Alle Artikel von Susanne Mierau

Geborgene Schwangerschaft adé? – Warum wir freie Hebammen brauchen

Hebamme

Ihr habt es längst schon überall gelesen: Die freien Hebammen sind in einer Krise. An vielen Stellen sieht man Plakate mit dem Schriftzug „Die erste Frau in meinem Leben war eine Hebamme!“ Und obwohl ich mit gerade diesem Protestplakat nicht einverstanden bin, da die erste Frau im Leben nun einmal die Mutter ist und wir Frauen auch genau in dieser Ansicht bestärken sollten, damit Schwangerschaft und Geburt selbstbestimmte und individuelle Lebensereignisse sind, gehe ich mit dem Protest mit. Familien brauchen Hebammen – und zwar freie Hebammen, die nicht an eine Institution gebunden sind.

Hebammen sind DIE Fachpersonen unter der Geburt – schon laut Gesetz

Denken wir an Hebammen, fällt uns natürlich als aller erstes die Hilfe bei der Geburt ein, die eine Hebamme leistet. Sie – nicht der Arzt – ist die Fachperson unter der Geburt. So regelt es das Hebammengesetz, in dem es heißt:

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(1) Zur Leistung von Geburtshilfe sind, abgesehen von Notfällen, außer Ärztinnen und Ärzten nur Personen mit einer Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Hebamme” oder „Entbindungspfleger” sowie Dienstleistungserbringer im Sinne des § 1 Abs. 2 berechtigt. Die Ärztin und der Arzt sind verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, daß bei einer Entbindung eine Hebamme oder ein Entbindungspfleger zugezogen wird.
(2) Geburtshilfe im Sinne des Absatzes 1 umfaßt Überwachung des Geburtsvorgangs von Beginn der Wehen an, Hilfe bei der Geburt und Überwachung des Wochenbettverlaufs.
Nach diesem Gesetz darf sogar ein Arzt nur im Notfall eine Geburt ohne Hebamme durchführen. Bei Geburten in Krankenhäusern muss zwar ein Arzt zur Geburt anwesend sein, aber begleitet und geleitet wird sie durch die Hebamme. Schon allein das ist ein wichtiger Punkt. Viele Frauen wünschen sich aus Angst eine medizinische Überwachung mit Anwesenheit eines Arztes, aber sie sind es nicht, die die eigentlichen Fachpersonen unter der Geburt sind. Bei Geburtshaus- und Hausgeburten wird dieses Bild klarer, denn dabei sind keine Ärzte anwesend, denn sie müssen es bei komplikationslosen Geburten schlichtweg nicht sein. Schon Anfang des Jahres schrieb der Focus darüber, dass Daten die Sicherheit von Hausgeburten belegen:
Danach gibt es kaum einen Unterschied zwischen Klinik- und Hausentbindung – zumindest dann, wenn es sich um eine sogenannte unkomplizierte Geburt handelt.

Die Begleitung unter der Geburt durch eine der Gebärenden bekannte Person wirkt sich erwiesener Maßen günstig auf den Geburtsverlauf aus. Es sind weniger Eingriffe notwendig, die Geburt verläuft entspannter. Hebammen geben Frauen Sicherheit und dies besonders, wenn sie schon vorher bekannt sind wie bei einer Geburtshaus- oder Hausgeburt oder auch einer Geburt in der Klinik unter Begleitung einer Beleghebamme.

