Ich gehe eine kleine Seitenstraße entlang und höre ein Kind rufen „Ich trau mich nicht!“ Es klingt ein wenig verzweifelt von der anderen Straßenseite her, ein kleines Mädchen. Ich überlege schon fast zu ihm zu gehen, als ich die Mutter auf meiner Straßenseite entdecke. „Du musst aber wirklich lernen, allein über die Straße zu gehen. Jetzt komm herüber und schau Dich vorher um.“ Ich gehe weiter und höre die Stimmen von Mutter und Tochter noch eine Weile hinter mir. Die Tochter, die sich nicht traut, die Mutter, die es aber gerade jetzt beibringen möchte. Ich denke nach über unsere elterlichen Wünsche und Erwartungen an unsere Kinder und über kindliche Fähigkeiten, Mut, Vertrauen und Können. Herausforderungen kommen immer von innen, denke ich. Weiterlesen
Kategorie: Geborgen Wachsen
DU kennst Dein Kind – andere nicht
Kennenlernen braucht immer Zeit. Selbst an den Menschen, die schon seit Jahrzehnten unser Leben begleiten, entdecken wir hin und wieder neue Dinge – oder sie verändern sich und wir lernen sie wieder neu kennen mit einem neuen Hobby, einer neuen Fähigkeit oder anderem. Menschen sind im Wandel, sie passen sich ihren Umgebungsfaktoren an. Darüber hinaus bringen sie auch ein eigenes Temperament, eigene Vorlieben und Abneigungen bereits mit. <So, wie wir dies bei Erwachsenen wahrnehmen und berücksichtigen, ist es auch bei unseren Kindern: Ganz sicher lerne ich noch immer meine Kinder kennen, entdecke neue Eigenschaften und Interessen an ihnen – auch wenn sie nun schon so lange in unserer Familie sind. Elternschaft bedeutet für mich vor allem auch: verstehen welcher Mensch das Kind ist und wie ich es auf seinem oder ihrem Weg begleiten kann. Und gerade deswegen ist es so verrückt, wenn fremde Menschen einen mit ihren Ansichten belehren wollen.
WeiterlesenKann ich Dir helfen?
Der große Sohn steht neben mir und schaut zu, wie ich das Baby im Arm habe und auf dem anderen Arm den Käseteller. Unter Zuhilfenahme meines Fußes öffne ich die Kühlschranktür und schiebe den Käseteller hinein. Er steht da und schaut zu und sagt nichts. Als mir fast etwas aus dem Kühlschrank fällt, fragt er „Mama, kann ich Dir helfen?“ Ich schaue ihn an. Fast bin ich ein wenig verärgert, weil er nicht früher danach gefragt hat. Aber sein Zuschauen macht mir klar, dass er einfach abgewartet hat. So, wie er es gewohnt ist. Denn: Ein „Kann ich Dir helfen?“ ist manchmal eine größere Hilfe als etwas einfach zu tun. Weiterlesen
„Das 3. läuft dann so mit…“
Seit fast 2 Wochen sind wir nun Eltern von 3 Kindern. Wenn mich Freunde und Bekannte fragen, wie es so läuft und ich ihnen sage, dass es eigentlich ganz gut ist, wir uns gut einleben und das Baby sehr entspannt ist, sagen viele: „Ja, das dritte Kind läuft dann so mit!“ Und jedes Mal, wenn ich das höre, zucke ich ein wenig zusammen. Nein, das dritte Kind läuft nicht so einfach mit. Das dritte Kind ist ein Kind wie die anderen, möchte gesehen und gehört werden. Es läuft nicht einfach so mit. Aber wir Eltern. Weiterlesen
Über das Ankommen
Wie oft bin ich im Leben irgendwo neu angekommen? Bei einem neuen Job, in einem anderen Land oder einer anderen Stadt, bei anderen Menschen, die ich erst kennenlernen musste? Immer wieder ein neues Kennenlernen, ein vorsichtiges Umsehen. Auch als Mutter komme ich mit jedem Kind neu an, so wie meine großen Kinder neu ankommen als große Geschwister, mein Mann als Vater und schließlich das Baby als neues Familienmitglied, als kleiner Mensch, der noch nichts gesehen und erlebt hat auf der Welt und für den alles neu ist. Weiterlesen
Was brauchen Eltern wirklich?
