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Gutes Spielzeug, schlechtes Spielzeug – Gedanken zur Spielzeugauswahl für Familien

Weihnachten steht vor der Tür, die Kinder schreiben Wunschzettel an den Weihnachtsmann oder das Christkind, die Familie fragt nach Geschenkideen und auch wir Eltern sind langsam auf der Suche nach den passenden Geschenken für die Kinder, für Freunde, für die Familie. Die Wünsche der Kinder sind in diesem Jahr recht unterschiedlich: Der Sohn hat nur drei Wünsche auf seiner Wunschliste zu stehen und diese auch schon lange formuliert, die Tochter ändert noch wöchentlich ihre sehr lange Liste an Dingen. Es ist nicht nur, dass wir als Eltern nicht all die Dinge kaufen können, die darauf stehen, sondern dass wir viele Sachen auch einfach nicht kaufen wollen.

Das Abwägen

Eltern und Kinder haben unterschiedliche Vorstellungen: Davon wie Tage ablaufen, wie Ereignisse stattfinden und oft auch davon, was als schön und gut betrachtete wird und was eben nicht. Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, wägen unsere Wünsche gegen die der Kinder auf und denken uns Kompromisse aus, geben nach oder sind auch mal unnachgiebig. Oft gibt es im Leben mit Kindern keine Pauschallösungen: Es geht nicht immer nur nach der Meinung der Eltern und ebenso wenig immer nur nach der des Kindes und immer lässt sich auch nicht ein Kompromiss finden. Über den Tag verteilt müssen wir ausgewogen die Bedürfnisse aller berücksichtigen. Auch in Bezug auf die Spielsachen und Geschenke nehme ich dieses Abwägen immer wieder wahr: Das Kind wünscht sich ein lautes, blickendes Spielzeug. Als Elternteil wünsche ich mir kein lautes, blickendes Ding, das mich tagtäglich Nerven kostet. Schenke ich es dennoch meinem Kind, weil es sich dieses Teil so sehr wünscht? Wer gibt nach, wer springt über seinen Schatten?

 

Einerseits finde ich Wunschzettel furchtbar: Eine Auflistung von Konsumwünschen, von denen wir Eltern und Familie uns etwas aussuchen sollen. Auf der anderen Seite ist es ein hilfreiches Mittel wenn ich den Kindern von Anfang an sage, dass nicht alle diese Dinge Weihnachten unter dem Baum liegen werden. Es ist ein Mittel, um Kompromisse zu finden: Das laute Blinkding kommt für mich nicht in Frage, das ferngesteuerte Plastikteil mag ich zwar nicht, dem kann ich aber eher zustimmen als dem Krachmacher. Eine Liste hilft mir, abzuwägen, über mich nachzudenken und meine Wünsche in Relation zu setzen zu denen meiner Kinder.

Der elterliche Anspruch

Bei der Auswahl von Spielzeug geht es also nicht nur darum, ob sich das Kind etwas wünscht. Es geht auch um die Frage, ob dieses Spielzeug wirklich familientauglich ist oder dazu führt, dass einzelne oder mehrere Familienmitglieder davon genervt sein könnten. Doch es geht auch noch um mehr: Um die Einstellung und Werte, die wir mit diesem Spielzeug vermitteln. Es geht um ästhetische Aspekte, die wir mit diesem Spielzeug in die Familie mitbringen und um Geschmacksbildung: Das, womit wir das Kind umgeben, prägt seinen Geschmack. Die Musik die es hört ebenso wie die Farben, die wir an der Wand anbringen, die Materialien, aus denen Möbel und Spielwaren sind. Mit der Wahl eines Spielzeuges wählen wir eben nicht nur aus womit das Kind am Nachmittag spielt, sondern wir beeinflussen es über die Zeit hinweg in seiner Wahrnehmung, seinem Empfinden und auch seinem Spiel.

