Kategorie: Geborgen Wachsen

Wieviel Taschengeld für Kinder? 5 Tipps für einen guten Umgang

Die Frage nach dem Taschengeld ist eine immer wieder schwierige Frage, die in der frühen Kindheit und spätestens mit Eintritt in die Schule auftritt: Brauchen Kinder überhaupt Taschengeld und wenn ja, wie viel? Wie können Kinder einen guten Umgang mit Geld in einer Konsumgesellschaft erlernen? Und was dürfen sie sich von ihrem Taschengeld kaufen? Dürfen wir Eltern da mitbestimmen? Weiterlesen

Magische Freunde für unterwegs: Einhorn und Drache für den Rücken

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Die Rucksäcke und Produkte von Affenzahn habe ich Euch an der einen oder anderen Stelle hier schon vorgestellt und besonders Walki, der Rucksack für Waldausflüge mit Kindern, ist bei uns sehr häufig im Einsatz. Nun gibt es eine Special Edition, die einfach magisch ist: Einhorn und Drache als Begleiter auf allen Wegen mit vielen tollen Funktionen. Weiterlesen

Leuchtturm in der Nacht – Kinder, die ins Elternbett kommen

Irgendwann ziehen sie tatsächlich aus: aus unseren Wohnungen und viel früher noch aus unseren Betten. Viele Kinder kommen noch eine ganze Weile – bis ins Schulalter hinein – in die Elternbetten, wenn sie nachts aufwachen, schlecht geträumt haben oder „einfach“ etwas Nähe brauchen. Nächtliche Wanderungen, angezogen vom Elternbett wie von einem Magneten. Ein Leuchtturm in der Nacht, der Orientierung gibt im beängstigenden Dunkel.

Immer wieder werde ich gefragt, wie lange es denn normal sei, dass Kinder ins Elternbett kommen würden und ob es das überhaupt sei. Manchmal frage ich zurück: Wie normal ist es denn, dass Du gerne neben jemandem schläfst? Im Schlaf sind wir verletzlich, bekommen kaum etwas aus der Umgebung mit. Es ist ganz natürlich, dass wir in diesem Zustand lieber geschützt neben anderen liegen und uns gemeinsam behüten. Wie viel Wärme schenkt ein Körper, der neben einem liegt anstatt nur von einer Decke gewärmt zu werden? Wie beruhigend ist es, aus einem Traum aufzuschrecken und ein Mensch ist neben uns, der uns Orientierung bieten kann?

Als Erwachsener können wir auf all diese Fragen antworten und erklären, dass es sich wohlig-warm anfühlt, neben unserem Partner oder unserer Partnerin schlafen zu können. Es ist richtig so, fühlt sich gut an. Natürlich ist es all dies auch für unsere Kinder. Wenn wir uns Schutz, Nähe und Geborgenheit wünschen, wie viel mehr gilt das dann für sie, die so viel kleiner, ungeschützter und viel kürzer auf dieser Welt sind? Und das auch mit sechs, sieben, acht,… Jahren. Kinder sind vor allem eins: Kinder. Sie sind Menschen, müssen ebenso respektvoll betrachtet werden wie wir Erwachsene, haben gleiche Rechte und darüber hinaus noch einige weitere Bedürfnisse. Doch das Maß, das wir an uns und unser Wohlbefinden ansetzen, ist das Mindestmaß, das wir bei ihnen ansetzen sollten. Nach oben hin offen, doch nach unten hin nicht unter unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse gehend.

Wenn Du Dich heute Nacht fragst: Warum kommt mein Kind wieder ins Elternbett? Dann denke daran, was diese Geste eigentlich aussagt. Sie sagt, dass Dein Kind Nähe braucht und diese bei Dir sucht, denn Du bist der sichere Hafen. Du gibst Wärme, Liebe, Sicherheit, Geborgenheit. Du verscheuchst die bösen Träume, Du hilfst durch die Nacht. Du bist eine Heldin. Ein Held. Einfach nur deswegen, weil Du da bist. In dieser Nacht und allen, in denen Du gebraucht wirst.

Gute Nacht. Schlaft gut.
Eure

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Wir sind viele!

