Alle Artikel von Susanne Mierau

Ein zauberhafter 5. Geburtstag – Ideen für eine Feenparty

In diesem Jahr hat sich die Tochter zu ihrem Geburtstag eine Feenparty gewünscht. Feenparty? Da habe ich mich erst einmal hingesetzt und überlegt, was mir zu Feen so einfällt: Zauberstab, rosa, Gold, Glitzer und Sterne, Feenbilder. Das war es, was mir spontan eingefallen ist. Eine Schatzsuche sollte es auch geben und aus diesen Zutaten habe ich folgendes Geburtstagsarrangement gebastelt.

1. Feengeburtstagseinladungen

Die Regel bei uns lautet: Es werden so viele Kinder eingeladen wie das Kind in Jahren alt ist plus eins. Zum fünften Geburtstag durften daher 6 Kinder eingeladen werden. Das ist gar nicht so einfach, denn eigentlich hätte die Tochter lieber viel mehr Freunde eingeladen. Schwierig war auch, dass ein eingeladenes Kind Teil eines Zwillingspaares ist und es Unverständnis gab, warum nicht beide eingeladen wurden. Doch damit der Geburtstag wirklich übersichtlich und gut zu gestalten ist, weichen wir von der Regel nicht ab.

Die Einladungen sollten schon einmal das Motto ausdrücken. Daher sollten die Kinder kleine Zauberstäbe bekommen, die sie zur Feenparty einladen würden. Ausgewählt habe ich dafür Holzstäbe mit Sternen. Jeder Stab wurde mit dem Namen des Kindes versehen (mittels Brennpen) und wurde dann mit einfacher Farbe angemalt und bekam einen Glitzerstern in die Mitte geklebt. Die Einladung dazu wurde auf buntes Papier geschrieben und aufgerollt an den Zauberstab geheftet.

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2. Schatzsuche planen

Es sollte natürlich eine Schatzsuche geben. Natürlich, weil es nämlich gerade auf allen Kindergeburtstagen Schatzsuchen gibt. Zudem ist es toll, wenn sich die Kinder draußen bewegen können und man die Suche in eine tolle Geschichte mit Aufgaben einbindet.

Zunächst musste die Route geplant werden. Start und Ende lagen fest, dann sollte es noch einen Zwischenstopp beim Eisladen geben. Festgehalten wurde die Route auf einfachen Frühstücks-Holzbrettern. Jedes Kind erhielt eine Schatzkarte aus Holz, auf dem sein Name und die Route vermerkt war. Diese Sachen wurden wieder mit Brennpen ins Holz gebrannt.

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Zusätzlich wurden jedoch am Tag der Schatzsuche noch Pfeile auf den Boden gemalt mit Aufgaben, die an bestimmten Punkten erfüllt werden mussten. Etwas haltbarer, sichtbarer und einfacher zum Schreiben als normale Straßenkreide sind Stifte mit Flüssigkreide, wie der Edding 4090, den wir benutzt haben. Allerdings wird man auf der Straße etwas komisch angesehen, wenn man damit Bürgersteig und Laternen anmalt.

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3. Der Schatz

Der Schatz: Belohnung für die lange Suche und das Meistern der Aufgaben. Er sollte zum Thema natürlich passen, den Kindern Freude bereiten und langen Spielwert haben. Ich habe mich für verschiedene Bestandteile entschieden: Goldstücken zum Spielen, die später u.a. im Kaufmannsladen Verwendung finden können, und Glasperlen zum Auffädeln. Jedes Kind sollte eine eigene kleine Schatzkiste bekommen.

Zunächst wurde das Gold angefertigt. Dazu werden einfach kleine Steine mit Goldlack besprüht. Fertig!

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Die Schatzkisten für jedes Kind sind kleine Pappkartons, die mit Serviettentechnik behandelt wurden: Auf jeden Pappkarton kamen kleine Elfen aus einer Serviette. Passend zum Karton gab es ein kleines Papiertütchen mit der gleichen Elfe. Die Kinder bekamen zuerst die Tüten und sollten dann die dazu passende Schatzkiste finden.

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Die zugehörigen Servietten (für die Tüten und Kisten benötigte ich nur 2) wurden später für den Tisch verwendet. Ein fertiges Geschenkset sah dann so aus:

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4. Ideen für Zuhause

Zu Hause wurde dann noch Topfschlagen gespielt mit Smarties als Gewinn, es wurden Blüten aufgefädelt zu Blumenketten und Stopptanz getanzt.

Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensoße und ein kleines Stück Geburtstagskuchen zum Nachtisch. Der Stuhl des Geburtstagskindes wurde mit bunten Tüchern dekoriert.

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Nach dem Abendessen wurden dann 6 müde Kinder abgeholt und auch meine Kinder sind bald ins Bett gefallen. Und ich habe noch einmal daran gedacht, wie der Tag vor 5 Jahren war, wie die Wehen waren, wie meine Tochter geboren wurde. Denn schließlich ist es auch der Tag meiner Geburt als Mutter gewesen.

Lass uns ein Bilderbuch ansehen – Wie man Bilderbücher abwechslungsreich und spannend betrachten kann

Geht es Euch auch so? Manche Bilderbücher muss man immer wieder gemeinsam ansehen. So oft, dass man sie schon im Schlaf nachmalen könnte. Immer wieder genau die gleichen Beschreibungen. Oder später bei den ersten Büchern mit Schrift: Wehe, man verliest sich, denn das Kind kennt die Geschichte in- und auswendig und erkennt jeden kleinen Fehler. Kinder lieben einfach Wiederholungen. Alles bleibt gleich, das gibt Sicherheit. Und doch kann es für Eltern schön sein, auch mal etwas Abwechslung in das Vorlesen zu bringen. Deswegen zeige ich Euch heute unsere kleinen Tipps, um eine Geschichte oder ein Buch immer mal wieder etwas anders zu gestalten.

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Gemeinsam ein Buch ansehen bedeutet kuscheln, Aufmerksamkeit teilen, zusammen Zeit verbringen, sich mitzuteilen, aufmerksam zuhören, Worte finden, beisammen sein, sich aufeinander einlassen, Neues entdecken, Altes wertschätzen, Gefühle mitteilen.

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Abwechslung in das Buchbetrachten kann man bringen, indem man zum Beispiel Sachen aus dem alltäglichen Leben den Geschichten zuordnet. Das können Tiere sein, die man dem Tierbuch zuordnet. Oder auch andere Gegenstände aus einer Geschichte, wenn zum Beispiel im Buch mit einem Ball gespielt wird, kann man fragen: „Hast Du auch einen Ball? Wo ist der Ball? Welche Farbe hat Dein Ball?“ Es gibt viele Möglichkeiten, die Bilderbuchgeschichten in den Alltag zu übertragen und ein Spiel aus der gemeinsamen Bilderbuchbetrachtung zu machen.

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„Wenn Du im Buch eines der Puzzletiere wieder findest, sortier es in das Puzzle ein.“ So wird aus der Bilderbuchbetrachtung ein Suchspiel.

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Und manchmal kann man Bücher auch einfach in einem ganz anderen Kontext einsetzen. Hier zum Beispiel dient das Buch als Stall für die Tiere auf dem Spielplatz.

Und wie bringt Ihr etwas Abwechslung in Eure Vorlesesituationen?