Großes und individuelles Leistungsspektrum in Vor- und Nachsorge

Doch lassen wir die außerklinische Geburtshilfe einmal beiseite und betrachten neben der Hilfe unter der Geburt die sonstigen Leistungen der Hebammen. Denn auch wenn viele Menschen wissen, dass Hebammen Geburtshilfe leisten, ist erstaunlich wenig bekannt, dass sie auch die Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft durchführen. Bis auf Ultraschalluntersuchungen können Hebammen sämtliche Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft durchführen: Vom Urintest über das Ausstellen des Mutterpasses bis hin zum CTG. Denn: Hebammen sind die Fachfrauen in Sachen Schwangerschaft und Geburt und speziell dafür ausgebildet in einer drei Jahre dauernden Ausbildung. Viele besuchen zudem noch Zusatzweiterbildungen zur Ergänzung ihres Angebots. Dabei können sich Hebammen in der Vorsorge wesentlich mehr Zeit nehmen als Gynäkologen bei Vosorgeterminen in der Praxis. Meist dauert eine Vorsorgeuntersuchung eine Stunde, bei der die Entwicklung und etwaige Probleme gut besprochen werden können. Das ist die Art der Zuwendung, die Frauen in der Schwangerschaft benötigen und zugleich ein echtes Luxuspaket.So können Ängste abgebaut und der Boden für eine gute Geburt bereitet werden. Denn kaum etwas wirkt störender auf das Geburtsereignis ein als eine tiefe, unverarbeitete Angst. Frauen benötigen also eine solche Zuwendung, um gut auf die Geburt vorbereitet zu werden.

Und auch nach der Geburt sind es die Hebammen, die den manchmal holprigen Weg ins Familienleben ebnen. In der Nachsorge können sie bei Stillproblemen unterstützen, Hilfestellung geben im Dschungel der Anträge, sich um die Wöchnerin und eventuell vorhandene Geburtsverletzungen kümmern, auf das Baby sehen und auch noch seelischen Beistand leisten in der wohl größten Umbruchphase des Lebens, wenn auf einmal ein Kind da ist. Dabei geben sie ebenfalls wie bei der Vorsorge all ihr Berufswissen und ihre unterstützenden Zusatzqualifikationen. Hebammen sind DIE Fachleute, wenn es um die Geburt geht.

Schlechte Bedingungen für die freie Arbeit

Nun aber ist es schlecht um sie bestellt. Die Haftpflichtversicherungsprämie steigt im neuen Jahr um 20%. Beleghebammen und freie Hebammen müssen 5090 Euro im Jahr allein für diese Versicherung zahlen. Das, obwohl eine einzige als Beleghebamme begleitete Geburt nur einen Verdienst von 273,22 Euro einbringt – wovon noch andere Fixkosten abgehen als „nur“ Versicherungskosten. Mehr und mehr Hebammen sind deswegen gezwungen, diese so wichtigen außerklinischen Leistungen aufzugeben. Doch das hat fatale Folgen.

Wenn Hebammenarbeit teuer wird

Wird dieses Modell weiter gedacht, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Freie Hebammenarbeit wird ein teurer Luxus für Menschen, die sich eine solche Begleitung leisten können. Wenn die Prämien in dieser Art ansteigen und Hebammen nicht ihre Tätigkeit aufgeben, müssen sie ihre Mehrausgaben durch höhere Einnahmen decken. Das würde bedeuten, dass all die Dinge, die Frauen bisher „einfach so“ in der Vor- und Nachsorge in Anspruch nahmen, nun in Rechnung gestellt werden. Die Fußreflexzonenmassage oder die Akupunktur gegen die Rückenschmerzen wird teure Privatleistung, die man sich eben leisten kann oder nicht. Ansonsten ist nur drin, was der Leistungskatalog eben her gibt: Dienst nach Vorschrift, bei dem auch auf die Uhr gesehen werden muss. Eine Hebamme kann man sich vielleicht auch gar nicht zur Geburt leisten. Die guten Eigenschaften wie komplikationslosere Geburten durch individuelle und bekannte Begleitung, sind nur für Besserverdienende möglich. Alle anderen müssen eben sehen, wie sie durch die Geburt kommen und sich mit dem arrangieren, was es noch gibt: Hebammen im Schichtdienst im Kreißsaal, die man nicht kennt, die vielleicht auch noch zwei andere Geburten parallel begleiten. Das ist nämlich die andere Möglichkeit: Hebammen geben die freie Arbeit ganz auf und sind fortan nur noch an Kliniken gebunden, an Hierarchien und Abläufe, an Konzerne, die Kosten-Nutzen-Planungen machen und festlegen, wie die Arbeit auf den Geburts- und Wöchnerinnenstationen zu laufen hat. Ja, es gibt auch gute Kliniken und natürlich arbeiten dort gute Hebammen, aber letztlich sind Kliniken in erster Linie Unternehmen und Mitarbeiter Rahmenbedingungen unterworfen.

