Kategorie: Allgemein

Von #aufschrei und #schauhin in Kinderbüchern

Dr.Dolittle

Es gibt Bücher, die ich nicht kaufe, wenn ich sie im Bücherladen sehe. Conny ist so ein Beispiel. Mein Mann hat darüber einmal ausführlich geschrieben. Und dann gibt es Bücher, die sogar dieses flaue Gefühl im Magen noch übertreffen und auf der Liste der nicht-vorlesbaren Bücher landen. Dabei meine ich gar nicht mal die Bücher, von denen eigentlich heute klar sein sollte, dass sie eben keine Kinderbücher sind wie „Struwwelpeter“ oder „Max und Moritz“. Ich meine Bücher, die oft auch etwas subtiler Dinge vermitteln, die Kinder nicht vermittelt bekommen sollten. In meiner Vorlesegeschichte als Mutter bin ich dabei bisher auf diese Bücher gestoßen, die ich mit #aufschrei und/oder #schauhin markieren würde:

Hugh Lofting „Doktor Dolittle und seine Tiere“, erstmals 1920 erschienen, derzeit in der 6. Auflage (2011) im Dressler Verlag, worin es u.a. heißt:

Aber Du musst diesen Neger weiß machen. Denk dir was aus, denk gründlich nach. Du hst doch noch viel Medizin in deiner Tasche. Er tut alles für dich, wenn Du seine Farbe änderst. […]

An diesem Abend kam Bumpo heimlich zum Doktor ins Gefängnis und sagte: „Weißer Mann, ich bin ein unglücklicher Prinz. Vor Jahren bin ich auf die Suche nach Dornröschen gegangen, von der ich in einem Buch gelesen hatte. Als ich viele Tage durch die Welt gereist war, habe ich sie endlich gefunden und sehr sanft geküsst, um sie aufzuwecken – wie man es nach dem Buch tun soll. Si eist tatsächlich aufgewacht. Aber als sie mein gesicht gesehen hat, da schrie sie: ‚Ach, der ist ja schwarz!‘ Und sie ist weggerannt und wollte mich nicht heiraten, sondern hat sich irgendwo anders wieder schlafen gelegt. […] Wenn Du mich weiß machst, damit ich zu Dornröschen zurückkehren kann, sollst du die Hälfte meines Königsreiches erhalten und außerdem alles, was du dir wünschst.

Im Nachwort führt Elke Heidenreich zu dieser Stelle auf:

Später im Buch begegnen wir noch dem schwarzen Prinzen Bumpo, der unbedingt weiß werden will, und warum? Weil er Dornröschen wachgeküsst hat, und die dumme Gans hat erschrocken aufgeschrien, als sie sein schwarzes Gesicht sah. Rassistisch? Ja, vielleicht allenfalls dem dämlichen Dornröschen gegenüber, aber als der Doktor eine Salbe anrührt, die sich Prinz Bumpo aufs Gesicht schmiert und von der er tatsächlich hellhäutig wird, sagt Dolittle betrübt: ‚Ich finde, früher hat er besser ausgesehen.‘

Eine komisch-kindliche Darstellung von Schwarz und Weiß kann ich nicht als rassendiskriminierend empfinden.

Also ich schon. Und deswegen haben wir das Buch nicht vorgelesen. In Pipi Langstrumpf (Oetinger Verlag) hingegen wurden alle rassischsten Bezeichnungen entfernt und angepasst, so dass dort heute von „Südseekönig“ und Taka-Tuka-Sprache gesprochen wird. Schade, dass das im Dressler Verlag anscheinend anders gesehen wird.

Weitaus jüngeren Datum sind „Die schönsten Kindermärchen“ von Sophie Reinheimer (1985), indem ich u.a. diese #aufschrei-Stelle fand:

„Er hat recht“, dachte der Sonnenstrahl, „Hochzeit machen ist wunderschön, das allerschönste! Ich werde jetzt auch Hochzeit machen, ich werde mir jetzt auch eine Frau suchen. […]

An demselben Strauche, auf einem grünen Blatte, sah er eine blinkende Tautropfenperle liegen. Die gefiel ihm gleich sehr gut. Als er sie näher betrachtete, funkelte sie in allen Regenbogenfarben – rot, grün, gelb, blau und lila. Das gefiel ihm noch besser.

„Willst Du meine liebe kleine Frau sein?“ fragte er sie. Die Tautropfenperle antwortete nicht, sie zitterte nur ein wenig. Da dachte der Sonnenstrahl: „Das heißt gewiß ‚Ja‘ bei ihr“ und gab ihr gleich einen Kuß. Und dann noch einen – und noch einen…

Ach – du lieber Gott – was war denn das? Bei jedem Kusse wurde die Tautropfenperle ja kleiner. Es war schon fast gar nichts mehr von ihr übrig. Na – da bekam der Sonnenstrahl einen kleinen Schreck“ „Gott bewahre mich!“ dachte er – „eine Frau, die noch nicht mal einen Kuß vertragen kann – nein, die taugt nicht für mich.“

Und dieses Buch taugt nicht für mein Kind, dem ich nicht beiläufig vermitteln möchte, dass sich irgendjemand liebe kleine Frauen sucht, ihre Signale gewiss fehlinterpretiert werden können und ihnen dann auch noch die Schuld gegeben wird.