Guten Abend, gute Nacht – Über das Zubettgehen

Schlafen

Wenn über das Schlafen gesprochen wird, kommt irgendwann auch das Thema Einschlafrituale auf den Tisch. Denn eines ist klar: Kinder lieben Rituale und gerade auch beim Einschlafen können sie eine schöne Hilfe sein. Warum? Weil sie Struktur geben. Weil sie dem Kind klar machen: Es ist ein immer gleicher Ablauf und Du weißt, was als nächstes passiert. Doch nicht nur für Kinder sind sie eine gute Unterstützung, auch Eltern helfen die kleinen Rituale am Abend, um sich an immer gleichen Handlungen zu orientieren. Gerade am Anfang des Elterndaseins ist es hilfreich, sich mit Ritualen den Tag zu strukturieren. Im Laufe der Jahre hatten wir verschiedene Einschlafrituale, denn je nach dem Alter des Kindes und dem Bedarf bzw. auch der Familienzusammensetzung haben sich die Rituale verändert. Heute gebe ich Euch einen kleinen Einblick in unsere Einschlafrituale der letzten 5 Jahre.

Gute Nacht, mein Baby!

Als unsere Tochter geboren war, war das Elternsein erst einmal neu für uns und ich fand es gut, mir mit Ritualen den Tag zu strukturieren. Schließlich war ich vorher noch nie einfach so zu Hause für lange Zeit ohne gerade zu arbeiten oder zu studieren. Was für den Tag galt, galt auch für den Abend: Ein Ablauf sollte her, der die Abendplanung unterstützen sollte. Wir entschieden uns, unsere Tochter abends mit einer entspannenden Massage zu beruhigen. Massiert wurde auf dem Wickeltisch im Bad, mal von Mama, mal von Papa. Es gibt spezielle beruhigende Massagegriffe. Grob gesagt sind es besonders alle Massagebewegungen, die vom Körper weg gehen, die entspannen, lösen und beruhigen. Also strichen wir Abend für Abend ihren Körper aus, was sie sehr genoss. Zusammen mit der Massage war auch die restliche Körperpflege verbunden: Sie bekam eine frische Windel und ab dem 4. Monat, als ihre ersten beiden Zähne erschienen, wurden die Zähne geputzt. Dann legte ich mich mit ihr auf der Brust auf das Sofa, stillte sie bis sie einschlief und las dann noch etwas, wenn ich nicht selbst dabei einschlummerte. Irgendwann, wenn mein Mann dann schlafen ging, weckte er mich und brachte uns ins Bett.

Als sie größer wurde, massierten wir sie ab und zu im Bett. Papa sagte dann gute Nacht und ich stillte sie im Bett bis sie einschlief. Es gab und gibt bei uns keine festen Zubettgehzeiten. Wir essen immer in etwa zur gleichen Zeit zu Abend, manchmal früher, manchmal später und daran schließt sich das Zubettgehen mit der Abendpflege an. Wenn wir merken, dass die Kinder besonders müde sind, beeilene wir uns mit dem Abendessen oder machen nur ein kleines Essen.

Gute Nacht, mein Kleinkind!

Als die Tochter größer wurde, blieb das Zubettgehen zunächst wie gehabt. Ich stillte sie bis zu ihrem 2. Geburtstag zum Einschlafen. Vorher schauten wir uns oft noch ein Bilderbuch gemeinsam an. Das Abstillen am Abend war eine große Änderung in unserem Abendablauf und zunächst brachte es viel durcheinander. Das Stillen wurde durch das Kuscheln ersetzt. Nach dem Abendessen ging es ins Bad, Zahnseide wurde benutzt, die Tochter durfte selbst putzen und wir putzten noch einmal die Zähne nach. Danach wurde im Bett ein Buch vorgelesen, meist ein kleines Pixi-Buch aus ihrer Sammlung. Bevor wir zu den großen Vorlesebüchern übergingen, durfte sie auch zwei Geschichten auswählen. Ich blieb bei ihr, bis sie eingeschlafen war. Dann genoss ich den Abend mit meinem Mann oder arbeitete noch etwas, bevor ich mich wieder ins Familienbett zu ihr legte.

Gute Nacht, große Schwester und kleiner Bruder!

Als dann der Sohn geboren wurde, war die Tochter 3,5 Jahre alt. Wie sollte ich sie weiter ins Bett bringen, wo doch jetzt das Baby da war? Wie macht man das mit dem Familienbett? Sind wie am Ende des Familienbetts angekommen? Diese Fragen stellten wir uns, und dann ging es doch einfacher, als wir dachten. Nach dem Abendessen wurden beide Kinder bettfertig gemacht. Die Tochter wie gewohnt mit Zahnseide und Zähneputzen, der Sohn bekam eine frische Windel. Da es keinen Raum für die Abendmassage beim Sohn gab, wurde er einfach morgens oder tagsüber massiert. Eine Weile aber forderte die Tochter mehr Massageeinheiten am Abend ein und ich massierte sie im Bett nach dem Zähneputzen. Wir gingen alle zusammen ins Bett: Mutter, Vater und zwei Kinder. So tun wir es auch heute noch. Der Mann liest ein Kapitel aus einem Vorlesebuch vor. Die Tochter lauscht, der Sohn hört etwas zu oder spielt ein wenig vor sich hin oder wird gestillt oder schaut parallel ein Bilderbuch an. Im Anschluss an das Vorlesen kann die Tochter sich aussuchen, ob sie noch ein Hörspiel auf ihrer Hochebene im Spielzimmer hören möchte bei Sternenlicht oder sie im Wohnzimmer auf dem Sofa liegen möchte, wo ihr Papa ihr noch ein Lied vorsingt. In der Zwischenzeit stille ich den Sohn im Familienbett, wo er auch schon bald einschläft. Die Tochter schläft dann auf der Hochebene oder auf dem Sofa meistens ein und wird dann wieder ins Bett zurück getragen.

So also laufen die Abende im Hause Mierau ab. Wichtig ist mir immer wieder, dass es zwar gleichbleibende Abläufe gibt, aber keine starren Regeln. Es muss nie etwas zu exakt einer bestimmten Uhrzeit passieren. Wir orientieren uns immer an den Kindern. Sind sie müde, wird alles etwas vor verlegt. Sind sie noch nicht müde, dürfen sie länger spielen und wir dehnen den Ablauf aus. So ersparen wir uns immer wieder Frust am Abend. Denn kaum etwas ist schlimmer, als Kinder, die nicht schlafen wollen und Eltern, die davon genervt sind. Ich kann deswegen nur allen Eltern raten: Schaut auf Eure Kinder und geht es ganz locker an. Wer müde ist, der wird auch schlafen – und das gilt auch für müde Eltern.

Und wie sind Eure Einschlafrituale?

Ordnung, Ordnung, Ordnung

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Immer wieder werde ich gefragt, wie ich das mit der Ordnung zu Hause so halte und wie das mit den Kindern so gemacht wird. Zunächst einmal: Natürlich sieht es auf meinen Fotos ordentlich aus, aber ganz oft ist es auch ganz anders hier. Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne. Und letztlich verbringe ich lieber Zeit mit meinen Kindern, als ständig zu waschen, putzen, Staub zu wischen und so weiter. Natürlich ist das auch notwendig, aber es nimmt absolut nicht den größten Teil meiner Tagesbeschäftigung ein. Wie also mache ich es mit dem Ordnung halten im Alltag?

