Kategorie: Babys Entwicklung

Die Entwicklung meines Babys mit 3 Monaten

Ich bin immer wieder überrascht davon, wie unterschiedlich Kinder sind und welch verschiedene Wege sie gehen – selbst als Geschwister. Die Natur hat einen Weg vorgegeben, auf dem unsere Kinder entlang gehen. Aber das eine läuft langsamer, das andere schneller. Manche rennen, manche schleichen eher. Wenn wir ihnen aber ihre Zeit geben, wenn wir nicht drängen oder einschränken, geht jedes Kind seinen Weg. Eben in seinem Tempo, aber es geht. Die Natur hat dafür gesorgt, dass Babys und Kinder zu jedem Zeitpunkt genau das können, was sie können sollen, was notwendig ist für den nächsten Schritt. Sie sind keine Mängelwesen, sondern genau so, wie sie sein sollen. Monat für Monat können wir ihre Entwicklung beobachten und begleiten.  Weiterlesen

Beobachte Dein Baby, um es zu verstehen

Wenn wir uns mit unserem Kind vertraut machen wollen, wenn wir es verstehen möchten, hilft es nicht, möglichst viele Bücher zu lesen oder Studien über die kindliche Entwicklung durchzugehen. Es hilft nicht, dass wir uns von anderen sagen lassen, was wir zu tun hätten. Denn jedes Kind ist ein wenig anders, hat andere Signale. Kinder unterscheiden sich in ihrer Tröstbarkeit, in ihrer Erregbarkeit, in ihrer Ängstlichkeit und in vielen anderen Dingen. Es gibt nicht „das Kind“, sondern Kinder. Normwerte sind die Angaben des Durchschnitts, aber links und rechts davon gibt es viele andere Kinder: langsamere und schnellere, größere und kleinere, dickere und dünnere. Was uns wirklich hilft, wenn wir unser Kind kennen lernen möchten, ist das Beobachten.

Eltern müssen daher keine Babyflüsterer sein, denn dieses Wort geht genau an dem vorbei, was wir eigentlich meinen und was Babys sich wünschen. Eltern müssen Babyversteher werden – nach und nach.

Geborgen wachsen. Wie Kinder glücklich groß werden, S. 59

Zur Ruhe kommen als Eltern

Wir sind es nicht mehr gewöhnt, still da zu sitzen und zu beobachten. Wir bewegen uns, haben mit vielen Dingen gleichzeitig zu tun. Wir sind mit den Gedanken schon beim nächsten Projekt bevor wir eines abgeschlossen haben. „Ich muss noch die Waschmaschine ausräumen.“ höre ich mich sagen während ich das Geschirr in den Geschirrspüler stelle. Für die Ruhe und das Beobachten haben wir so wenig Zeit – und nehmen sie uns auch selten. Denn ja: Der Alltag ist eben voll von Aufgaben und es ist auch wirklich oft schwer, zu priorisieren. Und es erscheint uns vielleicht tatsächlich zunächst merkwürdig, uns die Zeit zu nehmen, uns einfach nur hinzulegen oder hinzusetzen und zu beobachten. – Was könnte ich alles in dieser Zeit tun!

Aber gerade das ist es: Wenn wir beobachten, tun wir enorm viel. Wir nehmen unser Baby wahr, lernen es kennen, lernen etwas über dieses Kind und dessen Bedürfnisse. Es ist eine große Aufgabe, dieses Kennenlernen. Und eine wichtige Aufgabe. Es ist nicht „nichts tun“, sondern Zeit, die wir in Beziehung, Verständnis und Stressvermeidung stecken.