 

Jüngere Literatur – subtilerer Sexismus/Rassismus

Jüngeren Datums, aber deswegen auch nicht ganz frei von subtilem Sexismus/Rassismus sind die beiden folgenden Bücher:

Paul Maars Bücher sind allseits bekannt, besonders das „Sams“. Sehr schön geschrieben ist auch die Reihe um „Herrn Bello“. Das zweite Buch „Neues von Herrn Bello“, 2006 bei Oetinger erschienen, weist jedoch auch eine befremdliche Stelle über den typischen Franzosen auf, über die wir beim Vorlesen gestolpert sind:

„Wir haben Zeit. Onkel Astor steht bestimmt nicht vor zehn Uhr auf. In unserem Französischbuch gibt es einen Monsieur Dupont, der steht auch erst um zehn Uhr auf. Da ist es allerdings Sonntagmorgen. Aber vielleicht machen das die Franzosen auch werktags.“

Ich persönlich bin großer Fan von A.A. Milnes „Pu der Bär“. Freudig haben wir dann auch David Benedictus „Pu der Bär – Rückkehr in den Hundertsechzig-Morgen-Wald“ gekauft, das 2009 bei Dressler erschienen ist. Darin gesellt sich zu der lustigen Truppe von Christopher Robin, Pu, Ferkel und I-Ah die Otterfrau Lotti als erste weibliche Gestalt in der Gruppe:

Dann eines Tages, von dem einige sagten, er wäre bisher der heißeste, und andere, er wäre überhaupt der heißeste, kam etwas Langes und Schlängeliges und Pelziges und Schnurrbärtiges aus dem, was einst ein Fluss gewesen und was nun kaum mehr eine schlammige Stelle war. „Was“, sagte das braunseidene schlängelige Ding, setzte sich kerzengrade auf und sah sich mit wachen Augen um, „soll denn wohl eine Otterfrau, die auf sich hält, anstellen, wenn sie kein Bad nehmen kann? Und“, fügte sie hochnäsig hinzu, „wenn sie nichts zu essen hat? Oh, là, là?“ […] „Ich heiße Lotti“, verkündete sie. „Seht ihr meinen feinen Pelz, der die Farbe von Silber hat, wenn die Sonne darauf scheint, und von Zinn, wenn der Himmel bedeckt ist? Und seht ihr“, fügte sie hinzu, „meine goldenen Augen und meinen langen Schwanz, den ich „mein Ruder“ nenne? Er wird weithin wegen seiner Länge und Biegsamkeit bewundert. Und hütet Euch“, schloss sie, „vor meiner roten Zunge und meinen weißen Zähnen. Sie sind scharf genug, das kann ich euch versprechen, wenn sie scharf sein sollen.“

Schade, dass ein solches Bild der Frau in ein an ein so schönes Werk anknüpfendes Buch geschrieben wird. Warum muss die Otterdame ausgerechnet diese Eigenschaften haben? Aus den „Pu der Bär“-Büchern ist bekannt, dass die Eigenschaften der Tiere gerne mit Persönlichkeitsstörungen verbunden werden. Doch was möchte der neue Autor uns mit dem neuen Charakter der Otterdame sagen? Frausein als Persönlichkeitsstörung?

 

Buchwahl mit Bedacht

An dieser Stelle ende ich diesen Artikel, obwohl es noch zahlreiche weitere Beispiele gibt. Wählt Bücher für Eure Kinder mit Bedacht aus und überlegt, welche Dinge ihr ihnen übermittelt und mit welchen Geschichten sie groß werden sollen. Denn all diese Geschichten und Charaktere prägen ihr Aufwachsen. Sie sind wichtig für Eure Kinder.

Wenn ich in mir bisher unbekannten Geschichten solche Passagen lese, überspringe ich sie oder gestalte sie um. Bei Dr. Doolittle haben wir aber der Tochter erklärt, dass wir das Buch nicht mehr weiter lesen, weil wir mit der Geschichte nicht überein stimmen.

Vielleicht seht Ihr das anders? Oder fallen Euch weitere Geschichten mit ähnlichen Inhalten ein? Euer Feedback interessiert mich!

„Die machen ja gar nicht ‚Quak‘!“ – Über die Bedeutung von Naturerfahrungen für Kinder

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Heute war die gesamte Familie im Wald spazieren. Wir haben und Pflanzen angesehen, die Tochter ist einen Hochstand hinauf geklettert, wir haben Nacktschnecken und Mistkäfer bewundert. Ein Laubfrosch hüpfte uns über den Weg. Und dann gab es diesen Moment, als wir laute Geräusche hörten. Wir entdeckten einen kleinen See und darin quakten lautstark die Frösche. Die Tochter war begeistert und lauschte andächtig. „Komm, wir gehen weiter!“ sagte ich nach einiger Zeit zu ihr. Aber sie hielt inne und sagte: „ich möchte den Fröschen noch etwas zuhören!“ Am Abend im Bett fragten wir sie wie jeden Tag, was heute das Schönste für sie war. „Grillen, ein Eis… Und die Frösche! Die Frösche im Wald. Frösche machen nämlich gar nicht ‚Quak‘. Die machen ganz anders. Und ich habe sie gehört und weiß jetzt, wie sie wirklich klingen.“

Dieses kurze Gespräch verdeutlichte mir einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Kinder elementare Erfahrungen machen dürfen. Kräuter schmecken, Gänseblümchen pflücken und die Blütenblätter essen, Tiere streicheln, die Füße ins kalte Seewasser tauchen, mit den Händen im Matsch wühlen, den Tieren zuhören und ihre Sprache kennen lernen. Kinder verstehen die Welt, wenn wir sie zuhören lassen. Wenn wir ihnen die Möglichkeit geben, die Welt mit allen Sinnen zu begreifen – im wahrsten Sinne des Wortes. Kinder brauchen diese Möglichkeiten, um sich ein Bild von der Welt machen zu können, in der sie leben. Und damit auch zu verstehen, wie wichtig diese Welt ist und wie erhaltenswert, wundersam und schön.