Gutes Spielzeug – schlechtes Spielzeug

Spielzeug beeinflusst unsere Kinder auf vielfältige Weise, mehr als uns manchmal bewusst ist. Und in dem Moment, in dem es benutzt wird, ist es nicht nur ein Zeitvertreib. Es beeinflusst das Spiel, den Umgang mit dem Gegenstand und die Phantasie in großem Maße: Manche Spielsachen sind so gefertigt, dass mit ihnen nur noch bestimmte Handlungen möglich sind. Sie schränken das Spiel ein, geben durch ihre Gestaltung die Nutzung vor und erlauben nur wenig Phantasie und kreativen Umgang. Je mehr ausgestaltet und detailgetreuer ein Spielzeug ist, desto weniger Raum lässt es oft für die Gedanken des Kindes, für andere Handlungsmuster. Ein Kaufmannsladen beispielsweise, in dem alle Obst- und Gemüsesorten vorhanden sind, in dem sich kleine Pappschächtelchen befinden mit Aufdrucken genau jener Marken, die wir auch selber in der Küche zu stehen haben, ist schön anzusehen, bietet aber wenig Raum für einen kreativen und phantasievollen Umgang. Kastanien im Kaufmannsladen hingegen können Äpfel sein, Kartoffeln oder kleine Brötchen. Ein solcher Kaufmannsladen ist oft nicht nur preiswerter, sondern bietet auch viel mehr Anregungen, um sich in das Spiel zu vertiefen. Weniger anzubieten und dem Kind weniger Details zu geben, kann manchmal mehr beflügeln.

Wenn wir uns also die Frage stellen, ob ein Spielzeug ein gutes Spielzeug ist, sollten wir uns zunächst fragen,ob es wirklich in unsere Familie passt. Dann sollten wir es ansehen und uns fragen, welche Werte und Einstellungen wir damit unserem Kind vermitteln, welchen Geschmack wir bedienen. Und dann können wir betrachten, was wirklich mit diesem Spielzeug gemacht werden kann: Ist eine Vielfalt an Handlungen damit möglich oder ist es nur ein einschränkender Gegenstand? Nehmen wir das Spielzeug wirklich in die Hand, spüren seine Beschaffenheit, riechen wir daran, überlegen wir, was man alles damit tun könnte – oder auch was nicht. Beim Schenken von Spielsachen geht es nicht nur darum, dem Kind irgendeine weitere Sache anzubieten zu der großen Sammlung an Dingen, die es vielleicht schon hat. Es geht darum, einem Menschen eine Freude zu machen, die sein ganzes Leben und Denken beeinflussen kann.

Was sind Eure besten Kindergeschenkideen für wirklich gutes Spielzeug?
Eure

Susanne_clear Kopie

 

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Es weihnachtet, es weihnachtet – Was bei uns unter dem Weihnachtsbaum liegen wird

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Nachdem die Tochter nach dem unschönen Treffen mit dem Weihnachtsmann festgelegt hat, dass sie doch lieber Besuch vom Christkind haben möchte, ist nun natürlich die große Frage, was unter dem Baum liegen wird. Ob es das sein wird,  was sie sich per Brief an den Weihnachtsmann gewünscht hat?

Ich weiß ja schon, was das Christkind bringen wird. In diesem Jahr stehen die Weihnachtsgeschenke unter dem Motto: Ich kauf im Kiez/regionale Handarbeiten. Deswegen wird hier in diesem Jahr nichts bei Amazon und Co. bestellt, sondern alles per Hand ausgewählt in kleinen Läden oder Handgemachtes über Dawanda bestellt. Und was das für die Geschenke bedeutet, erfahrt ihr nun:

Die Tochter hat sich zu Weihnachten einen Bauernhof gewünscht, denn ihr liebster Ort ist der Pony-/Bauernhof, auf dem wir immer unsere Ferien verbringen. Bestellt haben wir für sie deswegen einen Bauernhof und einen Stall bei „Die Holzfarm„. Bestückt wird dieser dann noch mit Schleich-Tieren, die sie sich ebenfalls gewünscht hat und die ich in den kleinen Spielzeugläden bei uns im Kiez kaufe.

