, die sie zurück legen können. Deswegen ist es wichtig, ihnen die Möglichkeit zu geben, diese Strecken selbst einzuschätzen. Setzen wir sie bei jedem Gang außer Haus sofort in den Kinderwagen, haben sie nicht die Möglichkeit, sich selbst zu erproben. Sie lernen erst langsam, wie weit sie wirklich laufen können.

Ein Kind 2 Jahre tragen – das geht?

Meine beiden Kinder habe ich von Anfang an im Tuch getragen. Mittlerweile habe ich eine kleine Sammlung an verschiedenen Tüchern: kurz, lang, mittel, verschiedene Muster und Marken. Natürlich habe ich auch beruflich einige Modelle für verschiedene Zwecke, aber besonders auch privat ist mir die Auswahl mittlerweile wichtig.

Den Sohn habe ich ganz am Anfang im Tuch getragen in der Wickelkreuztrage oder auch der Känguru-Trage. Ich fand es angenehm, auf diese Weise auch ganz unauffällig stillen zu können. Allerdings kam der Sohn im Herbst 2012 zur Welt, auf den dieser lange und kalte Winter folgte. Ich stellte fest, dass im hohen Schnee und unterwegs mit zwei Kindern das Tragetuch zu unflexibel für mich war (in Hinblick auf schnelles rein und raus) und nutzte beim Sohn dann auch als Tragehilfe den Bondolino (anfangs mit Verengung des Stegs durch eine Tuch).

Mit etwa 6 Monaten habe ich den Sohn dann auch angefangen im Sling auf der Hüfte zu tragen – was ich bei der Tochter erst mit 9 Monaten machte. Der Sling ist für mich gerade zu Hause eine enorme Erleichterung, wenn im Haushalt etwas gemacht werden muss, aber das Kind den Körperkontakt sucht. Er ermöglicht schnelles Hinein- und Hinausnehmen. Da ich auch die Tochter schon im Sling getragen hatte, hatte ich noch einen von Didymos, der mich seither begleitet. Anders als die Tochter hat der Sohn aber auch die Rückentrage kennen und schätzen gelernt und er mag es, wenn er möglichst hoch gebunden auf meinem Rücken ist und über meine Schulter sehen kann. Das ist mit herkömmlichen Tragehilfen nicht so einfach zu machen (abgesehen natürlich vom Tuch), aber mit dem Meitai.

Der Meitai ist sozusagen die Urform der Tragehilfe. Er besteht in seiner ganz ursprünglichen Form aus einem rechteckigen Stück Stoff, dessen Ecken mit Bändern verlängert sind. Die oberen Verlängerungen dienen als Träger und die unteren als Hüftgurt. Das Kind “sitzt” in dem Stoffrechteck. Hier bei uns sind besonders die Meitais von Fräulein Hübsch bekannt geworden. Mittlerweile habe ich auch eine kleine Auswahl an Meitais zu Hause. Wie auch bei den Tragetüchern gilt auch hier: Die Stoffqualität ist wichtig für den richtigen “Sitz” des Kindes. Wie oben erwähnt, ist für das richtige Tragen eine bestimmte Haltung notwendig und besonders auch die Stützung des Rückens. Je jünger das getragene Kind ist, desto wichtiger sind diese Qualitätsmerkmale, damit es gut gehalten werden kann. Kleine Babys sollten deswegen nur in besonders hochwertigen Meitais getragen werden, in denen der Rücken optimal unterstützt wird.

Irgendwann zwischen 18 Monaten und der Zeit nun hat es sich so entwickelt, dass der Sohn zuerst immer laufen möchte, wenn wir raus gehen. Mittlerweile kann er tatsächlich lange Strecken laufend zurück legen. Wenn er doch irgendwann erschöpft ist, trage ich ihn im Sling. Für den alten Sling von Didymos ist er allerdings nun zu groß und zu schwer; zu oft musste ich beim Tragen die Tuchbahnen nachziehen. Daher habe ich mich für einen neuen Sling von Pavo entschieden, dessen Stoff dicker ist und der auch bei einem fast Zweijährigem wunderbar sitzt. Für unterwegs ist der Sling hervorragend, weil ich ihn in der Tasche tragen und bei Bedarf heraus holen kann. Er nimmt weniger Platz ein als ein Meitai oder eine andere Tragehilfe. Ist er also erschöpft oder müde, nehme ich ihn im Sling auf die Hüfte.