Deswegen: Lasst Eure Kinder den Fröschen, Hähnen und Katzen lauschen. Lasst sie Erde in den Händen zerreiben und Blumen am Wegrand pflücken. Gebt ihnen die Möglichkeit, die ganze Natur in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit zu bewundern. Dann lernen sie nicht nur, dass Frösche gar nicht „Quak“ machen, sondern auch, wie bezaubernd diese Welt ist, in der sie leben. Auf dass sie hoffentlich in der Zukunft damit gut umgehen und nicht verlernen, welchen Zauber sie für sie bereithält.

Wann wirst Du eigentlich wieder schwanger?

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Momentan ist Schwangerschaft in meinem Bekanntenkreis ein großes Thema. Viele Freunde bekommen gerade ihre ersten oder zweiten Kinder. Doch nicht nur das ist gerade ein großes Thema. Denn immer wieder werde ich gefragt: „Wann wirst Du denn wieder schwanger?“ Es erscheint fast, als würde die ganze Welt erwarten, ja geradezu sicher sein, dass ich nicht nur zwei Kinder in diesem Leben haben werde. Ist es denn so, dass man, hat man erst einmal zwei Kinder, in den Augen anderer gleich eine aufblühende Großfamilie ist?

Heute habe ich mal wieder Sachen in die Kiste gelegt, die dem Sohn zu klein geworden sind. Dabei habe ich mich mal wieder gefragt, warum ich diese Dinge überhaupt aufhebe und ob ich sie aufhebe für ein weiteres eigenes Kind. Dabei sind mir die Sätze eingefallen, die ich in den letzten Wochen gehört habe:

 

Freundin 1: „Wann wirst Du wieder schwanger?“

Ich: „Keine Ahnung, ich habe nichtmal meine Tage bisher. Ich stille noch so viel.“

Freundin 1: „Und danach wirst Du bald wieder schwanger? Du bist ja auch schon bald Mitte 30…“

Ich: „Ich weiß es nicht…“

 

Freundin 2: „Habt Ihr schon überlegt, wann ihr Kind 3 bekommen wollt?“

Ich: „Wir wissen noch nicht, ob es Kind 3 überhaupt geben wird.“

Freundin 2: „Aber ihr solltet schon bald darüber nachdenken, denn Du kannst ja nicht wieder arbeiten gehen und dann kurz darauf schon wieder aussetzen. Das macht sich nicht so gut als Selbständige. Oder wie hast Du Dir das vorgestellt?“

Ich: „Ich weiß es nicht…“

 

Freund: „Und wann bekommt Ihr das nächste Kind?“

Ich: „Äh, keine Ahnung, ob wir überhaupt noch eins bekommen!“

Freund: „Aber Du als Kleinkindpädagogin… Gehört es nicht gewissermaßen zu Deinem Job, noch mehr Kinder zu bekommen?“

Ich: „Ich glaube nicht.“

Freund: „Aber so aus beruflichen Gründen musst Du doch schon immer am Ball bleiben.“

Ich: „Ich weiß aber nicht, ob auf diese Art…“

 

Arzthelferin: „Ach, Frau Mierau! Sind sie schwanger?“

Ich: „Nein!?“

Arzthelferin: „Na ich dachte ja nur so. Die zwei wollen ja sicher nicht allein bleiben. Und bei der Situation mit den Hebammen, da muss man sich ja schon ran halten, wenn man das Kind nicht allein kriegen will.“

Ich: „Äh, ja. Also ich hab mir da jetzt speziell wegen der Hebammen eigentlich noch nicht so Gedanken darüber gemacht…“

Arzthelferin: „Ja, das muss man aber auch mitbedenken heute.“

Ich: „Also ich weiß nicht…“

 

Tochter: „Mama, bekommen wir bald wieder ein Baby?“

Ich: „Warum? Sehe ich so aus?“

Tochter: „Na… Ja. Wenn wir ein Baby bekommen, dann aber eine Schwester, ja?“

Ich: „Ich weiß es nicht!“

 

Studienfreundin in der Straßenbahn: „Ach, das wievielte Kind ist das jetzt?“

Ich: „Das ist mein zweites Kind.“

Studienfreundin in der Straßenbahn: „Von wievielen?“

Ich: „Na von zweien!“

Studienfreundin in der Straßenbahn: „Ach, erst? Das ist doch aber sicher nicht das letzte, oder?“

Ich: „Ich weiß es nicht!!!“

 

Ich weiß wirklich nicht, wohin mich mein Weg führt. Der Sohn ist auch sehr überraschend in mein Leben gestolpert. Dass er so stürmisch und eigenwillig erschienen ist, hat mich am Anfang überrascht, doch ich würde ihn nun nie missen wollen. Vielleicht geht es mir so auch bei einem dritten Kind? Manche Dinge kann ich mir nicht vorstellen bis sie eingetreten sind. Ich könnte mir nicht vorstellen, ob ich nun lieber einen Sohn oder eine Tochter haben wollen würde. Wie würde das Leben wohl mit drei Kindern aussehen statt mit zweien?

