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Was schenke ich zum Kindergeburtstag? – Teil 1

Es ist schon wieder Kindergeburtstagszeit. Innerhalb von wenigen Tagen ist die Tochter gleich auf zwei Geburtstage eingeladen und wie immer stellt sich die Frage: Was schenken wir zum Geburtstag. Mittlerweile haben wir ein paar Regeln aufgestellt, an die wir uns bei der Geschenkeauswahl halten:

  1. Erfragen: Was mag das Kind? Nicht so schön empfinde ich es, wenn man ganz konkret vorgeschrieben bekommt, was man kaufen soll. Ich erfrage daher lieber die Interessen der Kinder und wähle dann zusammen mit der Tochter aus.
  2. Kosten: Nicht mehr als 10 Euro. 
  3. Immer etwas Gebasteltes/Persönliches dabei. Geburtstage sind besondere Feiertage, an denen die Geburt eines individuellen Menschen gefeiert wird. Deswegen sollen es (nicht nur) Geschenke von der Stange sein, sondern eben kleine Einzelstücke. Besonders schön finde ich es, wenn der Gast das Geschenk selber macht. Ansonsten nehme ich mir die Zeit, um eine Kleinigkeit zu basteln.
  4. Eine hübsche Verpackung muss es sein. Denn die Vorfreude ist schon das halbe Geschenk.

Geschenke zum 5. Geburtstag der Freundinnen

Jetzt gerade werden die Freundinnen der Tochter auch alle 5. Und dabei sind die Themen, die sie beschäftigen, ziemlich gleich: Es geht um Buchstaben und Zahlen. Erste Wörter werden geschrieben und es wird gefragt, aus welchen Buchstaben irgendwelche Wörter bestehen. Buchstaben werden auf der Straße erkannt oder erfragt. Deswegen sind also Buchstaben das große Thema für die zwei Geschenke, die ich so unterschiedlich umgesetzt habe:

Kindergeburtstag01

Geschenkset 1 besteht aus einem Satz Buchstabenstempeln, einem Stempelkissen und einem mit Serviettentechnik individualisiertem Heft, in das dann hinein gestempelt werden kann. Als Verpackung dient eine kleine Papiertüte, ebenfalls mit Serviettentechnik verhübscht, die die Kinder am Geburtstag der Tochter liebten.

Kindergeburtstag02

Geschenkset 2 besteht aus einem Krikel-Krakel-Quartett (die krikel-Krakel-Sachen kaufe ich auch oft für die Tochter, weil sie viel Spaß bereiten), einem Aufkleberheft mit Buchstabenaufklebern, einer bunten Kerze und einer bemalten Leinwand. Die Leinwand hat die Tochter mit Aquarellfarben selber bemalt, dann mit mir zusammen Bilder ausgesucht, die wir darauf geklebt haben. Abschließend habe ich den Namen des Geburtstagskindes aufgemalt und mit Goldpuder bestäubt.

Gerade ist also Servietentechnik beim Basteln angesagt. Sehr gerne mach eich aber auch etwas mit dem Brenn-Pen wie hier oder hier.

Und was verschenkt Ihr gerne?

Mit Kindern auf der #rp14 ODER: Stell Dir vor, es ist re:publica und keiner kann hin

