Manchmal kommen viele Dinge, viele kleine Bruchstücke zusammen, die mich an einem Artikel schreiben lassen. An diesem Wochenende musste ich mit meinem Sohn ins Krankenhaus. Weiterlesen
Schlagwort: Kinderkrankheiten
Bettruhe – Was tun, wenn ein Kind im Bett bleiben sollte, aber nicht will
Es ist Erkältungszeit und so manche Familie hat es schon erwischt. Manchmal mit Fieber, manchmal ohne. Auf jeden Fall aber sind Erkältungs- oder Kinderkrankheiten anstrengend. Besonders dann, wenn Kinder im Bett bleiben sollen. Oder, um es mit Astrid Lindgren zu sagen:
„Jetzt halte ich es nicht mehr aus“, sagte eines Tages, kurz vor Weihnachten, die Mutter von Gunnar und Gunilla. „ich auch nicht“, sagte der Vater. Gunnar und Gunilla lagen im Kinderzimmer und hörten alles. Sie wußten ganz gut, was ihre Eltern nicht mehr aushielten. Sie hielten es nicht mehr mit Gunnar und Gunilla aus. Denn Gunnar und Gunilla waren schon seit vier Wochen krank. Nicht sehr gefährlich krank, nur gerade so viel, daß sie in ihren Betten lagen – und nach Mutter riefen.
Oft reicht es ja vollkommen aus, sie zu Hause ruhig spielen zu lassen, aber manchmal muss es eben doch die Bettruhe sein. Zum Beispiel nach einer Gehirnerschütterung, wie die Tochter sie letztens hatte. Nicht nur, dass man sich um die Kinder sorgt, oft ist man selbst auch ganz schön erschöpft von den kranken Kindern, wenn man neben allen anderen Dingen eigentlich am Krankenbett bleiben soll und vielleicht auch möchte. Aber was sollen Kinder im Bett auch machen, wenn sie krank sind, aber nicht so sehr, dass sie nur schlafen? Hier kommen unsere Lieblingsideen fürs Krankenbett:
1. Vorlesen
Natürlich. Der Klassiker beim Kranksein. Vielleicht auch eine passende Geschichte, in der auch ein Kind krank ist, wie zum Beispiel in der obigen Geschichte von Astrid Lindgren „Kuckuck Lustig“.
2. Hörspiel
Es soll eine Geschichte sein, aber Mama oder Papa müssen gerade Tee oder Suppe kochen oder etwas anderes erledigen? Dann passt vielleicht ein Hörspiel. Wie wäre es mit „Peter und der Wolf“? Mein Favorit ist ja die Version, in der Romy Schneider die Geschichte erzählt.
3. Streichelmassage
Berührung ist Balsam für die Seele. Babymassage ist wunderbar für kleine Kinder, unterstützt die Bindung, verbessert die Durchblutung etc. Gerade auch größere, kranke Kinder profitieren von einer Massage (wenn medizinisch nichts dagegen spricht). Im Bett kann das Kind gut wie ein Pizzateig geknetet und mit verschiedenen Sachen „belegt“ werden. Oder es streicht der Wind über den Rücken, es fallen ein paar Regentropfen hinauf… Mit etwas Phantasie lassen sich schöne Geschichten auf dem Rücken erzählen.
4. Spieleklassiker
Was lässt sich einfach ohne Brett im Bett spielen? Spiele wie „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ oder „Grün, grün, grün sind alle meine Dinge. Wer sieht mehr? Es ist gar nicht schwer?“ Und dann alles aufzählen, was man an grünen Sachen sehen kann.
5. Ruhig Kreativ
Nachdem einmal die Wand mit Filzstiften angemalt wurde und auch das Bettzeug in einem unbeobachteten Moment nicht verschont blieb („Das sieht jetzt so schön aus!“), sind Filzstifte im Bett bei uns verboten. Lieber schöne Wachsmalblöcke nutzen oder Buntstifte. Und weil es im Bett mit dem Malen nicht so einfach ist, haben wir ein extra Maltablett, das als Unterlage dient.
Wer es möchte oder wenn die Kinder mal länger krank sind, kann etwas Variation hinein gebracht werden: Stempelbilder oder Glitzerstiftbilder (Achtung: dabei bleiben!), Bleistiftrubbelbilder (bei denen man z.B. eine Münze oder ein Blatt unter das Papier legt und dann mit dem Stift darüber rubbelt). Und unsere absolute Lieblingsentdeckung für Momente, in denen einfaches Papier und Stifte nicht mehr reichen: Die Krikel-Krakel-Reihe von Oetinger. Hier gibt es Aufkleber zum Anmalen, Postkarten zum Weintermalen und sogar ein Quartett zum Selberbemalen, das man danach dann zusammen spielen kann.