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Der Sohn hat ja noch keinen eigenen Wunschzettel geschrieben, ist aber immer sehr hinter der Lieblingspuppe der Tochter her. Und weil diese Puppe so zauberhaft und langlebig ist, habe ich die wunderbare Maja Hommel von moyoh angeschrieben, ob sie nicht eine Puppe für den Sohn anfertigen kann: Ein Junge soll es sein mit roten Haaren. Sogar die Kleidung konnte ich mir aussuchen. Die Puppen werden aus hochwertigen Naturmaterialien angefertigt und sind einfach ganz wunderbar schön. Die Puppe der Tochter ist nun schon bald 4 Jahre alt und noch immer ein Herzstück – wenn auch mittlerweile etwas angegraut im Gesicht und an den Beinen. Und wie er so in seiner Kiste liegt und auf den großen Abend wartet, an dem er in die kleinen Arme des Sohns geschlossen wird, bin ich mir sicher, dass es eine mindestens ebenso große Liebe wird wie bei der Tochter und ihrer Lieblingspuppe. Für die Lieblingspuppe der Tochter gibt es übrigens noch ein neues Kleidchen dazu, damit sie neben dem neuen Puppensohn auch wieder frisch und munter aussehen kann.

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Und auch bei allen anderen Geschenken halte ich mich an mein diesjähriges Weihnachtsmotto. Viele zauberhafte Dinge gibt es vom Basar oder dem Weihnachtsmarkt. Handgemachte Dinge mit viel Herz. Und für die Herzfreundinnen gibt es auch die ein oder andere Kleinigkeit, auch versehen mit selbstgemachten Dingen wie den Rosenperlen.

Spielideen für Drinnen -Teil 1: Murmel-Domino

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Nun also ist schon der Dezember da. Momentan ist das Wetter größtenteils noch ganz wunderbar, so dass Spaziergänge und Aufenthalte im Freien gut angezogen noch problemlos machbar sind. Und natürlich gilt auch generell: Auch im Winter sollten Babys und Kleinkinder mindestens eine Stunde am Tag draußen an der frischen Luft bei „Sonnenschein“ sein. Doch eine Stunde ist nur eine Stunde von vielen, die an Wintertagen gefüllt sein wollen. Und manchmal ist es auch für die härtesten Outdoor-Familien zu kalt, zu regnerisch, zu stürmisch. Erst kürzlich hat mich deswegen eine Leserin gefragt, ob ich nicht eine kleine Reihe mit Spielideen für Drinnen machen könnte. Nun nun: Bitte, hier ist Teil 1 meiner Lieblingsspiele für Drinnen: Die Domino-Murmelbahn!

Domino kennt jeder aus der Kindheit – und später aus dem Fernsehen. Domino ist ein ganz großartiges Spiel für Kinder ab etwa 3 Jahren, wenn zuerst gemeinsam mit den Eltern noch Dominolandschaften aufgebaut werden und nach und nach dann auch die ersten eigenen Dominolandschaften entstehen. Mit der Tochter habe ich auch vorher schon Domino gespielt, aber schon lange hatte ich die HABA-Dominobahn im Auge, die nicht nur aus „einfachen“ Dominosteinen besteht, sondern auch noch eine Murmelbahn dabei hat, so dass man noch vielfältigere und tollere Gebilde bauen kann. Glücklicherweise hat HABA auch im jüngsten Warentest Holzspielzeug nicht schlecht abgeschnitten, so dass die Murmelbahn weiter auf meiner Spielzeug-Wunschliste blieb. Und genau diese gewünschte Domino-Murmelbahn habe ich von Tausendkind kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen zum Ausprobieren.

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Ich muss sagen: Sie hält, was sie verspricht! Mit der 4jährigen Tochter lassen sich zusammen tolle Murmel-Domino-Gebilde aufbauen und es regt nicht nur die Feinmotorik und schult die Konzentration, sondern durch die Vielfältigkeit ist hier absolut Kreativität gefragt. Mit oder ohne Murmeln? Mit Stangen, die gleich mehrere Steinbahnen umstoßen oder ganz klassisch? Und wenn mal nicht alles umfallen soll, dann werden die Steine einfach zum Häuserbauen verwendet. Aber Achtung: Wenn der kleine Bruder vorbei kommt, ist die ganze Murmel-Domino-Anlage in Gefahr! Ganze Nachmittag lassen sich mit immer neuen Bahnen verbringen. Und mal werden drum herum noch die Ostheimer-Tiere aufgebaut, weil es auf einmal  ein Tierpark ist und mal ist die Dominostrecke eine Autobahn und die Spielzeugautos fahren außen herum.