Was kann man noch tun?

Zahlreiche Initiativen gab es schon. Nun geht es um eine Petition dafür, dass Hebammen mehr verdienen sollen, um die steigenden Kosten auffangen zu können. Am 25. November gibt es einen Aktionstag gegen Gewalt in der Geburtshilfe, was auch eindeutig in die richtige Richtung zeigt – beteiligt Euch daran und legt Eure Rose nieder, wenn Ihr Gewalt erfahren habt! Schreit es hinaus über Facebook, Twitter, Google+ und Co.: Wir brauchen gute und freie Hebammen!

Und setzt selbst ein Zeichen. Ja, über neue Medien lässt sich immer viel und schnell etwas sagen, aber auch im echten Leben draußen muss man Flagge bekennen. Vor kurzem gab es die Aktion, man solle eine Fahne mit Herz hinaus hängen, wenn man eine Hausgeburt hatte. Warum nur bei Hausgeburten? Zeigt, dass Eure Herzen für Hebammen schlagen und hängt Eure Herzensfahne aus dem Fenster. Die Welt muss sehen, dass wir Hebammen brauchen und wollen und wir keine Ruhe geben.

Sonntagssüß: Pastel de Nata – Portugiesische Sahnetörtchen

In kaum einem guten Café in Berlin gibt es sie nicht: Pastel de Nata. Die Portugiesischen Blätterteigtörtchen mit Sahnepudding sind einfach vorzüglich zu einem guten Kaffee. Und natürlich schmecken sie auch den kleinen Schleckermäulchen. Deswegen haben wir sie in dieser Woche für das Sonntagssüß ausgewählt. Weiterlesen

„Also mein Kind kann schon…“ – Warum wir uns von anderen nicht aus dem Konzept bringen lassen sollten

Meine Tochter war 4 Monate alt, als ich zum ersten Mal mit „Also mein Kind kann…“ konfrontiert wurde. Ich war in einem PEKIP-Kurs und die Mutter, die neben mir saß, blickte mich an. „Also Kiama kann sich ja schon ganz toll vom Rücken aus den Bauch drehen. Aber keine Sorge, Dein Kind entwickelt sich schon auch noch!“ Ich war sprachlos. Ich habe lange überlegt, ob ich auf diesen Satz eingehe oder nicht und entschloss mich schließlich dagegen. Wofür ich mich entschloss war, dass ich diesen Kurs nicht weiter besuchen wollte. Auch heute noch nach vier Jahren denke ich oft an diese Szene. Sie hat mich während meiner Arbeit oft ermahnt, genau hin zu sehen und auf Worte zu achten, denn ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man so etwas gesagt bekommt.

