Alle Artikel von Susanne Mierau

Lustig, lustig, tralalalala… Das Nikolausfest

Nikolaus. Das sind für mich heimlich raschelnde Tüten am Abend und Schritte im Flur. Es ist Spannung. Vorbereitungen am Abend mit Schuheputzen und Kekse rausstellen. Und dann kommt es manchmal doch anders. Zum Beispiel, wenn die Kinder wie in diesem Jahr auf dem Rückweg von Freunden nach Hause im Auto einschlafen und dann einfach weiter schlafen. Was tun? Die Stiefel der Kinder selber putzen? So muss es dann wohl sein. Und auch den kleinen Nikolaus-Snack selber raus stellen, damit am Morgen Krümel gefunden werden können.
Und so war es dann bei uns:

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Gefüllte Kinderstiefel. Für die Tochter Pferde und Pferdespiel, für den Sohn ein Steckspiel von Selecta.

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Es ist noch nicht einmal 6 Uhr als die Kinder uns wecken.

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Es gibt Süßigkeiten für alle zusammen, die mit Nüssen um die Schuhe herum liegen.

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Das erste richtig eigene Schokoladenstück des Sohns. Staunen, Entzücken, Freude.

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Auch mich hat der Nikolaus beschenkt.

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Es ist noch dunkel beim Frühstück.

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Ausgepackter Schokoladenengel. Nur die Tochter hat eine Schokoladenfigur bekommen. Ganz behutsam wird sie beknabbert.

 

 

 

Frau Mierau lernt nähen und verlost ein zauberhaftes Kreativbuch

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Als Kind hatten wir zu Hause eine Nähmaschine. Und da meine Mutter damit nichts anfangen wollte, durfte ich sie allein benutzen. Also fing ich mit 8 Jahren an, Kissen zu nähen. Wie man die Maschine richtig benutzt, habe ich nie gelernt. Es machte aber Spaß. Ich nähte Patchworkkissen, weil ich das im Fernsehen gesehen hatte. Und Kissen, die wie ein Buch zu öffnen waren. Ich nähte meinen Puppen Kleider, die ich persönlich sehr schön fand.

25 Jahre später bin ich Mutter von zwei Kindern. Und wie das nun so in Mütterkreisen ist, kommt doch der Wunsch auf, selber Sachen zu nähen für die Kinder. Mal eine hübsche Splitpants für den Sohn im Winter. Oder eine Hose für die Tochter. Die ersten Nähversuche sind aber eher krumm. Was also tun? Einen Nähkurs besuchen, ist die naheliegende Lösung. Doch es ist gar nicht so einfach, wenn man immer „falsch“ genäht hat, auf einmal anders nähen zu lernen. Der Körper hat Handgriffe gelernt, die er so schnell nicht vergessen möchte. Also wird von Anfang an neu gelernt: Es werden Linien auf Papier nachgenäht, erst gerade Linien, dann Wellenlinien. Kurven werden geübt und Buchstaben auf Papier. Es dauert lange, bis das erste Stück Stoff in die Nähmaschine kommt. Applizieren wird geübt und es entsteht die erste hübsche, tragbare Sache unter meinen Händen: Ein Geburtstagsbody für den Sohn mit einer großen Eins und einer Eisenbahn. Es geht voran. Langsam, aber es geht.

Und wie der Zufall es wollte, kam vom Ratgeberverlag Edition Fischer die Anfrage, ob ich ein Rezensionsexemplar  „Das Belle & Boo Kreativbuch“ erhalten möchte. Darin finden sich 25 zauberhafte Kreativideen aus der Welt der kleinen Belle und ihrem Hasen Boo. Gestrickte Fäustlinge mit Schneeflocken und zugehörige Mütze, eine kleine Kochschürze mit Tasche, ein entzückendes Fühlbuch oder ein kleiner, kuscheliger Nachziehelefant? Alle Bastelideen sind präzise illustriert und die Fotos machen die Auswahl schwer, mit welchem Projekt man beginnen möchte.

Ich habe mich für das Nähen des kleinen Elefanten entschieden. Aus dem Stoff einer alten Jeans sollte er gemacht werden. Eine kleine Abwandlung in Sachen Füllung gab es: Die Tochter hat einem kleinen Glasherz Leben eingehaucht und es dann in den Elefanten gesteckt. Und er sollte auch erst einmal keine Räder bekommen, damit man ihn besser bekuscheln kann. Für mein allererstes selbstgenähtes Kuscheltier ist er dank guter Anleitung und beiliegender Schnittmuster sehr schön geworden – so schön, dass ich gleich noch einen zweiten machen muss für den Sohn.