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Aufräumen

Ich bitte meine Kinder, mit aufzuräumen. Dabei erwarte ich nicht, dass sie nach meinen Maßstäben aufräumen. Es geht eher darum, ihnen zu zeigen, dass das Aufräumen zum Tag dazu gehört und sie daran zu gewöhnen. Kinder haben einen ganz eigenen Ordnungssinn und der kann sich von dem der Eltern sehr unterscheiden. Sie sortieren vielleicht nach anderen Maßstäben oder entwickeln ganz neue Kategorien: Nicht alle Bausteine sollen in eine Kiste, sondern auf einmal werden zwei Kisten benötigt, weil ja die grünen Bausteine nicht dazu gehören. Nach und nach steigen die Erwartungen an das Aufräumen bei mir an und es werden mehr Vorgaben gemacht. Beim Sohn freue ich mich, wenn er Dinge in eine Kiste wirft. Die Tochter sollte aber mit ihren fast 5 Jahren schon die verschiedenen Bastelsachen in die zugehörigen Boxen legen.

Wenn ich mit den Kindern im Spielzimmer spiele oder bei ihnen sitze und lese oder etwas andere tue, habe ich immer auch einen Blick auf die Spielsachen. Merke ich, dass ein Spiel zu Ende gespielt ist, bitte ich, das weg zu räumen bevor mit einer neuen Sache begonnen wird. Wenn sich aber gerade ein neues Spiel aus einem alten entwickelt hat und ich die Kinder nicht unterbrechen möchte, räume ich die Sachen auch einfach selbst zur Seite. Das Aufräumen bleibt also im Fluß. Ich empfinde es als wichtig, dass der Spielraum immer etwas klar ist, damit die Kinder auch wieder neu in ein Spiel kommen und nicht von zu viel umher liegenden Dingen abgelenkt sind.

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Sortieren

Um es im Alltag auch den Kindern einfacher zu machen, haben die Dinge ihren Platz: Die Bücher der Tochter stehen in einem Regal, die des Sohns im anderen. Die Bastelsachen sind alle in durchsichtigen Plastikboxen, so dass man von außen weiß, was darin ist. Sie stehen weiter oben im Regal, so dass die Kinder Bescheid sagen können, wenn sie die Knete, die Sandkiste oder den Playmais haben wollen. So fällt es leicht, etwas auszuwählen und auch, es später wieder zurück zu stellen.

Sauber machen

Ich finde, das ist das schwerste im Alltag mit den Kindern – gerade, wenn sie zu Hause sind: Die Grundreinigung der Wohnung. Staub wischen, putzen, saugen. Es nimmt viel Zeit in Anspruch, einen Vierpersonenhaushalt zu pflegen und diese Zeit wollen die Kinder aber oft nicht hergeben. Da hilft nur eins: beides miteinander verbinden! Wir haben Kinderbesen, Kinderschrubber, Handfeger und Kehrblech in kleiner Ausführung. Besonders beliebt ist das Badputzen mit viel Wasser und Schaum. Natürlich geht das nicht so schnell wie früher ohne Kinder und ist auch ab und zu mit kleinen Pannen verbunden, wenn der Wassereimer umfällt oder mit dem Besen beim Rumhantieren ein Glas vom Schrank gefegt wird. Kinder können aber aktiv mit dabei sein, lernen dabei viel in Hinblick auf die Feinmotorik und haben einfach Spaß.

Wenn Besuch kommt

Früher habe ich vor Besuchen gründlich aufgeräumt, gesaugt, vielleicht sogar die Fenster geputzt. Heute ist das in der Form, in der ich es damals getan habe, nicht mehr möglich. Aber früher habe ich auch meine Küchenhandtücher gebügelt – heute nicht mehr vorstellbar. Ein sehr lustiges und durchaus effektives Vorgehen, um die Wohnung schnell gut aussehen zu lassen, habe ich bei Chantalle von Fat Mum Slim gefunden. Tatsächlich habe ich ein ähnliches Vorgehen für Notfallaufräumaktionen bei mir. Und wenn das nicht klappt, oder nicht ausreicht, dann verweise ich auf dieses Gedicht, dessen Verfasser unbekannt ist, ich ihm aber für diese schönen Zeilen gerne einmal danken würde:

Freund, wenn Du dieses Haus betrittst;
vieles nicht ganz sauber blitzt.
Du merkst, das es hier Kinder gibt,
die man mehr als Putzen liebt.

Da gibt es Spuren an den Wänden,
gemalt von flinken kleinen Händen.
Wir machen es mal später weg,
jetzt spielen wir erstmal Versteck.

Spielzeug liegt an jedem Ort,
doch eines Tages ist es fort.
Die Kinder sind uns kurz geliehen,
bis sie erwachsen von uns ziehen.

Dann wird auch alles aufgeräumt,
dann läuft der Haushalt wie erträumt.
Jetzt freuen wir uns an unseren Kindern
und lassen uns daran nicht hindern.

Dann schau doch weg! – Über das Stillen in der Öffentlichkeit

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Immer wieder ist es ein groß in den Medien diskutiertes Thema: Stillen in der Öffentlichkeit. 2011 gab „Big Bang Theory“-Star Mayim Bialik Anlass zur Diskussion darum, ob Stillen in der Öffentlichkeit in Ordnung sei oder nicht und – in ihrem Fall – bis zu welchem Alter des Kindes das nun überhaupt noch richtig sei. Sie hatte ihren dreijährigen Sohn in der U-Bahn gestillt. Als Mutter von zwei Kindern und Familienbegleiterin kenne ich diese Diskussion um das öffentliche Stillen nur zu gut. Meine Tochter habe ich bis zum Alter von 2 Jahren gestillt – durchaus auch in der Öffentlichkeit – und meinen 16 Monate alten Sohn stille ich auch noch nach Bedarf. Doch oft ist es gar keine Frage des Alters, sondern generell des Umstandes: Kann und soll man in der Öffentlichkeit stillen? Denn ganz ehrlich gesagt wurde ich mit beiden Kindern nicht erst schief angeschaut beim Stillen als sie ein bestimmtes Alter erreicht hatten, sondern auch schon, als sie noch ganz klein waren. Stillen in der Öffentlichkeit erregt immer wieder die Gemüter – aber warum eigentlich?

Stillen ist Nahrungsaufnahme

Ich fahre in der Berliner S-Bahn. Ein Mann steigt ein und verzehrt einen Döner mit nicht geringer Geruchsbelästigung der umstehenden Fahrgäste. Eine Frau gegenüber trinkt einen Kaffee aus einem Pappbecher. Ein Kind sitzt in der Ecke und isst aus einer Tupperdose ein Schulbrot. Auf dem Boden liegen Papierreste, die deutlich erkennen lassen, dass ein früherer Fahrgast Nahrungsmittel einer großen Fastfood-Kette hier zu sich genommen hat. Auf der Straße ist es nicht anders: Menschen laufen mit Käsebrötchen, Nougatcroissants und Brezeln durch die Straßen, trinken Softdrinks auf Glasfalschen. Niemand beschwert sich, schaut mit hochgezogener Augenbraue einen anderen an oder tuschelt hinter vorgehaltener Hand laut. Es ist ein normaler Anblick, dass Menschen in der Öffentlichkeit Nahrungsmittel zu sich nehmen. Wenn ein Baby in einem Einkaufszentrum eine Flasche bekommt, schüttelt niemand den Kopf.