Susanne_Mierau_republicaIn diesem Jahr war ich endlich auch bei der re:publica. Als Teilnehmerin und sogar als Speakerin. Es war großartig, dort endlich einmal all jene Menschen kennen zu lernen, die ich bisher nur über das Internet kannte. Viele Erwartungen haben sich positiv bestätigt und mein Online-Clan ist offline nicht weniger sympathisch. Zu den vielen schönen Begegnungen zählten besonders @berlinmittemom, @dasnuf, @fraubruellen (mit der ich auf der Toilette ein Kleid begutachtete), @mairegen, @watchtheglow, @mama_notes und @bb_wortgewandt. Dazu auch Personen, die ich von Twitter erst kurz kenne wie @steveRueck. Ganz neu dazu kamen auch nette Blogger, die ich ganz neu für mich entdeckt habe durch die Konferenz wie @Mareicares, die auf ihrem Blog kaiserinnenreich.de von ihrem Leben als Mutter von zwei Kindern berichtet, von denen eines einen seltenen Chromosomenfehler hat. Auch bloggende Väter wie @zwillingswelten konnte ich endlich einmal erleben oder habe erfahren, dass mein Vortrag Väter dazu angeregt hat, selbst einen Blog zu machen. Und auch Detlef Untermann von Opas-blog.de saß in meinem Vortrag und meldete sich zu Wort. Mit Carline Mohr, deren Blog Mohrenpost ich gerne lese und dabei immer wieder herzlich lachen muss, traf ich einige Male auf kurze Gespräche zusammen.

Mit meinem Thema des Online-Clans wurde ich in den Podcast (ab 04:36) von @timpritlove und @wortkomplex eingeladen, von einer Journalistin des Deutschlandfunk interviewt und habe mich mit Philip Banse bei dctp.tv über das Thema unterhalten. Mit den Frauen von BlogF, einer Vernetzung von Frauenblogs, kam ich auch ins Gespräch. Und auch sonst erhielt ich via Twitter und in Gesprächen viel Input zu meinem Thema, so dass ich noch viel weiter daran arbeiten und recherchieren möchte. Vielleicht ist ja im nächsten Jahr auf der rp15 wieder Raum, um über die bloggenden Eltern, ihre Bedeutung und ihre Themen zu sprechen. Als nächstes werde ich das Thema nun für eine Zeitschrift verschriftlichen.

Mit Kindern ist immer was los

Mit dabei auf der Konferenz waren auch meine Kinder. Ich finde es immer gut und wichtig, ihnen zu zeigen, womit wir Eltern uns beschäftigen und wie unsere Arbeit aussieht. Auf diese Weise haben meine Kinder schon viele Orte und Menschen kennen gelernt. Nun ist es aber nicht unbedingt einfach mit zwei kleinen Kindern auf einer großen Konferenz zu sein. Das fing damit an, dass wir am Montag, als wir abends unsere Tickets abholten, die Lieblingspuppe der Tochter verloren. Als wir es zu Hause bemerkten und die Tochter in Tränen ausbrach, starteten wir einen Aufruf über Twitter, der mehrere hundert Male geteilt wurde und die Lieblingspuppe konnte so noch am selben Abend wieder in die wartenden Arme der Tochter kommen. Am nächsten Tag ließ ich dann den Wetbag mit den benutzen Stoffwindeln des Sohns liegen, der sich aber auch wieder anfand. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, hat man viel Gepäck. Je mehr Gepäck, desto schneller geht auch was verloren.

Ab 16 Uhr ist es für viele Eltern vorbei mit der Konferenz

Doch ich war nicht die einzige, die ihre Kinder mit zur Konferenz brachte: In meinem Vortrag sah ich bereits einige Eltern mit Tragetüchern und ihren Babys und traf auch immer wieder auf andere Eltern mit Kindern. Bei Kaffee und Kuchen saß ich mit einer anderen Speakerin zusammen, Jessica Marquis, die auch mit ihrer Tochter angereist war. In allen Gesprächen mit Eltern stellten wir zusammen eines gemeinsam fest: In Hinblick auf die Familienfreundlichkeit lässt sich hier auf der re:publica noch einiges optimieren. Denn ja: Viele der Teilnehmer/innen sind Eltern. Selbst wenn es keine Familienblogger sind, haben viele der Anwesenden heute Kinder. Das bedeutet: Man ist angewiesen auf eine Betreuung für die Kinder, wenn man selber den Vorträgen zuhören möchte. Die größeren Kinder gehen vielleicht bereits in den Kindergarten, müssen aber nachmittags abgeholt werden. Für einige ist es vielleicht möglich, die Betreuung durch Babysitter oder Verwandte zu arrangieren, was aber für alle Tage oft nicht möglich ist. Gerade bei kleineren Kindern lässt sich das schwer machen. So können Eltern nur in begrenztem Umfang an der Konferenz teilnehmen, oder, wie jemand zu mir sagte: “Ich habe mir die Vorträge nach 16 Uhr lieber gar nicht angesehen, weil ich sowieso nicht daran teilnehmen kann und nicht traurig sein wollte über das, was ich verpasse.” Es ist re:publica und keiner kann hingehen.

