Monat: August 2016

Mittelkind

Noch nicht groß und nicht mehr klein. Schon laufen können, aber irgendwann auf den Arm genommen werden müssen, weil die Beine doch nicht alles tragen. Noch nicht so hoch gewachsen, um alles überblicken zu können. Nicht mehr so klein, um immer hoch genommen zu werden. Das Hemd zuknöpfen wollen, aber noch nicht können. Überhaupt: So viel wollen und es oft nicht alleine schaffen. Immer irgendwo dazwischen sein. Kein Baby mehr, aber auch noch kein Schulkind. Weiterlesen

Entschuldigung.

Als Eltern begleiten wir unsere Kinder durch das Leben. Auch wenn wir sie nicht bewusst steuern, lenken wir sie mit unserer Art, mit unserem Wesen, mit unserer Grundeinstellung. Wir geben eine Richtung vor, in die wir uns ihren Weg wünschen. Wir sind die Erwachsenen in dieser Beziehung. Manchmal vergessen wir, welche Macht das mit sich bringt – nicht, weil wir sie ausüben, sondern weil sie einfach da ist durch den Umstand, dass wir groß sind und unsere Kinder klein und auf uns angewiesen. Manchmal vergessen wir darüber auch, dass wir nicht unfehlbar sind, dass wir Fehler machen und dass man dann auch um Entschuldigung bitten sollte. Weiterlesen

Was war heute das Schönste am Tag?

Am Ende des Tages frage ich meine Kinder immer: „Und, was war heute das Schönste am Tag?“ Und immer wieder bin ich überrascht davon, was sie antworten. Es kann etwas Großes sein wie eine besondere Unternehmung, ein Geschenk, das sie bekommen haben oder es ist etwas, an das ich nicht gedacht hätte: ein Eis, ein Kaugummi, ein gefundener Radiergummi. Das Schöne ist immer anders. Es muss nicht groß sein, sondern im Herzen nachwirken.

Wie oft versuchen wir, unseren Kindern etwas ganz Besonderes zu bieten? Die Planung für die Ferien, die großen Kindergeburtstage mit besonderem Programm, die ausgefallensten Geschenke. Immer mehr und größer und toller. Und natürlich auch anders als bei den anderen zu Hause. Wir wollen das Beste für unsere Kinder und denken in unserem erwachsenen Denken, dass das Beste natürlich auch mit besonderen Anstrengungen oder Ausgaben verbunden sein muss. Aber darin liegt das Problem: Wir denken erwachsen. Wir stülpen unseren Kindern unsere Erwartungen, vielleicht den eigenen Wunsch nach besonderer Wertschätzung über. Aber Kinder sind Kinder.

Für Kinder sind andere Dinge schön als für uns. Woran werden sie sich später erinnern? An die Herzmomente ihrer Kindheit. An das Lachen, die Gefühle, die Authentizität. Sie erinnern sich daran, dass sie geliebt wurden. Sie erinnern sich sicherlich auch an das ein oder andere Ding, an ein besonderes Erlebnis, an Ausflüge und Geschenke. Aber allem voran ist es das Gefühl der Geborgenheit, um das es geht und dass ein gefundener Kronkorken ein Schatz sein konnte.

Eure

Susanne_clear Kopie

Die geborgene Erstlingsbox ist jetzt da!

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Mit jedem Kind von mir wurde die Erstausstattung etwas kleiner. Nicht nur, weil ich einige Sachen wieder verwenden konnte, sondern vor allem, weil ich wusste, worauf ich achten musste und was wirklich Sinn macht. Mitwachsbodys, Socken, die nicht verloren gehen, Hosen, die lange halten und wirklich bequem sind. Wenn mich Freundinnen fragten, was ich empfehlen könnte, konnte ich ihnen eine gute und ehrliche Antwort geben. Das alles fließt nun zusammen in der „Geborgenen Erstlingsbox„. Weiterlesen