Wer also nach einer tollen Spielidee für graue Tage sucht, liegt mit der HABA-Dominobahn genau richtig. Immer wieder lassen sich lange Nachmittage damit problemlos füllen. Eines unseren neuen absoluten Lieblingsspiele für Drinnen!

3 x 24 – Die Adventskalender hängen

Adeventskalender

Es beginnt zu weihnachten. In dieser Woche wird das Lebkuchenhaus gebacken, der Adventskranz wird gebunden. Im Kindergarten findet das Adventsgärtlein statt. Und nun hängen auch die Adventskalender in unserer Küche. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal drei Kalender gemacht; im letzten Jahr war der Sohn noch zu klein. Was wohl in den Kinderbeutelchen zu finden ist?

Tochter_Adventskalender

Tochterkalender mit 4 Jahren und 9 Monaten

Als wir zum ersten Mal gemeinsam Weihnachten feierten, war die Tochter 9 Monate alt. Da gab es noch keinen Kalender für sie. Im darauf folgenden Jahr sollte sie aber ebenso wie wir einen bekommen. Ich gab mir viel Mühe mit der Auswahl und packte liebevoll die Päckchen mit kleinen Hübschigkeiten. Schnell aber entdeckte sie, dass wie Erwachsenen Schokolade in unseren Beutelchen hatten und sie nicht. Deswegen mussten wir alsbald unseren Kalender mit ihr teilen. Im folgenden Jahr wünschte sie sich dann auf jeden Fall auch Schokolade für ihren Kalender. Und so erhält sie nun in jedem Jahr einen selbstgemachten Kalender mit Schokolade und ein paar ausgewählten Kleinigkeiten. In diesem Jahr hat sie sich einen Kalender mit Zahlen gewünscht, denn bislang hatte sie nur Stoffbeutel ohne Aufdruck und konnte jeden Tag davon frei wählen. Nun aber kennt sie schon viele Zahlen und ist begierig, sie zu lesen. Deswegen habe ich in diesem Jahr aus einfachen Papierbeuteln einen Kalender gebastelt: Auf jeden Beutel wurde eine Zahl aus Holz aufgeklebt. Die Tüten wurde gelocht und auf eine rote Samtschnur aufgezogen. Dazwischen kamen noch etwas Thymian und getrocknete Apfelscheiben. Und in den beutelchen sind kleine Schokoladentäfelchen – für jeden Tag eines und dazu gibt es Glitzermalstifte, Pferdetattoos, eine kleine Strickkatze zu Nikolaus, Haarspangen und Tinti.

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Sohnkalender mit 14 Monaten

Was die große Schwester macht, das wird mitgemacht. Und deswegen steht es außer Frage, dass auch der Sohn einen eigenen Kalender bekommt. Er erhält nun die Stoffbeutelchen ohne Zahlen und kann sich jeden Tag einen davon abpflücken. Und was für ihn darin ist? Eine Kiste Haba-Fantasiebausteine (glücklicherweise hat Haba bei Stiftung Warentest recht gut abgeschnitten im Holzspielzeugtest), die für jeden Tag 1-2 Bausteine hergibt und dazu an jedem Tag einen ungesüßten Kinderkeks. Zu Nikolaus gibt es wie bei der Tochter ein kleines Kätzchen.

Und der 3. Kalender ist für @leitmedium. Aber was da drin ist, verrate ich hier nicht. Nur so viel: Die Tochter hat es ausgesucht.

Und was gibt es bei Euch?