Ideen für eine entspannte Elternschaft auf der rp15

Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall schon einmal, dass Kinder bis zum Alter von 15 Jahren freien Eintritt haben. Auch gibt es Unterstützung, wenn Vortragende Babysitter benötigen. Woran es aber mangelt, sind verschiedene Dinge:

Diese Punkte ließen sich sehr einfach gemeinsam in einem Bereich unterbringen. So, dass auch am Nachmittag Eltern dabei sein können oder am Vormittag anwesende Kinder etwas altersgerechte Abwechslung erleben können, wenn Mama und/oder Papa mit anderen im Gespräch sind oder sich einen Vortrag anhören möchten. Denkbar wäre auch, für Elternblogger ein gemeinsames Frühstückstreff am Morgen zu veranstalten bevor die ersten anderen Talks beginnen, denn Eltern sind auch schon vor 10 Uhr auf den Beinen. Mit einer Mate oder einem Kaffee am Bällchenbad, in dem das Kind munter spielt, lässt es sich ganz nett mit anderen netzwerken. Als Elternteil oder auch sonst.

Auf jeden Fall freue ich mich schon heute auf nächstes Jahr: Auf neue Vorträge, auf das Treffen mit meinem Clan und das Kennenlernen neuer Blogger. Und das alles hoffentlich in einem etwas familienfreundlicherem Rahmen.

Mein Vortrag auf der re:publica 2014: Der Online-Elternclan: Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Elternblogs

Heute habe ich auf der Re:publica über den Online-Elternclan und seine gesellschaftliche Bedeutung gesprochen. Geschrieben habe ich ja bereits an anderer Stelle auch darüber. Kurz zusammengefasst geht es hierum:

Medial begeisterte Eltern haben es schwer: Mit Smartphone in der Hand wird ihnen Fürsorgelosigkeit und Ignoranz des Kindes vorgeworfen. Andererseits werden ins Netz gestellte Fotos durch Katzenbilder ersetzt oder es wird stolzen Eltern vorgeworfen, inkompetent mit den Persönlichkeitsrechten des Kindes umzugehen. Elternblogs sind zwar in Mengen vorhanden, werden jedoch als redundant betrachtet.

Doch gerade diese Netzgemeinschaft hat eine besondere gesellschaftliche Bedeutung.: Betrachtet man die Menschheitsgeschichte, wird klar, dass Menschen stets in Gruppen zusammen lebten, die zur gegenseitigen Unterstützung dienten. In der modernen Gesellschaft mit ihrer Mobilität und Vereinzelung ist das Clanleben kaum noch möglich. Viele Familien sind zu einer Mobilität gezwungen, die das Beisammensein mit der Herkunftsfamilie nicht mehr ermöglicht. Online-Clans fangen die Unterstützung durch die fehlende Familiengruppe auf: Rat bei Krankheiten wird schnell über Twitter eingeholt, Kindermodetrends über Facebookgruppen geteilt, Kinderzimmertipps bei Pinterest illustriert. Der Onlineclan ersetzt die Familie und ist jederzeit erreichbar.

Auf dieser Basis stellt sich eine bedeutende Frage: Wenn wir Erziehungstipps und Hilfen über das Netz verbreiten, welchen Platz nehmen Socialmediakanäle ein, die Inhalte heraus filtern? Durch das Löschen von Still- und Geburtsbildern wird  dann nicht nur in die Persönlichkeitsrechte eingegriffen, sondern auch in die Kultur.