Das Baby im Alltag beobachten

Also nehmen wir uns einmal die Zeit und legen uns neben unser Baby: Wir beobachten, wie es sich bewegt, wohin es blickt und merken, wie weit es schon schauen kann. Wir entdecken, was es selbst entdeckt, was es gerade spannend findet. Vielleicht ein Schattenspiel an der Wand? Wir stellen fest, wie aufregend die Welt eigentlich ist und wie wenig es Bedarf, damit sich das Baby unterhalten fühlt. Wir sehen, wie sich Arme und Beine bewegen, ob die Hände schon gezielt greifen oder noch unschlüssig in der Luft umher wandern. Vielleicht zeigt es uns mit seiner Körperhaltung, dass es jetzt hochgehoben werden möchte? Wir beobachten den Gesichtsausdruck, seine Töne und hören nach und nach die Unterschiede in seinem Ausdruck: es gluckst vor Freude, es ruft, es schreit auf bevor es ausscheidet. Wir lernen die Sprache unseres Babys verstehen. Und selbst wenn es schläft, können wir es beobachten: Ob es tief und ruhig schläft oder ob die Augen sich noch unruhig hinter den geschlossenen Lidern bewegen. Ist es schon im tiefen Schlaf versunken oder nur oberflächlich und noch nicht ablegbar?

Wir sehen, was unser Kind alles schon selber kann, wie kompetent es in vielen Bereichen ist. Vielleicht sind wir sogar überrascht davon, was es schon kann und wie gut es mit einer scheinbar schwierigen Situation umgeht.

Schon fast meditativ ist die Rückkehr zur Beobachtung, zur Langsamkeit. Sie lehrt uns viel über unser Baby, lässt es uns verstehen. Und ein wenig lernen wir dabei auch über uns selbst.

Eure

Susanne_clear Kopie

Zwei Monate alt

Ich bin immer wieder überrascht davon, wie unterschiedlich Kinder sind und welch verschiedene Wege sie gehen – selbst als Geschwister. Die Natur hat einen Weg vorgegeben, auf dem unsere Kinder entlang gehen. Aber das eine läuft langsamer, das andere schneller. Manche rennen, manche schleichen eher. Wenn wir ihnen aber ihre Zeit geben, wenn wir nicht drängen oder einschränken, geht jedes Kind seinen Weg. Eben in seinem Tempo, aber es geht. Die Natur hat dafür gesorgt, dass Babys und Kinder zu jedem Zeitpunkt genau das können, was sie können sollen, was notwendig ist für den nächsten Schritt. Sie sind keine Mängelwesen, sondern genau so, wie sie sein sollen. Monat für Monat können wir ihre Entwicklung beobachten und begleiten.  Weiterlesen

Ich bin bei Dir – Wenn Babys weinen

Die Sonne, der Wind, die Blätter am Baum. Ein Sonnenstrahl, der Dich an der Nase kitzelt. Schattenbilder sind an der Wand gemalt. Die Stimmen Deiner Geschwister, mal laut, mal leise. Das Auto, das vorbei fährt. Hände, die Deinen Körper streicheln, die hoch nehmen, Dich hinlegen. Eine Windel wird abgenommen und eine frische angelegt. Und dann Dein eigenes Lachen, das aus Dir empor steigt und das noch so neu ist. – Du erlebst so viel jeden Tag. So viele neue Eindrücke. Dinge, die Du noch nie gesehen oder erlebt hast. Je mehr Du im Hier und Jetzt ankommst, desto mehr nimmst Du auch davon wahr. Manchmal, in Deinen wachen Momenten, scheint es, als könne man Dir beim Denken zusehen, beim Staunen. Und manchmal ist es auch einfach zu viel. Zu viele Eindrücke, zu viele neue Momente. Du möchtest Dich in Dich, in den Schlaf, zurück ziehen und kannst es aber nicht. Du weinst aus Erschöpfung und wünschst, dass Du endlich schlafen kannst. Ich sehe es in deinen kleinen Augen und bin bei Dir.