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Und wie ist es bei Euch? Habt Ihr Lust, auch eines der schönen Projekte von Belle & Boo nachzubasteln? Ein weiteres Exemplar des zauberhaften Buches habe ich zur Verlosung erhalten. Unter allen geborgen-wachsen Facebook-Fans, die bis 6. Dezember 23:59 Uhr auf Facebook den Aufruf zur Verlosung öffentlich teilen und kommentieren, verlose ich  dieses Buch.

Traut Euch! Macht mit und seht, dass es ganz einfach ist Spaß macht. – Und Eure Kinder werden es lieben.

 

Bettruhe – Was tun, wenn ein Kind im Bett bleiben sollte, aber nicht will

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Es ist Erkältungszeit und so manche Familie hat es schon erwischt. Manchmal mit Fieber, manchmal ohne. Auf jeden Fall aber sind Erkältungs- oder Kinderkrankheiten anstrengend. Besonders dann, wenn Kinder im Bett bleiben sollen. Oder, um es mit Astrid Lindgren zu sagen:

 „Jetzt halte ich es nicht mehr aus“, sagte eines Tages, kurz vor Weihnachten, die Mutter von Gunnar und Gunilla. „ich auch nicht“, sagte der Vater. Gunnar und Gunilla lagen im Kinderzimmer und hörten alles. Sie wußten ganz gut, was ihre Eltern nicht mehr aushielten. Sie hielten es nicht mehr mit Gunnar und Gunilla aus. Denn Gunnar und Gunilla waren schon seit vier Wochen krank. Nicht sehr gefährlich krank, nur gerade so viel, daß sie in ihren Betten lagen – und nach Mutter riefen.

Oft reicht es ja vollkommen aus, sie zu Hause ruhig spielen zu lassen, aber manchmal muss es eben doch die Bettruhe sein. Zum Beispiel nach einer Gehirnerschütterung, wie die Tochter sie letztens hatte. Nicht nur, dass man sich um die Kinder sorgt, oft ist man selbst auch ganz schön erschöpft von den kranken Kindern, wenn man neben allen anderen Dingen eigentlich am Krankenbett bleiben soll und vielleicht auch möchte. Aber was sollen Kinder im Bett auch machen, wenn sie krank sind, aber nicht so sehr, dass sie nur schlafen? Hier kommen unsere Lieblingsideen fürs Krankenbett:

1. Vorlesen

Natürlich. Der Klassiker beim Kranksein. Vielleicht auch eine passende Geschichte, in der auch ein Kind krank ist, wie zum Beispiel in der obigen Geschichte von Astrid Lindgren „Kuckuck Lustig“.

2. Hörspiel

Es soll eine Geschichte sein, aber Mama oder Papa müssen gerade Tee oder Suppe kochen oder etwas anderes erledigen? Dann passt vielleicht ein Hörspiel. Wie wäre es mit „Peter und der Wolf“? Mein Favorit ist ja die Version, in der Romy Schneider die Geschichte erzählt.

3. Streichelmassage

Berührung ist Balsam für die Seele. Babymassage ist wunderbar für kleine Kinder, unterstützt die Bindung, verbessert die Durchblutung etc. Gerade auch größere, kranke Kinder profitieren von einer Massage (wenn medizinisch nichts dagegen spricht). Im Bett kann das Kind gut wie ein Pizzateig geknetet und mit verschiedenen Sachen „belegt“ werden. Oder es streicht der Wind über den Rücken, es fallen ein paar Regentropfen hinauf… Mit etwas Phantasie lassen sich schöne Geschichten auf dem Rücken erzählen.

4. Spieleklassiker

Was lässt sich einfach ohne Brett im Bett spielen? Spiele wie „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ oder „Grün, grün, grün sind alle meine Dinge. Wer sieht mehr? Es ist gar nicht schwer?“ Und dann alles aufzählen, was man an grünen Sachen sehen kann.

5. Ruhig Kreativ

Nachdem einmal die Wand mit Filzstiften angemalt wurde und auch das Bettzeug in einem unbeobachteten Moment nicht verschont blieb („Das sieht jetzt so schön aus!“), sind Filzstifte im Bett bei uns verboten. Lieber schöne Wachsmalblöcke nutzen oder Buntstifte. Und weil es im Bett mit dem Malen nicht so einfach ist, haben wir ein extra Maltablett, das als Unterlage dient.
Wer es möchte oder wenn die Kinder mal länger krank sind, kann etwas Variation hinein gebracht werden: Stempelbilder oder Glitzerstiftbilder (Achtung: dabei bleiben!), Bleistiftrubbelbilder (bei denen man z.B. eine Münze oder ein Blatt unter das Papier legt und dann mit dem Stift darüber rubbelt). Und unsere absolute Lieblingsentdeckung für Momente, in denen einfaches Papier und Stifte nicht mehr reichen: Die Krikel-Krakel-Reihe von Oetinger. Hier gibt es Aufkleber zum Anmalen, Postkarten zum Weintermalen und sogar ein Quartett zum Selberbemalen, das man danach dann zusammen spielen kann.
Für das Malen müssen die Kinder allerdings schon in einer besseren Verfassung sein als beim Zuhören von Geschichten.