In Zeiten, in denen Familien nicht mehr in Clans zusammen leben, wo Stillen nicht mehr zum Alltag gehört und natürliche Geburt kaum erlebt wird, nehmen Socialmediakanäle eine bedeutende Rolle zum Transport von Kulturformen ein. Während früher Sheela-na-Gigs die natürliche Geburt an Bauwerken in der Öffentlichkeit demonstrierten, werden heute Fotos aus Netzwerken entfernt und tabuisiert. Dieser kulturelle Eingriff kann zu starken Veränderungen führen in Hinblick auf das Familienleben und die Kultur, wie derzeit u.a. der Hebammenprotest in Bezug auf die Geburtskultur zeigt.

Den gesamten Vortrag könnt ihr Euch nun hier ansehen:

 

Aus dem Bücherregal im April

Artikel enthält Affiliate Links*

Es grünt und blüht überall. So auch in unserem Bücherregal, denn hier sind gerade Frühling und Blumen allgegenwärtig. Für die Kinder ist es toll, das, was sie überall sehen, in Büchern noch einmal zu Hause nachzuerleben. Heute gibt es deswegen einen kleinen Einblick in unser Bücherregal und die Lieblingsbücher momentan.

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Der Klassiker der Jahreszeitenbücher ist natürlich “Das Jahreszeitenbuch“, das uns nun schon seit einigen Jahren begleitet und immer wieder Freude bereitet. Darin finden sich schöne Anregungen für jede Jahreszeit: Geschichten, Lieder, Bastelideen und Rezepte, um den Lauf des Jahres zu begleiten und für Kinder verständlich zu machen. Die Tochter mag die Geschichten, der Sohn lauscht den Liedern oder bastelt auch hier und da mit.

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Ebenso ein Klassiker ist auch die Bilderbuch-Jahreszeitenreihe aus dem Verlag Urachhaus. Für den Sohn mit 18 Monaten ist das Buch “Frühling” gerade aktuell. Auf den Bildern gibt es immer wieder neue Dinge zu entdecken und benennen und es bereitet Freude, gemeinsam über das bunte Aprilwetter zu staunen oder den Feentanz zu betrachten.

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Was wächst denn da?” ist eine meiner Neuentdeckungen, die mir die Buchhändlerin kürzlich empfohlen hat. Hier wird ein Jahr in Opas Garten vorgestellt: Kinder erfahren Wissenswertes über Gemüse-Familien, über den Anbau von Gemüse, über Insekten und den gesamten Weg vom Beet in den Gemüseladen. Es ist schon recht anspruchsvoll und daher für Kinder im Vorschul- und Schulalter geeignet, die Tochter mit ihren 5 Jahren schaut es sich gerne mit mir an und bekommt daraus vorgelesen.

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Als passendes Bastelbuch hat sie dazu noch das “aktiv-Heft Pflanzen“, in dem Pflanzen ausgemalt, Aufkleber verklebt, Spiele gespielt und Bastelideen vorgestellt werden. Eine schöne Ergänzung für ruhige Bastelzeiten oder Momente, in denen ich mich mehr um den Sohn kümmern muss und die Tochter allein spielt. Besonderen Gefallen hat sie an dem Aufkleben der Blätter an den richtigen Baum gefunden.

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Am Wochenende sind wir ja gerne draußen in der Natur. Weil beide Kinder gerne Blumensträuße pflücken, habe ich als Begleitbuch für unsere Spaziergänge das Buch “Mein erstes Was blüht denn da?” gekauft. Darin sind nach Blütenfarbe verschiedene einheimische Blumen aufgeführt mit der Angabe, ob sie giftig sind oder nicht und zahlreichen weiteren Informationen. Ein ganz wunderbarer Begleiter auf Spaziergängen und Wanderungen und nicht selten lerne ich auch noch etwas dazu. Für alle Naturliebhaber also ein super Taschenbuch!