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Vor etwa 4,5 Jahren habe ich dieses Blog angefangen zu schreiben. Damals war es eine Ergänzung zu meiner Kursarbeit und ich schrieb auf, was ich in meinen Kursen Eltern immer wieder erzählte. Nach und nach merkte ich, dass nicht nur die „großen Themen“ wichtig waren über das Schlafverhalten, warum es keine Trotzphase gibt oder wie Kinder an das Familienessen herangeführt werden können, sondern dass insbesondere auch der Alltag und die Kleinigkeiten des Alltags wichtig sind: Was wird mit Kindern gespielt, wie kann ein Frühstück aussehen, welche Bücher sind empfehlenswert… Eltern brauchen andere Eltern, Eltern brauchen Unterstützung, Anerkennung, Ideen, Tipps. Gerade heute, wo wir vielleicht nicht immer auf Vorbilder in der eigenen Familie zurückgreifen können oder wollen.

Und so entwickelte sich dieses Blog inhaltlich weiter. Die Leserinnen wurden mehr, ich erhielt die Anfrage, das Buch zum Blog zu schreiben. „Geborgen wachsen: Wie Kinder glücklich groß werden“ erschien im März des letzten Jahres. Nun erscheint in 10 Tagen schon das Folgebuch „Geborgene Kindheit: Kinder vertrauensvoll und entspannt begleiten“ und ein weiteres Buch über die „Trotz-“ bzw. „Autonomiephase“ und warum es das gar keine Phase ist und was das mit uns Eltern zu tun hat, erscheint im September. Für 2018 ist weitere Literatur geplant. Aus einem kleinen Nischenthema der bindungsorientierten Elternschaft ist eine große Bewegung geworden. Es gibt immer mehr Blogs, die insbesondere bindungsorientiert über das Leben mit Kindern schreiben und darüber, wie wir liebevoll und entspannt Eltern sein können. Einen Teil dieser Blogs habe ich in meinem Bindungsnetz eingebunden, um über die vielen Themen und Leseangebote einen besseren Überblick zu verschaffen.

Ich glaube, es kann nicht genug Menschen geben, die über Liebe und Bindung schreiben und es hinaus in die Welt tragen. Auch wenn die Nachrichten sich manchmal ähneln, kann es nicht oft genug gesagt werden und auf verschiedene Weisen. Es gibt nicht zu viele Blogs, es gibt nicht zu viele ähnliche Blogs. Es ist wunderbar, wenn sich viele Menschen diesem Thema widmen. Wir alle sind Bindungs-Aktivist*innen. Wir wollen das Wissen um die Bedeutung einer sicheren Bindung hinaus in die Welt tragen, wir wollen damit etwas verändern in der Welt, im Umgang der Menschen miteinander, für eine bessere Zukunft. Viele Eltern, viele Blogger*innen, viele Autor*innen tragen diese Botschaft hinaus. Manchmal werde ich gefragt, wie ich es geschafft habe, dass dieses Blog von so vielen Menschen verfolgt wird. Ob ich Werbung dafür machen würde? Nein, ich bin davon überzeugt, dass Eltern diese Themen lesen wollen, dass es ihr inneres Anliegen ist, bindungsorientiert mit ihren Familien zu wachsen und das ist der Grund für dieses Wachstum. Die Werbung dafür ist, dass es funktioniert: Bindungsorientiertes Leben macht uns glücklicher und entspannter.

Aber nicht nur das Thema an sich ist größer geworden und wird wunderbarerweise von vielen Blogs in die Welt hinaus getragen, auch die Eltern, die diesen Lebensstil wählen, sind mehr geworden. Viele identifizieren sich mit einem bindungsorientierten Lebensstil, vernetzen sich, tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig. Ich erfahre dies manchmal in Nachrichten, Mails oder wenn ich anderen auf der Straße begegne. Ich freue mich und bin unglaublich glücklich über diese riesige Bewegung. Mehr als 50.000 Menschen sind auf Facebook auf Geborgen wachsen miteinander vernetzt, mehr als 10.000 Menschen haben mein Instagram-Profil abonniert, auf dem ich aus unserem Alltag berichte. Es ist unglaublich, wenn ich mir manchmal diese Menschenmassen vorstelle, wie wir eine ganze Stadt füllen könnten.

Ich danke Euch. Dafür, dass Ihr Teil von all dem seid. Dass Ihr eine wichtige Botschaft hinaus tragt in die Welt, dass Ihr diese Botschaft mit Euren Kindern lebt und eine gute Zukunft gestaltet. Vielen, vielen Dank!