Für weniger Schubladen… – die andere Seite der Geschichte

Heute morgen veröffentlichte ich den Artikel „Schublade auf, Eltern rein, Schublade zu“ und am Ende des Tages merke ich, dass auch ich „geschubladet“ habe, denn mich erreichte ein Brief von der Frau, die im Café mir gegenüber saß. Ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass es immer eine Geschichte davor und danach gibt und alles Momentaufnahmen sind:

liebe susanne 

ich habe deinen eintrag gelesen, da ich über facebook mit deinem blog verlinkt bin. ich bin immer sehr von deinen texten angesprochen und teile in vielen dingen ähnliche oder sogar gleiche ansichten.

ich war gestern die frau,die sich euch im cafe gegenüber setzte. ich habe die zeit über überlegt,als ich dort saß, woher dein gesicht mir bekannt vorkam…und jetzt,als ich deinen text gelesen habe,ist es mir natürlich eingefallen.

ich kenne dieses schubladendenken und kann mich sicher auch nicht davon freisprechen, dass es mir manchmal passiert.

ich möchte dir aber an dieser stelle gerne von der geschichte vor und nach meinem „missbilligenden“ Blick,welchen du als solches interpretiert hast, berichten – von meiner geschichte:

als ich morgens meine kleine Tochter Ada zur kita gebracht habe, habe ich mir den rücken verhoben und hatte ziemliche schmerzen,als ich dort saß. ich habe die zeit abgewartet, bis die physiotherapeutin um 10uhr aufmachte, zu der ich im anschluss gegangen bin, damit sie meinen nerv wieder freimachte. gestern war mein erster freier tag nach 4 wochen urlaub mit meinen beiden kindern, an dem ich vormittags frei hatte, um die urlaubswäsche zu waschen…die wohnung auf zu räumen und dann wollte ich noch so gerne gemütlich und ganz alleine eine tasse kaffee auf dem balkon trinken, bevor ich wieder zur kita müsste….aber so mit diesen schmerzen würde mein tag leider ganz anders verlaufen…!das war die geschichte,bevor ich ins cafe trat um die zeit vergehen zu lassen.

ich sah dich und deine süße tochter und dein baby im tuch und da gingen mir so viele gedanken durch den kopf…mein blick wurde von dir als „missbilligend“ interpretiert-oder so wahrgenommen. das tut mir leid. vielleicht kam der blick durch die schmerzen oder meine innerlichen sorgen,dass der tag nun ganz anders verlaufen würde…ich auch am mittwoch und donnerstag arbeiten müsste und mit den rückenschmerzen es sehr beschwerlich werden würde….und ein wochenende auf dem land bei meiner freundin ansteht,auf den ich mich so sehr freue….auch nicht schön mit schmerzen und einem 1,5 jahre alten kind…alles meine gedanken hinter meinem blick. Meine weiteren Gedanken waren: was ist das schön so mit dem schlafenden baby vor dem bauch….und wie entspannt….und wie niedlich die tochter mit den kopfhörern! ich musste an meinen sohn denken,der auch immer so gerne neben mir sitzt und seiner musik lauscht….und ich musste an die zeit denken,als ich meine tochter so so viel getragen habe…und auch immer auf diesem platz gesessen habe,an dem ihr gestern gesessen habt.

ich habe euch auch angelächelt…..auch deine tochter,als sie an mir vorbei gegangen ist,um etwas weg zu bringen. vielleicht ist dir das lächeln nicht aufgefallen…..vielleicht,weil mein blick,welcher sich für dich nicht gut angefühlt hat, den Raum für mein Lächeln nicht mehr zugelassen hat.