Und was steht bei Euch gerade im Bücherregal ganz vorne?

* Der Link zum Buch ist ein Affiliate-Link zu Amazon, durch den ich im Falle einer Bestellung eine Provision erhalte ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Das Buch ist unabhängig davon aber auch im Buchhandel, bei Buch7 oder anderen Shops erhältlich

Löwenzahnhonig selbstgemacht

Der Löwenzahn blüht gerade weit und breit. Wohin man auch sieht, sind Wiesen mit gelben Punkten übersät. Doch die Pflanze mit den leuchtenden Blüten ist mehr als nur schön anzusehen: Löwenzahnblätter sind nicht nur für Meerschweinchen ein leckerer Salat oder lassen sich zu einem Pesto verarbeiten, Löwenzahn ist auch ein schönes Heilkraut (u.a. als Tee) und seine Blüten lassen sich leicht zu einem leckeren Brotaufstrich verarbeiten. Deswegen war ich mit den Kindern unterwegs, um Löwenzahnblüten zu sammeln und daraus Löwenzahnhonig zu machen. Weiterlesen

Mein Dorf war zu Besuch

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Gerade arbeite ich an meinem Vortrag für die re:publica 2014 mit dem Titel “Der Online-Elternclan: Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Elternblogs“. Darin geht es um den Wert und den Nutzen, den Elternblogs und auch andere moderne Medien heute für Eltern haben. Denn an vielen Stellen werden die Eltern mit ihren Smartphones und Tablets belächelt, verspottet oder gar beschimpft. Von zu wenig Aufmerksamkeit für die Kinder wird an vielen Stellen gesprochen. Doch den wirklich wichtigen Nutzen und die Bedeutung dieser Medien werden häufig übersehen. Ganz klar ist aber auch: Natürlich können diese Sachen nicht reale Beziehungen ersetzen. “Wer ein Kind groß ziehen möchte, braucht ein ganzes Dorf.”, so ließt man an vielen Stellen. Der Online-Elternclan kann ein ganz wichtiger Teil dieses Dorfes sein. Immer da, zu jeder Uhrzeit parat. Er kann in vielerlei Hinsicht unterstützen und sogar mal eben einer Alleinerziehenden Mutter das Geld für die Klassenfahrt der Tochter zusammen sammeln. Aber er kann auch nicht das Kind mal schnell auf den Arm nehmen, eine Windel wechseln oder das Essen kochen. Deswegen geht es heute und hier auch mal um meinen realen Clan, den ich an meiner Seite habe.

Zu meinem Clan gehört natürlich meine Familie, d.h. meine Eltern und die Familie des Mannes. Dazu kommt dann die erweiterte Familie, die zum Beispiel aus der Familie meines Patenkindes besteht. Dann gibt es noch die Freunde mit ihren Kindern: Manche noch aus der Schulzeit, aus dem Studium, dann neu dazu gewonnene im Laufe der Zeit und durch Spielplatzbesuche. Auch die Familien aus meinem Spielkreis gehören etwas mit zum Clan, denn wir sehen uns zweimal wöchentlich, lassen die Kinder zusammen spielen und essen gemeinsam. Durch Twitter und Facebook sind auch einige Menschen zu meinem Clan dazu gestoßen, auf die ich heute nicht mehr verzichten möchte und die ich im realen Leben getroffen und ins Herz geschlossen habe. Wenn ich dies alles so überdenke und aufzähle, ist mein Clan recht groß – auch wenn ich nicht Zeit habe, um alle regelmäßig zu sehen.