Dieses also war das erste Mal, dass ich mit diesem Satz in Kontakt kam. Aber es war nur der Auftakt einer langen Reihe von „Mein Kind kann schon…“. Obwohl man denkt, dass sich dieser Satz irgendwann im Sande verläuft, ist es nicht so. Denn nun, vier Jahre später, ist es nicht mehr das Drehen vom Rücken auf den Bauch (das die Tochter zweifelsfrei mittlerweile erlernt hat), nun sind es andere Dinge. Zum Beispiel das Schreiben und Lesen. Kürzlich waren wir auf einem Spielplatz und die unbekannte Mutter neben mir fragte, wann denn meine Tochter in die Schule kommen würde. „Ach, ich denke, im übernächsten Jahr mit sechseinhalb.“ „Schön, wenn Ihr Euch da noch so viel Zeit lassen könnt. Also meine Tochter kann ja mit vier schon ganz toll schreiben und fängt jetzt sogar mit dem Lesen an! Ja, was soll ich da machen? Ich kann sie ja nicht so lange zu Hause lassen, da langweilt sie sich ja. Und es ist ja nicht so, dass ich sie anspornen würde. Das macht sie ganz von sich aus.“ „Ja, wie unterschiedlich die Kinder so sind…“ Die Tochter der fremden Frau kommt angerannt, klettert auf ihren Schoß. Die Frau nimmt aus ihrer Tasche ein Buch. „Magst Du der Mama was vorlesen? Was steht da drauf?“

Entwicklung hat ihren eigenen Zeitplan

Eigentlich wissen wir es doch. Wir haben es schon tausend Mal gelesen: Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan. Auch wenn der Ablauf der einzelnen Entwicklungen bei jedem Kind in etwa gleich ist (erst drehen, dann robben, dann…), schwankt der Zeitplan von Kind zu Kind. Manch eines krabbelt mit 6 Monaten, ein anderes mit 12. Und so bleibt es auch! Auch alle anderen späteren Entwicklungsschritte machen Kinder zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten: Ohne Windeln auskommen, Lesen, Schreiben usw. Und natürlich spielt bei den höheren kognitiven Fähigkeiten wie dem Lesen und Schreiben auch das Vorbild und die Übung mit hinein. Doch letztlich sind Kinder nun einmal unterschiedlich. Und eigentlich ist das ja auch schön, denn wir wollen ja nicht, dass unser Kind genau so ist wie das vom Nachbarn.

Wir schauen zu viel auf das Handfeste

Und noch etwas ganz anderes ist wichtig: Unser Augenmerk richten wir meist auf die handfesten Dinge. Auf das, was man gut beobachten kann. Zum Beispiel eben, wann das Kind krabbelt, frei läuft, auf einem Bein hüpft. Aber in der kindlichen Entwicklung gibt es ja nicht nur die Grobmotorik oder die ebenfalls noch leicht zu erkennende Feinmotorik oder Sprachentwicklung. Nein, es gibt auch andere Bereiche wie soziale Fähigkeiten, Umgebungsbewusstsein, Körperwahrnehmung. Das sind allerdings Dinge, die uns nicht so sehr ins Auge fallen. Selten hört man ja den Satz: „Oh, Dein Kind kann ja unglaublich gut Zusammenhänge herstellen.“

Auch kulturell und sozial geprägt ist der Blick der Erwachsenen auf das Kind: Sehr soziale oder emotionale Kinder werden nicht unbedingt in der Stärke dieser Merkmalsausprägung wahrgenommen, sondern eher negativ bewertet als Heulsusen, kleine Emos, Mauerblümchen, typische Geschwisterkinder oder oder. Lesen und Schreiben können gilt als toll, mit anderen mitzuweinen als unangenehm und unpraktisch.

Sich selbst aufwerten über die Fähigkeiten der Kinder?

Manchmal steckt hinter dem „Also mein Kind kann schon…“ auch einfach nur eine verunsicherte Mutter oder ein verunsicherter Vater. Jemand, der einfach gesagt bekommen muss, dass er das gut macht mit seinem Kind. Denn woran wird heute „erfolgreiche“ Elternschaft gemessen? Viele Eltern bekommen nur ein, höchstens zwei Kinder. Sie konzentrieren all ihre Wünsche für die Zukunft auf dieses eine oder diese zwei Kinder. Natürlich wollen wir alle, dass es unseren Kindern gut geht, dass sie erfolgreich durch ihr Leben gehen als starke Persönlichkeiten. Sie sollen es gut haben und wir wollen ihnen einen guten Start geben. Manche Eltern drücken das in früher Förderung aus. Sie kümmern sich ganz vehement darum, dass das Kind zur musikalischen Früherziehung kommt, schwimmen lernt und schreiben kann vor der Schule. Damit es einen „guten Start“ hat. Und wenn es das dann kann, dann können sie sich sagen, dass sie gute Arbeit geleistet haben, weil sie es dem Kind ja ermöglicht haben. Statt auf die Diskussion, was die Kinder also alles so können, einzugehen, reicht manchmal auch ein „Wow, Du gibst Dir viel Mühe mit Deinem Kind.“