Für das Malen müssen die Kinder allerdings schon in einer besseren Verfassung sein als beim Zuhören von Geschichten.
Großes Haus und Eltern auf anderer Etage?
So sehr wir auch am Krankenbett unserer Kinder sitzen wollen, müssen wir uns auch manchmal losreißen, um anderes zu erledigen. Wer in einem großen Haus wohnt, kann ein Walkie-Talkie benutzen, um mit dem Kind in Verbindung zu bleiben. Ich hatte als Kind ein kleines Glöckchen an meinem Bett stehen, mit dem ich meine Mutter rufen konnte, wenn ich heiser war.
Und was sind Eure Tipps an Bettruhtagen?
Der Herbst ist da: Die besten Hausmittel für Kinder in der Erkältungszeit
Der Herbst ist da. Tage und Nächte werden kühler. Wind weht eisig. Das Sitzen im Sandkasten auf kaltem Stein ist längst keine Freude mehr. Und natürlich sind sie schon unter uns: die ersten Schniefnasen. Rote Kindernasen, laufende Babynäschen, mit gelbem Rotz verschmiert. Wir sind froh, wenn es uns (noch) nicht erwischt hat und denken voll Sehnsucht an die herrlichen Sommertage zurück, die frei von verstopften Nasen und nächtlichen Hustenattacken waren. Und auch wenn man sich nicht ganz davor bewahren kann, gibt es doch ein paar Hausmittel und Tricks, die den Herbst und Winter besser überstehen lassen.
Auf die Kleidung kommt es an
Natürlich ist an Muttis Rat was dran, im Winter die guten Wollunterhosen anzuziehen. Es muss nicht kratzig sein und auch nicht hässlich, aber passende Kleidung ist das A und O in der kalten Jahreszeit. Dünne Baumwollhemdchen gehören in den Sommer. Im Winter werden die kleinen Kinderkörper am Besten von Wolle und Wolle/Seide gewärmt. Wolle hat nämlich verschiedene Eigenschaften, die für Bekleidung im Herbst und Winter sehr praktisch sind: Sie kann die Temperatur angemessen regulieren, indem sie die Körperwärme speichert. Auch Wasserdampf wird von ihr aufgenommen und dies zu großen Mengen ohne dass sich die Wolle feucht anfühlt. Das sind ideale Eigenschaften vor allem für Socken, damit die Füße warm bleiben. Wollsocken sind deswegen wirklich die beste Fußbekleidung in den kalten Jahreszeiten. Doch nicht nur der Fuß profitiert von diesen Eigenschaften: Wenn Kinder draußen toben und schwitzen, brauchen sie genau diese Fähigkeiten der Wolle. Bleiben sie nämlich nass, kühlt der Körper aus. Darüber hinaus nimmt das Naturprodukt auch Schmutz und Gerüche wenig an – ein weiterer großer Pluspunkt, um als Kinderkleidung in Betracht zu kommen. Um Erkältungen also vorzubeugen, sollte man durchaus ein paar Wollteile mit in den Kleiderschrank aufnehmen. Da sie Schweiß bindet und unangenehme Gerüche wieder an die Luft abgegeben werden, müssen die Wollteile auch nicht ständig gewaschen werden. Man braucht also nicht so viele verschiedene Teilchen, aber ein paar sollten es schon sein. Sind Füße und Körper gut eingepackt, sollte es auch am Kopf nicht mangeln. Das Kindchenschema, durch das wir Babys und Kinder so niedlich finden, basiert u.a. auf einem relativ großen Kopf im Vergleich zum restlichen Körper. Körperwärme wird daher über diesen großen Körperteil nach außen abgegeben. Eine Kopfbedeckung sollte deswegen in der kühleren Zeit nicht fehlen.