Heute hatte ich Besuch von einem Teil meines Clans. Eine meiner liebsten Freundinnen kam mit einer ihrer Töchter. Wir saßen in der Sonne, tranken gemeinsam Kaffee und schauten den Kindern beim Spielen zu. Wir gingen spazieren, mal gingen meine Kinder an meiner Hand, mal an ihrer und dann gingen sie auch alle zusammen im Sonnenschein. Beim Mittagessen nahm sie mir den Sohn ab, damit ich das Essen kochen konnte und beim Essen saßen wir gemeinsam an einem großen Tisch. Der Sohn ließ sich mal von der einen oder anderen füttern und liebte es. Die Kinder spielten fangen und achteten aufeinander und nahmen im Spiel Rücksicht, obwohl sie alle ganz unterschiedlichen Alters sind. Die Große konnte zeigen, dass sie aus Stöckern schon Wörter legen kann, die Tochter schaute aufmerksam zu und der Sohn genoss es, mit beiden zu spielen. Umgekehrt lernte der große Besuch, vorsichtig mit einem kleinen Kind umzugehen und es langsam mit Eis zu füttern und zu beachten, dass die Frustrationstoleranz eines so kleinen Kindes doch gering ist.

Es war schön, dies alles zu beobachten. Zu sehen, wie gut es Kindern unterschiedlichen Alters tut, zusammen zu sein. Jedes konnte etwas vom anderen lernen. Es tat gut, mal beide Hände beim Kochen frei zu haben und mit einer Freundin in der Sonne zu sitzen und zu reden. Erleben, wie wichtig es ist, mal los zu lassen und einfach andere Wege zuzulassen. Ich bin glücklich, meinen Clan zu haben. Meinen Online-Clan und meinen Real-Clan. Jeder bereichert auf seine Weise mein Leben, macht es einfacher und schön. Vielen Dank!

Trotzen? Gibt es nicht.

Trotzen

Laut Duden bedeutet Trotz „hartnäckiger [eigensinniger] Widerstand gegen eine Autorität aus dem Gefühl heraus, im Recht zu sein“. Doch ist es das wirklich, was sich in den Reaktionen der Kinder zeigt?

Das Kind zeigt in seiner Äußerung seine Vorstellung, seinen Willen oder Wunsch. Manchmal auch eine starke Gefühlsreaktion auf ein Verbot oder ein Verhalten einer anderen Person, das das Kind einschränkt. Es tut das nicht in erster Linie als Widerstand gegen eine Autorität (sofern man die Beziehung zwischen Kind und Eltern überhaupt mit diesem Machtgefälle bezeichnen möchte). Es lehnt sich nicht in erster Linie gegen einen anderen Menschen auf, sondern zeigt seine eigenen Vorstellungen, die sich eben von denen eines anderen Menschen unterscheiden. Der Widerstand ist die Konsequenz dessen, dass das Kind selbst auf einen Widerstand stößt und darauf auf kindliche Weise reagiert. – Denn Kleinkinder sind Kinder. Ihr Gehirn funktioniert noch anders als unseres. Sie wägen nicht lange ab, sie können ihre Gefühle noch nicht so gut regulieren wie wir Erwachsene.

Gerade kleine Kinder, die sich noch nicht so gut in die Gedankenwelt des Gegenüber hineinversetzen können, sind manchmal selbst davon überrascht, dass die erwachsene Person gar nicht die gleichen Gedanken oder Ziele hat wie das Kind selbst. „Warum nur will Mama/Papa nicht auch, dass ich dieses Spielzeug jetzt bekomme? Ich verstehe die Welt nicht mehr!“

Nein, Kinder wollen sich nicht gegen Erwachsene auflehnen aus Respektlosigkeit oder einfach nur der Sache wegen. Sie lehnen sich auf, weil sie eigene Ideen von ihrem Leben haben. Sie wollen nicht mehr die Jacke von Mama oder Papa zu gemacht bekommen, sondern wollen es selbst probieren. Sie wollen wirksam sein, die Welt erkunden. Sie wollen lernen – durch das Be-greifen der Welt. Und manchmal überrollen sie dabei ihre Gefühle, denn auch die Regulation ist noch in Entwicklung. Manchmal ist das, was gerade gespürt wird, so groß, die Wut so riesig, dass sie hinausgeschrien oder -getrampelt wird. Manchmal ist die Wut darüber, dass andere bestimmen und man selbst so wenig tun darf, einfach riesig.