Eure

Verlosung

Als besondere Aufmerksamkeit hat mir Ostheimer ein wunderschönes großes Bauernhaus zugeschickt, das ich gerne zu diesem Anlass verlosen möchte. In den nächsten Tagen gibt es darüber hinaus noch ein paar schöne weitere Verlosungen hier und bei Instagram, also schaut einfach wieder vorbei.

  • Verlost wird ein Bauernhaus von Ostheimer 
  • Kommentiere zur Teilnahme hier auf dem Blog oder bei Instagram
    Bitte kommentiert mit vollständigem Namen oder in anderer Weise individuell, so dass nach der Auslosung eine eindeutige Zuordnung des Namens möglich ist (bspw. ist eine Zuordnung schwierig, wenn es 20 Stefanies gibt, daher dann lieber Stefanie_79 oder ähnlichen Namen wählen). Bitte kommentiere nur einmal: Manchmal dauert es ein paar Stunden, bis Dein Kommentar freigeschaltet werden kann, aber er geht nicht verloren.
  • Die Teilnahme steht in keinem Zusammenhang mit Facebook.
  • Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen natürlichen Personen.
  • Die Teilnahme beginnt am 13. Mai 2017 um 11:30 Uhr und endet am 14. Mai 2017 um 24 Uhr. Verlost wird nach Teilnahmeschluss am 15. Mai 2017.
  • Der/die Gewinner/in wird im Anschluss nach dem Zufallsprinzip ermittelt und unter dem Kommentar zur Teilnahme benachrichtigt. Schaut deswegen einfach wieder vorbei, ob Ihr ausgelost wurdet.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
  • Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
  • Sollte sich der/die Gewinnerin nicht spätestens 10 Tage nach der Verlosung zurück melden, verfällt der Gewinn.

Die Verlosung ist beendet, die Gewinnerin findet sich unten hervorgehoben.

Mein Kleinkind ist mäkelig beim Essen

„Nein, ich will das nicht essen!“
„Aber probier doch wenigstens mal!“
„Nein.“
„Aber es ist gesund.“
„Ist mir egal, ich will das nicht.“
„Aber du kannst doch nicht immer dasselbe essen. Einen Happen!?“
„Nein! Ich! Will! Das! Nicht!“
Punkt.

An welche Situation hast Du gerade gedacht? An einen Erwachsenen und ein Kind? Lies es noch einmal und denke an zwei Erwachsene. Denke an Dich. Wie lange würdest Du dieses Gespräch mitmachen? Wann würdest Du Dich fragen, ob Du Deinen Standpunkt nicht schon ausreichend klar gemacht hast? Ich würde bei meinem zweiten Nein denken, dass mein Gegenüber verstanden haben sollte, dass ich meine Meinung dargelegt habe. Frage Dich: Warum eigentlich gelten für Kinder andere Regeln? Warum vertrauen wir nicht auf ihr Bauchgefühl? Warum wollen wir Kinder immer zum Essen überreden?

Die Angst der Eltern: Mein Kleinkind will nicht essen

Unsere Kinder sind uns wichtig und wir sind um ihr Wohlergehen besorgt. Jeden Tag, ihr ganzes Leben lang haben wir dieses Wohlergehen im Auge. Wir wünschen uns, dass es ihnen gut geht, dass sie gesund sind und natürlich spielt Ernährung dabei eine wichtige Rolle. Es ist normal, dass wir uns sorgen, unser Kind könnte sich nicht gut ernähren. Doch diese Sorge darf nicht zu groß werden und sich nicht in Druck verwandeln. Wenn ein gesundes Kind Hunger hat, isst es. Und wir Eltern stellen hierfür eine gesunde Auswahl zur Verfügung. Wenn uns als Eltern das Essverhalten des Kindes besonders bebekümmert, lohnt sich manchmal die Frage: Warum mache ich mir solche Sorgen? Woher kommt meine Angst? Manches Mal haben wir auch nur keinen guten Überblick über das Essen, wenn gerade Kleinkinder viel „zwischendurch“ essen und wenig zu den Hauptmahlzeiten. Hier kann es sich lohnen, einmal konkret zu beobachten, was das Kind den ganzen Tag über zu sich nimmt.

Wenn Du Dir wirklich Sorgen machst, notiere über den Zeitraum von einer Woche, was Dein Kind wann ist und wieviel. Diese Notizen können eine gute Basis sein, um die Situation bei einer Beratung einzuschätzen. Oft können Eltern dadurch auch sehen: Mein Kind isst gar nicht schlecht, aber über viele Kleien Mahlzeiten verteilt.