Weihnachtsgebastel: Rosenperlen

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Langsam wird es Zeit, an Weihnachten zu denken. Bald schon werde ich anfangen, die Weihnachtskalender zu basteln. In diesem Jahr werden es drei Kalender sein: für die Tochter, den Sohn und den Mann. Aber nicht nur die Kalender wollen befüllt werden, auch Geschenke müssen nun langsam erdacht und gefertigt werden. Angefertigt, nicht gekauft? Sowohl als auch. Ich kaufe gerne ausgewählte Dinge für Familie und Freude, aber ich mache auch gerne Kleinigkeiten selbst. Einfach, weil so viel Herz mit darin steckt. Weil man dabei an den anderen Menschen denkt, für den dieses Geschenk sein wird. Manchmal ist es fast meditativ, ein Geschenk selbst zu machen. Zum Beispiel das Basteln von Rosenperlen.

Auf die Idee zu den Rosenperlen kam ich durch eine Erzieherin im Kindergarten der Tochter. Sie hatte ein wunderschönes Armband und erzählte, dass sie die Perlen aus Rosenblüten selbst gemacht hätte. Das sei ein langwieriger, aber einfacher Prozess. Und das ist es tatsächlich:

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Man nimmt frische oder getrocknete Rosenblüten und gibt sie mit Wasser in einen Kochtopf.

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So viel Wasser, dass die Blüten gut bedeckt sind. Dann beginnt das köcheln: Die Rosenblüten sollten nicht zu heiß gekocht werden, weil dann der Duft verloren geht. Also langsam erhitzen und immer wieder umrühren. Es soll ein leimartiger Brei werden. Getrocknete Blüten werden nicht so gut breiig. Eventuell mit Pürrierstab zerkleinern.

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Hat der Brei die richtige Konsistenz, wird er in ein Leinentuch gegossen und ausgepresst, so dass eine Knetmasse entsteht.

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Zur besseren Haltbarkeit kann man noch einen Löffel Gummi arabicum zugeben. Dann wird die Masse zu einer Rolle geformt, von der dann kleine Stücke abgetrennt werden, die zu Perlen gerollt werden.

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Die Perlen schrumpfen beim Trocknen noch stark, daher erst einmal größer formen als gewünscht. Kugeln anschließend auf Zahnstocher pieksen (für die Fädellöcher).

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Die Perlen müssen täglich auf den Zahnstochern gedreht werden bis die Perlen durchgetrocknet sind.

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Am Besten in einem Glas mit Verschluss lagern, damit der Duft erhalten bleibt.

 

Geburtstagstisch zum 1. Geburtstag – Geschenkideen für das erste große Fest

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Der Sohn hatte nun seinen ersten Geburtstag. In Sachen Spielzeug sind wir durch die Tochter wirklich gut ausgestattet. Es gibt Naturholz-Bausteine, eine kleine Puppenküche, einen Kaufmannsladen mit verschiedenen Gemüse- und Obstsorten, eine Hochebene und natürlich jede Menge Bücher… Was also soll man nun einem zweiten Kind schenken, das ja in einer Umgebung wohnt, in der es schon allerhand Spielmöglichkeiten hat?

Zunächst einmal: Es ist wichtig, dass auch jedes Kind eigene Spielsachen hat. Teilen ist gut und ein Wert, den wir unseren Kindern unbedingt mitgeben möchten. Doch Teilen ist auch etwas, was Kinder erst einmal nicht gut können und es ganz am Anfang auch nicht brauchen. Denn gerade wenn sie damit beschäftigt sind heraus zu finden, wer sie sind und dass sie eigenständige Wesen sind, brauchen sie auch Dinge, die nur ihnen gehören, die eben auch ein Teil von ihnen sind. Die Tochter hat deswegen all die Dinge, die sie nicht teilen möchte, auf ihrer Hochebene verstaut.