Warum Kinder sich so verhalten, wie sie sich verhalten

So wie wir Erwachsenen Gründe für unser Tun haben, haben es auch Kinder. Oftmals können oder wollen wir uns nur nicht mehr ausreichend in sie hinein versetzen oder denken zu sehr aus unserer erwachsenen Sicht heraus, als dass wir Kinder noch verstehen könnten. Denn: Auch wenn uns das Verhalten unseres Kindes in einer solchen Konfliktsituation nicht gefällt, hat es einen Sinn.

Kinder zeigen in solchen Situationen wichtige Aspekte ihrer Entwicklung: Sie befinden sich in einer Entwicklungsphase, in der sie natürlicherweise weiter von den Eltern Abstand nehmen und eigene Wege gehen, selbständiger werden (müssen). Vielleicht bekommen sie sogar gerade ein kleines Geschwisterkind und daher stellt sich diese Herausforderung besonders. Dafür benötigen sie bestimmte Fähigkeiten: Sie müssen ihre Jacken selber schließen können, ihre Schnürsenkel selber binden lernen, erfahren, wie man mit einer Schere oder einem Schnitzmesser richtig umgeht. Sie müssen lernen, eigene Entscheidungen zu treffen. Und das fordern sie tagtäglich ein. Sie rufen uns gerade zu: „Lass es mich selbst probieren! Ich muss das lernen!“

Ihr Gehirn lässt noch nicht zu, dass alle Entscheidungen wohl überlegt stattfinden: Dazu fehlen ihnen einerseits die Erfahrungen und Vergleichssituationen (die sie aber mit der Zeit immer mehr ausbauen und davon lernen) und andererseits tatsächlich auch die passenden Abläufe im Gehirn: In der Wutsituation regiert der Gefühlsbereich. Durch Entwicklung und unsere Begleitung lernen Kinder im Laufe der Zeit, ihren Gefühlen einen passenden Ausruck zu geben und sie “gesellschaftsfähig” auszudrücken.

Gleichzeitig sind sie eben doch auch kleine Kinder und auf Zuwendung angewiesen. Manchmal sind jene Situationen, die wir als “Trotz” bezeichnen Situationen, in denen sie Hilfe einfordern in Dingen, von denen wir glauben oder wissen, dass sie sie schon können. Dann drücken sie aus: „Hey, ich bin hier und ich bin zwar schon in vielen Dingen selbständig, aber verlier mich nicht aus den Augen und wende Dich mir weiterhin viel zu! Ich bin schon groß, aber ich bin auch noch klein!” Unsere Kinder bewegen sich jeden Tag viele Jahre auf einem Kreis von Nähe und Erkundung. Manchmal kommen sie gerade von einem Abenteuer zurück und brauchen die Nähe.

Das, was so oft als „Trotz“ bezeichnet wird, ist eine ganz wichtige und bedeutende Aufgabe für unsere Kinder. Ein Meilenstein der Entwicklung – auch wenn es manchmal für uns anstrengend und kräfteraubend ist.

Was also soll man mit Kindern in dieser Entwicklungsphase tun?