Muttermilch ist die normale Nahrung des Babys und Kleinkindes. Stillverbände fordern heute, dass nicht mehr davon gesprochen wird, dass Stillen Vorteile hätte, denn es geht nicht um Vorteile, sondern darum, dass dies nun einmal die richtige und normale Ernährungsform ist. Wie auch immer versucht wird, Muttermilch künstlich herzustellen, ist es nicht machbar, sie so gesund herzustellen, wie nun einmal Muttermilch ist. Und Muttermilch kommt natürlich in ihrer naturgegebenen Verpackung: der weiblichen Brust. In diesem Sinne hat die Entblößung der weiblichen Brust beim Stillen den einfachen Grund, dem Kind seine normale Nahrung zukommen zu lassen. Stillen ist Nahrungsaufnahme. So wie andere Babys ihre Milch aus der Flasche trinken oder Erwachsene ihr Mettbrötchen in den Mund schieben, ernährt sich das Kind über die Brust. Wer das Stillen sexuell konnotiert, hat einfach nicht verstanden, worum es dabei geht. Zudem wird dieser sexuelle Aspekt allein durch den Betrachter in die Stillsituation eingebracht: Weder Mutter noch Kind vollziehen eine sexuelle Handlung wenn sie stillen.

Nahrungsaufnahme verdient angemessene Rahmenbedingungen = kein Stillen auf Toiletten

Gegner des öffentlichen Stillens führen gerne an, dass ja nicht in der Öffentlichkeit gestillt werden müsste, weil es ja Stillräume geben würde oder sich stillende Mütter an einen „diskreten Ort“ zurück ziehen könnten wie eine Toilette. Ja, mancherorts gibt es Stillräume und das kann auch eine gute Alternative sein, wenn Frauen dies wünschen. Häufig allerdings sind diese Stillräume mit Toiletten zusammen gelegt. Und ehrlich: Wer möchte gerne seinem Kind eine Mahlzeit auf einer öffentlichen Toilette anbieten? Wer möchte gerne eine Mahlzeit auf einer öffentlichen Toilette einnehmen? Unabhängig von hygienischen Bedenken und der Geruchsbelästigung und häufig auch einem Mangel an bequemer Sitzposition kann doch niemand ernsthaft einer Mutter mit Kind vorschlagen wollen, sich auf eine Toilette zum Stillen zurück zu ziehen?

Stillen ist eine Nahrungsaufnahme wie jede andere auch und verdient daher den selben respektablen Umgang wie andere Mahlzeiten größerer Menschen auch. Die Personen sollten sich in einer angemessenen Körperhaltung befinden können – gerade beim Stillen ist dies wichtig, um Haltungsproblemen und Verspannungen vorzubeugen -, sie sollten nicht durch Geruch, Lautstärke oder Temperatur beeinträchtigt werden. Das betrifft sowohl die Mutter als auch das Kind.

Um  auch in der Öffentlichkeit stillen zu können, werden zum Schutz vor fremden Augen heute oft Stilltücher oder Stillschals angeboten. Wenn Frauen sich vor den Blicken anderer schützen möchten, finde ich die Verwendung von diesen Stoffbarrieren sinnvoll (allerdings nicht anders herum, wenn man auf Fürsorge andere Menschen vor dem Anblick schonen möchte, siehe oben). Gerade am Anfang einer Stillbeziehung, wenn es vielleicht auf Anhieb noch nicht so gut klappt mit dem Anlegen, können Frauen schnell verunsichert sein und wünschen sich keine ungewollten Zuschauer. Später dann, um den dritten Lebensmonat des Kindes, kann ein solches Tuch auch für das Kind sinnvoll sein, denn in dieser Zeit kommt es zu einem Entwicklungsschub, bei dem sich das Sehen stark verändert und Babys sind nun viel leichter ablenkbar als zuvor, was sich gerade beim Stillen darin zeigt, dass sie immer wieder die Brust loslassen, wieder ran gehen oder gar den Kopf wenden, während die Brust noch im Mund ist. Darüber hinaus sind Stilltücher aber nicht unbedingt vorteilhaft: Manche verhindern auch den Einblick der Mutter. Doch gerade auch darum geht es ja beim Stillen, denn wie Untersuchungen belegt haben, sehen Säuglinge gerade in dem Abstand gut und scharf, den sie einnehmen, wenn sie an der Brust der Mutter liegen und in ihr Gesicht blicken. Der Anblick der Mutter beim Stillen hat also eine Bedeutung für das Kind und sollte deswegen nicht aus irgendwelchen gesellschaftlichen Einflüssen unterbunden werden.

Leider ist es in Deutschland so, dass Besitzer von Cafés und Läden ein Hausrecht geltend machen können und das Stillen in ihren Räumlichkeiten untersagen dürfen – was immer wieder in den Medien zu lesen ist. In Schottland hingegen gibt es ein Gesetz zum Schutz des Stillens, nach welchem es strafbar ist, eine Mutter vom Stillen abzuhalten. Eine bei uns hierzu eingereichte Petition war bislang nicht erfolgreich.

Natürlich bedeutet dies nicht, dass stillende Mütter mit zwei entblößten Brüsten an einem Cafétisch sitzen müssen. Natürlich ist eine gewisse Diskretion möglich und auch angebracht, aber nicht in der Weise, in der sie oft eingefordert wird und besonders nicht, wenn sie die Rechte des Kindes auf Erfüllung seiner Grundbedürfnisse einschränkt.

Lieber Geschrei oder ein gestilltes Kind?

Das Stillen in der Öffentlichkeit hat zudem auch noch ganz handfeste Vorteile für alle Personen, die zugegen sind: Wenn Babys und Kleinkinder hungrig sind, machen sie auf sich aufmerksam. Können Sie es noch nicht mit Worten, tun sie es durch laute Äußerungen, durch Schreien und Weinen. Nahrung ist lebensnotwendig und Babys machen darauf sehr eindrücklich aufmerksam. Wer also schnell und beherzt das Stillen ermöglicht, verringert so auch die Zeit, in der das Kind auf sein Bedürfnis aufmerksam machen muss. Das ist vorteilhaft für das Kind, aber auch für alle anderen Anwesenden.

Woher sollen wir es lernen, wenn wir es nicht sehen?

Muttermilch ist die gesündeste Nahrung für das Kind und für lange Zeit die artgerechte Nahrung. Die verschiedenen Inhaltsstoffe der Muttermilch sind auf unterschiedlichen Ebenen wichtig für die kindliche Entwicklung. Dass Stillen also die beste Form ist, ein Kind zu ernähren, ist gewiss. Dennoch ist es so, dass das Stillen für viele Frauen nicht einfach ist. Stillhindernisse beginnen oft schon kurz nach der Geburt, besonders häufig bei Klinikgeburten. Oft müssen Kinder nicht abgestillt werden, weil die Mütter nicht stillen wollen, sondern weil sie nicht genügend oder richtige Unterstützung erhalten. Denn: Stillen ist nicht etwas, was wir instinktiv richtig machen. Stillen hat viel mit Vorbildern und Lernen zu tun. Wenn uns aber Vorbilder fehlen, fällt es uns schwer, dieses Verhalten auszuführen. Gerade deswegen ist das Stillen in der Öffentlichkeit auch für nachfolgende Generationen so wichtig: Kinder sollen auch in Zukunft mit der für sie richtigen und natürlichen Nahrung versorgt werden, Mütter sollen es einfach haben, stillen zu können. Dafür müssen Kinder sehen können, dass Babys gestillt werden. Sie müssen zusehen können, wie Kinder an die Brust gehalten werden. Beschränken wir diese Art der Nahrungsaufnahme immer mehr, nehmen wir auch zukünftigen Generationen die Chance, stillen zu können und es als natürlichen Vorgang zu betrachten.

Auf einmal zu groß fürs Stillen?