Großes Haus und Eltern auf anderer Etage?

So sehr wir auch am Krankenbett unserer Kinder sitzen wollen, müssen wir uns auch manchmal losreißen, um anderes zu erledigen. Wer in einem großen Haus wohnt, kann ein Walkie-Talkie benutzen, um mit dem Kind in Verbindung zu bleiben. Ich hatte als Kind ein kleines Glöckchen an meinem Bett stehen, mit dem ich meine Mutter rufen konnte, wenn ich heiser war.

 

Und was sind Eure Tipps an Bettruhtagen?

Spielideen für Drinnen -Teil 1: Murmel-Domino

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Nun also ist schon der Dezember da. Momentan ist das Wetter größtenteils noch ganz wunderbar, so dass Spaziergänge und Aufenthalte im Freien gut angezogen noch problemlos machbar sind. Und natürlich gilt auch generell: Auch im Winter sollten Babys und Kleinkinder mindestens eine Stunde am Tag draußen an der frischen Luft bei „Sonnenschein“ sein. Doch eine Stunde ist nur eine Stunde von vielen, die an Wintertagen gefüllt sein wollen. Und manchmal ist es auch für die härtesten Outdoor-Familien zu kalt, zu regnerisch, zu stürmisch. Erst kürzlich hat mich deswegen eine Leserin gefragt, ob ich nicht eine kleine Reihe mit Spielideen für Drinnen machen könnte. Nun nun: Bitte, hier ist Teil 1 meiner Lieblingsspiele für Drinnen: Die Domino-Murmelbahn!

Domino kennt jeder aus der Kindheit – und später aus dem Fernsehen. Domino ist ein ganz großartiges Spiel für Kinder ab etwa 3 Jahren, wenn zuerst gemeinsam mit den Eltern noch Dominolandschaften aufgebaut werden und nach und nach dann auch die ersten eigenen Dominolandschaften entstehen. Mit der Tochter habe ich auch vorher schon Domino gespielt, aber schon lange hatte ich die HABA-Dominobahn im Auge, die nicht nur aus „einfachen“ Dominosteinen besteht, sondern auch noch eine Murmelbahn dabei hat, so dass man noch vielfältigere und tollere Gebilde bauen kann. Glücklicherweise hat HABA auch im jüngsten Warentest Holzspielzeug nicht schlecht abgeschnitten, so dass die Murmelbahn weiter auf meiner Spielzeug-Wunschliste blieb. Und genau diese gewünschte Domino-Murmelbahn habe ich von Tausendkind kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen zum Ausprobieren.

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Ich muss sagen: Sie hält, was sie verspricht! Mit der 4jährigen Tochter lassen sich zusammen tolle Murmel-Domino-Gebilde aufbauen und es regt nicht nur die Feinmotorik und schult die Konzentration, sondern durch die Vielfältigkeit ist hier absolut Kreativität gefragt. Mit oder ohne Murmeln? Mit Stangen, die gleich mehrere Steinbahnen umstoßen oder ganz klassisch? Und wenn mal nicht alles umfallen soll, dann werden die Steine einfach zum Häuserbauen verwendet. Aber Achtung: Wenn der kleine Bruder vorbei kommt, ist die ganze Murmel-Domino-Anlage in Gefahr! Ganze Nachmittag lassen sich mit immer neuen Bahnen verbringen. Und mal werden drum herum noch die Ostheimer-Tiere aufgebaut, weil es auf einmal  ein Tierpark ist und mal ist die Dominostrecke eine Autobahn und die Spielzeugautos fahren außen herum.

Wer also nach einer tollen Spielidee für graue Tage sucht, liegt mit der HABA-Dominobahn genau richtig. Immer wieder lassen sich lange Nachmittage damit problemlos füllen. Eines unseren neuen absoluten Lieblingsspiele für Drinnen!

Rituale für die Weihnachtszeit mit Kindern

Nun fängt der Dezember an. Die magische Zeit vor dem Weihnachtsfest. Magische Zeit? fragen sich vielleicht der ein oder andere, der gerade vor Stress nicht weiß, wohin. Ja, denn es ist eine magische Zeit. Besonders für die Kinder – wenn man sie lässt.