Wenn ich aus den Jahren mit meiner Tochter eines gelernt habe, dann das, dass es wichtig ist, wirklich aus der Perspektive des Kindes zu schenken. Natürlich gibt es eine Menge an Dingen, die hübsch sind, die wir für pädagogisch wertvoll halten oder die wir uns als Kinder wirklich gewünscht haben und nun endlich kaufen können. Doch das hat keinen Sinn, denn im schlimmsten Fall wird es dann nur in der Ecke herum liegen und nicht bespielt werden. Deswegen lohnt es sich, in den Wochen vor dem Geburtstag genau hin zu sehen: Was interessiert mein Kind wirklich? Spielt es viel Rollenspiel? Dann ist vielleicht eine Puppe schön oder ein Töpfchen und ein Löffel. Schaut sich das Kind gerne und ausgiebig Bücher mit an? Oder hat es gerade angefangen viel zu bauen? Ist es eher ein Bewegungsfan und kann zum ersten Geburtstag schon laufen? Vielleicht ist es ja auch von all den Dingen ein bisschen was? Dann kann man die einzelnen Bereiche gut unter den Geburtstagsgästen aufteilen: Jemand schenkt ein Buch, ein anderer ein paar Bausteine,… Absprachen sind gerade in Sachen Geschenken gut und wichtig, damit niemand enttäuscht ist und auch der pädagogische Anspruch der Eltern beibehalten werden kann, auch wenn vielleicht Oma und Opa lieber ein lautes, blinkendes Plastikauto kaufen würden, während die Eltern eher ein kleines Holzauto wünschen. Also: Absprechen und Kompromisse finden, so dass sich die Schenkenden noch wieder finden im Geschenk, aber es eine Freude für alle Beteiligten ist.

So jedenfalls haben wir es aufgeteilt. Denn der Sohn kann nun seit 1,5 Monaten laufen und hat auf dem Kinderbauernhof schon zum ersten Mal ein Rutschauto ausprobiert. Sowas würde also gut passen, dachten wir uns. In einem Second-Hand-Laden fand ich eine tolle Holzente zum Rutschen für zu Hause. Auch das Aufeinandertürmen von Dingen hat angefangen spannend zu sein. Bausteine werden gerne gegeneinander gehauen, aber es werden auch erste Versuche unternommen, sie aufeinander zu stellen. Die Naturholz-Bausteine, die wir haben, sind sehr schön, aber durch die krummen Ecken schwer, aufeinander zu stapeln. Deswegen habe ich Bausteine mit Sandfüllung als Alternative ausgesucht. Eine kleine Badeente für ihn und eine für die Schwester gab es für die gemeinsamen Baderituale.

Der Sohn liebt Hunde und jedem Hund wird lange hinter geschaut und sofort „Wau-wau“ gerufen, wenn einer in der Nähe ist. Von Oma und Opa gab es deswegen einen Hund von Kallisto. Und weil auch die ersten Bücher – noch nicht sehr ausdauernd, aber interessiert – angeschaut werden, hat die andere Oma dem Sohn ein Buch über Formen geschenkt, das auch gerne die große Schwester mit ansieht und anfühlt.

Bei der Tochter sah die Geschenkauswahl zum ersten Geburtstag ganz anders aus. Sie bekam damals ihre Lieblingspuppe. Dazu gab es Haba-Gemüse und Obst für das Rollenspiel und ein paar Töpfe und Pfannen. Jedes Kind ist eben anders.

Und wie sah der Geburtstag für Euer Kind aus? Oder habt Ihr schon Ideen, wie er aussehen wird zum ersten Geburtstag?

Lieblingsgeschenke für die Großeltern

Langsam werden die Bäume kahl. Der Winter steht schon vor der Tür und damit auch Weihnachten. Und wer Kinder hat, weiß, dass Weihnachten schon lange, lange vor Dezember vorbereitet werden will. Nicht nur Kekse, die gebacken werden wollen, auch Adventskalender müssen gebastelt werden, Besuchspläne erstellt für die Feiertage und von Anfang an müssen Rivalitäten zwischen den Leuten, die am ersten Weihnachtsfeiertag und denen, die „erst“ am zweiten Weihnachtsfeiertag besucht werden, umschifft werden. Und dann ist da noch die Planung der Geschenke… Ich verschenke gern Gebasteltes mit den Kindern. Einfach, weil es Spaß macht und die Kinder einbezogen werden. Dabei kommt es mir nicht darauf an, wie das Ergebnis am Ende aussieht. Doch mein Vater brachte mir seinen Blick auf die Dinge kürzlich nahe: „Da bist Du jetzt ausgezogen und gerade bekommen wir keine selbstgebastelten Staubfänger mehr von Dir, da kommst Du mit Deinen Kindern an und wieder ist die Bude voll damit.“ Berliner Schnauze – ich weiß, dass er es nett meint. Damit die Staubfänger in diesem Jahr aber nicht zu staubig sind, kommt hier die Sammlung unserer Lieblingsgeschenke für die Großeltern – mit und ohne selbstgebastelt:

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Der Klassiker – Abdrücke oder Abformungen

Salzteig ist so ziemlich der Klassiker der Selbstmachgeschenke und trotzdem freuen sich die Großeltern immer wieder über die niedlichen kleinen Fußabdrücke, die sie sich an die Wand hängen können. Salzteig ist ganz einfach hergestellt: 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz, 1 Tasse Wasser, etwas Öl zusammeschütten und über Nacht im Kühlschrank abgedeckt ruhen lassen (das ergibt einen schöneren Teig mit besseren Abdrücken, als wenn man ihn gleich nutzt). Gewünschte Form mit den Händen herstellen oder den Salzteig in einen kleinen Holzrahmen drücken. Etwas Mehl auf die Oberfläche geben und Fuß hinein drücken. Hände machen sich meist erst später gut, weil kleine Babys immer in den Teig hinein greifen.

Die neue Form des Klassikers ist wohl die Abformung. Dazu rührt man eine Gummipaste an und hält dann Hand oder Fuß in dieses Gummi, lässt es hart werden (das geht schnell), zieht dann Hand/Fuß wieder hinaus und gießt die Form mit Gips aus. Das Ergebnis kann dann noch bemalt oder angesprüht werden und sieht erstaunlich echt aus.
Auf manchen Seiten von Anbietern von Körperabformungen habe ich gesehen, dass auch Abformungen von Babypopos angeboten werden. Davon halte ich überhaupt nichts! Ich finde, dass es wirklich viel zu sehr die Intimsphäre und die Würde eines kleinen Menschen verletzt, wenn sein Po mit Gummipaste bepinselt wird, um daraus eine Maske zu machen. Und wer sich einen Kinderhintern an die Wand hängt, den würde ich auch nicht in meinem Bekanntenkreis haben wollen. Also bitte, liebe Eltern: Finger weg von solchen Dingen!

 

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Das Moderne – Fotoalbum/Fotobuch

Schönes Geschenk, denn eigentlich ist es gar nicht richtig selbst gebastelt. Und wem sogar das Einkleben und Zusammensetzen der Fotos noch zu viel ist, der kann sich ja auch gleich ein Fotobuch bestellen. Geht ganz einfach! Bei Pixum habe ich es getestet: Software runter laden, Fotos auswählen und schwupp macht die Software daraus ein kleines Heftchen. Kann man selber noch etwas bearbeiten, zum Beispiel Text oder andere Bilder einfügen und schon hat man ein tolles Geschenk für Oma und Opa, über das sie sich wirklich freuen. Jedenfalls bei uns.

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Das Besondere – Erinnerungsschmuckstücke

Vielleicht darf es ja auch mal ein besonderes Schmuckstück sein? Ein Medaillon für Oma mit einem Foto von den Enkelkindern? Oder viel dezenter, aber wirklich schön: Ein Armband mit den eingeprägten Enkelkindernamen. Mein eigenes Exemplar habe ich mir bei Glück & Seligkeit bei Dawanda bestellt.

 

Das Do-It-Yourself-Kit

Die Großeltern wollen also keine „Staubfänger“ geschenkt bekommen? Bitte. Dann schenkt ihnen doch einfach ein Bastelset für Dinge, die sie selber mit den Enkelkindern machen können: Perlen auffädeln mit den größeren Enkelkindern oder auch ein Schnitzset. Oder eine Schüssel, Mehl, Salz und Öl für den eigenen Salzteig?

 

Und welches Großelterngeschenk könnt Ihr empfehlen?