Kategorie: Geborgen Wachsen

Ist das jetzt wirklich wichtig?

Ich werde oft danach gefragt, was den Alltag mit Kindern erleichtern kann. Bestimmte Dinge? Ein bestimmtes Erziehungskonzept? Rituale mit Kindern? Und ja: es gibt viele kleine Bausteine, die den Alltag mit Kindern ebnen können, ausgerichtet an dem, was wir als Familie und alle Mitglieder darin brauchen. Aber mehr als alles drum herum und alle Dinge ist die innere Einstellung wichtig. Sie kann uns gut durch den Alltag begleiten. Weiterlesen

5 Tipps für einen sicheren Schulweg für Kinder

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Die Umstellung vom Kindergarten zur Schule ist für Eltern und Kinder sehr groß: Auf einmal ist das Kind ein Schulkind. In der Schule gibt es keine Eingewöhnung wie damals im Kindergarten, es kommen neue Lehrer, die die Eltern vielleicht noch nicht individuell kennen lernen konnten und auch die Kinder treffen vielleicht ganz neu aufeinander. Irgendwann kommt sogar der Moment, an dem das Kind den Weg zur Schule alleine gehen oder fahren möchte.Viele Herausforderungen für alle Seiten, viele Entwicklungsaufgaben und -möglichkeiten. Als Eltern wachsen wir mit diesen Aufgaben und ganz besonders wachsen auch unsere Kinder in der Schulzeit an den Möglichkeiten – nach ihrem eigenen Tempo. Weiterlesen

Hilfe, mein Kind beißt! – Der liebevolle Weg durch eine schwere Zeit

Jedes Kind hat ein eigenes Temperament und einen eigenen Ausdruck. Manche Kinder sind ruhiger, andere wilder. Manche entdeckungsfreudiger, andere eher zurückhaltend. Manche sind laut, manche leise und einige sind irgendwo dazwischen. Genau so wie in allen anderen Bereichen, bringen Kinder auch ihren Ausdruck von Liebe oder Wut unterschiedlich zum Ausdruck. Sie herzen, kuscheln und küssen oder schreien, stampfen auf den Boden, rollen sich umher. Oder sie beißen: aus Wut oder auch aus Zuneigung.

Jedes Kind ist anders

Seit 8 Jahren befinde ich mich im Thema Autonomie mit Kindern und seit 7 Jahren ist immer eines meiner drei Kinder in der Phase, die oft als “Trotzphase” bezeichnet wird. Darüber, warum der Begriff “Trotzphase” irreführend ist, habe ich bereits einige Male geschrieben. Jedes meiner Kinder und jedes Kind, das ich kenne, bringt seine Bedürfnisse ein wenig anders zum Ausdruck. Es gibt dabei verschiedene Typen: das sich auf den Boden werfende Kind, das stampfende Kind, das beißende Kind – aber jedes ist auch immer wieder individuell. Nachdem ich ein Kind hatte, das sich ein einziges Mal auf den Boden warf, hatte ich auch ein Kind, das besonders laut war und eines, dass manchmal gerne biss.

Beißen beruht nicht auf elterlichem Versagen

Ein beißendes Kind ist uns als Eltern unangenehm. Denn nicht selten wird das Verhalten des Kindes auf die Eltern zurück geführt. Und auch, wenn wir natürlich durch unseren Erziehungsstil viel Einfluss auf unsere Kinder ausüben, ist das Temperament des Kindes nun einmal angeboren und variiert über die Zeit nur gering. Wenn sich das Kind also vor Wut auf den Boden wirft in aller Öffentlichkeit und wild mit Armen und Beinen rudert, oder aus Empörung in das Bein des nächsten Elternteil beißt, hat das nur bedingt etwas mit uns Eltern zu tun. Wir haben als Eltern nicht versagt, wir haben unser Kind nicht “verzogen”, nur weil es eine bestimmte Form hat, seine Verärgerung zum Ausdruck zu bringen. Wichtig ist nun, dass wir genau zuhören und hinsehen, um mögliche Ursachen und Abhilfen zu ergründen.