Weihnachten kann so viele verschiedene Dinge bedeuten. Für die einen sind es viele verschiedene Adventskalender, deren Türchen jeden Tag geöffnet werden und der Stress, noch schnell Geschenke kaufen zu gehen, die dann in Papier eingewickelt und am Weihnachtsabend aufgerissen werden. Aus meiner eigenen Kindheit und Jugend kenne ich diese „Geschenkeübergabe“, wo dann alle wild alles aufreißen und es gar nicht mehr so um das Individuelle, um den Gedanken geht. Deswegen mache ich es mit meinen Kindern anders. Und dieses „anders“ beginnt mit dem Zauber, den die Weihnachtszeit bereit hält.

Ob nun religiös oder nicht, die Weihnachtsgeschichte ist eine Geschichte, die für Kinder interessant ist. Es ist in erster Linie zunächst ein Märchen. Ein Märchen, in dem ein Baby geboren wird und in dem Engel vom Himmel herab steigen. Eine wundersame Geschichte für Kinder, über die man reden kann, die immer und immer wieder vorgelesen werden kann in der Weihnachtszeit. Und um dieser Geschichte einen passenden Rahmen zu geben, gibt es viele kleine Rituale, die auf das Fest der Weihnacht hinweisen. Für uns ist diese Adventszeit deswegen mit verschiedenen Ritualen bestückt, die jeder für sich auf das große Fest vorbereiten.

Der Adventskranz und Advent feiern

Und auch beim Adventskranz wird genau dies wieder aufgegriffen: Mehr und mehr Kerzen werden angezündet in Erwartung des Lichts der Welt: Jesus‘ Geburt. Der Kranz steht dabei für die Ewigkeit des Lebens. Gemeinsam schmücken wir deswegen jedes Jahr den Adventskranz. Je nachdem, wie viel Zeit wir dafür haben, mal stärker, mal weniger. Im letzten Jahr war es nur ein ganz einfacher Tannenkranz mit Kerzen und einigen Zimtstangen aus der Backabteilung, getrockneten Orangenscheiben und Tannenzapfen. In diesem Jahr wollen wir eine hängende Variante über dem Küchentisch ausprobieren. Angezündet werden die Kerzen nacheinander an jedem der vier Sonntage vor Weihnachten. Am Sonntag gibt es dann unser selbstgemachtes Sonntagssüß, zum Beispiel Bratäpfel aus dem Ofen, den Besuch eines Weihnachtsmarktes oder eine andere schöne Aktion. Die Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort wollen wir auch noch besuchen.

Lebkuchenhaus

Ein weiterer Bestandteil unserer Weihnachtsvorbereitungen ist das Lebkuchenhaus, das zum 1. Dezember fertig sein soll. Ich backe es in jedem Jahr mit den Kindern. Immer etwas krumm und schief und meistens passt irgendein Teil nicht so ganz auf das andere oder muss nachgeklebt werden. Die Tochter liebt besonders das Verzieren und Naschen dabei. In das Haus kommt ein kleines Licht, das unter der Woche brennt, wenn wir am Tisch sitzen.

Jahreszeitentisch

Wie zu allen anderen Jahreszeiten und Jahresfesten, bereiten wir auch für den Winter und Weihnachten den Jahreszeitentisch. Nun werden die Kastanien und die Hagebuttenfee herunter genommen und es kommen die Tannenzapfen, das weiße Schneetuch und die Weihnachtssternfee dazu.

Weihnachtsgebäck und Baumschmuck

Natürlich wollen in der Weihnachtszeit auch all die Keksdosen gut aufgefüllt werden. Und in dieser besonderen Zeit gilt auch eine Ausnahme vom Sonntagssüß, denn jetzt gibt es auch Kekse unter der Woche zum Knabbern am Nachmittag bei warmem Tee oder Kakao. Und an und zu mopst sich die Weihnachtsmaus auch einen Keks zwischendurch heraus.

Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

-James Krüss-

Bestimmt mindestens einmal wöchentlich wird gebacken. Dabei kann die Tochter bei der Auswahl der Kekse mitbestimmen, aber es gibt auch spezielle Varianten für uns Erwachsene, die nicht ganz so bunt sind.

Zwei Wochen vor Weihnachten wird dann auch der Baumschmuck gebacken: Das sind bei und Lebkuchenmänner und Lebkuchenschaukelpferde. Sie werden mit Zuckerguss bemalt und kommen dann mit roten Samtbändern an den Weihnachtsbaum.

Adventskalender und Adventsbücher

Jeden Tag rückt das Weihnachtsfest ein Stückchen näher. Um zu zeigen, wie die Tage weniger werden, haben wir Adventskalender mit Beuteln, wo jeden Tag ein Beutelchen abgenommen wird. Und je mehr sich die Schnur an der Wand lichtet, desto näher rückt das große Fest. Die Adventsbeutelchen befülle ich in jedem Jahr selber. Jedes Jahr ein bisschen anders.