Zahlen

Selbstsicher sein und das dem Kind zeigen

Unsere Kinder sind nun einmal, wie sie sind. Es gibt Gründe dafür, warum sie so sind, wie sie sind. Und ja, meine Tochter kann mit vier Jahren noch nicht lesen und schreiben. Ich finde auch, dass sie das nicht können muss. Ich finde, sie darf so lange Kind sein, wie sie das möchte. Denn wer liest und schreibt, der denkt auch anders und ich möchte ihr ihr kindlichen Denken noch eine Weile erhalten. Am Anfang war es mir manchmal unangenehm, wenn andere Kinder Dinge besser oder überhaupt konnten und meine Tochter nicht. Aber einmal fragte sie mich direkt nach einem Besuch einer Freundin: „Muss ich denn das auch schon können?“ Ich hatte gedacht, dass sie gar nicht mitbekommen hätte, dass der Besuch der Meinung war, dass Kinder in diesem Alter schon ihren Namen schreiben können müssen. Ich nahm sie in den Arm und erklärte ihr, dass sie irgendwann auch ihren Namen schreiben können wird – wenn sie soweit ist und Lust darauf hat. Gelernt habe ich dabei, dass es für mein Kind wichtig ist, dass ich es so annehme, wie es ist und auch hier ganz hinter ihr stehe. Dass ich nicht auf dieses blöde Spiel „Dein Kind kann vielleicht das, aber mein Kind kann das und das“ eingehe. Ich sage einfach ganz klar, dass mein Kind etwas kann oder nicht und dass ich das auch so richtig finde wie es ist. Aus die Maus. Keine weiteren Diskussionen darum, ob irgendwer was besser kann oder was anders oder sonstwas.

Unsere Kinder brauchen uns. Sie brauchen, dass wir hinter ihnen stehen und sie toll finden. So, wie sie sind. Ob sie schwimmen können, lesen, auf einem Bein hüpfen oder eben all das noch nicht. Niemand hat mich in meinem ganzen Leben danach gefragt, wann ich mein Bronzeabzeichen gemacht habe. Dabei gehörte ich doch zu denen, die das ganz früh hatten mit. Aber es war später nie mehr wichtig. Und so ist es mit vielen Dingen: Wann die Kinder sich drehen, laufen, schreiben, lesen. Natürlich hat alles seine Grenzen und irgendwann gibt es tatsächlich Punkte, an denen man genau hinsehen muss, wenn ein Kind eine bestimmte Fertigkeit noch nicht kann. Meistens aber verlangen wir viel zu früh von uns und unseren Kindern, dass sie irgendwas können sollten.

Meine Kinder sind toll. so wie sie sind. Und Eure sind es auch – auch, wenn sie ganz anders sind als meine.

Sonntagssüß: Regenschirmkekse, um mieses Herbstwetter zu versüßen

Langsam geht es auf Weihnachten zu. Und damit kommt die Kekszeit. Kekse sind jedenfalls als Sonntagssüß bei der Tochter sehr nachgefragt momentan. Aber es müssen ja auch nicht immer Weihnachtskekse sein. Diesmal haben wir zum Herbstwetter passende Kekse gebacken: Regenschirmkekse! Weiterlesen

Landkorb Wochenrückblick Nr.4

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Schon wieder eine Woche vorbei? Oje, jetzt fliegen die Wochen bis Weihnachten aber dahin. Auch an der Obst- und Gemüseauswahl sieht man, dass der Herbst schon einige Zeit da ist. Mit dabei: Die ersten Walnüsse!