Das Baby kann jetzt jeden Tag kommen und mich erreichen viele Nachfragen von Freunden und Bekannten: Womit können wir Euch denn noch eine Freude machen? Was braucht Ihr denn noch? Ich hatte ja bereits einige Male darüber geschrieben, dass die Erstausstattungsliste für das Baby viel kleiner sein kann als man es oft so liest. Babys brauchen weniger Dinge und viel mehr Zuwendung und Menschen. Und wie ist das bei den Eltern? Eigentlich genauso… Weiterlesen
Warten
Ich bin nicht gut im Warten. Ich bin eigentlich eher ein unruhiger Typ. Jemand, der viel in Bewegung ist, dessen Gedanken nicht still stehen. Mir fallen jeden Tag x Ideen für Blogbeiträge ein, für Dinge, die ich tun möchte, Projekte, die ich angehen will. Meine Gedanken kreisen. Ich stehe immer ein wenig unter Strom, meinem eigenen. Aber als Mutter musste ich lernen, dass diese Unruhe nicht zum Leben mit Kindern passt. Ich habe das Warten gelernt, das Stillstehen. Und genau das ist es jetzt gerade wieder, was ich tue: Warten. Weiterlesen
Noch einmal Mama auftanken – wenn Kinder Geschwister werden
Nun kommt also bald das dritte Kind. Zwei Kinder sind schon da und wollen momentan mehr als sonst gesehen werden. Mehr als sonst geht es um Ressourcen, um Zuwendung, um Liebe, um Spielsachen, um neue Kleidung, um Ostergeschenke – auf ihrer Seite. Auf meiner Seite geht es mehr als sonst um Verstehen, Annehmen, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Aushalten, Innehalten. Weiterlesen
Über das Annehmen und Sehen
An manchen Tagen ist es nicht einfach zu erkennen, was eines meiner Kinder wirklich bedrückt. Ich könnte sagen, dass sie vielleicht „einfach schlechte Laune“ haben und so fühlt es sich auch an: Manchmal beginnt diese schlechte Laune schon morgens: das Frühstück ist falsch, die Lieblingssachen sind in der Wäsche, die Lieblingsbrotdose im Geschirrspüler,… Es ist einfach alles falsch, wie es scheint. Und egal wie sehr wir uns anstrengen, der Tag wird nicht besser. Manchmal ist es nicht rauszufinden, was wirklich dahinter steckt. Manchmal können die Kinder es nicht benennen und ich kann es nicht begreifen. Es bleibt nur das Annehmen und das Gefühl zu vermitteln, es zu sehen. Sie zu sehen. Weiterlesen
„Das wird jetzt aber anstrengend!“ – Wie groß ist Dein Kinderwunsch?
„Oh, das wird jetzt aber anstrengend als Mutter von drei Kindern!“ sagt mir meine Mutter als sie erfährt, dass wir ein drittes Kind bekommen. Seit dieser Nachricht habe ich noch unzählige andere solcher Hinweise bekommen. Zwei Kinder – das ist noch recht normal, da wird noch ein Auge zugedrückt. Drei Kinder – also das ist wirklich anstrengend. Jetzt, kurz vor der Geburt, häufen sich die Meldungen in diese Richtung: „Und wie habt Ihr das jetzt geplant, so mit drei Kindern?“ „Puh, da habt Ihr Euch ja ganz schön was vorgenommen!“ Ich höre die Worte und verstehe doch nicht den Sinn dahinter. Sind Kinder eigentlich immer nur noch Belastung für viele? Weiterlesen