Die Frage danach, ob wir weitere Kinder bekommen werden, wird die Zeit wohl klären. Ich möchte sie nicht abhängig machen von meinem Alter, von meiner Arbeit oder Erwerbspausen zwischen dem Kinderkriegen. Auch nicht davon, ob sich meine Kinder weitere Geschwister wünschen. Ja, all diese Dinge sind wichtige Aspekte und müssen irgendwann mit bedacht werden. Aber sie sind nicht der Ausschlag für oder gegen ein Kind. Jedenfalls für mich sind sie das nicht. Was tatsächlich der Grund für oder ein weiteres Kind ist? Ich weiß es nicht. Vielleicht das Lachen in unseren vier Wänden, das morgendliche Hopsen von Kindern auf uns, das gemeinsame Essen, bei dem jeder aufgeregt von seinem Tag erzählt, das Strahlen von Kinderaugen, das warme Kuscheln in kalten Nächten. Aber ich bin mir sicher, dass ich an irgendeinem Abend mit meinem Mann zusammen sitzen werde, ich mich an ihn lehne und wir die Antwort darauf finden. Zusammen. Und aus einem „Ich weiß nicht“ wird ein … Ja, ein was wohl?

 

Was schenke ich zum Kindergeburtstag? – Teil 1

Es ist schon wieder Kindergeburtstagszeit. Innerhalb von wenigen Tagen ist die Tochter gleich auf zwei Geburtstage eingeladen und wie immer stellt sich die Frage: Was schenken wir zum Geburtstag. Mittlerweile haben wir ein paar Regeln aufgestellt, an die wir uns bei der Geschenkeauswahl halten:

  1. Erfragen: Was mag das Kind? Nicht so schön empfinde ich es, wenn man ganz konkret vorgeschrieben bekommt, was man kaufen soll. Ich erfrage daher lieber die Interessen der Kinder und wähle dann zusammen mit der Tochter aus.
  2. Kosten: Nicht mehr als 10 Euro. 
  3. Immer etwas Gebasteltes/Persönliches dabei. Geburtstage sind besondere Feiertage, an denen die Geburt eines individuellen Menschen gefeiert wird. Deswegen sollen es (nicht nur) Geschenke von der Stange sein, sondern eben kleine Einzelstücke. Besonders schön finde ich es, wenn der Gast das Geschenk selber macht. Ansonsten nehme ich mir die Zeit, um eine Kleinigkeit zu basteln.
  4. Eine hübsche Verpackung muss es sein. Denn die Vorfreude ist schon das halbe Geschenk.

Geschenke zum 5. Geburtstag der Freundinnen

Jetzt gerade werden die Freundinnen der Tochter auch alle 5. Und dabei sind die Themen, die sie beschäftigen, ziemlich gleich: Es geht um Buchstaben und Zahlen. Erste Wörter werden geschrieben und es wird gefragt, aus welchen Buchstaben irgendwelche Wörter bestehen. Buchstaben werden auf der Straße erkannt oder erfragt. Deswegen sind also Buchstaben das große Thema für die zwei Geschenke, die ich so unterschiedlich umgesetzt habe:

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Geschenkset 1 besteht aus einem Satz Buchstabenstempeln, einem Stempelkissen und einem mit Serviettentechnik individualisiertem Heft, in das dann hinein gestempelt werden kann. Als Verpackung dient eine kleine Papiertüte, ebenfalls mit Serviettentechnik verhübscht, die die Kinder am Geburtstag der Tochter liebten.

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Geschenkset 2 besteht aus einem Krikel-Krakel-Quartett (die krikel-Krakel-Sachen kaufe ich auch oft für die Tochter, weil sie viel Spaß bereiten), einem Aufkleberheft mit Buchstabenaufklebern, einer bunten Kerze und einer bemalten Leinwand. Die Leinwand hat die Tochter mit Aquarellfarben selber bemalt, dann mit mir zusammen Bilder ausgesucht, die wir darauf geklebt haben. Abschließend habe ich den Namen des Geburtstagskindes aufgemalt und mit Goldpuder bestäubt.

Gerade ist also Servietentechnik beim Basteln angesagt. Sehr gerne mach eich aber auch etwas mit dem Brenn-Pen wie hier oder hier.

Und was verschenkt Ihr gerne?

Mein Vortrag auf der re:publica 2014: Der Online-Elternclan: Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Elternblogs

Heute habe ich auf der Re:publica über den Online-Elternclan und seine gesellschaftliche Bedeutung gesprochen. Geschrieben habe ich ja bereits an anderer Stelle auch darüber. Kurz zusammengefasst geht es hierum:

Medial begeisterte Eltern haben es schwer: Mit Smartphone in der Hand wird ihnen Fürsorgelosigkeit und Ignoranz des Kindes vorgeworfen. Andererseits werden ins Netz gestellte Fotos durch Katzenbilder ersetzt oder es wird stolzen Eltern vorgeworfen, inkompetent mit den Persönlichkeitsrechten des Kindes umzugehen. Elternblogs sind zwar in Mengen vorhanden, werden jedoch als redundant betrachtet.

Doch gerade diese Netzgemeinschaft hat eine besondere gesellschaftliche Bedeutung.: Betrachtet man die Menschheitsgeschichte, wird klar, dass Menschen stets in Gruppen zusammen lebten, die zur gegenseitigen Unterstützung dienten. In der modernen Gesellschaft mit ihrer Mobilität und Vereinzelung ist das Clanleben kaum noch möglich. Viele Familien sind zu einer Mobilität gezwungen, die das Beisammensein mit der Herkunftsfamilie nicht mehr ermöglicht. Online-Clans fangen die Unterstützung durch die fehlende Familiengruppe auf: Rat bei Krankheiten wird schnell über Twitter eingeholt, Kindermodetrends über Facebookgruppen geteilt, Kinderzimmertipps bei Pinterest illustriert. Der Onlineclan ersetzt die Familie und ist jederzeit erreichbar.