Die richtige Auswahl

Wenn es Süßes und Fettiges zur Wahl gibt, wird das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit dieses bevorzugen, erklärt der Arzt Herbert Renz-Polster u.a. in seinem Buch „Kinder verstehen“. Nicht, weil es von sich aus ungesund leben will, weil es uns ärgern möchte, sondern einfach, weil es sich auf diese Weise einen Vorrat anlegen will, der früher einmal sinnvoll war in Zeiten, in denen nicht sicher war, wann und wie viel besonders reichhaltige Nahrung vorhanden war. Heute jedoch sind wir eigentlich auf diesen Vorrat nicht mehr angewiesen. Deswegen ist es so wichtig, unseren Kindern eine gesunde Auswahl anzubieten, aus der es sich etwas auswählen darf. Wenn es nicht essen möchte, möchte es nicht essen.

Manches Mal ist es auch die Esssituation, die dem Kind Schwierigkeiten bereitet. Essen ist eine sinnliche Erfahrung und auch im Kleinkindalter wollen Kinder noch mit allen Sinnen erfahren: Sie möchten die Speisen riechen, befühlen und kosten. Zu strenge Tischmanieren können die Freude am Ausprobieren hemmen.

Wenn Kleinkinder Essen ablehnen, ist das auch normal

In manchen Phasen haben Kinder besondere Bedürfnisse: Sie brauchen besonders viel Kohlehydrate und ein anderes Mal vielleicht besonders viel Eiweiß. Sie zeigen uns dies, indem sie über einen längeren Zeit das gleiche wünschen und andere Speisen ablehnen. Das als „Neophobie“ bezeichnete Ablehnen von neuen Speisen ist eine aus Kindersicht sinnvolle Handlung: Sie schützt davor, Unbekanntes unbedacht in den Mund zu stecken. Hier hilft es nicht, das Kind zum Probieren zu zwingen, sondern das regelmäßige Anbieten ist eine gute Methode, damit das Kind irgendwann doch einmal probiert. Immer und immer wieder anbieten und Vorbild sein! Manches Mal wird die Speise dann auch lieber vom Teller der Eltern probiert als vom eigenen. Und manchmal sind es auch noch einmal andere Gründe, die dem Kind den Hunger nehmen: Wenn es im Sommer heiß ist, ist der Appetit oft geringer und Kinder essen eher viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Auch das ist normal und sogar ganz sinnvoll.

Das eigene Essverhalten in den Blick nehmen

Eine gesunde Auswahl anzubieten bedeutet auch, das eigene Essverhalten in den Blick zu nehmen. Als Eltern sind wir Vorbilder: In dem, was wir sagen und dem, was wir tun. Kinder beobachten genau und sehen, wenn wir als Erwachsene aus unserem Essen aussortieren oder beim Frühstück immer einen bestimmten Aufstrich haben wollen. Sie nehmen auch die kleinen Anzeichen wahr, wenn wir ihnen ein gesundes Gemüse anbieten, das wir selber nicht mögen. Sie hören, wenn wir schwindeln und sehen, wenn wir ein wenig die Nase rümpfen.

Auch wenn wir es mit bester Absicht machen: Oft macht es keinen Sinn, von Kindern das Essen einer Speise zu erwarten, die wir selber ablehnen. Denn dass ein Kind die Signale des Elternteils feinfühlig wahrnimmt, ist sinnvoll: Als Kind kann es noch nicht gut einschätzen, was verträglich ist und was nicht und verlässt sich deswegen auf das erfahrene Elternteil. Nimmt es unterschiedliche Signale wahr (du kannst das essen – ich lehne es ab), kann es aus Verwirrung das Essen ganz ablehnen. Ein guter Familientisch berücksichtigt deswegen nicht nur, was vermeintlich gut für das Kind wäre, sondern nimmt auch Rücksicht auf andere Familienangehörige, so dass Essen authentisch angeboten und empfohlen werden kann.

Dein Kind will nicht Essen?
10 Tipps für mehr Entspannung

  1. keinen Druck ausüben
  2. dem Kind Speisen immer wieder anbieten
  3. gemeinsame Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre
  4. gemeinsames Zubereiten von Mahlzeiten
  5. zusammen einkaufen gehen: Was magst Du?
  6. eine gesunde Auswahl bieten und bewusst zu Hause haben
  7. Wünsche akzeptieren
  8. Befühlen erlauben
  9. Vorbild sein
  10. sich fragen: Isst es wirklich wenig? Oder ist das meine Angst?

