Kategorie: neu

Der Ring meiner Großmutter – welche Erinnerungen wichtig sind

Wann immer es mir nicht gut geht, nehme ich den Ring von meiner Großmutter aus der Schatulle. Als sie vor so vielen Jahren starb, habe ich mir von ihrem Erbe mein Hochzeitskleid gekauft und die Ausbildung zur Geburtsvorbereiterin bezahlt. Meine Großmutter hatte früher selber auf einer Geburtenstation in Berlin gearbeitet und ich dachte, dies sei eine wunderbare Erinnerung an sie. An materiellen Dingen ist mir von ihr mein Hochzeitskleid geblieben und eben dieser Ring. Weiterlesen

Alles immer in Bewegung

Was mich am Leben mit den Kindern am meisten überrascht hat ist der Umstand, dass immer alles in Bewegung ist. Es gibt keinen Stillstand, keine Ruhepause. Ich habe Freundinnen ohne Kinder, die mich manchmal fragen, ob dieses Leben mit Mann und Kindern und Häuschen im Grünen nicht total langweilig sei – gemessen an meinem früheren Leben. Dann blicke ich sie lange an und überlege, was wohl in ihrem Leben Langeweile bedeuten mag. Weiterlesen

Über das Zurückhalten

Das Zurücknehmen oder Zurückhalten musste ich erst lernen. Früher war ich ein Mensch, der Dinge und Arbeiten direkt anging, ohne Umwege, ohne Abwarten. Zögern war für mich eher ein negativ bewertetes Wort. Im Laufe meiner Arbeit und besonders durch meine Kinder habe ich aber gelernt, dass gerade mit den Kindern, aber auch mit Schwangeren und Eltern, das Zurückhalten so wichtig ist. Weiterlesen

Ich liebe meine Kinder. Und meine Arbeit.

Ich liebe meine Kinder. Und ich liebe meine Arbeit. Es gibt noch viele Dinge, die ich auch liebe, wie meinen Mann, meine Hobbys, meine Bücher, über Wiesen in der Stille zu laufen. Aber nichts in meinem Leben, das ich liebe, hat mich jemals vor so große Konflikte gestellt wie meine Kinder und meine Arbeit. Weiterlesen

Warum es nicht alleine geht und auch nicht nur in Kliniken – #MeineGeburtMeineEntscheidung

Es gibt Berufe, die es aus sehr guten Gründen gibt und die nicht weggedacht oder von anderen ersetzt werden können. An meinem eigenen Beruf sehe ich es immer wieder: Ich bin Pädagogin und obwohl ich auch Mutter bin, würde das Wissen allein aus meinem Familienalltag nicht ausreichen, um Familien in der Art zu beraten und in dem Umfang, in dem es beruflich erforderlich ist. Weiterlesen

Warum wir nicht selber unsere Krone richten und weitergehen müssen

Immer wieder stoße ich auf den Spruch „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen“. Er begegnet mir auf Facebook, Instagram, in Läden als Bild mit Rahmen. Und so sehr ich ihn auch verstehe in dem, was er uns sagen will – das Leben geht weiter nach einer Krise – so sehr finde ich ihn auch einfach falsch. Weiterlesen

Das Kind schläft nicht ein – über Mütterbedürfnisse

Dies ist einer dieser Abende: Ein Abend, an dem gebadet, eine lange Geschichte vorgelesen, gesungen und gestillt wurde. Und dennoch: das Kind schläft nicht. Vorbei ist die Zeit, in der das Stillen in den Schlaf hinein führte wie ein sanfter Schlummertrunk. Auch die immer gleichen Rituale und Abläufe, sie wirken an manchen Tagen nicht. Ich liege im Bett neben meinem Kind, meine Atmung wird langsam schneller, ich werde ungeduldig. Und je unruhiger ich werde, je mehr sich mein Geist windet und sich wünscht, nun endlich Feierabend zu haben, sich auf das Sofa zurück zu ziehen und fernzusehen oder ein Buch zu lesen oder einfach nur Zeit mit meinem Partner zu verbringen, desto unruhiger wird auch das Kind an meiner Seite. Natürlich spürt es mein Unbehagen. Ein Kreislauf beginnt von gegenseitigen Widerwillen: Das Kind will nicht schlafen, ich will die Vorstellung eines freien Abends nicht aufgeben.

Weiterlesen