Auf dieser Basis stellt sich eine bedeutende Frage: Wenn wir Erziehungstipps und Hilfen über das Netz verbreiten, welchen Platz nehmen Socialmediakanäle ein, die Inhalte heraus filtern? Durch das Löschen von Still- und Geburtsbildern wird  dann nicht nur in die Persönlichkeitsrechte eingegriffen, sondern auch in die Kultur.

In Zeiten, in denen Familien nicht mehr in Clans zusammen leben, wo Stillen nicht mehr zum Alltag gehört und natürliche Geburt kaum erlebt wird, nehmen Socialmediakanäle eine bedeutende Rolle zum Transport von Kulturformen ein. Während früher Sheela-na-Gigs die natürliche Geburt an Bauwerken in der Öffentlichkeit demonstrierten, werden heute Fotos aus Netzwerken entfernt und tabuisiert. Dieser kulturelle Eingriff kann zu starken Veränderungen führen in Hinblick auf das Familienleben und die Kultur, wie derzeit u.a. der Hebammenprotest in Bezug auf die Geburtskultur zeigt.

Den gesamten Vortrag könnt ihr Euch nun hier ansehen:

 

Mein Dorf war zu Besuch

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Gerade arbeite ich an meinem Vortrag für die re:publica 2014 mit dem Titel „Der Online-Elternclan: Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Elternblogs„. Darin geht es um den Wert und den Nutzen, den Elternblogs und auch andere moderne Medien heute für Eltern haben. Denn an vielen Stellen werden die Eltern mit ihren Smartphones und Tablets belächelt, verspottet oder gar beschimpft. Von zu wenig Aufmerksamkeit für die Kinder wird an vielen Stellen gesprochen. Doch den wirklich wichtigen Nutzen und die Bedeutung dieser Medien werden häufig übersehen. Ganz klar ist aber auch: Natürlich können diese Sachen nicht reale Beziehungen ersetzen. „Wer ein Kind groß ziehen möchte, braucht ein ganzes Dorf.“, so ließt man an vielen Stellen. Der Online-Elternclan kann ein ganz wichtiger Teil dieses Dorfes sein. Immer da, zu jeder Uhrzeit parat. Er kann in vielerlei Hinsicht unterstützen und sogar mal eben einer Alleinerziehenden Mutter das Geld für die Klassenfahrt der Tochter zusammen sammeln. Aber er kann auch nicht das Kind mal schnell auf den Arm nehmen, eine Windel wechseln oder das Essen kochen. Deswegen geht es heute und hier auch mal um meinen realen Clan, den ich an meiner Seite habe.

Zu meinem Clan gehört natürlich meine Familie, d.h. meine Eltern und die Familie des Mannes. Dazu kommt dann die erweiterte Familie, die zum Beispiel aus der Familie meines Patenkindes besteht. Dann gibt es noch die Freunde mit ihren Kindern: Manche noch aus der Schulzeit, aus dem Studium, dann neu dazu gewonnene im Laufe der Zeit und durch Spielplatzbesuche. Auch die Familien aus meinem Spielkreis gehören etwas mit zum Clan, denn wir sehen uns zweimal wöchentlich, lassen die Kinder zusammen spielen und essen gemeinsam. Durch Twitter und Facebook sind auch einige Menschen zu meinem Clan dazu gestoßen, auf die ich heute nicht mehr verzichten möchte und die ich im realen Leben getroffen und ins Herz geschlossen habe. Wenn ich dies alles so überdenke und aufzähle, ist mein Clan recht groß – auch wenn ich nicht Zeit habe, um alle regelmäßig zu sehen.

Heute hatte ich Besuch von einem Teil meines Clans. Eine meiner liebsten Freundinnen kam mit einer ihrer Töchter. Wir saßen in der Sonne, tranken gemeinsam Kaffee und schauten den Kindern beim Spielen zu. Wir gingen spazieren, mal gingen meine Kinder an meiner Hand, mal an ihrer und dann gingen sie auch alle zusammen im Sonnenschein. Beim Mittagessen nahm sie mir den Sohn ab, damit ich das Essen kochen konnte und beim Essen saßen wir gemeinsam an einem großen Tisch. Der Sohn ließ sich mal von der einen oder anderen füttern und liebte es. Die Kinder spielten fangen und achteten aufeinander und nahmen im Spiel Rücksicht, obwohl sie alle ganz unterschiedlichen Alters sind. Die Große konnte zeigen, dass sie aus Stöckern schon Wörter legen kann, die Tochter schaute aufmerksam zu und der Sohn genoss es, mit beiden zu spielen. Umgekehrt lernte der große Besuch, vorsichtig mit einem kleinen Kind umzugehen und es langsam mit Eis zu füttern und zu beachten, dass die Frustrationstoleranz eines so kleinen Kindes doch gering ist.

Es war schön, dies alles zu beobachten. Zu sehen, wie gut es Kindern unterschiedlichen Alters tut, zusammen zu sein. Jedes konnte etwas vom anderen lernen. Es tat gut, mal beide Hände beim Kochen frei zu haben und mit einer Freundin in der Sonne zu sitzen und zu reden. Erleben, wie wichtig es ist, mal los zu lassen und einfach andere Wege zuzulassen. Ich bin glücklich, meinen Clan zu haben. Meinen Online-Clan und meinen Real-Clan. Jeder bereichert auf seine Weise mein Leben, macht es einfacher und schön. Vielen Dank!

Trotzen? Gibt es nicht.