Besondere Irritation ruft in der Öffentlichkeit das Stillen von „größeren“ Kindern hervor. Dabei sind „größere“ Kinder nicht etwa Vorschulkinder, sondern bereits Kinder im Alter von 1 oder 2 Jahren werden beim Stillen kritisch betrachtet – und ihre Mütter ebenso. Es scheint fast, also würde auf einmal ab einer bestimmten Körpergröße das Stillen doch noch etwas Anrüchiges oder Verbotenes werden. Warum eigentlich? Auch nach dem ersten Geburtstag hat Muttermilch für die kindliche Entwicklung und besonders das Immunsystem besondere Inhaltsstoffe zu bieten. Das für Menschen sinnvolle Abstillalter liegt weit über dem, was wir hier als Durchschnitt betrachten. Stillen ist, wie oben aufgeführt wurde, keine sexuelle Handlung und wird es auch dann nicht, wenn das Kind aus Kleidergröße 80 hinaus gewachsen ist. Es obliegt jeder Mutter und jeder Familie selbst, zu entscheiden, wie lange ihre Stillbeziehung andauert und ob überhaupt gestillt werden soll oder nicht. Doch die gesunden Aspekte der Muttermilch sind nun einmal nicht von der Hand zu weisen. Dies gilt sowohl für Babys als auch ältere Kinder. Und daher sollte auch das Stillen älterer Kinder in der Öffentlichkeit nicht verpönt oder verlacht werden, sondern die selbe Berechtigung haben wie jede andere Nahrungsaufnahme auch. Denn – um es noch einmal zu wiederholen -: Stillen ist Nahrungsaufnahme – und manchmal auch noch Zuwendung, Kuscheleinheit, Beruhigung. Ganz einfach.

 

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Warum Kinder in ihr Spiel versunken sein sollen – Ein bisschen Flow für den Alltag

Wasserspiel

Gestern haben wir zauberhafte neue Badepralinen für die Kinder hergestellt aus Kakaobutter, Natron, Zitronensäure, Stärke und Glitzersternchen. Diese wurden heute sogleich ausprobiert in der Badewanne und dabei konnte ich den Sohn in seinem Spiel mit Wasser beobachten. Der Wasserhahn lief und immer und  immer wieder versuchte er, den Strahl ergreifen zu können. Seine kleine Hand versuchte, den Strahl zu packen wie ein Seil – und schloss sich dann doch immer wieder nur in sich selbst. Ganz verzückt ließ er das Wasser durch seine Finger rinnen und beobachtete seinen Lauf. Es erschien mir fast, als würde er es zum ersten Mal so bewusst wahrnehmen. Seine Hand drehte sich unter dem Wasserstrahl und er beobachtete, wie das Wasser in alle Richtungen spritzte. Minutenlang saß er so da und beobachtete und probierte.

Wie Erwachsenen würden es als „Flow“ bezeichnen: das völlige Aufgehen in einer Tätigkeit. Kinder haben sie noch problemlos, diese Momente des „Flow“, in denen ihr Handeln einfach dahin fließt, in denen sie sich ganz einer Sache hingeben und ihr Bewusstsein gar nicht mehr zu trennen ist von der Handlung. Ein Moment, in dem sie ganz und gar ihre Aufmerksamkeit auf eine Sache richten, auf eine Handlung, eine Beobachtung. Alles andere in der Umgebung wird vergessen. In diesem Moment sind sie die Handlung selbst. Ablenkung ist kaum möglich. Eine Ermahnung, eine Stimme von Außen wird tatsächlich nicht wahrgenommen, so sehr sind sie konzentriert. Die Zeit fliegt geradezu dahin und wird nicht wahrgenommen.

Der Antrieb für dieses Handeln liegt in ihnen selbst. Ihr Forscherdrang verleitet sie dazu, sich dieser Neugierde hinzugeben. Es beobachtet, erprobt, nimmt Grenzen wahr und testet sie aus. Was kann ich? Was kann ich nicht? Kann ich den Wasserstrahl anfassen? Immer wieder werden neue Erkenntnisse ausprobiert, auf die Probe gestellt und so immer weiter erkannt, was man mit einem Gegenstand tun kann, wofür er da ist. Das Kind nähert sich durch Experimente einer Sache an, um sie ganz und gar zu verstehen.

So ist es nicht nur mit dem Wasserstrahl, sondern mit so vielen neuen Dingen, die das Kind kennen lernt. Es probiert sich und den Gegenstand aus und erfährt auf diese Weise, wofür es ihn nutzen kann. Und je älter es ist und je mehr Fähigkeiten es hat, umso intensiver wird es sich mit dem Gegenstand auseinander setzen, neue Fähigkeiten daran ausprobieren und immer mehr Wissen sammeln darüber, wie es damit umgehen kann. Der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget hat dies seinerzeit als das Wechselspiel von Assimilation und Akkomodation bezeichnet, wodurch das Kind sich letztlich sein Wissen von der Welt aneignet.

Für uns bedeutet dies: Lassen wir das Kind spielen. Zeigen wir ihnen nicht sofort, wofür wir denken, dass ein Gegenstand benutzt wird. Lassen wir das Kind selbst probieren, wozu er da ist. Zeigen wir nicht gleich, wie ein Spielzeugauto aufgezogen, ein Ball gerollt oder ein Musikinstrument benutzt wird. Geben wir Zeit, nehmen wir uns und unsere Erwartungen zurück. Genießen wir es, wenn es sich in einem Zustand des Versunkenseins befindet und immer Neues ausprobiert, sich erprobt und so seine Welt verstehen lernt. Greifen wir nicht zu schnell ein in das Spiel, sondern lassen wir das Kind experimentieren. Ermahnen wir nicht und sind nicht verärgert, weil das Kind unsere Stimme nicht hört. Versuchen wir einfach, uns auch hinein zu versetzen: zu verstehen, warum und was das Kind versucht. Nehmen wir einen kleinen Teil dieses kindlichen Denkens und Handelns in uns auf für unseren Alltag und lassen uns auch davon inspirieren und den „flow“ in unseren Alltag kommen. Denn manchmal würde es uns auch sehr gut tun.

 

 

Ein Klick reicht nicht – Zur ErMahnwache in Berlin

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Heute gab es Proteste in verschiedenen Städten Deutschlands zur Situation der Hebammen. Natürlich gab es auch in Berlin eine der ErMahnwachen. Etwa 500 Leute sollen dort gewesen sein und auch in der Abendschau (ab 0:29) wurde darüber berichtet. 500 Leute sind gut, aber natürlich braucht es noch mehr Leute, um aufmerksam zu machen, um Protest zu zeigen und etwas zu bewegen. Wie wichtig es ist, dass wir aktiv werden, zeigt dieses Gespräch:

Mann: „Ach, was haben Sie denn da für Sachen auf Ihren Pullovern?“

Ich: „Die Geburtsjahren und Umstände, unter denen wir geboren wurden. Heute war eine Demonstration in Berlin für den Erhalt der Hebammen.“

Mann: „Ach, war das heute? Ja, ich hab darüber gelesen.“

Ich: „Es ist wichtig, dass sich Menschen dafür einsetzen, dass die Hebammen auch weiterhin frei arbeiten können und Frauen eine Wahl haben, wo und wie sie gebären können.“

Mann: „Ja, ja, ich unterstütze das auch. Ich hab die Petition unterzeichnet.“

Ich: „Toll, danke.“

Es ist super, dass schon so viele Menschen die Petition zur Rettung der Hebammen unterzeichnet haben. Aber: Wir dürfen nicht denken, dass ein Klick im Internet eine politische Aussage ist und es damit reicht. Es ist so verführerisch zu denken, dass man sich ja engagiert, wenn man Petitionen unterzeichnet. Und natürlich ist das auch toll, aber um etwas zu bewegen, benötigt man mehr als nur einen kleinen Klick. Deswegen: Geht auf die Straßen! Zeigt Eure Flaggen! Versendet Eure Postkarten! Wir sind mehr Berliner als 500, die sich für Hebammen und freie Geburtskultur einsetzen!