Ist ein Alltag ohne Kinderwagen möglich?

Wenn ich davon berichte, dass ich ausschließlich trage, werde ich oft gefragt, wie das denn im Alltag gehen würde. Oder es wird schlichtweg festgestellt, dass das gar nicht möglich sei, denn man müsse ja auch einkaufen etc. Tatsächlich aber geht es sehr gut. Ich kaufe im Alltag mit meinen Kindern zusammen ein. Wenn ich den Einkauf nach Hause tragen muss, kaufe ich nur kleine Mengen für den jeweiligen Tag ein und gehe eben am nächsten Tag wieder einkaufen mit den Kindern. So haben wir auch immer frische Lebensmittel zu Hause und ich kann spontan entscheiden, was es zu essen gibt. Einen kleinen Einkauf kann ich sehr gut zusätzlich zu dem auf meiner Hüfte sitzendem Kind tragen.

Auch sonst erweist sich das Tragen im Alltag in der Stadt sehr hilfreich: Mit dem Tragen muss an S- und U-Bahnstationen kein schwerer Kinderwagen hoch oder runter getragen werden, man ist nicht auf Aufzüge oder helfende Passanten angewiesen. Und mit einem zweiten Kind an der Hand sind schöne Spaziergänge möglich.

Manchmal werde ich auch gefragt, ob ich nicht Rückenschmerzen oder andere Probleme durch das Tragen hätte. Doch ich muss auch hier ganz ehrlich sagen: Ich habe einen sehr gesunden Rücken mit einer durch das Tragen starken Muskulatur. Bereits meine Tochter habe ich zwei Jahre getragen und hatte davon keine Nachteile – so erwarte ich es auch jetzt. Bislang jedenfalls sind keine Beschwerden oder Haltungsschäden aufgetreten. Natürlich ist für diejenigen, die lange tragen, wichtig, dass sie auch richtig tragen. Wer also den Wunsch hat, lange und ausschließlich zu tragen, kann eine Trageberatung in Anspruch nehmen, um sich umfassend über die Möglichkeiten und das korrekte Binden informieren zu lassen. In größeren Städten gibt es auch mittlerweile an vielen Stellen offene Tragegruppen, bei denen Tragetechniken besprochen werden.

Mein persönliches Resümée

Ich habe zwei Kinder nun (fast) zwei Jahre getragen mit unterschiedlichen Tragehilfen. Von den Vorurteilen, dass getragene Kinder nie laufen wollen würden, habe ich in beiden Fällen nichts gespürt. Meine beiden Kinder laufen gerne und viel, sie gehen mit einkaufen, wir laufen oft weite Strecken in Berlin auch wenn wir die Bahn benutzen könnten. Sie laufen, weil sie es einfach gerne tun, weil sie sich daran erfreuen und es von Anfang an so kennen gelernt haben. Sie haben vermittelt bekommen: Probiere Dich aus, laufe und wenn Du zu müde wirst, machen wir eine Pause – im Tragetuch oder einfach eine Pause auf einer Bank oder bei einem Getränk in einem kleinen Café auf unserem Weg.

Ob Trage oder Kinderwagen: Kinder sollen laufen dürfen und sich selbst erproben

Aber ob nun Trage oder Kinderwagen: Beides ist möglich – und auch beides ist ausschließlich möglich. Doch lassen wir – egal wofür wir uns entscheiden – unseren Kindern auch die Wahl, selbst zu entscheiden, ob sie laufen wollen oder von uns befördert werden möchten. Lassen wir sie sich ausprobieren und geben wir ihnen die Möglichkeit, sich ihrer Grenzen bewusst zu werden und sich dann zurück zu ziehen, wenn es für die notwendig ist.