Warum Kinder beißen

Es gibt Kinder, die beim Zahnen beißen und denen es anscheinend Linderung verschafft, ihren Kiefer am Körper eines anderen zu reiben. Über die beißenden Stillkinder hat Hebamme Anja beispielsweise hier geschrieben. Andere Kinder beißen aus positiven oder negativen Emotionen heraus: Sie werden von ihren Gefühlen geradezu überschwemmt, aber das Gehirn kann sie noch nicht so beantworten wie wir Erwachsenen, weil es dafür noch nicht die richtigen Strukturen entwickelt hat. Reagieren kann es nur reflexhaft mit ganz einfachen Handlungen, die auch schon kleine Kinder ausführen können wie wegrennen, hauen, beißen. Sie können die Welle an Gefühlen nicht kontrollieren und als Kleinkinder nicht anders handeln, als sie es tun. Kleinkinder beißen nicht mit böser Absicht und dem Gedanken, einem anderen Menschen unbedingt weh tun zu wollen. Sie beißen aus Unvermögen und Mangel an alternativem Ausdruck. Oftmals verstehen sie auch unsere Reaktion nicht und wissen nicht, dass sie uns verletzt haben – auch dann nicht, wenn wir es sagen. Nicht selten lachen Kleinkinder über den erschrockenen Gesichtsausdruck des gebissenen Elternteils – weil sie nicht wissen, dass dieser gerade Schmerz gespürt hat, sondern nur die ungewohnte Grimasse bestaunen.

Was Du bei einem beißenden Kind NICHT tun solltest

Ein beißendes Baby oder Kleinkind beißt nicht mit der Absicht, den anderen zu verletzen. Es kann sich in die Gefühle des gegenüber noch nicht hinein versetzen. Deswegen sind auch Erziehungsmethoden wie “Beiß zurück, damit es merkt, dass es weh tut!” vollkommen unangebracht. Das Kind wird durch den Schmerz nicht verstehen, dass es diesen Schmerz auch jemand anderem zugefügt hat. Es versteht nur, dass ihm von einer Bindungsperson Schmerz zugefügt wird. Ebenso sind andere schmerzvolle Erziehungmethoden unangebracht: Kinder sollten für das Beißen weder geschlagen noch emotional verletzt werden. Sie sollten auch nicht allein gelassen oder ausgegrenzt werden. All diese “Erziehungsmittel” führen am Bedürfnis des Kindes vorbei.

Der liebevolle Weg durch die Beißphase

Die Zeit des Beißens ist eine Phase, die bei vielen Kindern endet, wenn sie sich sprachlich besser ausdrücken können und ihr emotionales Erleben gut mitteilen können. Die Lust am Zubeißen aus Liebe endet genau so wie das Beißen aus Frustration und Wut. Auf dem Weg dorthin müssen wir als Eltern unsere Kinder allerdings begleiten und ihnen durch diese – auch für sie schwere – Zeit hindurch helfen.

Im Zusammensein mit anderen Erwachsenen und besonders mit anderen Kindern kann es manchmal schwer sein, ein beißendes Kind zu haben. Hier gibt es einen Erfahrungsbericht von einer Mutter eines beißenden Kindes. Als Elternteil eines beißenden Kindes ist es unsere Aufgabe, andere vor Verletzungen zu schützen. Dies bedeutet, dass wir andere über die Phase aufklären und dabei auch benennen, dass unser Kind eben gerade nicht anders handeln kann. Oft ist es notwendig, das Kind in dieser Zeit nah zu begleiten beim Spiel mit anderen zu Hause oder auf dem Spielplatz, um bei Beißsituationen einzugreifen oder ihnen sogar vorzubeugen. Wichtig ist dies auch, damit das Kind in einer Gruppe, in der es sich öfter bewegt, nicht langfristig ausgegrenzt wird, was zu noch mehr Frustration führen kann.