Ein paar Eindrücke von heute aus Berlin:

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Hebammenprotest_02

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Besonders gefreut habe ich mich auch über bekannte Gesichter: GfG-Kolleginnen von mir, Christina Baris von artgerecht, Franzi Karagür von Einfach Klein und viele Leute, die ich über Twitter und Facebook kennen gelernt habe oder die mich daher „erkannt“ haben.

Noch mehr Bilder findet Ihr hier und hier.

Was wir längerfristig tun können, um das Vertrauen in die Gebärfähigkeit zu stärken

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Das Gebären ist in einer Krise: Die freiberuflichen Hebammen sind in Gefahr und damit die freie und selbstbestimmte Wahl des Geburtsortes. An anderer Stelle habe ich bereits ausgeführt, wie wichtig es ist, dass nun nicht nur schnell eine Lösung für die akute Lage gefunden wird, sondern es um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, das auch gesamtgesellschaftlich angegangen werden muss. Frauen haben das Vertrauen in ihre Gebärfähigkeit verloren. Selbst innerhalb des Protestes für die Hebammen hört man immer wieder: Ohne Hebammen können wir nicht gebären! Natürlich sind Hebammen in der Schwangerschaft, bei der Geburt und in der Zeit danach von unschätzbarem Wert und unterstützen die Phase des Übergangs, begleiten und nehmen an die Hand, wo es notwendig ist. Doch in erster Linie sind es die Frauen, die gebären und die Vertrauen in ihre Gebärfähigkeit haben müssen, damit natürliche und selbstbestimmte Geburten möglich sind.

Wenn nachhaltig eine Lösung gefunden werden soll für das Problem, in dem sich die Geburtshilfe und die Gebährfähigkeit momentan befinden, muss – durchaus neben dem akuten Handlungsbedarf – eine gesamtgesellschaftliche Wende vollführt werden. In den letzten Tagen wurde ich aufgrund des vorangegangenen Artikels oft gefragt, wie das denn bewerkstelligt werden soll. Was kann man tun, um Frauen wieder an ihre Gebärfähigkeit zu erinnern und ihnen Vertrauen zu schenken?

Punkt 1: Geburtsvorbereitung ist kein medizinischer Hechelkurs, sondern Stärkung des Vertrauens in sich

Zunächst ist es natürlich wichtig, Schwangere richtig zu betreuen. Geburtsvorbereitungskurse sollten kein Ort sein, an dem nur medizinisches Faktenwissen vermittelt wird. Natürlich ist es richtig und wichtig, dass Paare über den Verlauf der Geburt Bescheid wissen und auch erfahren, dass die erste Phase der Geburt, die so genannte Eröffnungsphase, eine lange Zeit andauern kann oder wie weit der Muttermund geöffnet sein muss, damit das Baby geboren wird. Diese Rahmenbedingungen sind insbesondere für Paare wichtig, die in Krankenhäusern gebären, damit sie dort die Situation einschätzen und die Sprache des Personals verstehen können.

Der Schwerpunkt einer Geburtsvorbereitung sollte jedoch immer anders gelagert sein: in der Unterstützung des Selbstvertrauens. Es ist von großer Bedeutung, zu vermitteln, welche enormen Fähigkeiten der Körper hat, um eine Geburt normal und spontan zu ermöglichen. Paare können lernen, welche Hormone unter der Geburt wichtig sind und was man tun kann, um ihre Wirkung günstig zu beeinflussen. Es sollte erklärt werden, wie unglaublich flexibel das Becken ist und wie durch bestimmte Positionen die Geburt positiv beeinflusst werden kann. Von großem Nutze ist es, Rahmenbedingungen zu verdeutlichen, die sich direkt auf den Geburtsverlauf auswirken, wie zum Beispiel Ruhe und Intimsphäre bewirken, dass sich die Schließmuskeln lockern und erst so Geburt entspannt möglich ist. Erst wenn diese wichtigen Zusammenhänge erklärt sind Frauen auf dieser Basis wissen, dass sie selbst und ihr Körper fähig sind, ein Kind auf natürliche Weise zu gebären, können dann noch Methoden zum Umgang mit Schmerz wie Meditation, Atmung, Bewegung etc. erlernt werden.

Qualität in der Geburtsvorbereitung ist also ein wichtiger Aspekt, um Frauen in ihrer Gebärfähigkeit zu unterstützen.

Punkt 2: Positive Geburtsgeschichten stärken Vertrauen

Direkt mit dem Geburtsvorbereitungskurs zusammen stehen positive Geburtsgeschichten. Verheerend für einen Kurs kann es sein, wenn Frauen mit schlechten Geburtserfahrungen in dem Kurs zu viel Raum einnehmen und Erstgebärende mit Geschichten verängstigen. Für Frauen mit traumatischen Geburtserfahrungen ist es wichtig, einen Raum zu haben, um sich darüber auszutauschen und diese schlechten Erfahrungen zu verarbeiten. Dieser Raum ist jedoch nicht in einem normalen Geburtsvorbereitungskurs, sondern in einer Einzelberatung mit einer Hebamme oder Traumatherapeutin.

Positive Geburtsberichte hingegen sind wunderbare Möglichkeiten, um Frauen in ihrer Gebärfähigkeit zu unterstützen. Auch Ina May Gaskin hebt in ihrem neuen Buch „Birth Matters – Die Kraft der Geburt“ die Bedeutung von Geburtsgeschichten hervor. Da Geburt in der heutigen Zeit hinter wohl geschlossenen Türen geschieht und wir kaum positive Geburtsgeschichten kennen und auch nicht die Möglichkeit haben – wie es in anderen Kulturen der Fall  ist – bei normalen Geburten dabei zu sein, ist es von großer Bedeutung, sie zu lesen und von anderen Frauen zu hören, dass normale Geburten möglich sind und wie sie ablaufen.

Es wäre wünschenswert, wenn es noch mehr Raum und Möglichkeiten gäbe, solch positive Geburtsgeschichten von spontanen Geburten ohne Eingriffe zu lesen.

Punkt 3: Geburten in den Medien – Zeichen setzen

Insbesondere in Film und Fernsehen werden Geburten problematisiert. Wir sehen schreiende Frauen, die auf dem Rücken in Betten liegen. Wir hören davon, wie Herztöne zurück gehen. Und in vielen Fällen enden Geburten in Serien und Filmen mit Kaiserschnitten. Die Medien beeinflussen uns in unserer Wahrnehmung und auch in dem, wie wir selbst über uns denken. Mit solch negativen Beispielen gehen wir auch negativer an die eigene Geburt heran. Darum ist es wichtig, solche Geburtsszenen kritisch zu betrachten und auch ein Zeichen zu setzen: Wir wollen nicht nur solche Geburten sehen! Wenn neue Filme und Serien mit dieser Art von Geburtsberichten gezeigt werden, müssen sich Menschen beschweren. Fernsehsender und Filmproduktionsfirmen müssen ein Feedback erhalten, das lautet: Zeigt normale Geburten!