Niemals Druck ausüben

Essen ist lange Zeit Spiel und bleibt eine sinnliche Erfahrung. In vielerlei Hinsicht ist das Essen heute auch mehr als nur Nahrungsaufnahme, sondern hat neben der Sinneserfahrung auch soziale Komponenten des Miteinander. Solange sich Kinder gesund entwickeln, sollte die Nahrungsaufnahme auch genau das bleiben. Babys und Kleinkinder müssen kein Häppchen für Oma oder die Tante zu sich nehmen, sie sollten nicht ausgetrickst oder abgelenkt werden, um zu essen und natürlich nicht bedroht oder unter Druck gesetzt werden. Speisen müssen nicht aufgegessen werden, es muss nicht probiert werden, aber das Probieren kann vorgeschlagen werden. Wer nicht probieren oder aufessen möchte, muss keine Sanktionen fürchten wie die Streichung anderer Speisen. Und das Essen sollte auch nicht zur Bestrafung oder Belohnung eingesetzt werden: Kinder müssen nicht an einem Extratisch sitzen, wenn sie mäkeln oder so lange sitzen bleiben, bis sie aufgegessen haben. Sie werden für ein Verhalten weder bestraft im Sinne von „Weil Du xy gemacht hast, bekommst Du nur eine kleine Portion“ und auch nicht mit Essen belohnt: „Weil Du heute so brav warst, gibt es einen Nachtisch.“

Manchmal sind Kinder mäkelig beim Essen. Meistens haben sie einen Grund dafür. Sie essen dann, wenn sie Hunger haben. Die tägliche Nahrungsmenge unterscheidet sich ebenso wie die individuellen Vorlieben für Geschmacksrichtungen und Speisen. Dass gesunde Kinder ab und zu Speisen ablehnen und/oder andere bevorzugen, ist ein normales Verhalten. Als Eltern sollten wir dieses Verhalten annehmen und versuchen, die Gründe dafür zu verstehen. Auf diese Weise können wir auch unsere Sorgen abstreifen und Kindern eine selbständige und druckfreie Nahrungsaufnahme ermöglichen.

Eure

Programmieren lernen für Kinder mit Dash

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Als unsere Tochter von der ersten Computerstunde aus der Schule nach Hause kam und berichtete, die Schulcomputer würden sie an das Vintage Computing Festival erinnern und sie würde dort mit Paint Bilder malen im Unterricht, beschlossen wir, diesen Bildungsbereich weitestgehend in unsere Hände zu übernehmen. Denn die Nutzung digitaler Medien als weiteres Kreativwerkzeug in Ergänzung zum Malen, Plastizieren und Basteln ist eine Bereicherung, die wir gerne in unseren Alltag einbinden. Unsere Kinder sind viel draußen, spielen viel, gestalten viel und haben dennoch auch Zugang zu Fernseher und Computer. Weiterlesen

Was Dein Kind mit Dir bereden will

Die Welt ist für Kinder voller Abenteuer. So viele Dinge sind neu und aufregend und noch nie zuvor gesehen. Und für all diese unterschiedlichen Dinge gibt es Wörter, die gelernt werden wollen, nach und nach. Unsere Kinder lernen sie von uns, aus unserem Alltag, im Gespräch mit uns. Denn selbst dann, wenn unsere Sprachen einander noch nicht angeglichen sind, sind wir im Gespräch mit unserem Kind und begleiten es mit Wörtern und Antworten – von Anfang an.

Im Gespräch mit einem Neugeborenen

Noch können die Augen nicht weit blicken und erkennen nur dann scharf, wenn sich etwas im „Stillabstand“ befindet – der Weite die das Gesicht der Mutter vom Gesicht des Kindes beim Stillen entfernt ist. Doch in diesem Abstand beobachtet das neugeborene Baby genau. Und nicht nur das: es ahmt auch die Gesichtsbewegungen des Gegenüber nach und kommt so in eine Kommunikation, in ein Spiel mit dem anderen. Es sieht, wie wir reagieren und reagiert selbst. In vielen kleinen Gesten spricht das Baby mit uns: Wenn es den Mund öffnet und schließt, wenn es die kleine Faust zum Mund führt und daran saugt. Es sagt uns mit seiner Körpersprache: Ich habe Hunger! Es rudert mit Armen und Händen, wenn sich die Welt um es herum zu weit anfühlt und es wieder mehr Begrenzung benötigt und es signalisiert sogar, wenn es in die Windel machen muss. Es ruft mit einem bestimmten Schrei, wenn es sich einsam fühlt und ein Lächeln huscht irgendwann über das Gesicht, wenn es zufrieden ist. Am Anfang ist es noch schwer, all das zu verstehen und zu deuten, aber es wird mit jedem Tag einfacher und wir Erwachsenen antworten mit Handlungen und einfachen Sätzen auf Töne und Gesten des Babys. Wir spielen mehr und mehr zusammen und jede Regung des Babys wird von uns beantwortet.