Neben den anderen Weihnachtsbüchern, haben wir in diesem Jahr ein Vorlesebuch, das für jeden Tag eine Geschichte bereit hält, quasi ein Adventskalender in Buchform.

Nikolaus und Knecht Ruprecht

Das Nikolausfest ist das letzte „große“ Ereignis vor dem Weihnachtsfest. Es werden die Schuhe geputzt, wir lesen die Geschichte vom heiligen Nikolaus und von Knecht Ruprecht und sagen das Gedicht „Knecht Ruprecht“ auf. Die Schuhe werden mit Keksen an die Wohnungstür gestellt und am Morgen wird erst einmal bestaunt, was dort geschehen ist. Tanne, Orangen, Nüsse, kleine Glitzersterne und natürlich auch Geschenke und Süßes finden sich an und neben den Schuhen.

Teilen, schenken, Geschenke basteln

Die Weihnachtsgeschenke für die Kinder bringt natürlich der Weihnachtsmann oder das Christkind – das darf man sich bei uns aussuchen. Aber wir Erwachsenen beschenken uns gegenseitig. Ich finde es auch schön, den Kindern das Teilen näher zu bringen. Deswegen sortieren wir wenn es kälter wird, Kleidung aus, die wir nicht mehr brauchen und bringen sie zur Stadtmission. Und auch für Freunde und Familie wird gebastelt und Gebasteltes verschenkt. Einfache Kleinigkeiten, um zu zeigen, dass man an den anderen denkt. Auch das bedeutet für mich, sich auf Weihnachten vorzubereiten.

3 x 24 – Die Adventskalender hängen

Adeventskalender

Es beginnt zu weihnachten. In dieser Woche wird das Lebkuchenhaus gebacken, der Adventskranz wird gebunden. Im Kindergarten findet das Adventsgärtlein statt. Und nun hängen auch die Adventskalender in unserer Küche. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal drei Kalender gemacht; im letzten Jahr war der Sohn noch zu klein. Was wohl in den Kinderbeutelchen zu finden ist?

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Tochterkalender mit 4 Jahren und 9 Monaten

Als wir zum ersten Mal gemeinsam Weihnachten feierten, war die Tochter 9 Monate alt. Da gab es noch keinen Kalender für sie. Im darauf folgenden Jahr sollte sie aber ebenso wie wir einen bekommen. Ich gab mir viel Mühe mit der Auswahl und packte liebevoll die Päckchen mit kleinen Hübschigkeiten. Schnell aber entdeckte sie, dass wie Erwachsenen Schokolade in unseren Beutelchen hatten und sie nicht. Deswegen mussten wir alsbald unseren Kalender mit ihr teilen. Im folgenden Jahr wünschte sie sich dann auf jeden Fall auch Schokolade für ihren Kalender. Und so erhält sie nun in jedem Jahr einen selbstgemachten Kalender mit Schokolade und ein paar ausgewählten Kleinigkeiten. In diesem Jahr hat sie sich einen Kalender mit Zahlen gewünscht, denn bislang hatte sie nur Stoffbeutel ohne Aufdruck und konnte jeden Tag davon frei wählen. Nun aber kennt sie schon viele Zahlen und ist begierig, sie zu lesen. Deswegen habe ich in diesem Jahr aus einfachen Papierbeuteln einen Kalender gebastelt: Auf jeden Beutel wurde eine Zahl aus Holz aufgeklebt. Die Tüten wurde gelocht und auf eine rote Samtschnur aufgezogen. Dazwischen kamen noch etwas Thymian und getrocknete Apfelscheiben. Und in den beutelchen sind kleine Schokoladentäfelchen – für jeden Tag eines und dazu gibt es Glitzermalstifte, Pferdetattoos, eine kleine Strickkatze zu Nikolaus, Haarspangen und Tinti.

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Sohnkalender mit 14 Monaten

Was die große Schwester macht, das wird mitgemacht. Und deswegen steht es außer Frage, dass auch der Sohn einen eigenen Kalender bekommt. Er erhält nun die Stoffbeutelchen ohne Zahlen und kann sich jeden Tag einen davon abpflücken. Und was für ihn darin ist? Eine Kiste Haba-Fantasiebausteine (glücklicherweise hat Haba bei Stiftung Warentest recht gut abgeschnitten im Holzspielzeugtest), die für jeden Tag 1-2 Bausteine hergibt und dazu an jedem Tag einen ungesüßten Kinderkeks. Zu Nikolaus gibt es wie bei der Tochter ein kleines Kätzchen.