Trotzen

Laut Duden bedeutet Trotz „hartnäckiger [eigensinniger] Widerstand gegen eine Autorität aus dem Gefühl heraus, im Recht zu sein“. Doch ist es das wirklich, was sich in den Reaktionen der Kinder zeigt?

Das Kind zeigt in seiner Äußerung seine Vorstellung, seinen Willen oder Wunsch. Manchmal auch eine starke Gefühlsreaktion auf ein Verbot oder ein Verhalten einer anderen Person, das das Kind einschränkt. Es tut das nicht in erster Linie als Widerstand gegen eine Autorität (sofern man die Beziehung zwischen Kind und Eltern überhaupt mit diesem Machtgefälle bezeichnen möchte). Es lehnt sich nicht in erster Linie gegen einen anderen Menschen auf, sondern zeigt seine eigenen Vorstellungen, die sich eben von denen eines anderen Menschen unterscheiden. Der Widerstand ist die Konsequenz dessen, dass das Kind selbst auf einen Widerstand stößt und darauf auf kindliche Weise reagiert. – Denn Kleinkinder sind Kinder. Ihr Gehirn funktioniert noch anders als unseres. Sie wägen nicht lange ab, sie können ihre Gefühle noch nicht so gut regulieren wie wir Erwachsene.

Gerade kleine Kinder, die sich noch nicht so gut in die Gedankenwelt des Gegenüber hineinversetzen können, sind manchmal selbst davon überrascht, dass die erwachsene Person gar nicht die gleichen Gedanken oder Ziele hat wie das Kind selbst. „Warum nur will Mama/Papa nicht auch, dass ich dieses Spielzeug jetzt bekomme? Ich verstehe die Welt nicht mehr!“

Nein, Kinder wollen sich nicht gegen Erwachsene auflehnen aus Respektlosigkeit oder einfach nur der Sache wegen. Sie lehnen sich auf, weil sie eigene Ideen von ihrem Leben haben. Sie wollen nicht mehr die Jacke von Mama oder Papa zu gemacht bekommen, sondern wollen es selbst probieren. Sie wollen wirksam sein, die Welt erkunden. Sie wollen lernen – durch das Be-greifen der Welt. Und manchmal überrollen sie dabei ihre Gefühle, denn auch die Regulation ist noch in Entwicklung. Manchmal ist das, was gerade gespürt wird, so groß, die Wut so riesig, dass sie hinausgeschrien oder -getrampelt wird. Manchmal ist die Wut darüber, dass andere bestimmen und man selbst so wenig tun darf, einfach riesig.

Warum Kinder sich so verhalten, wie sie sich verhalten

So wie wir Erwachsenen Gründe für unser Tun haben, haben es auch Kinder. Oftmals können oder wollen wir uns nur nicht mehr ausreichend in sie hinein versetzen oder denken zu sehr aus unserer erwachsenen Sicht heraus, als dass wir Kinder noch verstehen könnten. Denn: Auch wenn uns das Verhalten unseres Kindes in einer solchen Konfliktsituation nicht gefällt, hat es einen Sinn.

Kinder zeigen in solchen Situationen wichtige Aspekte ihrer Entwicklung: Sie befinden sich in einer Entwicklungsphase, in der sie natürlicherweise weiter von den Eltern Abstand nehmen und eigene Wege gehen, selbständiger werden (müssen). Vielleicht bekommen sie sogar gerade ein kleines Geschwisterkind und daher stellt sich diese Herausforderung besonders. Dafür benötigen sie bestimmte Fähigkeiten: Sie müssen ihre Jacken selber schließen können, ihre Schnürsenkel selber binden lernen, erfahren, wie man mit einer Schere oder einem Schnitzmesser richtig umgeht. Sie müssen lernen, eigene Entscheidungen zu treffen. Und das fordern sie tagtäglich ein. Sie rufen uns gerade zu: „Lass es mich selbst probieren! Ich muss das lernen!“

Ihr Gehirn lässt noch nicht zu, dass alle Entscheidungen wohl überlegt stattfinden: Dazu fehlen ihnen einerseits die Erfahrungen und Vergleichssituationen (die sie aber mit der Zeit immer mehr ausbauen und davon lernen) und andererseits tatsächlich auch die passenden Abläufe im Gehirn: In der Wutsituation regiert der Gefühlsbereich. Durch Entwicklung und unsere Begleitung lernen Kinder im Laufe der Zeit, ihren Gefühlen einen passenden Ausruck zu geben und sie „gesellschaftsfähig“ auszudrücken.

Gleichzeitig sind sie eben doch auch kleine Kinder und auf Zuwendung angewiesen. Manchmal sind jene Situationen, die wir als „Trotz“ bezeichnen Situationen, in denen sie Hilfe einfordern in Dingen, von denen wir glauben oder wissen, dass sie sie schon können. Dann drücken sie aus: „Hey, ich bin hier und ich bin zwar schon in vielen Dingen selbständig, aber verlier mich nicht aus den Augen und wende Dich mir weiterhin viel zu! Ich bin schon groß, aber ich bin auch noch klein!“ Unsere Kinder bewegen sich jeden Tag viele Jahre auf einem Kreis von Nähe und Erkundung. Manchmal kommen sie gerade von einem Abenteuer zurück und brauchen die Nähe.

Das, was so oft als „Trotz“ bezeichnet wird, ist eine ganz wichtige und bedeutende Aufgabe für unsere Kinder. Ein Meilenstein der Entwicklung – auch wenn es manchmal für uns anstrengend und kräfteraubend ist.

Was also soll man mit Kindern in dieser Entwicklungsphase tun?