Manche Kinder gehen auch auf Alternativen ein und beißen in Kissen oder Kuscheltiere statt in Haut. Andere lernen, ihr Verhalten umzuformen und statt zuzubeißen in ein Kissen zu boxen oder auf dem Boden zu stampfen. Zahnende Kinder beißen manchmal gerne auf Veilchenwurzeln, um dem Bedürfnis nachkommen zu können. Bei Kindern hingegen, die Beißen als Ausdruck bzw. Kommunikationsmittel nutzen, ist wichtig, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu begleiten. Einige Kinder beginnen vergleichsweise spät mit dem Sprechen und nutzen das Beißen als Ausdruck: Sie wollen auf den Arm genommen werden und wenn wir dieses Bedürfnis übersehen, beißen sie ins Bein. Sie wollen etwas vom Tisch haben, an das sie selbst nicht kommen, und beißen in den Arm der Bezugsperson. Hier kann es hilfreich sein, besonders auf die Signale des Kindes zu achten und frühzeitig einzugreifen. Hilfreich kann manchmal auch Babyzeichensprache sein, wenn die Kinder noch nicht sprechen, aber schon Gesten für einzelne Wörter bilden können. So können sie ihre Bedürfnisse besser ausdrücken und werden eher verstanden.

Der Weg durch diese Phase führt nicht über Bestrafung, Nachahmung oder Ausgrenzung des Kindes. Nach dem Wahrnehmen müssen wir das Bedürfnis des Kindes verstehen. In einem nächsten Schritt sollten wir annehmen, dass dieses Verhalten nun da ist und uns wahrscheinlich eine Weile begleiten wird und wir uns nicht schämen müssen, denn es sagt nichts über uns als Eltern aus oder über die zukünftige Entwicklung unseres Kindes. Es ist ein Weg des Kindes den wir begleiten. Es ist wichtig, hier einen sanften Weg* zu finden, dem Kind immer wieder zu sagen, dass das Beißen schmerzt (je nach Alter aber nicht unbedingt Verständnis erwarten), es dabei nicht zu bestrafen durch Kontaktverbot und zu versuchen, mögliche Beißsituationen zu umgehen. Und für uns Eltern ist es wichtig, uns immer wieder klar zu machen, dass es eine Phase ist und wir mit unseren Kindern gemeinsam hindurch gehen müssen.

Eure


*”sanfter Weg” bedeutet nicht, dass man nicht vor Schmerz aufschreien kann. Es bedeutet, dass wir in unserer überlegten Handlung sanft sind und das Kind nach der ersten Reaktion nicht weiter anschreien, zurück beißen oder es in ein anderes Zimmer sperren.

Wenn Du nicht hier wärst…

Manchmal ist der Alltag so voll und laut und hektisch. “Mama, kannst Du mal…” “Mama, ich brauche…” “MAMA, ICH WILL NICHT…” Mama, Mama, Mama. An manchen Tagen, da vermisse ich die Stille. Da bin ich genervt von all den Wünschen der anderen, von all den Anforderungen und Bedürfnissen. Ich möchte nicht noch ein Brot schmieren, nicht aufpassen, dass nicht wieder etwas zu Bruch geht und nicht schon wieder einen Wutanfall begleiten. An manchen Tagen möchte ich einfach gerne nur für mich sein. Weiterlesen

Upcycling: Aus Plastik-Duschtuben werden Täschchen und Boote

Nachhaltigkeit ist gerade für die nächste Generation ein wichtiges Thema. Wir Eltern können unsere Kinder von Anfang an in einen nachhaltigen Lebensstil hinein wachsen lassen: durch die Auswahl der Produkte, die wir zu Hause haben, durch unser Konsumverhalten und auch durch den Umgang mit Alltagsmaterialien. Mülltrennung ist ein wichtiger Aspekt, reparieren statt neu kaufen, Wiederverwendbarkeit und Upcycling. Weiterlesen

Alle Eltern tun, was sie können! – Ein Aufruf für mehr Verständnis

Als Elternteil ist es manchmal nicht einfach, mit all den Ansprüchen zurecht zu kommen, die sich aus der Elternschaft ergeben: Da ist das Kind, das Ansprüche an uns stellt nach Sicherheit, Liebe, Zuwendung, Pflege, Versorgung – eben nach einer Bindung. Dann gibt es die Gesellschaft, die Ansprüche an uns stellt daran, wie wir uns als Eltern verhalten sollen und wie wir unser Kind richtig als Teil dieser Gesellschaft “erziehen” sollen. Weiterlesen