Und der 3. Kalender ist für @leitmedium. Aber was da drin ist, verrate ich hier nicht. Nur so viel: Die Tochter hat es ausgesucht.

Und was gibt es bei Euch?

Sonntagssüß: Schnelle Babykekse ohne zugefügten Zucker

Ihr habt es ja gesehen: Unser Wochenende haben wir diesmal im Krankenhaus verbracht. Deswegen gab es am Sonntag auch kein selbstgemachtes Sonntagssüß. Heute haben wir dafür ein ganz schnelles, einfaches Sonntagssüß nachgeholt. Es geht ja langsam auf Weihnachten zu und das ist ganz klassische Kekszeit. Natürlich kann man dem Sohn nicht immer zuckersüße Weihnachtsplätzchen geben oder ihm das Knabbervergnügen ganz vorenthalten. Weiterlesen

Natur, Natur und einfach spielen lassen – Wie Kinder heute wachsen sollten

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Schon lange liegt das neue Buch von Herbert Renz-Polster und Gerald Hüther auf meinem Schreibtisch. Ich bin lange nicht dazu gekommen, es gründlich zu lesen, denn ich habe meine Tochter im Kindergarten eingewöhnt. Nach wirklich langer Suche (und nachdem wir sie aus einem schlechten Kindergarten hinaus genommen haben), haben wir einen wunderbaren Platz für sie gefunden. Einen Kindergarten, in dem täglich hinaus gegangen wird bei jedem Wetter, bei dem einmal in der Woche ein Waldbesuch ansteht und einmal wöchentlich der Bauernhof aufgesucht wird. Dort wird mit Pflanzen Stoff gefärbt, Kinder klettern auf Bäume und bauen sich kleine Hütten im Wald. Noch nie zuvor kam meine Tochter mit so vielen Schürfwunden oder blauen Flecken nach Hause. Aber sie ist auch sehr glücklich dort. Und das mitten in Berlin.

In meinem Umfeld höre ich oft, dass Familien aufs Land oder zumindest an den Stadtrand ziehen wollen, weil die Kinder in der Stadt keine Natur erleben könnten und die Kindheit hier so eingeschränkt sei. Und nun kommen wir zum Buch von Renz-Polster/Hüther. Stimmt nicht, sagen die nämlich. Es kommt nämlich nicht nur auf den Raum an, sondern eben auch auf unsere Einstellung, unsere innere Haltung zu dem, was uns wichtig ist und zu dem, was wir denken, dass unsere Kinder „lernen“ müssen. Im Frühförderwahn denken wir zu oft, dass Lernspiele, Apps und Wissensbücher den Kindern alles Wichtige vermitteln. Doch Kinder lernen nicht auf diese Weise. Sie lernen durch das Tun. Renz-Polster und Hüther beschreiben das so wunderbar mit dem folgenden Bild:

Bäume brauchen Wurzeln, das weiß jedes Kind. Und ein kleiner Baum kann umso besser wachsen und gedeihen, je kräftiger seine Wurzeln sind, mit denen er sich im Erdreich verankert und seine Nährstoffe aufnimmt. Nur wenn es einem kleinen Baum gelingt, tief reichende und weitverzweigte Wurzeln auszubilden, wird er später auch Wind und Wetter, ja sogar Stürme aushalten.

Auch Kinder brauchen feste Wurzeln. Offenbar wissen das nicht alle Eltern, auch nicht alle Erzieher oder gar alle Bildungspolitiker. Sie halten das, was man an jedem Baum sehen, messen und zählen kann, also die Äste oder die Blätter oder auch nur die Früchte, für wichtiger als die verborgenen Wurzeln.

Kinder können im freien Spiel in der Natur Grundkompetenzen erwerben, die die Basis für alles andere sind. Diese Grundkompetenzen wie Selbstwirksamkeit, Hingabe, Mitgefühl, Geduld und Verbundenheit sind nichts, was man ihnen in einem Lehrplan beibringen könnte. Sie lernen durch sich und dem Zusammensein mit anderen. Sie erproben, machen Fehler, korrigieren, lernen. Und sie lernen dort auch ein Gut kennen, das wir in unserer hektischen Zeit kaum noch vermitteln können: Langsamkeit.

