Bettina ist Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom und schreibt darüber auf ihrem Blog kleinstadtlöwen. Selbstwirksamkeit und Selbständigkeit, so schrieb sie mir einmal, sind gerade auch für Kinder mit einer Behinderung sehr wichtig. Je nach Art der Behinderung ist es sehr unterschiedlich, wie Kinder selbständig im Alltag sein können und wie Eltern diese Selbständigkeit ermöglichen und unterstützen können. Im Rahmen meiner Serie über Selbständigkeit berichtet Bettina von ihrem individuellen Weg mit ihrem Sohn: Weiterlesen
Alle Artikel von Gastautor*in
Selber anziehen: Anregungen zur Gestaltung eines Kinderkleiderschranks
Kürzlich habe ich auf dem Blog eine Reihe begonnen zum Thema „Lass das Kind mal machen! – Warum das Selbermachen so wichtig ist“ und darin auch darüber geschrieben, was Eltern beachten können, damit sich Kinder selbständig anziehen können. Franziska von franzisaidwhat hat mir etwas später geschrieben, wie sie dieser Artikel zu einer Veränderung angeregt hat: Weiterlesen
Der Kompass: Irgendwann ist auch mal Schluss! Über das Nein sagen.
Ruth ist Mutter von drei Kindern und eine der bekanntesten Personen, die sich im Netz für das „unerzogene Leben“ mit Kindern einsetzt. Anders als viele denken, bedeutet „unerzogen“ jedoch nicht, dass Kinder sich selbst überlassen werden. „Unerzogen“ ist nicht „laisser faire“, sondern bezieht sich ganz besonders darauf, dass die Beziehung in den Mittelpunkt gerückt und betrachtet wird. Um darüber aufzuklären und mehr Menschen zu informieren, hat mir Ruth diesen Text mit ihrem Blick auf „das Nein“ gesendet: Weiterlesen
Bindungsorientiert leben nach schwerer eigener Kindheit
Melanie Couson ist Ärztin, Coach und Mutter von zwei Kindern. Auf ihrem Blog melaniecouson.de schreibt sie berührende Texte über all diese Themen. Für Geborgen Wachsen hat sie aus ihrer Beruflichen Erfahrung darüber geschrieben, wie ein bindungsorientiertes Leben dann gelingen kann, wenn Eltern selbst eine schwere Kindheit hatten: Weiterlesen
Einen hängenden Wäscheständer bauen
Kürzlich bekam ich eine Email mit einem Vorschlag zu unserem Wäscheproblem: Bei fünf Familienmitgliedern und Stoffwindeln fällt viel Wäsche an. Da unser Nachbar die Trocknergeräusche in den Abendstunden nicht wünscht, haben wir manchmal ein Problem in Hinblick auf das Trocknen. Veronika vom bodschada Blog schickte mir deswegen ein Bild ihrer Lösung – den hängenden Wäscheständer und ihre Anleitung dazu, die sie mit Euch teilen möchte: Weiterlesen
Mit Kind auf Weltreise – eine Familie geht ihren Weg
Mit großen Augen, verwunderten Gesichtern und Stirnrunzeln werden wir angeschaut, wenn wir Menschen von unseren Plänen erzählen. Mit einem Einjährigen auf Weltreise? Und wie lange? Macht das denn der Arbeitgeber mit? Viele Fragen, auf deren Antwort nur noch ratlosere Gesichter folgen. Denn wir haben uns entschieden, unser ganzes Leben zu einer Weltreise zu machen. Wir möchten nicht mehr sesshaft werden, sondern ortsunabhängig arbeiten und unserem Sohn die größtmögliche Freiheit bieten. Weiterlesen
Das große Missverständnis darüber, was Kinder eigentlich kosten – und wie diese Haltung die Gesellschaft provoziert
Louise ist ausgebildete Musikerin. Nach der Geburt ihrer Tochter Manou hat sich ihr Leben verändert und sie hat die Freiheit und das Reisen für sich und ihre Familie entdeckt. Damit einher geht auch eine andere Sicht auf das Leben und das, was man wirklich braucht. Auf ihrem Blog zwerggeflüster berichtet sie von ihrem Leben und hat hier einige Gedanken darüber formuliert, was Kinder eigentlich kosten: Weiterlesen
„Die Seele berühren – Warum Körperkontakt hochsensible Kinder geborgen wachsen lässt“
Berührung ist wertvoll. Für alle Menschen. Darüber, warum sie gerade für hochsensible Kinder heilsam ist und was Hochsensibilität ausmacht, möchte ich hier etwas erzählen.
