Kategorie: neu

Wenn Du weinst, halte ich Dich

Zu laut, zu leise, zu wild, zu langweilig. Streit mit Freunden, Streit mit mir. Das Spielzeug ist kaputt oder das Lieblingsbuch nicht auffindbar. – Für Kinder gibt es viele Gründe, um zu weinen. Manchmal können wir Erwachsenen sie verstehen und nachvollziehen. Manchmal sind sie uns ganz fremd. Was wir aber immer nachfühlen können ist: Wie wichtig es manchmal ist, Trauer und Ärger raus zu lassen und einen Menschen zu haben, bei dem das möglich ist. Weiterlesen

Elternschaft ist ein Regenbogen der Gefühle

An manchen Tagen blicke ich in dein schon so großes Gesicht und suche darin die Spuren des Babys, das ich einmal in meinen Armen hielt. Ich fahre mit der Hand durch dein volles Haar und erinnere mich an die Zeit, als dein Kopf noch von einem feinen Flaum bedeckt war. Ich höre dir zu, wie du deine Geschichten erzählt, voll Fantasie und Freude und Trauer und Wut. Und ich erinnere mich daran, wie du brabbeltest und langsam deine ersten Worte sorgsam über die Lippen kamen. Weiterlesen

Mein Baby schläft nicht allein – Über die Sicherheit des Schlafens

„Dein Kind wird nie allein einschlafen!“ wie oft ich diesen Satz innerhalb der letzten 8 Jahre hörte bei jedem meiner Kinder. Wie oft ich diesen Satz schon gelesen oder gehört habe in Bezug auf andere. Wie oft er ausgesprochen wird, wenn Kinder seelig lächelnd am Körper der Eltern liegen und ruhen. Ein Bild, das solch eine Ruhe ausstrahlt. Geborgenheit. Betrachten wir ein Kind, das in den Armen eines liebenden Elternteils eingeschlafen ist, sehen wir Wohlgefühl auf diesem kleinen Gesicht. Und dennoch wird diese Ruhe noch immer kritisch beäugt.

Doch blicken wir genau in diese kleinen Gesichter, die sich an unsere Körper schmiegen: Wir sehen einen Menschen, der aus einer Welt zu uns gekommen ist, die ganz anders ist als die jetzigen. Gerüche, Geräusche, Lichtreize, Gefühle auf dem und im Körper – alles ist anders. Haltlos ist diese Welt so manches Mal, verglichen mit dem, wo wir her kommen. Das Baby, das seine Arme streckt, seine Beine anwinkelt, das nach uns ruft und dessen Schreckbewegungen eine Umklammerung ausführen – alles an ihm sagt uns: Halte mich, umhülle mich, nimm mich auf deinen Arm und lass mich die Welt aus Deiner Sicherheit heraus kennen lernen. Auch der Schlaf ist anders und neu. Nicht mehr sicher umhüllt und gewiegt, sondern eine neue Herausforderung, vielleicht ängstigend, vielleicht erschöpfend, wenn nach vielen Eindrücken der Weg nicht richtig gefunden werden kann. Schlafen ist wunderbar, ist Ruhe und Entspannung – doch das Baby hat es so manches Mal schwer, dies zu verstehen und den Weg von der Aufregung zur Ruhe zu gehen. Es braucht uns, die ihm dies erklären.

Schwere Wege wollen begleitet werden. Wie immer in der Kindheit und wie immer im Leben. Unsere Nähe sagt dem Baby: „Schlafen ist wunderbar, ich wache über Dich.“ Unser Körper sagt dem Baby: „Hörst Du meinen Herzschlag? Du kennst einen solchen Rhythmus und der begleitet Dich in aller Ruhe. Ich bin bei Dir, Du brauchst dich nicht ängstigen. Der Schlaf ist etwas, was Du nun neu lernst in dieser Welt und ich helfe Dir, diesen Weg zu gehen.“ Wir hüllen das Baby ein, wir wiegen es sanft und begleiten es. Wir stützen und halten und ebnen einen Weg für das Verständnis und das Begreifen des Kindes: „Ja, schlafen ist wunderbar und ja, ich kann darauf vertrauen, dass mir im Schlaf kein Unheil geschieht.“

Wir halten und wiegen und stillen und schuckeln. Bis eines Tages das Kind verinnerlicht hat: „Ich finde den Weg in den erholsamen Schlaf, ich muss mich nicht fürchten.“ Dies hat es gelernt, weil es dies jeden Tag erfahren hat. Eines Tages hat es gelernt, dass der Schlaf ein Teil ist, dass der Schlaf behütet ist und dass der Weg dahin ein Weg ist, den es gehen kann. Gelernt, weil wir einfach beständig da waren.