Im Alltag bedeutet dies vor allem eins: Ruhe bewahren. Wenn das Kind seine Eigenständigkeit zeigen möchte oder auch gerade das Gegenteil davon, treten wir einen Schritt zurück und schimpfen nicht gleich oder sind verärgert, sondern sehen hin und sagen zu uns: „Aha, ich nehme das jetzt einfach so hin. Was will mein Kind eigentlich?“ Und allzu oft sehen wir es schon: Das Kind will etwas selber machen oder selber entscheiden. Es möchte ein besonderes Geschenk bekommen, das die Geschwister nicht haben oder die größte Portion Mittagessen (auch wenn es das nicht aufessen wird). Ruhe ist die wichtigste Eigenschaft in dieser Zeit. Hinreich ist es deswegen auch, wenn man von Anfang an für wichtige Dinge mehr Zeit einplant: Anziehen kann lange dauern, wenn ein Kleinkind sich selbst anziehen möchte oder selber die Kleider zusammen stellt. Kompromissbereitschaft ist ebenso wichtig. Ja, dann zieht das Kind eben heute mal verschiedene Socken an oder hat das T-Shirt verkehrt herum an. Sind wir ehrlich zu uns selbst: Wen kümmert das schon? Und wenn es doch Konsequenzen hat, dann ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern auch Dinge zutrauen mit dem Wissen, dass das Kind daraus etwas lernen wird. Das Kind wird lernen, dass es nicht zu viel rohen Teig essen darf, wenn ihm davon übel wird oder dass es vielleicht doch keine schlaue Idee ist, das Lieblingsshirt ohne Jacke an einem kalten Tag zu tragen. Wir müssen unseren Kindern zugestehen, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Nur so können sich Kinder weiter entwickeln. Natürlich hat das einen Rahmen, aber gewisse eigene Entscheidungen, die wir nicht unbedingt gutheißen, sollten wir auch unseren Kleinkindern schon ermöglichen. Und wenn es schief läuft, dann sind wir da. Wir nehmen sie in den Arm, wir lieben sie. So, wie sie uns auch weiter lieben, wenn wir ihnen Dinge verbieten oder vorschreiben. Oder – wie meine Tochter es mit drei Jahren nach einem solchen Anfall des Eigensinns auf die Äußerung, dass dieses Verhalten nun aber ziemlich unangenehm war, sagte: „Mir war das auch unangenehm, Papa. Mir auch.“ Und damit meinte sie nicht den Umstand, dass sie sich auf den Boden warf und mit den Beinen strampelte, sondern dass das überhaupt notwendig war.

Ostersonntag in Bildern

Ostersonntag. Die Kinder haben sich seit Tagen auf Ostern gefreut. Der Sohn mit seinen 18 Monaten hatte sicherlich noch keine genaue Vorstellung von dem Fest, aber die Vorfreude seiner großen Schwester reichte dafür aus, immer wieder begeistert „Ostern!“ zu rufen und sich darauf zu freuen. Die Osterkörbchen waren schon vorher gefüllt, denn wie in den Jahren zuvor sind wir auf den Bauernhof gefahren zum Osterfest.

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Die ersten Sonnenstrahlen erhellen den Hof. Um halb sieben haben die Kinder uns geweckt, denn heute ich ja endlich Ostern. Schnell muss der Mann sich unter einem Vorwand hinaus stehlen, um die Osterkörbe zu verstecken.

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Die Tochter auf der Suche nach den Osterkörbchen im frühen Sonnenschein.

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Auch der Sohn sucht begeistert. War dort nicht gerade ein Hase?

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Vielleicht verstecken sich die Eier und Schokolade im Hühnerhaus?

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In der Scheune finden sich dann die ersten kleinen Schokoeier.

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Gemeinsam gesucht, gemeinsam gefunden.

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Durch das Stroh stapfen und nach weiteren Überraschungen suchen.

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Alles gefunden. Kleine Hände wickeln Schokoeier aus.

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Mittlerweile ich es richtig hell draußen, der Himmel ist blau.

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Zeit für das Frühstück.

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Danach geht es zum Mittelaltermarkt nach Chorin. Hier werden Seifenblasen bestaunt…

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… und riesige Drachen.

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Die Sonne scheint warm, der Sohn spielt im Heu.

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Abschluss eines langen Tages bei Kerzenschein und einem Strauß Blumen, von der Tochter handgepflückt.

Ostern hoch zwei – Was bei uns in diesem Jahr im Osternest liegt

Ostern steht kurz bevor. Die Ostereier sind bemalt, die Körbchen für die Kinder sind bereitet und warten auf ihren großen Einsatz am Wochenende. Und was in diesem Jahr in den Körbchen für die 5jährige Tochter und den 18 Monate alten Sohn liegt, seht Ihr hier:

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Das Tochternest

Rosa ist gerade die Farbe, die die Tochter bewegt. Daher ist auch das Osternest in rosa gehalten mit einem rosa Osterhasen, Schmetterlingshaarspangen und einem rosa Schneckenband. Daneben gibt es noch ein frühlingshaft gelbes Schneckenband, ein Ei aus Holz für den Kaufmannsladen und eine mintgrüne Legging. Im Stoffbeutelchen befindet sich Knete, denn davon kann die Tochter nie genug haben.