Im Alltag bedeutet dies vor allem eins: Ruhe bewahren. Wenn das Kind seine Eigenständigkeit zeigen möchte oder auch gerade das Gegenteil davon, treten wir einen Schritt zurück und schimpfen nicht gleich oder sind verärgert, sondern sehen hin und sagen zu uns: „Aha, ich nehme das jetzt einfach so hin. Was will mein Kind eigentlich?“ Und allzu oft sehen wir es schon: Das Kind will etwas selber machen oder selber entscheiden. Es möchte ein besonderes Geschenk bekommen, das die Geschwister nicht haben oder die größte Portion Mittagessen (auch wenn es das nicht aufessen wird). Ruhe ist die wichtigste Eigenschaft in dieser Zeit. Hinreich ist es deswegen auch, wenn man von Anfang an für wichtige Dinge mehr Zeit einplant: Anziehen kann lange dauern, wenn ein Kleinkind sich selbst anziehen möchte oder selber die Kleider zusammen stellt. Kompromissbereitschaft ist ebenso wichtig. Ja, dann zieht das Kind eben heute mal verschiedene Socken an oder hat das T-Shirt verkehrt herum an. Sind wir ehrlich zu uns selbst: Wen kümmert das schon? Und wenn es doch Konsequenzen hat, dann ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern auch Dinge zutrauen mit dem Wissen, dass das Kind daraus etwas lernen wird. Das Kind wird lernen, dass es nicht zu viel rohen Teig essen darf, wenn ihm davon übel wird oder dass es vielleicht doch keine schlaue Idee ist, das Lieblingsshirt ohne Jacke an einem kalten Tag zu tragen. Wir müssen unseren Kindern zugestehen, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Nur so können sich Kinder weiter entwickeln. Natürlich hat das einen Rahmen, aber gewisse eigene Entscheidungen, die wir nicht unbedingt gutheißen, sollten wir auch unseren Kleinkindern schon ermöglichen. Und wenn es schief läuft, dann sind wir da. Wir nehmen sie in den Arm, wir lieben sie. So, wie sie uns auch weiter lieben, wenn wir ihnen Dinge verbieten oder vorschreiben. Oder – wie meine Tochter es mit drei Jahren nach einem solchen Anfall des Eigensinns auf die Äußerung, dass dieses Verhalten nun aber ziemlich unangenehm war, sagte: „Mir war das auch unangenehm, Papa. Mir auch.“ Und damit meinte sie nicht den Umstand, dass sie sich auf den Boden warf und mit den Beinen strampelte, sondern dass das überhaupt notwendig war.

Ostersonntag in Bildern

Ostersonntag. Die Kinder haben sich seit Tagen auf Ostern gefreut. Der Sohn mit seinen 18 Monaten hatte sicherlich noch keine genaue Vorstellung von dem Fest, aber die Vorfreude seiner großen Schwester reichte dafür aus, immer wieder begeistert “Ostern!” zu rufen und sich darauf zu freuen. Die Osterkörbchen waren schon vorher gefüllt, denn wie in den Jahren zuvor sind wir auf den Bauernhof gefahren zum Osterfest.

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Die ersten Sonnenstrahlen erhellen den Hof. Um halb sieben haben die Kinder uns geweckt, denn heute ich ja endlich Ostern. Schnell muss der Mann sich unter einem Vorwand hinaus stehlen, um die Osterkörbe zu verstecken.

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Die Tochter auf der Suche nach den Osterkörbchen im frühen Sonnenschein.

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Auch der Sohn sucht begeistert. War dort nicht gerade ein Hase?

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Vielleicht verstecken sich die Eier und Schokolade im Hühnerhaus?

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In der Scheune finden sich dann die ersten kleinen Schokoeier.

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Gemeinsam gesucht, gemeinsam gefunden.

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Durch das Stroh stapfen und nach weiteren Überraschungen suchen.

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Alles gefunden. Kleine Hände wickeln Schokoeier aus.

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Mittlerweile ich es richtig hell draußen, der Himmel ist blau.

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Zeit für das Frühstück.

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Danach geht es zum Mittelaltermarkt nach Chorin. Hier werden Seifenblasen bestaunt…

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… und riesige Drachen.

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Die Sonne scheint warm, der Sohn spielt im Heu.

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Abschluss eines langen Tages bei Kerzenschein und einem Strauß Blumen, von der Tochter handgepflückt.