Die richtige Nahrung
Unserem Körper kann es nur gut gehen, wenn er alle Nährstoffe bekommt, die er benötigt. Bei Kindern, die noch wachsen, ist das besonders wichtig. Ebenso auch in Zeiten, die sehr zehrend sind, wie lange, kalte Winter. Mit der richtigen Nahrung können wir gezielt das Immunsystem unterstützen. Das fängt schon bei den Babys an: Der nahende Winter ist für das Abstillen keine gute Zeit. Gerade jetzt brauchen Babys und Kinder jede Unterstützung des Immunsystems, die sie bekommen können. Wer stillt, kann seinem Kind über die Muttermilch Immunglobuline geben, die bei der spezifischen Abwehr von Krankheitserregern helfen. Wenn möglich, sollte das Abstillen deswegen auf eine weniger krankheitsintensive Jahreszeit verlegt werden. Doch auch unabhängig vom Stillen kann mit Nahrung gut unterstützt werden. Dazu ist ausgewogene und vielfältige Nahrung wichtig: Getreideprodukte mit hohem Anteil von Vollkornprodukten, täglich frisches Obst und Gemüse. Und wenn Kinder Obst gerade nicht pur essen wollen, ist ein selbstgemachter Smoothie vielleicht eine gute Alternative. Wer sich und seine Kinder vegetarisch oder vegan ernährt, sollte besonders auf eine ausgewogene Ernährung achten und darauf, dass alle wichtigen Nahrungsinhaltsstoffe tatsächlich dem Körper zugeführt werden. Kraftsuppen können in der kalten Jahreszeit gut unterstützen und gleichzeitig viel gesundes Gemüse enthalten – aufgehübscht mit lustigen Buchstaben- oder Figurennudeln. Süßigkeiten sind natürlich möglich, aber in Maßen. Auch die Trinkgewohnheiten sind in Sachen Ernährung wichtig: Kinder sollten laut DGE fast 1l Flüssigkeit zu sich nehmen – bevorzugt Wasser oder ungesüßten Tee.
Bewegung trägt zur Gesunderhaltung bei
Kinder brauchen Bewegung. Oder besser gesagt: sie brauchen ein ausgeglichenes Verhältnis von Ruhe und Bewegung. Natürlich sind auch Ruhephasen wichtig und das entspannte Zuhause sein bei Tee und Vorlesegeschichte. Doch gerade im Herbst und Winter neigen wir dazu, unseren Kindern zu wenig Bewegung zu ermöglichen. Durch die Bewegung wird die Durchblutung gefördert und somit die Sauerstoffversorgung. Ganz besonders gut ist die Bewegung draußen auch im Winter. Kinder benötigen Sonnenlicht: Es regt den Stoffwechsel an und dient der Bildung von Vitamin D. Auch im Winter sollten Kinder deswegen täglich die Möglichkeit haben, mindestens eine Stunde draußen zu spielen und sich dabei ausgiebig bewegen zu können. Manche Kindergärten gehen täglich mit den Kindern raus. Ist dies nicht der Fall, sollten Eltern das auf jeden Fall am Nachmittag nachholen. Auch wenn es draußen nass und kalt. Die richtige Kleidung schützt das Kind vor Kälte und Nässe und im Anschluss kann ein warmes Fußbad und ein warmer Tee wieder Wärme geben und zum Ausruhen einladen.
Wenn sich die Erkältung doch eingeschlichen hat
Und wenn all das nicht geholfen hat? Kinder müssen ihr Immunsystem erst aufbauen und ein Infekt pro Monat wird durchaus als normal betrachtet. Erst im Grundschulalter wird die Infektanfälligkeit meist geringer. Wenn also die Erkältung da ist, wird schnell auf bewährte Hausmittel zurück gegriffen. Die Klassiker aus der Familie Mierau sind: Brustwickel bei Husten, selbstgemachter Hustensaft aus Zwiebeln oder schwarzem Rettich, Dampfbäder bei Erkältung, Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen, Zwiebelsocken bei Erkältungen, Gurgeln mit Salbeitee oder anderen guten Dingen bei Halssschmerzen.
Brustwickel bei Husten
Seit vielen Jahren haben wir nun immer Bienenwachswickel für den Notfall zu Hause. Die Kinder mögen sie gerne und sie helfen wirklich. Angewärmt werden kann das Bienenwachs mit einem Fön. Wir zu Hause haben aber unsere ganz spezielle Art: Mama oder Papa wärmen die Kompresse erst einmal an der eigenen Haut an unter dem Pullover. Mit „Mamawärme“ oder „Papawärme“ aufgeladen, hilft der Bienenwachswickel nämlich gleich noch besser. Mit einem Wickelset oder einem warmen Tuch umhüllt, bleibt das Bienenwachs lange warm und weich auf der Brust des Kindes und kann auch eine ganze Nacht lang wirken. Geht auch schon bei den ganz Kleinen!