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Das Sohnnest

Der Sohn liebt alles, was seine große Schwester auch liebt. Es wird gespielt, was sie spielt. Ihre Lieblingsfarben sind auch seine Lieblingsfarben. Deswegen muss das Osternest des Sohns auch ganz ähnlich sein wie das der großen Schwester. Auch hier gibt es zwei Schneckenbänder: eins in lila, eins in blau. Dazu ein Stoffesel, ein Ei aus Holz und ein Schokoladenhase. Wie auch bei der Schwester gibt es ein Beutelchen mit Knete.

Daneben gibt es noch ein paar kleine Schokoeier, die hier und da im Freien verteilt werden.

Was liegt bei Euch im Nest? Verschenkt Ihr mehr oder weniger? Mit oder ohne Süßigkeiten? Wenn Ihr vegane Ostern feiert, was kommt bei Euch ins Nest?

Ein zauberhafter 5. Geburtstag – Ideen für eine Feenparty

In diesem Jahr hat sich die Tochter zu ihrem Geburtstag eine Feenparty gewünscht. Feenparty? Da habe ich mich erst einmal hingesetzt und überlegt, was mir zu Feen so einfällt: Zauberstab, rosa, Gold, Glitzer und Sterne, Feenbilder. Das war es, was mir spontan eingefallen ist. Eine Schatzsuche sollte es auch geben und aus diesen Zutaten habe ich folgendes Geburtstagsarrangement gebastelt.

1. Feengeburtstagseinladungen

Die Regel bei uns lautet: Es werden so viele Kinder eingeladen wie das Kind in Jahren alt ist plus eins. Zum fünften Geburtstag durften daher 6 Kinder eingeladen werden. Das ist gar nicht so einfach, denn eigentlich hätte die Tochter lieber viel mehr Freunde eingeladen. Schwierig war auch, dass ein eingeladenes Kind Teil eines Zwillingspaares ist und es Unverständnis gab, warum nicht beide eingeladen wurden. Doch damit der Geburtstag wirklich übersichtlich und gut zu gestalten ist, weichen wir von der Regel nicht ab.

Die Einladungen sollten schon einmal das Motto ausdrücken. Daher sollten die Kinder kleine Zauberstäbe bekommen, die sie zur Feenparty einladen würden. Ausgewählt habe ich dafür Holzstäbe mit Sternen. Jeder Stab wurde mit dem Namen des Kindes versehen (mittels Brennpen) und wurde dann mit einfacher Farbe angemalt und bekam einen Glitzerstern in die Mitte geklebt. Die Einladung dazu wurde auf buntes Papier geschrieben und aufgerollt an den Zauberstab geheftet.

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2. Schatzsuche planen

Es sollte natürlich eine Schatzsuche geben. Natürlich, weil es nämlich gerade auf allen Kindergeburtstagen Schatzsuchen gibt. Zudem ist es toll, wenn sich die Kinder draußen bewegen können und man die Suche in eine tolle Geschichte mit Aufgaben einbindet.

Zunächst musste die Route geplant werden. Start und Ende lagen fest, dann sollte es noch einen Zwischenstopp beim Eisladen geben. Festgehalten wurde die Route auf einfachen Frühstücks-Holzbrettern. Jedes Kind erhielt eine Schatzkarte aus Holz, auf dem sein Name und die Route vermerkt war. Diese Sachen wurden wieder mit Brennpen ins Holz gebrannt.

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Zusätzlich wurden jedoch am Tag der Schatzsuche noch Pfeile auf den Boden gemalt mit Aufgaben, die an bestimmten Punkten erfüllt werden mussten. Etwas haltbarer, sichtbarer und einfacher zum Schreiben als normale Straßenkreide sind Stifte mit Flüssigkreide, wie der Edding 4090, den wir benutzt haben. Allerdings wird man auf der Straße etwas komisch angesehen, wenn man damit Bürgersteig und Laternen anmalt.

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3. Der Schatz

Der Schatz: Belohnung für die lange Suche und das Meistern der Aufgaben. Er sollte zum Thema natürlich passen, den Kindern Freude bereiten und langen Spielwert haben. Ich habe mich für verschiedene Bestandteile entschieden: Goldstücken zum Spielen, die später u.a. im Kaufmannsladen Verwendung finden können, und Glasperlen zum Auffädeln. Jedes Kind sollte eine eigene kleine Schatzkiste bekommen.

Zunächst wurde das Gold angefertigt. Dazu werden einfach kleine Steine mit Goldlack besprüht. Fertig!

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Die Schatzkisten für jedes Kind sind kleine Pappkartons, die mit Serviettentechnik behandelt wurden: Auf jeden Pappkarton kamen kleine Elfen aus einer Serviette. Passend zum Karton gab es ein kleines Papiertütchen mit der gleichen Elfe. Die Kinder bekamen zuerst die Tüten und sollten dann die dazu passende Schatzkiste finden.

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Die zugehörigen Servietten (für die Tüten und Kisten benötigte ich nur 2) wurden später für den Tisch verwendet. Ein fertiges Geschenkset sah dann so aus:

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4. Ideen für Zuhause

Zu Hause wurde dann noch Topfschlagen gespielt mit Smarties als Gewinn, es wurden Blüten aufgefädelt zu Blumenketten und Stopptanz getanzt.

Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensoße und ein kleines Stück Geburtstagskuchen zum Nachtisch. Der Stuhl des Geburtstagskindes wurde mit bunten Tüchern dekoriert.

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Nach dem Abendessen wurden dann 6 müde Kinder abgeholt und auch meine Kinder sind bald ins Bett gefallen. Und ich habe noch einmal daran gedacht, wie der Tag vor 5 Jahren war, wie die Wehen waren, wie meine Tochter geboren wurde. Denn schließlich ist es auch der Tag meiner Geburt als Mutter gewesen.