Renz-Polster und Hüther gehen sehr anschaulich vor und zeigen sanft auf, was es ist, was Kinder wirklich benötigen. Dabei werden diese Bedürfnisse auch noch durch wissenschaftiche Fakten aus der Hirnforschung untermalt. Auf diese Weise entsteht ein neues Bild vom Kind. Ein realistisches Bild, dem wir uns wieder annähern sollten. Sie nehmen Eltern die Angst, Zeitfenster der Entwicklung zu verpassen und Kinder möglichst früh möglichst optimal zu fördern. Und sie machen auch klar: Ja, Kinder können sich im freien Spiel verletzen und es ist auch immer ein wenig gefährlich in der Natur. Aber nur ein wenig. Und Kinder lernen durch die Auseinandersetzung mit der Natur auch einen besseren Umgang mit ihr. Dabei wird nicht aus dem Blick gelassen, dass heute nunmal heute ist und es auch Fernseher und Computer gibt. Wie sie selber schreiben ist „Medienbashing“ zu einfach. Computer und Co. sind nicht per se schlecht. – Auch das lässt Eltern wieder aufatmen, denn hört man heute zur Genüge, wie schädlich der Einfluss der Medien sein soll. Auf die Dosis und die Art kommt es an.

Es geht also gar nicht so sehr nur um die Natur und darum, dass Kinder mit Stöckchen und Eicheln spielen sollten. Es geht darum, dass Kinder Kinder sein sollen. Dass sie im freien Spiel in der Natur Dinge erlernen, die wir ihnen nicht beibringen können, die sie aber benötigen. Um Mitgefühl und Einfühlungsvermögen zu entwickeln, gibt es keine Apps oder Computerspiele. Das ist etwas, was man nur im Zusammensein mit anderen lernen kann und in der Auseinandersetzung mit dem Leben. Gerade diese beiden Eigenschaften sind es jedoch, die nach und nach verloren gehen in unserer Welt, die so sehr auf den Einzelnen fokussiert. In der wir uns mit Ellenbogen nach vorn bewegen wollen – oder zumindest unsere Kinder dies tun sollen. Wir wollen ja schließlich nur ihr Bestes.

Doch wenn wir dies wirklich wollen, müssen wir unsere Einstellung überdenken. Wir als Eltern, aber auch alle Erzieher und Lehrer. Wir müssen hinterfragen, wohin wir mit unseren Lehrplänen eigentlich wollen und wie die Zukunft gestaltet werden soll. Es ist ein Umdenken notwenig in unserer Gesellschaft, wenn wir uns eine schöne und gesunde Zukunft für unsere Kinder wünschen. Ein Umdenken, das viele Ebenen anspricht und viele Menschen. Das Buch von Herbert Renz-Polster und Gerald Hüther kann ein erster Anstoß sein für Eltern. Und nach der Lektüre fühlt man sich geradezu verpflichtet, mehr in die Wege zu leiten.

Daher: Wer es noch nicht gelesen haben sollte, sollte es sich vom Nikolaus in den Schuh stecken lassen. Es gibt viele Dinge, über die man an langen Winterabenden nachdenken kann.

 

Ich kauf im Kiez – Folge 2: zu Hause einkaufen bei me&i

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Na gut. Ich gebe es zu: Von zu Hause was zu kaufen, ist nicht identisch mit im Kiez kaufen. In diesem Fall aber doch fast, weil nämlich nicht einfach per Klick gekauft wird, sondern das Geschäft zu einem nach Hause kommt.

Über Twitter habe ich zum ersten Mal von dem schwedischen Modelabel me&i erfahren. Im September wurden Berliner Bloggerinnen zum Kaffeeklatsch eingeladen mit Vorführung der Kollektion. Leider konnte ich nicht dort sein, denn Magen-Darm hatte uns alle erwischt. Im Oktober kam dann aber doch noch eine Möglichkeit, die kunterbunte Kindermode zu bewundern: Im Kinderwagenkino im Babylon wurde die aktuelle Kollektion vorgestellt. Mit vor Ort zwei me&i Beraterinnen, die mir alles Wissenswerte über die Produkte erzählten:

Me&i ist das schwedische Label von Helene Nyrell. Sie entwirft Baby- und Kindersachen, aber auch Damenbekleidung und Kosmetikartikel gehören zum Sortiment. Die Babysachen sind zu einem großen Teil aus Organic Cotton gefertigt und laut Firmenphilosophie wird besonderer Wert auf faire Produktion in europäischen Familienbetrieben gelegt. Das klingt schon einmal toll, aber der Vertriebsweg ist es, den ich besonders spannend finde: me&i gibt es nämlich nicht einfach in Läden zu kaufen, sondern die Sachen werden von Beraterinnen verkauft, die frei von zu Hause arbeiten und zu Familien nach Hause kommen. „Homepartys“ heißen die Veranstaltungen, bei denen man seine Freunde einlädt und dann Besuch von einer der me&i-Mitarbeiterinnen bekommt, die die aktuelle Kollektion vorstellt. Man kann das Material in Ruhe ansehen und befühlen, Fragen stellen und in Ruhe anprobieren. Eine tolle Sache für alle, die – wie ich – einkaufen mit Kindern in Einkaufszentren unangenehm finden und denen sich beim Gedanken an Anproben in engen Ankleidekabinen die Nackenhaare aufstellen.