Hochsensible Kinder sind anders
Hochsensible Kinder sind irgendwie anders, oftmals „aus der Norm“ und in jedem Fall eine Herausforderung. Sie besitzen tausende Antennen. Für alles. In einem Alltag, der auf „Schneller – Höher – Lauter – Weiter“ ausgerichtet ist, fällt es umso schwerer, diese Antennen auf BEWUSSTEN Empfang einzustellen. Vielmehr passiert es sehr oft, dass das ungefilterte und dauerhafte Empfangen von Signalen zu Dauererregung eines hochsensiblen Kinderkörpers führt. Das kann dann in unserem genormten Alltag sehr schnell zu Zuschreibungen wie AD(H)S oder zu unterschiedlichen diagnostizierten „Verhaltensauffälligkeiten“ führen. Bereits bei Babys lässt sich diese Tendenz deutlich erkennen. Die so definierten Schreibabys sind von Beginn an durch die Reize der sie umgebenden Umwelt überfordert. Tradierte Vorstellungen, wie etwas oder jemand zu sein hat, um als „normal“ zu gelten und bestmöglich angepasst zu sein sowie althergebrachte starre Systeme wie das Schulsystem, machen es Eltern wie Kindern gleichermaßen schwer, den richtigen Platz für sich zu finden.
Unterstützung für Hochsensible
Für alle Kinder ist die Unterstützung eines gesunden Selbst-Bewusstseins unendlich wertvoll. Hochsensible Kinder haben es oft besonders schwer, ihren Wert bewusst wahrzunehmen, weil sie durch oben genannte Rahmenbedingungen unserer heutigen Zeit in ihrem So-Sein stark verunsichert werden. Durch ihre Reizoffenheit nehmen sie ihre Umwelt anders wahr als „normal sensible“ Kinder, haben eher Schwierigkeiten dabei, sich abzugrenzen und sind durch und durch intensivst berührbar.
Und genau da sind wir als Eltern und Bezugspersonen gefordert. Meine Erfahrung in der Körperarbeit zeigt mir immer wieder den Zusammenhang zwischen Psyche und Körper untrüglich auf. Es ist schön wahrzunehmen, wie positiv hochsensible Kinder auf Berührung reagieren, wie schnell sie darauf ansprechen und wie problemlos Barrieren, die in der Kommunikation vielleicht entstehen, über den Körperkontakt verschwinden. Der eigene Körper wird wahrgenommen, gespürt und kommt zur Ruhe. Liebevolle Berührung vermittelt Sicherheit und Geborgenheit.
Berührung ist wichtig
Körperkontakt klingt simpel und ja, natürlich weiß man das – aber ganz ehrlich: Wie oft berühren Sie Ihr Kind oder auch Ihren Partner/Ihre Partnerin? Wie oft werden Sie berührt? Lassen Sie sich berühren?
In unserem Alltag werden technischen Geräte wie Computer und smartphones sicher um einiges öfter berührt als Menschen. Auch das berühren Lassen passiert wesentlich mehr über künstlich erzeugte Emotionen, zum Beispiel durch Filme oder Computerspiele, als über den Kontakt mit realen Personen. Sogar Wissenschafter sprechen heute bereits von chronischer Berührungsarmut. Berührungen sind ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Bei Umarmungen schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus, das gegen Stress wirkt. Der Blutdruck sinkt, das Stresshormon Cortisol wird vermindert, Ängste und Schmerzen verblassen.
Die Haut steht in engem Kontakt mit dem Immunsytem, den Nerven und der Psyche. Die Haut spiegelt unsere Seele und über die Haut können wir diese berühren. Vor allem bei hochsensiblen Kindern, die unter Neurodermitis leiden, lindern regelmäßige Berührungen die Anspannung und den Juckreiz enorm.
Berührung greift – so stellen wir Kontakt her
Die Arbeit mit unterschiedlichsten Kindern hat mir immer wieder gezeigt, dass Berührung und Augenkontakt der Schlüssel dafür sind, dass das, was man sagen möchte, auch ankommt. Die Kommunikationstheorie nennt das die „Beziehungebene“, die unbedingt hergestellt sein muss, damit die „Inhaltsebene“, also die Botschaft, auch vermittelt werden kann. Sobald jemand berührt wird, ist er im Hier und Jetzt. Es mag manchmal eine Zeit brauchen, bis die Berührung „greift“, vor allem wenn der Geist sehr abgelenkt und sehr bewegt ist, aber wenn der Moment erreicht ist, dann ist es möglich, echten Kontakt herzustellen. Bei hochsensiblen Kindern ist die Notwendigkeit groß, sie zu „erden“, ins Hier und Jetzt zu holen und den bewegten Geist zu entspannen – Berührung wirkt dabei wahre Wunder.
Der spirituelle Aspekt „Alles ist miteinander verbunden“ bedeutet, dass wir keine getrennten Individuen sind, die ständig auf ihren Vorteil schauen und sich behaupten müssen. Wir können so viel mehr in tatsächlichem Kontakt miteinander erreichen. Reizoffene Menschen, die gelernt haben, sicher in ihrer Mitte zu stehen, leben ständig in Berührung mit der sie umgebenden Umwelt. Und das ist eine große Bereicherung.