Punkt 4: Lobbyarbeit

Die Probleme in Bezug auf die Haftpflichtversicherung der Hebammen sind nicht neu und auch generell ist zu bemerken, dass das Vertrauen der Frauen in die Gebärfähigkeit seit Jahren schwindet. Problematisch ist, dass es nur eine kleine Lobby gibt, die sich für die natürliche und selbstbestimmte Geburt einsetzt. Wollen wir in Zukunft wieder einen Schritt nach vorn gehen in Hinblick auf Stärkung der Gebärfähigkeit, ist es wichtig, diese Lobby zu unterstützen. Es gibt einige Vereine in Deutschland, die sich aktiv für die selbstbestimmte Geburt einsetzen. Ich persönlich engagiere mich in der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung – Familienbildung und Frauengesundheit – e.V. seit vielen Jahren. Dieser Verein setzt sich schon seit 1980 für Frauen, Eltern und Familien in Umbruchsituationen wie Schwangerschaft, Familienanfang und Wechseljahre ein. Darüber hinaus sind jedoch auch Vereine wie Greenbirth e.V., Mamaprotest oder Hebammen für Deutschland e.V., die sich für selbstbestimmte Geburten einsetzen. Diese Vereine benötigen Unterstützung in Form von Engagement und Spenden, um sich für ihre Ziele einzusetzen.

Punkt 5: Am Anfang beginnen – Kinder positiv an Geburten heran führen

Möchten wir wirklich tiefgreifende Veränderungen in der Geburtskultur erreichen, müssen wir – wie immer – am Anfang anfangen: bei den Kindern. Schon Kinder erfahren heute Geburt negativ. Sie hören, wie negativ von Geburten berichtet wird, sie sehen in Film und Fernsehen negative oder zumindest nicht selbstbestimmte Geburten, sie haben kaum positive Geburtsvorstellungen. All diese Geschichten und Erfahrungen setzen sich jedoch fest und formen ein Bild davon, wie Geburt eingeschätzt und erwartet wird. Deswegen ist es wichtig, dass wir unsere Kinder von Anfang mit positiven Geburten konfrontieren. Wenn wir mit ihnen über ihre Geburten sprechen, müssen wir nicht das Negative hervorheben, sondern die positiven Aspekte fokussieren. Wir können Bücher auswählen, die gut mit dem Thema umgehen und in denen die Mütter nicht nur mal schnell ins Krankenhaus geschickt werden wie bei „Conni und das neue Baby“. Hier wären Kinderbücher wie „Runas Geburt“ oder „Unser Baby kommt zu Hause“ zu nennen. Viele Geburtsvorbereiterinnen bieten zudem spezielle Kurse für Kinder und Schulen an: Hier erfahren Kinder je nach Alter unterschiedlich gewichtet alles Wissenswerte über Schwangerschaft und Geburt, können Fragen stellen und in praktischen Übungen erfahren, was in einer Schwangerschaft passiert und wie wohltuend unterstützende Maßnahmen wie Massagen sein können oder dass Babys nicht sofort nach der Geburt gebadet werden müssen und warum das so ist. Solche Unterrichtseinheiten lassen bei Kindern positive Gedanken zur Geburt entstehen und können daher langfristig die Einstellung zu Schwangerschaft und Geburt verändern.

Meine Tochter ist nun fast 5 Jahre alt. Sie weiß schon viel über Geburten, was auch durch meine Arbeit kommt, aber auch, weil wir viel darüber sprechen. Gerade ist es wieder ein aktuelles Thema und sie fragt immer wieder nach ihrer Geburtsgeschichte.Für ihren Geburtstag schreibe und illustriere ich ihr nun ein Buch über ihre Geburt. Ich hoffe, Ihr damit auch ein Stück Vertrauen in die Gebärfähigkeit mitzugeben. Wie es sich entwickelt, das Buch, werde ich von Zeit zu Zeit hier im Blog zeigen.

 Was könnt oder wollt Ihr tun für Euch und Eure Kinder?

Warum ich mich nicht nur für meine Hebamme einsetze. – Sondern für mich.

Geburt

Es geht ein Aufruhr durch Facebook, Twitter und Co., Zeitungen und Fernsehsendungen berichten davon: Am 13.02.2014 ließ der Deutsche Hebammen Verband e.V. verlauten, dass der Berufsstand der Hebammen durch den Einbruch des Versicherungsmarktes bedroht ist.  Ab Sommer 2015 gibt es keine Haftpflichtversicherungsmöglichkeiten mehr für freiberufliche Hebammen. Ohne diese kann freiberufliche Hebammenarbeit nicht mehr durchgeführt werden, da ohne Haftpflichtversicherung keine Geburten zu Hause, im Geburtshaus oder als Beleggeburten in Krankenhäusern möglich sind. Zahlreiche Initiativen haben sich gebildet, um Politikern und Gesellschaft zu zeigen: Wir benötigen freie Hebammen. Immer wieder ließt man: Setzt Euch ein für Eure Hebamme! Doch dieser Aufruf ist falsch. Es geht nicht darum, sich für einen Berufsstand einzusetzen, sondern es sollte heißen: Frauen, setzt Euch ein für Euer Recht auf eine freie und selbstbestimmte Geburt. Es ist kein Hebammenprotest, sondern ein Frauenprotest!

Zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen

Hebammen müssen bei Geburten dabei sein. Sie sind die Fachfrauen für die Geburtsarbeit, nicht die Ärzte. So regelt es dasHebammengesetz, in dem es heißt:

§ 4
(1) Zur Leistung von Geburtshilfe sind, abgesehen von Notfällen, außer Ärztinnen und Ärzten nur Personen mit einer Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Hebamme” oder „Entbindungspfleger” sowie Dienstleistungserbringer im Sinne des § 1 Abs. 2 berechtigt. Die Ärztin und der Arzt sind verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß bei einer Entbindung eine Hebamme oder ein Entbindungspfleger zugezogen wird.
(2) Geburtshilfe im Sinne des Absatzes 1 umfaßt Überwachung des Geburtsvorgangs von Beginn der Wehen an, Hilfe bei der Geburt und Überwachung des Wochenbettverlaufs.

Nach diesem Gesetz darf sogar ein Arzt nur im Notfall eine Geburt ohne Hebamme durchführen. Bei Geburten in Krankenhäusern muss zwar ein Arzt zur Geburt anwesend sein, aber begleitet und geleitet wird sie durch die Hebamme.
Durch die steigenden Haftpflichtversicherungen sind nun aber die Arbeit der Hebammen in Gefahr, d.h. derjenigen, die Hausgeburten, Geburtshausgeburten und Beleggeburten begleiten. Auch die Vor- und Nachsorgetätigkeit ist betroffen, auch wenn hierfür die Versicherungskosten bislang nicht so stark angestiegen sind, wie es bei der außerklinischen Geburtshilfe der Fall war. Nun könnte man sagen, dass Hebammen ja weiterhin durch das gesetzliche Recht dabei sein müssen – nur eben im Krankenhaus und dass Geburten dann eben im Krankenhaus stattfinden müssen. Doch was bedeutet das für Geburten?