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Und das Befühlen und Ansehen hat mich überzeugt. Die schönen Retro-Looks der aktuellen Kollektion haben mir sehr gefallen. Aber ob die Sachen auch halten, was sie auf den ersten Blick versprechen? me&i hat mir meine beiden Favoriten zum Testen angeboten: Einen Body mit süßem Auto-Aufdruck im Retro-Look und eine kuschelige Hose mit kleinem Häschen. Beides habe ich mehrfach gewaschen nach Gebrauch durch den Sohn. Und mein Fazit: auf jeden Fall empfehlenswert. Am Body (Organic Cotton) gefallen mir besonders die umschlagbaren Ärmel: Die Ärmel sind doppelt genäht und so lange der Arm noch ein wenig zu lang ist, kann man ihn umkrempeln und es sieht trotzdem sehr schön aus mit dem Aufdruck. Also ein mitwachsendes Kleidungsstück, was ja immer praktisch ist. Die niedliche Hose hat innen ein verstellbares Gummiband, so dass sie auch den schlankeren Kindern wie dem Sohn gut angepasst werden kann. Beides hat den Wäschetest und den Alltagsstrapazentest gut überstanden und wird uns wohl noch eine Weile begleiten.

Deswegen: Wer nicht einkaufen gehen möchte, kann auch gut von zu Hause an tolle Kinderkleidung kommen. Let’s party!

 

Hebammen im Koalitionspapier dank Jens Spahn?

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Diess Bild ging in den letzten Tagen durch das Internet, geteilt von Anke Bastrop, die auch die Hebammenpetition auf Change.org ins Leben gerufen hat. Jens Spahn, Bundestagsabgeordneter der CDU, und Karl Lauterbach von der SPD haben die Gespräche der Gesundheitspolitiker über die Leitlinien der neuen Regierung in Hinblick auf Gesundheit und Pflege geleitet. Zunächst hieß es:

Die Sicherung des Hebammenwesens steht NICHT im Koalitionsvertrag. In der ersten Fassung war noch vorgesehen, etwas für die Hebammen zu tun. Dann wurde die Zukunft der Geburtshilfe einfach rausgestrichen.

Die Situation der Hebammen wurde für die Koalitionsverhandlungen nicht berücksichtigt. Es erhob sich eine Welle des Protestes. Zahlreiche BlogerInnen schrieben Artikel, Facebook und Twitter liefen heiß.

Jens Spahn selbst twittert dazu:

 

Das ist schon ein interessantes Statement. Dies insbesondere in Verbindung mit seinem jüngst veröffentlichten Blogartikel „Gut, gut erreichbar und sicher – das Krankenhaus der Zukunft“, in dem heißt es beispielsweise:

Die Qualitätsberichte werden künftig auch erstmalig Einfluss auf die Bezahlung der Kliniken haben. Kurz gesagt: Wer bei bestimmten Leistungen gute Qualität liefert, soll mehr bekommen als jemand, der unterdurchschnittlich arbeitet. Das ist ein verantwortlicher Umgang mit den Geldern der Patienten und motiviert, sich und seine Leistung ständig zu hinterfragen und zu verbessern.

oder auch:

Vielerorts scheitert die Umstrukturierung am Widerstand vor Ort. Wenn ein Krankenhaus geschlossen oder anderweitig genutzt werden soll, geht ein großer Aufschrei durchs Land. Dabei wird in Regionen, in denen Häuser zusammengelegt und Kompetenzzentren geschaffen werden Erfolgsgeschichte geschrieben. Wir wollen den Abbau von Überkapazitäten, die Konzentration von Krankenhausstandorten und die Umwandlung von Krankenhäusern in lokale Versorgungseinrichtungen wie MVZs, Gesundheits- oder Pflegezentren mit einem Investitionsfonds in Höhe von 500 Millionen Euro unterstützen. Wir sind der festen Überzeugung, dass am Ende dieses Prozesses ein besseres Angebot für die Patientinnen und Patienten stehen wird.

Da sieht man dann schon, aus welcher Richtung der Wind weht und wie wohl die Einstellung zur außerklinischen Geburtshilfe aussehen mag. Ein Investitionsfonds in Höhe von 500 Millionen Euro für Krankenhäuser und deren Umwandlung.

Nun heißt es von ihm:

 

Doch in welcher  Weise wird hier eine Erwähnung stattfinden? Und wird es wirklich eine Bewegung in die richtige Richtung sein, wenn sein Anliegen doch eher in Hinblick auf die Krankenhäuser geht? Können wir wirklich beruhigt sein?