Oft sind wir Erwachsenen es, die es eilig haben und die Kinder lieber schnell irgendwo hin transportieren wollen – in der Trage, im Kinderwagen, auf dem Arm oder im Auto. Doch versuchen wir einmal, auf diese Situationen zu achten und uns zurück zu nehmen dafür, dass wir den Bedürfnissen unserer Kinder nach Bewegung nach kommen. Nicht nur sie sind uns dafür dankbar, sondern auch wir uns selbst eines Tages.

Ausschließlich tragen, ist das für Euch denkbar?
Ich freue mich über Eure Berichte,
Eure

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Spätsommertage

Ich liebe den Herbst und den Spätsommer. Frühling und Herbst – das sind meine Jahreszeiten. Und während sich jetzt gerade viele beschweren, dass der Sommer viel zu schnell gegangen ist, freue ich mich still und heimlich über das sich färbende Laub und all die schönen Dinge, die man im Spätsommer und Herbst machen kann. Bei uns bedeutet das:

1. Ernten

Die Trauben im Garten werden reif und wollen bald gepflückt werden. Was wir daraus machen werden? Ich weiß es noch nicht genau. Vielleicht besorgen wir uns einen Weinballon und machen eigenen Wein? Die Kinder werden wahrscheinlich weiterhin viel davon naschen.

Aus den Nachbargärten kommen Äpfel, Birnen und Pflaumen und werden verkocht und gebacken.

 

2. Backen

Spätsommer und Herbst sind die Jahreszeiten der warmen Früchtekuchen, die nachmittags mit Kakao gegessen werden. Dafür gibt es das immer gleiche Grundrezept, das mit den verschiedenen Früchten variiert wird: 250g Mehl, 120g Rohrohrzucker, 125g Butter, 1 Ei, 1/2 Päckchen Backpulver gut verkneten. Davon eine Hälfte für den Boden, eine Hälfte für das Gitter oben drauf verwenden. Schmeckt wunderbar mit Äpfeln, Pflaumen, Beeren,…

3. Pflanzen pflücken

Die Minze blüht und ich habe Minzblütenzucker gemacht, mit dem wir später in der kalten Jahreszeit unser Gebäck bestreuen können. Lavendelzucker haben wir im letzten Jahr gemacht und ihn später auf Kekse gestreut. Überall auf den Wiesen und Felder blüht es und die vielen Blumen wollen gepflückt, getrocknet oder auch zu Pflanzenfarbe gekocht werden. Ein bisschen Spätsommer aufbewahren für die kalten Tage.

4. Jahreszeitentisch umgestalten

Auch auf dem Jahreszeitentisch auf dem Fensterbrett in unserer Küche zieht nun der Spätsommer ein. Was wir in der Natur finden, wird hier hübsch dekoriert, z.B. Hagebutten und Weizen.

5. Pilze sammeln

Für mich ist das Pilzesammeln zu aufregend und ich esse keinen einzigen gesammelten Pilz, aber die Kinder lieben es, mit dem Mann im Wald nach Pilzen zu suchen, sie im Körbchen zu tragen und dann zu Hause zuzubereiten. ich begleite sie auf ihren Wanderungen, schaue nach Hagebuttensträuchen oder anderen Dingen, die ich für mich sammeln kann und freue mich an ihrer Freude.

6. Das neue Jahr vorbereiten

Der Garten wartet nicht und nun müssen wir bereits an das neue Jahr denken, müssen neue Büsche pflanzen und Zwiebeln in den Boden stecken.

7. Lagerfeuer, viele Lagerfeuer

Im Kinderofen und in der Feuerschale werden Feuer gemacht und Stockbrot gebacken. Leuchtende Kinderaugen, auch immer etwas ängstlich und bedacht, dem Feuer nicht zu nah zu kommen.

Und was habt Ihr Euch für den Spätsommer vorgenommen?

Ich bin gespannt auf Eure Ideen,
Eure

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