Im Gespräch mit einem Baby

Die Welt wird zunehmend mehr und besser und weiter gesehen. Und nicht nur das: Das Baby kann sich in ihr bewegen und sie sich bewusst aneignen. Dort liegt das Spielzeug, ich rolle dorthin. Den grünen Ball, den ich so liebe, kann ich mit einem paar Bewegungen erreichen. Auf einmal wird die Welt viel größer und noch aufregender, denn das Baby kann sich selbst darin bewegen, kann die Erfahrungen bewusst herbei führen. Und mit all diesen neuen Bewegungen und dem weiterem Rahmen, mit unseren Aufforderungen, das Baby könne doch die Puppe bringen oder zu Mama oder Papa kommen, kommt auch ein neues Wort hinzu: Nein. Nicht zu viel, doch an der ein oder anderen Stelle immer wieder. Als Eltern benennen wir nicht mehr nur die Dinge, stellen die Welt nicht mehr „nur“ vor, sondern wir geben mit dem Nein auch einen Handlungsspielraum mit, grenzen auf einmal die Welt wieder ein, die das Kind gerade erkunden möchte. Wir kommen von einem Spiel des „Reden-Antworten“ zu einer Diskussion mit dem Kind, das die Welt erkunden möchte. Diese Diskussionskultur ist es, die uns nun durch die nächsten Jahre der Elternschaft begleiten wird. Das Kind nimmt nicht mehr nur wahr, es stellt in Frage und fordert bewusst ein. Und auch wir müssen uns auf einmal der Diskussion stellen, sie aushalten und an vielen Stellen unsere eigenen Vorstellungen überdenken und neu ordnen.

Im Gespräch mit einem Kleinkind

Ein kleiner Arm streckt sich aus: „Das da?“ Die Frage bedeutet nicht immer, dass das Kind etwas haben möchte, dass wir etwas bringen sollen. Es ist oft auch einfach die Frage nach einem Namen. Die Dinge der Welt haben einen Namen, jedes Ding hat einen Namen und kann benannt werden. Die Welt wird strukturiert, kategorisiert. All die kleinen Wesen mit vielen Haaren, die bellen sind „Wau-wau“. Und dann auch die, die „miau“ machen und vielleicht auch ganz andere bis genau unterschieden und benannt wird. Es bilden sich Vorstellungen aus davon, was wie ist und was wozu gehört. Hier werden Bilder geschaffen und Vorstellungen davon, was zusammen gehört und was nicht. Hier können wir auch schon einen Boden bereiten für Toleranz und Offenheit mit den Kategorien, die wir mitgestalten. Die Benennung, die durch die Diskussion erweitert wurde, wird nun noch durch die Frage bereichert. Was ist das? Und ein wenig später: Warum? Wie?

Das Leben mit unseren Kindern findet in Kommunikation statt. Durch sie stellen wir die Welt vor, erklären und gestalten. Miteinander ins Gespräch kommen über Worte, Gesten, Handlungen, Blicke ist von unendlich großer Bedeutung für unsere Kinder. Unsere Wörter formen das Denken, unsere Gespräche bereiten einen Boden für den Umgang miteinander: Nehmen wir die Signale und noch wenigen Wörter unseres Kindes wahr und ernst und reagieren darauf? Beginnen wir von Anfang an eine Kommunikation auf Augenhöhe? Noch haben wir einen Wissensvorsprung in Hinblick auf unseren Wortschatz und unser Verständnis der Welt. Doch dieser Vorsprung berechtigt uns nicht dazu, mit dem Kind von oben herab zu sprechen. Denn sein aufrichtiges Interesse und seine Bedürfnisse haben es verdient, sie wertzuschätzen und als das zu betrachten, was sie sind: Wissensdurst, Neugierde und Entwicklung. Darüber sollten wir uns jeden Moment freuen und mit unseren Kindern von Anfang an ins Gespräch kommen.