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Rote Beete. Ich hab ja schonmal geschrieben, dass ich das liebe. Hier gebraten mit Knoblauch in Sonnenblumenöl mit ein paar Spritzern Zitrone, Pfeffer und Salz. Dazu Kartoffelbrei.

 

 

 

 

 

 

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Wenn ich vergessen habe Brot zu backen oder zu kaufen, dann gibt es zum Frühstück schnelle Eierkuchen aus Mehl, Eiern, Milch, Ghee. Ohne Zucker oder Salz, damit jeder nach Belieben belegen kann.

 

 

 

 

 

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Manchmal muss es eben auch nur schnell und einfach gehen. Zum Beispiel mit Reis mit Tomatensoße.

 

 

 

 

 

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Geht auch ganz schnell und einfach und die Kinder mögen es sehr gerne: Gedünsteter Blumenkohl mit in Butter gebratenen Brotstückchen. Natürlich sind besonders die Brotstückchen beliebt.

 

 

 

 

 

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Und auch so etwas kommt bei uns auf den Tisch: Burger. Zum Selbermachen mit Salat, Tomate, Zwiebel, Gurke,… Eben so, wie es jeder mag. Und Pommes auf dem Backofen.

 

 

 

 

 

 

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Hmmm…. Selbstgemachte Haferflockenbratlinge mit Käse sind bei den Kindern sehr beliebt. Haferflockenbratlinge. 150g Haferflocken, 2 Eier, etwas Wasser, 100g geriebenen Käse, getrocknete Kräuter vermengen und kurz quellen lassen. Dann in Sonnenblumenöl braten. Ganz ohne zugefügtes Salz und sehr gut für kleine Babyhände. Dazu gab es Tomatensalat.

 

 

 

Weihnachtsgebastel: Rosenperlen

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Langsam wird es Zeit, an Weihnachten zu denken. Bald schon werde ich anfangen, die Weihnachtskalender zu basteln. In diesem Jahr werden es drei Kalender sein: für die Tochter, den Sohn und den Mann. Aber nicht nur die Kalender wollen befüllt werden, auch Geschenke müssen nun langsam erdacht und gefertigt werden. Angefertigt, nicht gekauft? Sowohl als auch. Ich kaufe gerne ausgewählte Dinge für Familie und Freude, aber ich mache auch gerne Kleinigkeiten selbst. Einfach, weil so viel Herz mit darin steckt. Weil man dabei an den anderen Menschen denkt, für den dieses Geschenk sein wird. Manchmal ist es fast meditativ, ein Geschenk selbst zu machen. Zum Beispiel das Basteln von Rosenperlen.

Auf die Idee zu den Rosenperlen kam ich durch eine Erzieherin im Kindergarten der Tochter. Sie hatte ein wunderschönes Armband und erzählte, dass sie die Perlen aus Rosenblüten selbst gemacht hätte. Das sei ein langwieriger, aber einfacher Prozess. Und das ist es tatsächlich:

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Man nimmt frische oder getrocknete Rosenblüten und gibt sie mit Wasser in einen Kochtopf.

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So viel Wasser, dass die Blüten gut bedeckt sind. Dann beginnt das köcheln: Die Rosenblüten sollten nicht zu heiß gekocht werden, weil dann der Duft verloren geht. Also langsam erhitzen und immer wieder umrühren. Es soll ein leimartiger Brei werden. Getrocknete Blüten werden nicht so gut breiig. Eventuell mit Pürrierstab zerkleinern.

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Hat der Brei die richtige Konsistenz, wird er in ein Leinentuch gegossen und ausgepresst, so dass eine Knetmasse entsteht.