Weiterlesen

Das Baby gibt den Rhythmus vor

Es gibt viele Dinge, die sich durch das Leben mit einem Baby ändern. Die wohl größten Änderungen betreffen nicht den eigenen Körper, das Stillen, die geringe Schlafmenge oder die Umgestaltung der Wohnung. Die größte Änderung im Leben ist die Zeit, das Zeitgefühl und der Rhythmus. Und dieses wirkt sich auf so viele andere Bereiche aus. Denn das Zeitgefühl ist es, das wir nun auf den Kopf stellen, bei dem wir am meisten abrücken müssen von unserem bisherigen Leben. Ein Baby anzunehmen bedeutet, sich ihm anzupassen, sich seinen Bedürfnissen anzupassen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wir unsere eigenen Pläne zu gewissen Teilen hinten an stellen. Einen Rhythmus im Leben mit einem Baby kann man sich schaffen, indem man den eigenen Rhythmus ablegt. Weiterlesen

Einen Monat alt

Ich bin immer wieder überrascht davon, wie unterschiedlich Kinder sind und welch verschiedene Wege sie gehen – selbst als Geschwister. Die Natur hat einen Weg vorgegeben, auf dem unsere Kinder entlang gehen. Aber das eine läuft langsamer, das andere schneller. Manche rennen, manche schleichen eher. Wenn wir ihnen aber ihre Zeit geben, wenn wir nicht drängen oder einschränken, geht jedes Kind seinen Weg. Eben in seinem Tempo, aber es geht. Die Natur hat dafür gesorgt, dass Babys und Kinder zu jedem Zeitpunkt genau das können, was sie können sollen, was notwendig ist für den nächsten Schritt. Sie sind keine Mängelwesen, sondern genau so, wie sie sein sollen. Monat für Monat können wir ihre Entwicklung beobachten und begleiten.  Weiterlesen

3 Wochen Babyzeit

3 Wochen bist Du nun schon hier. So viele Wochen habe ich Dich unter meinem Herzen getragen bis ich Dich vor drei Wochen zum ersten Mal in die Arme nehmen konnte. So klein liegst Du auch jetzt darin. 2 Hand voll Mensch. Ein wenig hat sich Dein Gesicht schon entfaltet nach der anstrengenden Reise. Die kleinen Augen sind aufgegangen. Jeden Tag ein bisschen mehr bist Du hier angekommen, hast um Dich geschaut. Mit staunendem Blick hast Du wahrgenommen was Du bisher nur hörtest: uns, Deine Familie. Weiterlesen

Über das Ankommen

Wie oft bin ich im Leben irgendwo neu angekommen? Bei einem neuen Job, in einem anderen Land oder einer anderen Stadt, bei anderen Menschen, die ich erst kennenlernen musste? Immer wieder ein neues Kennenlernen, ein vorsichtiges Umsehen. Auch als Mutter komme ich mit jedem Kind neu an, so wie meine großen Kinder neu ankommen als große Geschwister, mein Mann als Vater und schließlich das Baby als neues Familienmitglied, als kleiner Mensch, der noch nichts gesehen und erlebt hat auf der Welt und für den alles neu ist. Weiterlesen

Ein Babyjahr – über die ganz individuelle Entwicklung im ersten Jahr

Jedes Babyjahr ist anders. Jedes Baby durchläuft die Entwicklung einzelner Fähigkeiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Auch wenn der Entwicklungsplan, d.h. die Ordnung dessen, welche Fähigkeiten und Entwicklungsschritte aufeinander aufbauen, in etwa festgelegt ist, kann es in der zeitlichen Gestaltung sehr große Unterschiede geben: Manche Kinder krabbeln mit sechs Monaten, andere erst mit 12 oder noch später. In meinem Buch „FABELhaft durchs erste Babyjahr: Der gute Start für Eltern und Babys: Bewegung und Bindung, Spiel und Spaß“ habe ich die Entwicklung im ersten Lebensjahr beschrieben – möglichst unter Auslassung irgendwelcher Altersangaben, denn

Das persönliche Entwicklungstempo des Kindes kann man kaum beeinflussen. Jedes Kind nimmt sich seine Zeit, und bei jedem Kind ist die Reihenfolge der Entwicklungsschritte ein wenig anders.