Eure

 

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Die „Trotzphase“ hat viele Gesichter

Die Tür des Schrankes geht nicht auf. Immer und immer wieder zieht eine kleine Hand an dem Griff, aber sie bewegt sich kein Stück seit ich sie mit einem Riegel versehen habe, damit die Putzmittel dahinter nicht erreicht werden in einem unbeobachteten Moment. Irgendwann ist die Geduld des kleinen Kindes am Ende, voller Frustration und verzweifelt wirft es sich auch den Boden. Auf dem Bauch liegt es da und ist wütend. Kurz bevor ich es auf den Arm nehme, um es zu trösten und zu erklären, dass es den Inhalt dieses Schranken wirklich nicht bespielen dürfe, denke ich: Ach so bist Du also, wenn es nicht klappt. Willkommen in meiner dritten „Trotzphase“ als Mutter. Weiterlesen

Unsere Gesellschaft braucht sicher gebundene Kinder

Immer wieder wird in Frage gestellt, welche gesellschaftliche Bedeutung Elternblogs haben: „Mamiblogs“ bestehen nur aus Bastelanleitungen, gelangweilte Hausfrauen fotografieren ihre geputzen Wohnungen. Eine politische Dimension wird ihnen aberkannt, während sie höchstens noch als Unterhaltungsmedium beschrieben werden. Doch unabhängig davon, dass viele Blogs durchaus bewusst politische Inhalte aufgreifen, wie hier bei Rike Drust beschrieben und auch 2014 schon von Frische Brise erläutert, ist schon allein die Existenz vieler Elternblogs eine politische Aussage, denn es geht in ihnen um Eltern und Kinder und Erziehung. Und Erziehung ist in vielerlei Hinsicht auch (und war es schon immer) eine politische Angelegenheit: Unsere Kinder bestimmen die Welt von morgen. Mit der Art unseres Umgangs heute mit unseren Kindern bestimmen wir, wie die Welt in Zukunft aussehen wird.

Das Fehlen der Empathie in vergangenen Generationen

In seinem Buch „Dem Leben entfremdet“ beschreibt der Psychoanalytiker Arno Grün, dass ohne Empathie keine Demokratie möglich sei und der Mangel an Liebe zu Störungen der Identität führen würde. Dieser Mangel an Liebe und Mitgefühl sei es, der Menschen Schreckliches begehen lasse. Dies sehen wir beispielsweise an den Verbrechen der Nazizeit, denen voraus eine lange Geschichte der schwarzen Pädagogik geht, durch die Kinder abgehärtet, kontrolliert und dem Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung entfremdet wurden. Nicht erst die bekannte Kinderärztin des Dritten Reiches Johanna Haarer hat diese Erziehungshaltung der Härte entwickelt, wie ihr oft nachgesagt wird, sondern sie ist eine von vielen in einer langen Tradition. Ziel dieses Erziehungsverhaltens war es, Menschen so zu formen, wie sie damals für die damalige Gesellschaft geschaffen sein sollten, um den Platz einzunehmen, der für sie vorgesehen war. Erziehung im Dienste der Gesellschaft und Politik.

Erziehung und ihre Auswirkungen

Auch heute finden sich die Ausläufer dieser schwarzen Pädagogik noch immer in unserem Erziehungsverhalten wieder, beispielsweise wenn wir über „Machtkämpfe mit Kindern“ sprechen und damit eigentlich ihre normale und kindgerechte Entwicklung gemeint ist, oder wenn wir denken, dass ein schreiendes Baby uns manipulieren könnte. Erziehung gräbt sich in uns ein, überwintert in unseren Gedanken und kommt manchmal völlig unerwartet wieder zum Vorschein, ausgelöst durch einen kleinen Reiz im Alltag. Tief verwurzelt sind die Stimmen unserer eigenen Kindheit. Sie sind es, die unser Handeln auch heute noch lenken und unseren Alltag bestimmen. Unser Handeln in der Gesellschaft ist geprägt von den Prinzipien, die wir als Kinder erlernt haben. Unsere Einstellung zu Konsum, ob wir uns bedeutend fühlen durch Güter, unser Arbeitsverhalten und selbst unsere Essgewohnheiten sind Resultat einer Erziehung, die beeinflusst wurde von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen. Erziehung war in der Vergangenheit nicht frei, denn sie trägt einen Anspruch in sich, eine Entwicklung in eine Richtung. Diese Richtung wird wesentlich beeinflusst von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren.