Nach meinem kaffee bin ich los und es konnte tatsächlich mein nerv befreit werden und mit viel ruhe und liegen konnte ich auch heute arbeiten gehen und fühle mich sehr viel wohler in meinem körper,als gestern.

dies ist die geschichte nach meinem blick.

vielleicht begegnen wir uns einmal wieder-das würde mich total freuen…dann möchte ich dir von herzen ein lächeln schenken,denn ich bin ein sehr offener,neugieriger mensch und erzähle gern und lache gern. und hätte ich gestern nicht diese schmerzen gehabt, ich hätte dich bestimmt gefragt, woher dein tragetuch ist, denn das war auch einer meiner gedanken….es hat mir sehr gefallen und eine freundin ist gerade auf der suche nach einem schönen….!

viele grüße“

Ihr seht: auch ich interpretiere falsch und es ist sicher ein guter Weg, zu versuchen, Schubladen zu vermeiden und negative Blicke auszublenden.

Eure

Susanne_clear Kopie

Schublade auf, Eltern rein, Schublade zu

Ich sitze im Café, mein Baby schläft im Tragetuch vor mir und ich arbeite an meinem Laptop, meine Tochter sitzt mit ihren Kopfhörern und einem Stück Torte neben mir. Eigentlich fühlt sich dieser Tag gut an. Ich komme voran mit meiner Arbeit und meine Tochter genießt es, in Ruhe dort zu sitzen und ihr Hörspiel zu hören und dabei ein Stück Torte essen zu dürfen. Ein besonderer Tag, ein kleines Fest. Eigentlich wäre es schön, wenn sich nicht eine Frau uns gegenüber gesetzt hätte, die mich missbilligend anblickt. Weiterlesen

Es ist anstrengend. Und doch immer wieder das Schönste

„Mama, wollen wir fangen spielen?“
„Nein, heute wirklich nicht. Ich bin müde, weil Dein Babybruder in der  letzten Nacht so schlecht geschlafen hat und Dein anderer Bruder so früh aufgewacht ist und so schlechte Laune hatte.“
Pause.
„Manchmal sind Kinder anstrengend, Mama. Warum bekommen Erwachsene dann Kinder?“

„Weil es trotzdem das Schönste ist.“ Weiterlesen

Wenn Kinder weinen…

Weinende Kinder berühren uns. Ganz tief in uns sind wir berührt und haben den Wunsch, dieses Weinen beenden zu wollen. Denn: ein Weinen ist immer ein Signal. Es sagt uns etwas über das Kind. Es fühlt sich nicht wohl, es hat sich verletzt, vielleicht sogar gibt es einen gefährlicher Grund. Doch wie wir damit umgehen, kann ganz unterschiedlich sein. Ein „Hör auf zu weinen“ mag das Weinen beenden, aber es ist ein anderes Ende als nach einem „Warum weinst Du?“ zu fragen. Weiterlesen

Gerecht werden – warum es mit jedem Kind einfacher wird

Vor 1,5 Jahren schrieb ich einmal darüber, wie es so ist, zwei Kindern gerecht werden zu wollen. Damals war an den Babysohn noch nicht zu denken. Heute bin ich Mutter von drei Kindern. Drei Kinder unterschiedlichen Alters mit Wünschen. Dreimal Mutter mit zwei Händen. Und ich habe eine große Erkenntnis gewonnen: Ich wünschte, das zweite Kind wäre schon das dritte gewesen, denn es gibt so viele Fragen, die sich nicht mehr stellen. Weiterlesen

Teilzeit – Windelfrei – Jedes Abhalten ist eine Windel weniger

Bei meinem letzten Kind habe ich mit windelfrei angefangen als es etwa 5 Monate alt war. Wir verwendeten von Anfang an Stoffwindeln und ich war und bin eine generell häufig wickelnde Mutter. Denn selbst wenn auch Stoffwindeln heute beeindruckend viel Flüssigkeit aufnehmen können, finde ich es für das Kind unangenehm, es in seinen Ausscheidungen zu lassen. Das gilt übrigens auch bei den noch mehr saugenden Wegwerfwindeln. Weiterlesen