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Zur besseren Haltbarkeit kann man noch einen Löffel Gummi arabicum zugeben. Dann wird die Masse zu einer Rolle geformt, von der dann kleine Stücke abgetrennt werden, die zu Perlen gerollt werden.

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Die Perlen schrumpfen beim Trocknen noch stark, daher erst einmal größer formen als gewünscht. Kugeln anschließend auf Zahnstocher pieksen (für die Fädellöcher).

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Die Perlen müssen täglich auf den Zahnstochern gedreht werden bis die Perlen durchgetrocknet sind.

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Am Besten in einem Glas mit Verschluss lagern, damit der Duft erhalten bleibt.

 

Ich kauf im Kiez – Folge 1: Friedrichshain

Ich halte nichts von Einkaufszentren. Schon gar nicht mit Kindern. Orte, an denen kein oder kaum Tageslicht hinein kommt, es immer zu voll ist, Einkaufende und Verkäufer genervt sind, Reizüberflutung für alle. Jahrelang habe ich selber in einem Einkaufszentrum für eine große Bekleidungskette gearbeitet – ich weiß, wovon ich spreche. Manchmal verirre ich mich doch in ein Einkaufszentrum. Oft in dem Irrglauben, dass ich nur mal schnell irgendwas dort besorgen will. Dann stelle ich wieder fest, dass es sich eben nicht „mal eben schnell“ besorgen lässt, weil es zu voll ist, die Umkleidekabinen besetzt sind, sich lange Schlagen an den Kasse gebildet haben, der Sohn zu weinen anfängt, weil es doch irgendwie zu viel Buntes und Blickendes ist. Einkaufzentren sind das Gegenteil von schnell und einfach. Viel lieber mag ich die kleinen Läden in den Seitenstraßen. Da, wo es nicht voll ist. Wo man wirklich noch persönlich beraten wird. Ich kaufe gerne im Kiez ein. Und weil ich das so gerne machen und in Berlin auch immer wieder viel rum komme, möchte ich Euch daran teilhaben lassen. Mit meiner neuen Serie: Ich kauf im Kiez.

Die Kinder und ich wollen am Wochenende zum Fotografen gehen und Fotos machen lassen. Nicht nur deswegen brauchen wir ein paar hübsche neue Kleidungsstücke. Die Tochter hat in den letzten Wochen einen großen Wachstumsschub gemacht und braucht auch unbedingt neue Schuhe. Also nehme ich meine Kinder und laufe durchs Kiez. Friedrichshain: Hier findet man im Norden und im Süden reichlich Kinderboutiquen. Heute treibt es mich in die Region um die Bänschstraße. Ich habe gehört, es gibt dort einen neuen Laden mit Kinder-Öko-Kleidung.

Snugata

Zuerst führte mich der Weg also ins „Snugata„. Gerade 5 Wochen gibt es den Laden in der Bänschstraße, der wirklich ausgewählt schöne Öko-Kleidung für Kinder führt. Darunter auch eines meiner Lieblingslabels: CharLe. Neben Kleidung gibt es auch hübsche Accessoires und für den Sohn habe ich hier einen wunderbaren Body gefunden von Belle & Dean. Die Inhaberin Katrin Eichstädt ist ganz überzeugt von der ökologischen Baby- und Kinderkleidung und ist sehr liebevoll mit den Kindern umgegangen. Zum Schluss gab es für die Tochter sogar noch einen hübschen Anstecker.

StadtLandFluss

Weiter führte uns die Tour ein paar Häuser weiter, denn Schuhe brauchten wir nun auch. Noch nicht die dicken Winterstiefel, aber warme Herbststiefel für den Wald und Bauernhof sollten es sein. Bei „Stadt Land Fluss“ in der Bänschstraße wird man ebenso warmherzig bedient wie zuvor im Snugata. Ganz geduldig werden alle Schuhe heraus geholt, die es in der Größe der Tochter gibt und sie kann nach und nach alle anprobieren. Es wird nachgesehen, wie jeder Schuh sitzt und ob er auch genug Halt gibt. Und selbst das wilde Wuseln des Sohns zwischen den Schuhkartons bringt hier niemanden aus dem Konzept.