Meine beiden Kinder haben mir mit ihrer unterschiedlichen Entwicklung noch einmal vor Augen geführt, wie sehr die Entwicklung auch vom Temperament abhängt und wie verschieden sie wirklich ist. Hier gebe ich Euch einen Einblick in die Entwicklung meines Sohns im ersten Jahr:

Ein_Jahr_Baby1

Noch im Bauch. Warm, weich, dunkel, gedämpfte Geräusche.

Ein_Jahr_Baby2

Geboren an einem schönen Herbsttag zu Hause im Wohnzimmer.

Ein_Jahr_Baby3

1 Monat alt. Noch Neugeborenenakne. Mit den Armen und Beinen wird gestrampelt. Die Hände haben sich schon geöffnet.

Ein_Jahr_Baby4

2 Monate alt. Hand wird zum Mund geführt. Er lächelt. Die Bauchlage ist manchmal angenehm. Erster Husten kam, war anstrengend und ging wieder.

Ein_Jahr_Baby5

3 Monate alt. Die Hände haben sich vor dem Gesicht gefunden und werden befühlt und betrachtet. Spielzeug wird mit den Händen gegriffen, wenn es von der Seite angeboten wird. Es wird mehr gesehen (deswegen große Ablenkung beim Stillen), der Zahneinschuss ist da. Mit unermüdlichem Eifer wird versucht, sich auf den Bauch zu drehen. Es beginnt eine harte Zeit mit viel Weinen.

Ein_Jahr_Baby6

4 Monate alt. Wiegt 6500g und ist 65cm lang. Die Füße werden ertastet. Das Drehen auf den Bauch funktioniert (nach rechts). In der Bauchlage wird der Kopf oben gehalten und bereits der Handstütz genutzt. Spuckeblasen werden massenweise produziert.

Ein_Jahr_Baby7

5 Monate. Die Beine werden angezogen unter den Bauch und es geht schon langsam etwas voran. Alle diese Bewegungsversuche werden von Geräuschen wie aus dem Sportstudio begleitet.

Ein_Jahr_Baby8

6 Monate. Es wird gewippt. Er schiebt sich rückwärts, sagt „Ata“ und isst gerne Pastinakenstücke. Brei gibt es bei uns nicht.

Ein_Jahr_Baby9

7 Monate. Es geht vorwärts und es gibt viel zu entdecken. Immer in Bewegung.

Ein_Jahr_Baby10

8 Monate. Krabbeln und freies Sitzen gehören zum Alltag.

Ein_Jahr_Baby11

9 Monate. Zieht sich hoch zum Stand.

Ein_Jahr_Baby12

10 Monate. Steht frei und läuft an Möbeln entlang. Er sagt zum Kochherd und Essen „heisss“ und spielt mit Teller und Löffel füttern.

Ein_Jahr_Baby13

11 Monate. Läuft frei, schaut sich Bilderbücher an, bürstet die Puppe, füttert das Kuscheltier. Er winkt und klatscht in die Hände. Neben „heissss“ sagt er auch „auf“ (für alles, was auf oder an gehen soll), „Papa“ hat er auch schon ein paar Mal richtig verwendet, aber sein Lieblingswort und -subjekte sind „wau-wau“s.

Und nun wird mein Sohn in wenigen Tagen 1 Jahr alt. Er will draußen nicht mehr viel getragen werden, sondern läuft lieber allein oder an meiner Hand. Es ist so schnell vergangen, dieses Jahr und er ist groß geworden und hat viel gelernt und geschafft. Und auch, wenn ich schon einmal ein Kind durch das erste Jahr begleitet habe, ist es immer wieder ein Wunder und immer wieder anders.

Wie war Euer erstes Jahr?