Als ich vor vielen Jahren eine Freundin wieder traf, die ich lange nicht gesehen hatte, umarmte sie mich und sagte: „Du riechst noch immer wie früher!“ Sie lächelte. Wahrscheinlich verband sie mit diesem Geruch Abende, an denen wir uns in den Armen gelegen hatten und vor Liebeskummer weinten oder gemeinsame Zeiten auf dem Sofa mit Eis und unseren Lieblingsserien. Gerüche sind so wichtig, erinnern uns an so viele Dinge. In dieser Woche kam die Tochter nach einer Reise zurück nach Hause. Ich schloss die Tür auf, wir schleppten den großen Koffer herein und sie schaute sich um. „Ach, es riecht nach Zuhause!“ sagte sie. Weiterlesen
Kategorie: Geborgen Wachsen
Essen darf kein Zwang sein!
Eine Mutter ist besorgt um ihr neugeborenes Baby: Nach der Geburt hat es abgenommen, an der Grenze des Soll und die Ärztin hat zu einer Wiegeprobe* vor und nach dem Stillen geraten, um zu überprüfen, ob das Baby genug Muttermilch trinken würde. Die Zahlen stimmten nicht, die Eltern sollten Zufüttern, sie sind verängstigt und unter Druck, ohne den Gründen wirklich nachgehen zu können und nehmen unter diesem Druck keine weiter Fachmeinung in Anspruch. Szenenwechsel: Mittagstisch bei einem sechs Monate altem Kind. „Noch ein Häppchen für Papa. Morgen soll doch auch die Sonne scheinen!“ Wieder ein Szenenwechsel: Im Kindergarten sitzt ein Kind lustlos vor der Linsensuppe. „Das wird aufgegessen, sonst gibt es keinen Nachtisch!“ – Druck und Angst. Essen wird immer wieder mit Zwang verbunden, mit Sorgen, mit Grenzüberschreitungen. Kinder würden sonst – so scheint es – nicht essen. Eltern stecken schnell in der Angstfalle: Was, wenn mein Kind nicht ausreichend isst? Oder nicht ausgewogen genug? Weiterlesen
Innehalten – für ein Kontinuumprinzip für Eltern
Als ich heute spazieren ging, sah ich eine schwangere Frau in einem Café im Sonnenschein sitzen. Sie saß dort, hatte ihr Gesicht der Sonne zugewendet, ihre Hand auf dem Bauch liegen. Ein Bild der Ruhe ging von ihr aus, ein Bild vom Aufgehen in diesem Moment. Was sie wohl gerade empfunden hat? Vielleicht hat sie den Bewegungen ihres Babys nachgespürt, wie es sich von einer zur anderen Seite schob, vielleicht einen Fußtritt bemerkt. Vielleicht hat sie aber auch einfach einen Moment genossen, in dem das Baby schlief. Einen kleinen Moment der Ruhe, ganz eins mit sich. Weiterlesen
Und, was hast Du heut so gemacht?
Ich habe letzte Nacht etwa 7 Stunden geschlafen, dabei mindestens zweimal gestillt. Ich habe drei Mahlzeiten zubereitet und zweimal Obstteller serviert. 5 Pflaster habe ich heute in Kinderhände abgegeben, dabei wurde nur einmal eines wirklich benötigt wegen eines blutenden Fingers. Ich habe Tränen getrocknet und Streit geschlichtet. Ich habe geschimpft und gelacht. Weiterlesen
Über das Loslassen
Das Loslassen begegnet uns Eltern immer wieder in verschiedenen Formen in unserem Elternleben. Manchmal sind es die kleinen Dinge, manchmal die großen. Manchmal fällt es leichter, manchmal so schwer. Manchmal scheint es, die Kinder würden mit einem großen Schritt vorwärts stürmen in ihr Leben und manchmal sind es nur die kleinen, die uns aber auch zeigen, dass sie sich fort bewegen von uns. Und immer hat es mit uns zu tun. Weiterlesen
5 Tipps für einen respektvollen Beikoststart
Über Beikost habe ich bereits viel geschrieben, besonders über Baby-Led Weaning oder breifreie Beikost. So haben meine Kinder Beikost kennen gelernt, so berichte ich davon in Seminaren. Doch natürlich hat es auch seine Berechtigung, mit Brei zu beginnen oder beide Ansätze zu verwenden – alles ist möglich. Unabhängig davon, wie – das heißt ob nun mit Brei oder mit Stückchen – die Beikostzeit begonnen wird, ist der respektvolle Umgang mit dem Kind jedoch bei allen Ansätzen zur Beikosteinführung wichtig. Weiterlesen
Ein Kleinkind stillen!?
„Stillst Du eigentlich noch?“, fragte mich kürzlich eine Freundin, „Ich habe Euch nämlich lange nicht mehr stillen gesehen.“ Mein Sohn ist nun 2,5 Jahre alt – und ja, ich stille ihn noch. Ich stille ihn nicht mehr viel und nur sehr selten in der Öffentlichkeit. Nach und nach wurde die Nachfrage nach dem Stillen geringer: er ist mit anderen Dingen beschäftigt und fragt nur in bestimmten Situationen nach der Muttermilch. Daran, in welchen Situationen er jedoch stillen möchte, sehe ich, warum das Stillen eines Kleinkindes auch durchaus heute noch seinen Sinn haben kann.
WeiterlesenIch tue alles nur für Dich!?
„Was Du wieder für Deine Kinder tust!“ Morgen ist Ostern und ich bereite gerade den Tag vor: Es wird kleine Nusskuchen geben, gebacken in den leeren Eierschalen, die ich für den Kuchen verwendet habe. Und es gibt den Osterkranz mit bunten Eiern. Natürlich werden auch die Schokoladenhasen versteckt und die Bücher für die Kinder. Wir wollen aufs Land fahren und dort die Ostersachen suchen, vielleicht später noch zu einem Fest fahren. „Findest Du es nicht übertrieben, was Du alles machst?“, Weiterlesen
Über das Urteilen
Letztens war ich mit dem Sohn vormittags einkaufen in einem großen schwedischen Möbelhaus. Der Sohn spielte an einem dieser Plastikterminals, mein Telefon klingelte und ich ging ran. Es war eine Erzieherin aus dem Kindergarten meiner Tochter, denn es gab ein Verwaltungsproblem, das dringend geklärt werden musste. Ich telefonierte, packte mit einer Hand Kissen und passende Bezüge in den Wagen und ließ den Sohn spielen. Ein älterer Mann lief an mir vorbei, schüttelte den Kopf und sagte zu seiner Frau „So sind sie, die Mütter heute. Mehr am Handy als mit den Kindern beschäftigt!“. Weiterlesen
Familienwetter: wechselhaft
Als ich gestern die Tochter zum Kindergarten brachte, schneite es. Dicke, weiße Flocken bedeckten uns und schmolzen auf dem Berliner Boden. Gegen Mittag brach der Himmel auf, die Sonne kam durch. Ich war gerade mit dem Sohn unterwegs und beobachtete, wie die Bäume vor uns mal in helles Sonnenlicht getaucht waren und sich dann durch die Wolken wieder verdunkelten. Weiterlesen