Die pathologisierte Geburt

Geburt ist ein normaler Vorgang, an dem es zunächst nichts Pathologisches gibt. Gibt es keine schwerwiegenden Vorerkrankungen, steht einer normalen Geburt nichts im Wege. So kommt es auch, dass Geburten traditionell von Hebammen begleitet werden und eben auch nicht unbedingt in Krankenhäusern stattfanden. Dass Geburten zunehmend jedoch in Krankenhäuser verlegt wurden, ist eine gesellschaftliche Entwicklung durch Einwirken der Pharma-, Medizinprodukte- und Ärztelobby. Geburt wurde in den vergangenen Jahrhunderten zunehmend pathologisiert. Es wurden Ängste geschürt, um Frauen dazu zu bewegen, Geburten in Krankenhäuser zu verlegen. Begründet wurde dies oft mit mehr Sicherheit für Frau und Kind. Betrachtet man allerdings die Datenlage, stimmt dies nicht. Die Einführung von Medizinprodukten führte in vielen Fällen zu einer Verschlechterung der Gebärsituationen: Das neu eingeführte CTG führte zu einer vermehrten Anzahl von Kaiserschnittgeburten, da dessen Angaben falsch interpretiert wurden: Naturgemäß sinken die Herztöne unter der Geburt durch die Wehen, was allein noch keine Indikation für einen Kaiserschnitt ist. Da aber für das CTG oft das Liegen im Bett erforderlich ist (und das CTG auch lange läuft, wenn Daten falsch interpretiert werden), kann sich das Kind aber womöglich nicht richtig im Becken einstellen. Auch sind die Wehen schmerzhafter. Um den Schmerz zu mindern, gibt es die PDA, die wiederum zahlreiche Nebenwirkungen haben kann und den Geburtsverlauf negativ beeinflusst. Da die Geburt hierdurch in die Länge gezogen wird, werden wiederum Wehenmittel zur Anregung verabreicht, die stärkere Kontraktionen hervor rufen und den Blutzufluss zum Kind stärker beeinträchtigen können. Auf diese Weise erhöht sich die Kaiserschnittrate, die in den letzten 10 Jahren um 10 Prozent auf derzeit ca. 30 Prozent angestiegen ist.

Es ist ein pathologisierter Kreislauf, der aus Kostengründen aufrechterhalten wird: Ein CTG wird angeschlossen und zeichnet Daten auf. Die Anwesenheit der Hebamme bzw. das Abhören mit einem Hörrohr ist nicht notwendig, die Hebamme kann mehrere Personen gleichzeitig betreuen. In Bezug auf die Haftpflichtversicherungen gibt es zudem einen wichtigen anderen Aspekt zu betrachten: Die Müttersterblichkeit ist durch die Kaiserschnittraten gestiegen. Doch kostenintensiver in Hinblick auf die Versicherung ist ein Kind, das durch die Geburt beeinträchtigt wurde, weshalb für Krankenhäuser der Kaiserschnitt „die sicherere“ Wahl ist. Geburten in Krankenhäusern sind statisch nachweisbar häufiger mit Eingriffen begleitet: Vom Wehenmittel über Dammschnitt bis zum Kaiserschnitt. Selbstbestimmte Geburt ist im Krankenhaus schwer möglich.

Das Recht auf eine freie Geburt

Führt man sich all dies vor Augen, wird klar: Hier stehen andere Interessen als die der Gebärenden im Vordergrund. Die freie Hebamme, die nicht den Klinikinteressen unterliegt, kann im Sinne und zum Wohl der Frau arbeiten. Natürlich wollen das auch Klinikhebammen, doch sind die Rahmenbedingungen für sie erschwerend und in gewissem Umfang müssen sie sich den Klinikregeln unterwerfen. Freie Hebammenarbeit ist deswegen wichtig, damit Frauen nicht diesem System unterworfen werden.

Dennoch ist es nicht der Kampf um die freien Hebammen, den wir austragen müssen. Sie sind Begleiterinnen auf dem Weg. Sie stehen uns mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz zur Seiten und helfen durch die Wehen. Gebären aber tun wir alleine unsere Kinder. Wenn wir sagen, dass wir ohne Hebammen nicht gebären können (Slogan: „Ohne Hebis keine Babys!“) ist das schlichtweg falsch. Und idealerweise ist das erste Gesicht nicht das der Hebamme, sondern das der Gebärenden. Wenn wir sagen, dass wir Geburten nur durch Hebammen bewerkstelligen, geben wir das Vertrauen in unsere Gebärfähigkeit ab. Aber genau das ist es, was wir brauchen für Geburten – ob im Krankenhaus oder anderswo. Wir müssen wieder dorthin gelangen, dass Geburt als normaler, nicht pathologisierter Vorgang betrachtet wird. Dass wir selber davon überzeugt sind! Wir müssen für unser eigenes Recht kämpfen, nicht für das eines Berufsstandes. Wir müssen in der Gesellschaft für ein Umdenken sorgen, dass sich nicht nur auf das Vorhandensein von helfenden Händen stützt. Natürlich sind diese Hände wichtig und wir müssen sie jetzt unterstützen, aber insgesamt ist es unser eigener Protest.

Jetzt ist der Moment, gesamtgesellschaftlich aktiv zu werden und eine Kehrtwende in Hinblick auf Frausein und Geburt zu vollziehen. Für uns, für unsere Kinder und für alle Gebärenden nach uns – und dabei auch für die Hebammen.

 

 

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Valentinssüß: Schokoladen-Karamell-Torte – ganz einfach und doch wie vom Profi

Valentinssüß

Zum Valentinstag schenke ich Euch heute ein Rezept für eine wirklich wunderbare Torte. Und das Beste ist: Sie ist ganz ganz einfach zu machen und schmeckt, als ob sie von einem Profi in der Konditorei gemacht worden wäre. Unglaublich lecker!

Mama Miez hat kürzlich ein Rezept für den Bananen-Toffee-Orgasmus (Banoffee Pie) gepostet. Da Bananen und Sahne im Kuchen nicht so unser Ding sind, habe ich das Rezept etwas verändert und daraus eine Schokoladen-Karamell-Torte gezaubert. Die Grundzutaten und die Zubereitung sind aber sehr ähnlich. Man braucht nur wenige Zutaten und es ist alles super einfach zubereitet.

Man nehme also:

1 Dose gezuckerte Kondensmilch, die geschlossen in einem mit Wasser gefüllten Topf 2 Stunden lang gekocht wird. Die Dose muss in dieser Zeit immer mit Wasser bedeckt sein. Nach 2 Stunden hat man in der Dose wunderbares Toffee.

In der Zwischenzeit wird der Tortenboden hergestellt:

1 Packung Kekse (ich habe auch die 250g Packung Hobbits von Brandt genommen) wird mit einem Fleischklopfer zu kleinen Bröseln verarbeitet. Dazu werden

60g zerlassene Butter gegeben. Alles vermischen und leicht andrücken und im Backofen 15 Minuten bei 200°C backen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und dann das Toffee aus der Dose auf dem Boden verteilen. Das Ganze kommt noch einmal für 15 Minuten bei 200°C in den Backofen. Dann abkühlen lassen, so dass es etwas hart-karamellisiert ist.

In der Zwischenzeit wird die Schokoschicht vorbereitet:

200ml Sahne in einem Topf erhitzen, vom Feuer nehmen und

1 Tafel zerkleinerte Halbbitterschokolade unterrühren, bis sie geschmolzen ist. Abkühlen lassen und dann mit dem Schneebesen zu Schokoladensahne schlagen. Wer es etwas fester mag, kann noch etwas kalte Butter hinzufügen. Die Schokoladencreme dann auf dem karamelisierten Boden verteilen und alles über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Vor dem Servieren mit

Kakaopulver bestäuben. Schmeckt gekühlt am Besten!