Ein jedes meiner drei Kinder hat gelernt, den Weg in den Schlaf zu gehen. Ein jedes habe ich lange gestillt zum Einschlafen und jedes von ihnen schlief irgendwann auch ohne das Stillen ein. Manches brauchte andere Schlafübergänge nach dem Stillen, manches nicht.  So wie andere Kinder nicht stillen zum Einschlafen, sondern an Stoff knibbeln oder mit den Füßen zappeln oder vor sich hin brummen. Manches kuschelte lieber mit Papa, manches mit Mama – und beides wechselte über die Zeit. Jedes auf seine Weise. Aber ein jedes, weil es gelernt hat, dass Schlaf wunderbar ist und eine Zeit der Erholung, weil jemand es solange begleitet hat, bis es diesen Weg allein finden konnte.

Dein Kind wird irgendwann allein einschlafen, weil es sich sicher weiß, weil Du und/oder sein anderer Elternteil es zuvor begleitet hast.

Eure

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Walnussschalenanhänger mit Bienenwachsknete basteln

Walnüsse und Bienenwachs gehören zu unserem Herbst in jedem Jahr dazu. In jedem Jahr bastel ich für die Kinder Goldnüsse, die zum Adventskalender gehören (Walnüsse, die befüllt sind mit kleinen schönen Dingen wie Perlen oder Edelsteine). In diesem Jahr habe ich zusammen mit den Kindern noch eine andere Idee ausprobiert: Walnussschalenanhänger, in die kleine Figuren und „Bilder“ aus Bienenwachsknete gesetzt werden können. Weiterlesen

Mini-Teelicht-Laternen basteln

Die Kerzenzeit ist zurück. Bei uns hört sie ja nie so richtig auf, aber jetzt im Herbst werden neue Kerzen gezogen und es brennen auch wesentlich mehr Kerzen tagsüber. Für den Jahreszeitentisch, als Geschenk oder als Dekoration für Sankt Martin oder Halloween bieten sich besonders Mini-Teelicht-Laternen an, die mit Kindern einfach gebastelt werden können. Schon die kleinsten können sich hier einbringen, indem sie einfach bunte Papiere mit Tusche gestalten, die dann weiter verarbeitet werden.

Das brauchst Du dafür:
– Papier
– Tusche oder Wachsmalstifte (ggf. Kerze)
– Öl
– Papiertuch oder Wattebausch
– Kleber
– Teelicht
– Draht
– Stock
– Nadel
– Schere

Für die Mini-Teelicht-Laternen können Kinder ein Blatt Papier ganz nach Wunsch bemalen. Besonders schön eignen sich Aquarellbilder oder Wachskratzbilder: Hier wird das Bild zunächst in bunten Farben bemalt. Abschließend werden mit der brennenden Kerze Wachstropfen darauf verteilt. Abschließend wird das Blatt mit schwarzer Farbe komplett bemalt. Nach dem Trocknen werden die Wachspunkte entfernt und die bunten Farben scheinen hindurch.

Als Halloween-Variante haben wir Kürbisse auf das Papier gemalt, diese mit Wachs bedeckt und später freigerubbelt.

Das getrocknete Papier wird dann mit Öl eingefettet (ggf. von der Rückseite bei den Wachskratzbildern). So leuchten die Farben besonders schön.

Anschließend werden Papierstreifen abgeschnitten von etwa 4cm Höhe und in einer Breite, dass sie gut um ein Teelicht gewickelt werden können. Die Streifen werden dann am Teelicht festgeklebt und die „Naht“ ebenfalls mit Kleber verschlossen.

An den gegenüber liegdenden Seiten werden mit einer Nadel jeweils ein Loch eingefügt, durch das der Draht zur Aufhängung befestigt wird.

Viel Spaß beim Basteln,
Eure

 

Weitere schöne Bastelprojekte findet Ihr bei Creadienstag

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Hören und verstehen als Handlungen im Familienalltag

Wenn ich darüber schreibe, wie wichtig es ist, die Kinder in schwierigen Situationen zu verstehen und die Ursachen ihrer Handlungen zu ergründen, werde ich immer wieder gefragt: „Ja, aber wenn ich nichts daran ändern kann, was bringt es dann?“ oder „Ja, aber manchmal muss das Kind da eben einfach durch.“ Ja, das stimmt. Manchmal können wir an Situationen nicht groß etwas ändern. Manchmal können wir aber Kleinigkeiten ändern mit großer Wirkung. Und ganz oft ist das Verstehen eigentlich schon die Handlung. Und deswegen ist es so wichtig. Weiterlesen

„Ich kann aber nicht mehr!“ – Wenn Kinder erschöpft sind

„Ich kann aber nicht mehr!“ schreit es durch die Bahn. „Ich kann einfach nicht mehr, ich will nicht mehr!“ Das schreiende Kind ist meins. Sicherlich sind 20 Augenpaare auf mich gerichtet. Neugierig, schadenfroh, mitleidig, gespannt. Manchmal wünsche ich mir in diesen Augenblicken, es gäbe den einen Knopf bei einem Kind, mit dem man es einfach auf „reset“ stellen könnte. Aber den Knopf gibt es nicht, nur mich und das Kind und die Zuschauer. Weiterlesen

