Gestern war ich mit den Kindern auf dem Land unterwegs. Wir liefen gemeinsam einen sandig-steinigen Weg entlang: ich in meinen Holzschuhen, der Sohn barfuß, die Tochter in Sandalen. Wir alle setzten unsere Füße unterschiedlich auf den gleichen Boden. Die Sonne schien auf uns herab, die Tochter sang ein wenig vor sich her und ich dachte an unsere Schritte. An meine Schritte zwischen ihnen und an meinen Weg als Mutter. Weiterlesen
Monat: Juni 2015
Die Einsamkeit zu zweit – über die einsamen Mütter
Da liegt es nun, dieses wunderschöne Baby. So zart, so rosig, so schön. Man streicht mit sanften Händen darüber. Man schaut es an, stundenlang. Doch irgendwann kommt der Moment, an dem das Anschauen nicht mehr reicht. Vielleicht kommt gerade noch die Hebamme einmal am Tag. Vielleicht ist aber die Zeit der Besuche im Wochenbett schon vorbei. Oft geht der andere Elternteil schon bald nach der Geburt wieder arbeiten. Die Freund*innen sind ebenfalls beim Job. Ein schales Gefühl stiehlt sich ins Herz: Einsamkeit zu zweit – gibt es das?
Weiterlesen10 Jahre zusammen – Eltern werden und Paar bleiben
10 Jahre sind eine lange Zeit. Es ist eine so lange Zeit, dass ich sie kaum noch überblicken kann. Lang und kurz zugleich. Als ich Dich kennenlernte, da waren wir so jung: Keine Fältchen unter den Augen, keine grauen Haare. Heute ist Dein Bart an der ein oder anderen Stelle grau. Überhaupt hattest Du damals keinen Vollbart. Und ich wog 10 Kilo weniger. Ich trug noch keinen Ring an meinem linken Ringfinger, kein Medaillon mit Deinem Bild um meinen Hals. Ich wusste nicht, durch wieviele Täler wir gehen würden und welche Höhen erklimmen. Vielleicht hatte ich eine ganz kleine Idee davon, eine Ahnung. Weiterlesen
Mein Recht als Kind!
“Mama, man darf Kinder nicht schlagen, oder?” hat mich meine Tochter vor einiger Zeit gefragt. “Nein”, habe ich ihr erklärt, “niemand darf Kinder schlagen oder sie in anderer Weise verletzten. Man darf auch nicht ganz schlimm gemein sein, so dass es im Herzen weh tut.” In Artikel 19 der UN-Kinderrechtskonvention heißt es: Weiterlesen
“Bleibt eine Narbe?” – Kinder und Makel
Vor kurzer Zeit hatte eines meiner Kinder einen Unfall: Es stolperte und fiel mit dem Gesicht auf einen Türrahmen. 2 Platzwunden im Gesicht waren die Folge. Nachdem wir alle den Schrecken überwunden hatten und es wieder gut ging, stellte sich jedoch eine Frage in den Raum. Eine, die wir selber gar nicht eingeladen hatten, die aber von anderen heran getragen wurde: “Bleibt eine Narbe?” Weiterlesen
Buchschreibtagebuch Nr. 3 – Bindung, Baby
Die ersten Texte liegen hinter mir. Immer und immer wieder gelesen, hier und da ein Wort ausgetauscht oder einen Satz eingefügt. Und dann ließ es sich doch nicht mehr verhindern: Ich habe die ersten Texte zu meiner Lektorin geschickt. Ob es gut ist oder nicht? Bange Tage des Wartens. Und dann blinkte eine Email auf: “wunderschön”, stand darin. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welch Stein mir vom Herzen gefallen ist. Also weiter so und zwar genau so. Weiterlesen
Wenn ich woanders bin, dann glaubt mir nie jemand, dass… – Zu Hause sind sie aber ganz anders!
Wenn andere meine Kinder kennen lernen, sind sie manchmal ganz überrascht: Denn da ist kein lautes Kind, und da sind auch keine Kinder, die sich streiten, sich gegenseitig die Kuscheltiere klauen oder heimlich Sachen verstecken. Wenn andere meine Kinder kennen lernen, dann stehen meistens zwei sehr freundliche Kinder vor ihnen, die sich gegenseitig helfen und etwas schüchtern sind. Und auch ich lerne viele Kinder kennen, die genau wie meine Kinder so nett und freundlich sind und deren Eltern mir sagen: Aber zu Hause, da sind sie nie so. Oder: Wenn ich woanders bin, dann glaubt mir nie jemand, dass… Weiterlesen
Ein Bild für mich
Zu meinem 35. Geburtstag habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht: Ich habe mir ein Tattoo geschenkt. Da ich nun schon so viele Male danach gefragt wurde, wie ich auf das Motiv gekommen sei und warum und wie schreibe ich es Euch heute einmal. Weiterlesen
Empfindlich oder empfindsam? Über einen kleinen Unterschied
“Ach Gott, die ist aber empfindlich!” sagte kürzlich eine Mutter auf dem Spielplatz über mein Kind. Der Sohn dieser Mutter hatte mein Kind beleidigt und ihm angedroht, die Lieblingspuppe in den Müll zu stopfen. Er hatte sie nicht berührt, nur mit Worten verletzt, so dass sie weinte. – Empfindlich, das klang in der Situation wie ein Schimpfwort. Und tatsächlich ist mir – wenn es um Kinder geht – aufgefallen, dass dieses Wort eines ist, das meist nicht nett gemeint ist. Empfindlich, das Schimpfwort: Der Ersatz für Weichei oder Heulsuse. Weiterlesen
Kleine Hände…
… wollen entdecken.
… wollen sich tief in den Sand graben.
… wollen aus Matschepampe Kugeln formen.
… wollen Sandburgen zum Einsturz bringen.
… wollen in der Nase bohren. Weiterlesen