Hustensaft aus Zwiebeln oder schwarzem Rettich
Auch schon beliebt bi der großen Tochter ist der selbst gemachte Hustensaft mit Honig. Entweder wird ein schwarzer Rettich ausgehöhlt und darin wird Honig eingefüllt, der über Nacht ziehen gelassen wird. Am Morgen wird der Saft in ein Glas umgeggossen und es gibt 3x täglich einen Esslöffel davon. Alternativ – wenn kein Rettich zur Hand – nehmen wir auch Zwiebeln und lassen sie mit Honig ziehen. Aber Achtung: Honig ist natürlich nicht für Babys geeignet wegen der Botulismusgefahr.
Dampfbäder
Eingeatmet kann heißer Dampf die erkrankten Schleimhäute befeuchten, abschwellend wirken und die Entzündung hemmen. Mit einem Inhaliergerät aus der Apotheke ist das gut möglich, aber auch ein Dampfbad über einer dampfenden Wasserschüssel mit Handtuch über dem Kopf kann reichen. Achtung aber vor Verbrühungen! Kinder dürfen niemals allein gelassen werden mit heißem Wasser. Sind die Kinder noch klein, kann das Dampfbad auch gemeinsam unter einem mit einer Decke verhangenen Tisch eingenommen werden – einer dampfenden Räuberhöhle! Zum Wasser kann entweder Salz oder Kamille gegeben werden oder auch Thymian.
Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen
Es ist DAS Hausmittel bei Ohrenschmerzen: Zwiebel klein schneiden, auf einem umgedrehten Kochtopfdeckel über heißem Wasser erwärmen, in eine Socke oder eine Ohrkompresse geben und auf das schmerzende Ohr legen.
Zwiebelsocken bei Erkältungen
Und auch generell bei Erkältungen etwas größerer Kinder sind Zwiebeln eine gute Idee. Ebenso erwärmt wie bei den Ohrkompressen kann die Zwiebel auch in einem Beutelchen auf die Füße gegeben werden und dann ab damit ins warme Bett!
Gurgeln
Größeren Kindern ab etwa 3 Jahren kann gurgeln wirklich Spaß machen. Wenn Salbeitee noch vom Geschmack zu intensiv ist, kann das Gurgeln auch mit Aloevera probiert werden.
Die Zwiebel ist also erst einmal oft das Hausmittel Nummer 1 bei uns und kann bei vielen Dingen eingesetzt werden. Ab Herbst haben wir daher immer einen gefüllten Zwiebeltopf zu Hause. Natürlich gibt es daneben noch allerhand andere Dinge, die wir machen. Viele Tees und verschiedene Teemischungen kommen oft zum Einsatz oder auch das ein oder andere Fußbad mit Senfmehl oder anderen guten Zusätzen. Oft können diese einfachen „Hausmittel“ schon große Linderung verschaffen. Aber natürlich gilt immer: Wenn man sich unsicher ist, das Kind sehr schlapp ist, man ein ungutes Gefühl hat oder auch Fieber lange andauert oder sehr hoch ist, sollte man unbedingt den Arzt kontaktieren. Übrigens gibt es mittlerweile einen Antibiotika-Pass, den man für sich und das Kind auf jeden Fall besorgen sollte, um im Blick zu behalten, wann welche Medikamente gegeben wurden.
Herz vor Gehirn – Wenn es den Kindern schlecht geht, hilft manchmal auch alles Wissen nichts
Ich habe in meinen Kursen schon oft von Fieberkrämpfen berichtet. Wenn wir über Hausmittel in der Erkältungszeit und den Umgang mit Fieber sprechen, sind auch Fieberkrämpfe oft ein Thema. Ausgelöst wird ein Fieberkrampf durch einen plötzlichen Temperaturanstieg – also ist nicht eine hohe Temperatur an sich ausschlaggebend. Der Fieberkrampf kann ganz am Anfang auftreten, wenn das Kind schnell Fieber bekommt oder auch während des Fieberns. Tritt ein solcher Fieberkrampf auf, verliert das Kind kurz das Bewusstsein, es kommt zu Krämpfen. Auch Grimassen oder Augenrollen sind möglich. Die Atmung kann kurz aussetzen. Oft sieht es schlimmer aus, als es wirklich ist. Soviel also zur Theorie. Und dann erlebte ich einen Fieberkrampf.