Alltagstipps für Eltern
Abschließend für Sie als Eltern ein paar Möglichkeiten, die Kraft der Berührung in den Alltag zu integrieren:
Machen Sie sich bewusst: Berührung ist heilsam! Wenn Sie Ihr Kind berühren, treten Sie mit ihm in Kontakt. Es fühlt sich wahrgenommen und wertgeschätzt. Es mag das natürlichste der Welt sein und trotzdem ist es für viele Eltern sehr schwer, sich auf tatsächliche Berührung mit ihrem Kind einzulassen. Vielleicht weil man selbst nie die Macht der Berührung wahrnehmen durfte oder sich aus unterschiedlichsten Mustern heraus damit schwer tut. Wenn Sie Ihr Kind berühren, berühren Sie sich selbst. Manche sehr unruhige Kinder brauchen oftmals ein bisschen Zeit, sich auf Berührung einlassen zu können. Auch hier ist es ganz wichtig, das eigene Tempo des Kindes zu respektieren, damit Berührung positiv, heilsam und beruhigend erlebt werden kann. Gerade bei unruhigen Kindern ist es sehr wichtig, zunächst einmal Raum zu schaffen, in dem ein zur Ruhe kommen und Entspannen möglich ist.
Konkret heißt das:
- Nehmen Sie sich ab und zu gemeinsame Auszeiten, legen Sie sich mit Ihrem Kind auf die Couch oder ins Bett oder gehen Sie einfach mal Hand in Hand spazieren.
- Machen Sie Berührung zu einem Ritual, zum Beispiel vor dem Schlafengehen. Ihr Kind kommt zur Ruhe und fühlt sich sicher.
- Haben Sie auch in Alltagssituationen keine Angst vor Berührung. Legen Sie Ihrem Kind öfters mal die Hand auf den oberen Rücken. Das bedeutet, dass Sie es unterstützen, da sind und ihm „den Rücken stärken“.
- Wenn Sie möchten, dass das, was Sie sagen, auch wirklich ankommt, achten Sie auf Augenkontakt, am besten gemeinsam mit einer Berührung der Schulter oder des Armes. Sie tragen damit wesentlich dazu bei, dass Anspannung abfällt und Ihre Worte integriert werden.
- Nehmen Sie sich ab und zu die Zeit, ihr hochsensibles Kind zu massieren. Fragen Sie es, wo mögliche Verspannungen sitzen. Sie tragen so entscheidend dazu bei, dass Ihr Kind lernt, in seinen Körper hineinzuspüren und Signale zu deuten. Vielen Kindern macht es auch großen Spaß, die Eltern zu massieren. Sie werden überrascht sein, wie gut Ihr Kind hinspüren kann und dabei lernt, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.
- Schreibabys zeigen durch ihr Verhalten ihr Bedürfnis nach Ruhe ganz deutlich. Früher war es vollkommen normal, das eigene Kind ständig nah am Körper und im gemeinsamen Bett zu haben. Eine Tatsache, die heutzutage oftmals ignoriert wird, will man doch so früh wie möglich, das Kind „auf das Leben vorbereiten“, in dem heute oftmals kein Platz für Nähe vorhanden ist. Besser gleich lernen, „den eigenen Mann“ oder die „eigene Frau“ zu stehen. Für die Eltern von Babys mit besonderen Bedürfnissen ist es eine riesige Herausforderung/Belastung hier die eigene Ruhe zu bewahren und sich womöglich „gegen den Strom“ zu stellen. Es ist einen Versuch wert, das Tragetuch dem Kinderwagen vorzuziehen und das eigene Bett zu teilen. Das Bewusstsein darüber, dass Babys, die viel schreien, „einfach“ zu viel wahrnehmen und mehr Antennen als andere haben, erleichtert oft das Verständnis und die Herangehensweise an das Berühren maßgeblich.
Ich wünsche Ihnen berührende Momente mit Ihrem Kind <3
Über die Autorin: Karin Abriel
Mehr Informationen über Hochsensibilität und hochsensible Kinder finden Sie auf meiner website: www.hochsensibilitaet.at In meinem Blog gibt es Einblick in Möglichkeiten, die besondere Wahrnehmungsbegabung Ihres Kindes gut in den Schul-/Alltag zu integrieren: http://www.hochsensibilitaet.at/blog/#top
In Wien gibt es demnächst einen Austauschabend über das Leben mit hochsensiblen Kindern: https://www.facebook.com/events/248370538861596/
Ich freue mich, Sie persönlich kennenzulernen!
Folgen Sie hochsensibel auf facebook:
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Wie Kinder mit Attachment Parenting zu unabhängigen Teenagern werden
Auch wenn es sich anfangs unendlich anfühlt: Die Zeit, in der unsere Kinder auf uns angewiesen sind, geht nur allzu schnell vorbei. Wir begleiten Kinder gerade mal zwei Jahrzehnte lang auf ihrem Weg zum Erwachsensein. Während dieser Zeit verändern sich ihre Bedürfnisse grundlegend, wenn auch von Jahr zu Jahr kaum merklich in kleinen (und manchmal größeren) Schritten. Weiterlesen
Freilernen und Homeschooling – Über die Unterschiede des Lernens ohne Schule
Freies Lernen, Freilernen, was hat es damit auf sich? Homeschooling? Was ist das eigentlich? Bis vor ein paar Jahren kannte ich nur Homeschooling als Schlagwort, und da ging ich mit den vermutlich gängigen Vorurteilen ran. Weiterlesen