Eine sichere Bindung für eine sichere Zukunft

Heute wissen wir, wie unterschiedliche Arten, mit Kindern umzugehen, sich auf die Zukunft auswirken. Die Bindungstheorie und viele Forschungsarbeiten dazu haben uns gezeigt: Es gibt verschiedene Bindungsmuster, die zunächst auf Basis des elterlichen Verhaltens ausgebildet werden. Unter anderem bestimmen die Bindungsmuster, wie wir die Welt wahrnehmen, ob wir uns ängstlich darin bewegen oder mutig, wie wir auf andere zugehen, ob wir Freundschaften schließen und aufgeschlossen sind, wie gut wir lernen können und mit anderen umgehen. Einen großen Einfluss nimmt natürlich auch das jeweilige Temperament des Kindes ein*, doch das Bindungsmuster bestimmt wesentliche Aspekte des Vertrauens und der Offenheit. Feinfühligkeit von Eltern ist die Schlüsselkompetenz für das Gelingen einer sicheren Bindung, die all die positiven Aspekte mit sich bringen kann, die wir uns für unsere Kinder wünschen. Wenn wir feinfühlig auf die Bedürfnisse unserer Kinder eingehen, ist das Ziel einer sicheren Bindung schon näher gerückt. Kinder brauchen sichere Bindung. Und unsere Gesellschaft braucht sicher gebundene Kinder, die eben nicht wie in der Vergangenheit ihre Kränkungen und Störungen in die Welt hinaus tragen und eine Gesellschaft bilden, die sich kriegerisch zerstört.

Jeder liebevolle Artikel ist eine politische Aussage

Doch kommen wir zum Ursprungsgedanken zurück: Wir haben erfahren, dass die Last unserer Vergangenheit groß ist, dass Erziehung früher zu einer nachteiligen Entwicklung für Kinder und die Gesellschaft führte. Diese Einstellungen müssen wir hinter uns lassen, um nicht nur kindgerechter zu sein, sondern auch, um eine sichere und überhaupt zukunftsfähige Zukunft zu gestalten. Wir wünschen uns einen gesellschaftlichen Wandel und wir benötigen ihn auch. Doch an der Last der Vergangenheit tragen wir schwer und es ist viel Arbeit, von alten Erziehungsvorstellungen los zu kommen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir diese Arbeit gemeinsam angehen. Jedes Blog, das liebevoll über Kinder und Elternschaft berichtet, ist eine Hilfe auf diesem Weg. Jeder Artikel von Eltern über liebevoll zugewandte Elternschaft ist Unterstützung für eine bessere Zukunft. Deswegen sind all diese emotionsgeladenen, vor Liebe triefenden und auch oft mit sich und den selbst erlernten Erziehungsweisen hadernden Elternblogs politisch. Sie sind sogar grundlegend politisch, weil wir eine Veränderung der Gesellschaft dort beginnen müssen, wo wir die Chance dazu haben, es von Anfang an richtig zu machen: bei unseren Kindern. Weil wir selber eine bessere Zukunft heranwachsen lassen können und sich die Liebe, die wir heute geben, auf einfach alles auswirken kann: auf Frieden, auf die Umwelt, auf das Miteinander. Elternschaft ist politisch. Liebe ist politisch.

Schreibt Eure Liebe hinaus in die Welt, damit sie all die erreicht, die sie noch nicht erreicht hat.
Eure

* Das bedeutet nicht, dass schüchterne Kinder unsicher gebunden wären.

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Neues auf Geborgen Wachsen

Seit September 2012 gibt es nun dieses Blog „Geborgen Wachsen“. Seither hat sich viel verändert – besonders durch Euch. Denn was als kleine Idee zur Ergänzung meiner Kursarbeit begann, ist eine eigenständige Arbeit geworden durch all die vielen Leser*innen, die jeden Monat auf diese Seite kommen. Jeden Monat verzeichnet dieses Blog mittlerweile etwa eine halbe Million Seitenaufrufe und die Gemeinschaft wächst besonders auf Facebook beständig. Viereinhalb Jahre begleite ich nun Eltern auf diese Weise und ich freue mich über jede Mail, jede Nachricht, jeden Kommentar darüber, dass ich Euch begleiten kann, Teil Eures Alltags bin und Euch an einigen Stellen zur Seite stehen kann. Viele von Euch – besonders die, die hier häufig kommentieren – sind mir nah, auch wenn ich Euch noch nie gesehen habe.  Weiterlesen