Libelle

Kurzer Stopp in der Libelle, um nachzusehen, welches das nächste Abend-Vorlesebuch werden soll. Haben uns dann aber doch noch nicht entscheiden können und gehen erst einmal weiter.

Marienkind

Nächster Halt ist in der Schreinerstraße. Im Marienkind gibt es Selbstgenähtes für Mütter und Kinder, sowie schöne Stoffe für alle, die selber nähen. Fast fällt der klitzekleine Laden gar nicht auf. Aber Reinschauen lohnt sich: Die Mitwachshosen sind entzückend. Und sie gibt es auch für Mama! Unsere Einkaufstüte füllt sich deswegen mit einer Mitwachshose für den Sohn, einer für Mama, einem Rock für die Tochter und einen für Mama – alle im Fischgrätenmuster, mal mit braunen Bündchen, mal lila oder schwarz. Zauberhaft!

Paris_Secondhand

Fehlt noch was? Dann schau ich noch schnell im „Paris Secondhand“ französische Kinderkleidung in der Samariterstraße vorbei. Hier hab ich schon oft schöne, preiswerte Teile von Petit Bateau gefunden. Heute aber nicht, denn die Kinder werden langsam müde. Reicht ja auch.

Und wisst Ihr was? Es hat Spaß gemacht. Auch den Kindern. Und wann kann man das schon bei einem Einkaufsbummel mit zwei kleinen Kindern in einem Einkaufszentrum behaupten? Deswegen kaufe ich auch weiterhin lieber im Kiez ein. Und demnächst führe ich Euch mal durch ein anderes. Habt Ihr Wünsche oder Vorschläge?

Wohin mit Kind in Berlin? Mal wieder Paar sein im Kinderwagenkino

Wenn ein Paar Eltern wird, ist das oft nicht so einfach. Es gibt so vieles, was sich ändert. An einem selbst, körperlich und psychisch, aber vor allem auch am Alltag. Manchmal ist es nicht einfach, neben dem Elternsein auch ein Paar zu bleiben. Deswegen ist es wichtig, sich als Paar auch immer wieder zu begegnen. Weiterlesen

Landkorb Wochenrückblick Nr.3

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Endlich gibt es wieder einen Wochenrückblick, was bei Familie Mierau in der letzten Woche so auf den Tisch gekommen ist. In den beiden Wochen davor waren wir an den Wochenenden nicht daheim und so kam am Freitag auch nicht unser Landkorb zu uns. Nun aber ist alles wie immer…

 

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Noch immer ist Kürbiszeit. Diesmal grüner Hokkaido gefüllt mit „wie Hackfleisch“ (vegetarisch), im Ofen überbacken mit Käse und dazu Couscous und Tomatensoße.

 

 

 

 

 

 

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Noch mehr Kürbis. Diesmal als Suppe mit Kokosmilch. Dazu vegetarische Würstchen in Blätterteig. Hmm…

 

 

 

 

 

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Herbstzeit ist Suppenzeit bei uns. Hier: Rote-Beete-Suppe. Rote Beete wird geschält und mit einem Apfel gekocht. Dazu kommt Weißwein und wird mit Balsamicoessig abgeschmeckt.

 

 

 

 

 

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Geht auch ganz einfach: Nudeln mit Mozarella, Öl und Kräutern.

 

 

 

 

 

 

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Gebackene Kartoffeln (Ofen) mit Auberginenpüree

 

 

 

 

 

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Weiter geht es mit Kartoffeln: Kartoffelbrot

 

 

 

 

 

 

 

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Und noch dieses: Unsere selbstgemachten Apfelscheiben. Die Tochter nennt die „Wintervorrat“. Na dann kann der Winter ja kommen.