Unterstützung – ohne um Hilfe bitten zu müssen

Auf einer Lesung in der letzten Woche ergab sich ein tolles und wertvolles Gespräch über das Problem der bindungsorientierten Eltern, das aktuell so viel diskutiert wird: die Überforderung. Denn ja: Als Eltern können wir in eine Schräglage kommen, wenn wir die Bedürfnisse des Kindes (langfristig) über unsere eigenen Bedürfnisse stellen. Im System Familie ist es wichtig, dass die Bedürfnisse aller Familienangehörigen berücksichtigt werden und ausgewogen sind – nur dann sind wir wirklich gestärkt genug, um den auch manchmal schweren Zeiten gut gegenüber zu treten. Auch wir Eltern brauchen Ruhe, Kraft, Zuwendung, Liebe, Erholung. Weiterlesen

Mein Smartphone und ich – Smartphone Detox für Eltern?

Vor kurzer Zeit wurde ich gefragt, ob ich für die aktuelle Printausgabe der SZ Familie, die sich dem Thema widmet, ein Interview geben könnte zu meiner persönlichen Smartphonenutzung und wurde eingeladen, am Runden Tisch zum Thema „Smartphone über alles: was die bahnbrechendste Erfindung der vergangenen Jahrzehnte mit unseren Familien macht“ teilzunehmen als Bloggerin, die mit dieser Seite und allen Social Media Kanälen drum herum mitten in dem steht, was Eltern mit dem Smartphone machen: Facebook, Blogs, Instagram, Twitter, Messenger,…  Weiterlesen

Jedes Kind darf wütend sein

Da stehst du vor mir und wütest. Du schreist mich an, mich und die Welt. Denn ich und die Welt, wir sind gerade blöd für dich. Wir verstehen dich nicht, wir lassen dich nicht das tun, was du gerade wolltest. Dabei willst du doch entdecken und lernen und erfinden. Nur manchmal, da geht das eben nicht. Da stehen die Dinge, die Menschen dir im Weg. Und manchmal kommst du nicht an ihnen und ihren Meinungen und Wünschen vorbei. Manchmal findet sich kein Kompromiss, manchmal müssen Eltern den Weg anzeigen und können ihn nicht ändern.

Also wütest du und schreist. Und es ist in Ordnung, das zu tun. Es ist in Ordnung, Gefühle zu haben und auch Wut, Angst und Ärger zu spüren, zu benennen, auszuleben. Es ist in Ordnung, die Wut aus dem Bauch heraus zu lassen und sie nicht in sich verbergen zu müssen. Wut ist kein Gefühl, das man lassen muss. Es ist kein Gefühl, das verboten ist. Keines, das versteckt werden muss oder nur heimlich allein betrachtet werden kann. Wut ist nichts, wofür man sich schämen muss. Menschen sind glücklich und traurig und lustig und aufgeregt und nervös und eben auch wütend. All das gehört zum Leben dazu, all das macht das Leben aus. Auch die Wut ist ein Teil der Gefühlswelt und auch sie hat ihren Platz im Alltag.

Noch ist es schwer, durch die Wut hindurch zu kommen, denn du findest noch nicht den Weg aus ihr heraus. Noch brauchst du mich, um auf dem Weg begleitet zu werden. Manchmal mit Worten, manchmal durch Berührung und manchmal einfach nur mit Verständnis. Der Weg, mit der Wut umgehen zu können, ist lang. Aber den Umgang lernst du nur dann, wenn du sie auch fühlen darfst. Du lernst, wie du dich beruhigen kannst – nach und nach. Durch uns Erwachsene, durch unsere Worte und unser Dasein.

In den nächsten Jahren wirst du uns immer weniger brauchen und schließlich wirst du deinen eigenen Weg finden durch diese starken Gefühle – oder selber wissen, wann du eine andere Person zur Hilfe hinzuziehen musst. Denn auch das kannst du lernen: Wir müssen Gefühle nicht allein mit uns ausmachen, auch nicht als Erwachsene. Es gibt Situationen, in denen wir sie allein regulieren und es gibt Situationen, da tut es so gut, sich anzulehnen, den Ärger auszusprechen und eine verständnisvolle Person gegenüber zu haben.

Es ist in Ordnung, wütend zu sein. Auch als Elternteil. Auch wir sind wütend, enttäuscht, zermürbt, überreizt. Auch wir haben Gefühle, die wir nicht verschließen müssen und sollten. Im Unterschied zu unseren Kindern sind wir aber erwachsen und sollten einen Weg gefunden haben, gut und gesellschaftlich verträglich damit umzugehen. Und wenn es uns schwer fällt, ist es umso wichtiger, unserem Kind einen anderen Weg aufzuzeigen und mit ihm gemeinsam zu lernen.

Eure

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