Blütenpapier herstellen mit Kindern

Auf den Wiesen, am Wegesrand, in der Stadt in Gärten und Parks blüht es: Überall sind große und kleine Blüten zu finden, die dazu einladen, daran zu riechen und sie zu bewundern. Nie fällt es mir leichter, den Kindern die Natur näher zu bringen als im Frühling und Sommer. Aus der großen Fülle dieses Angebots lassen sich viele kleine Projekte für Sommertage gestalten. Gänseblümchen können gesammelt und kandiert werden für zukünftige Backprojekte, Blumenkränze können gebunden werden, Blumensträuße gesammelt und von den Kindern an Nachbar*innen verkauft werden. Weiterlesen

Sieh Dein Kind mit dem Herzen an

Da liegt dieser kleine Mensch in Deinen Armen, so warm und weich und klein und wunderbar. Nichts auf der Welt ist an diesem Kind, das verärgernd oder böse ist. Es ist so klein und rein und voller Vertrauen und Liebe. Wenn es größer wird, treten manchmal andere Dinge in den Vordergrund: Das Kind will etwas anderes als wir, es macht aus Versehen etwas kaputt oder schimpft oder wirft mit Sand oder beißt oder haut oder ist laut und schreit wenn es uns gerade nicht passt…

Es ist eben ein Kind mit seinen eigenen Bedürfnissen, seiner Entwicklung, seinen Herausforderungen. Und unser Blick bleibt so manches Mal nicht mehr an dem hängen, was wir in der Babyzeit gesehen haben, sondern an den Dingen, die sich davor schieben in unserem Alltag. Es fällt schwer, wertschätzend zu bleiben, wenn der Stress zu viel wird. Es gibt Zeiten, in denen sind die Dinge so groß und andauernd, dass wir kaum noch das sehen, was sich dahinter verbirgt. Der Alltag mit Kindern kann anstrengend sein und Wutanfälle, Streit, Alltäglichkeit und Anforderungen können unseren Blick behindern. Sorgen und Ängste können ihn verschleiern.

Doch hinter all diesen Problemen, hinter dem, was wir gerade jetzt eigentlich gar nicht wünschen oder wollen oder was uns anstrengt, ist noch immer dieses Kind, das wir als Baby betrachtet haben. Es ist genau so da wie es immer da war. Es ist genau das Kind, das wir lieben. Manchmal müssen wir die Hindernisse beiseite schieben, um wieder genau das sehen zu können. Oder wir schließen einen Augenblick die Augen und erinnern uns an diesen Moment, als wir diesen kleinen Menschen in den Armen hielten, die warme Haut spürten und den süßen Babyduft in uns aufnahmen. Genau dieser kleine Mensch steht noch immer dort und hat noch immer diesen liebevollen Blick von uns verdient. Unser Kind ist unser Kind, auch wenn sich die Welt gerade zu schnell dreht.

Wenn Du wieder einmal nicht mehr weiter weißt, wenn Du verärgert bist und Deine Sicht von Problemen verstellt ist, schließe die Augen und denke an diesen Moment. Denke an das Gefühl und übertrage es auf das Hier und Jetzt.

Deine

Durch die Wut begleiten – Der sinnvolle Weg für Eltern durch Wutanfälle

Wenn Kinder wütend werden, ist es für uns Eltern nicht einfach. Manches Mal werfen sie sich auf den Boden, manchmal stampfen sie “nur” wütend auf, manchmal schreien oder schimpfen sie. Sie sind wütend, sie wollen ihren Gefühlen Luft machen und man sieht ihren kleinen Körpern an, wie sehr sie von dem Gefühl überrollt werden. Nichts anderes hat mehr Raum, sie sind nicht erreichbar für Worte und Handlungen. Sie können nicht “klar” denken – sie fühlen ganz und gar. Weiterlesen

Werbung fürs Stillen? Nein, danke!?

Du schlägst eine Zeitschrift auf und findest darin das Bild einer stillenden Frau mit der Überschrift “Still Dein Baby solange Du willst! Stillen ist die gesunde und natürliche Ernährung des Babys”. Was würdest Du denken? Stilldruck? Unangebrachte Werbung? Beeinflussung? Keine Sorge, das gibt es nicht. Du schlägst eine Zeitschrift auf und findest darin das Bild einer Frau mit Baby und Flasche von einer großen Firma, die erklärt, dass ihr Produkt die Entwicklung des Babys fördert. Gibt es. Was denkst Du? Weiterlesen