Alle Artikel von Susanne Mierau

Rezension: Menschenkinder

Der Begriff “artgerecht” ist noch relativ neu in der Pädagogik. Und gerade in Hinblick auf Kindererziehung fragt man sich vielleicht zunächst, was damit eigentlich gemeint sein soll. Gibt es tatsächlich unabhängig von allen sozialen und kulturellen Einflüssen eine Einstellung und Haltung zu Erziehung, die allen Kindern überall auf der Welt entspricht? Herbert Renz-Polster gibt in seinem neuen Buch “Menschen-Kinder. Plädoyer für eine artgerechte Erziehung” eine Antwort darauf.
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Rezension: Alles rund ums Wochenbett

Die Geburt eines Kindes ist eine große Veränderung im Leben von Frauen und Paaren. Neben den körperlichen Umstellungen bei der Frau gibt es bei den Eltern psychische, emotionale und soziale Veränderungen. Das Baby will kennengelernt und in seinem Wesen angenommen werden. Viresha Bloemekes Klassiker “Alles rund ums Wochenbett: Hebammenwissen für die ersten Monate nach der Geburt” beschreibt die vielfältigen Prozesse, die in dieser Zeit ablaufen und ist nun neu überarbeitet bei Kösel erschienen.
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Rezension: Die Natur des Orgasmus

Es ist noch nicht lange her, dass der Film “Orgasmic Birth” für Schlagzeilen sorgte und nicht nur in Fachkreisen die Frage gestellt wurde, in wie weit eine Geburt eine Art “orgasmischer Zustand” sein kann. Viele, wenn nicht sogar die meisten Frauen nehmen die Geburt jedoch auf eine sehr andere Art wahr: Schmerzhaft und quälend – oder entscheiden sich vorab für einen Kaiserschnitt, um diesem Zustand nicht “hilflos” ausgeliefert zu sein. Der bekannte französische Geburtshelfer und Autor Michel Odentgeht in seinem neuen Buch “Die Natur des Orgasmus: Über elementare Erfahrungen” den orgasmischen Zuständen nach und beschreibt eindrücklich, was der zunehmende Verlust der natürlichen Körperreaktionen (insbesondere der Verlust der natürlichen Geburt) für die Gesellschaft bedeutet.
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Rezension: SAFE®-Sichere Ausbildung für Eltern


Was wünschen sich Eltern in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren mehr, als dass ihr Kind eine sichere Bindung an sie entwickelt, sich wohl fühlt und behütet und sicher aufwachsen kann? Wohl kaum ein Wunsch steht so sehr im Vordergrund wie dieser. Und dennoch fällt es manchmal schwer, dem Säugling und Kleinkind seine Bedürfnisse zu erfüllen, ihn überhaupt zu verstehen und sich nicht durch die eventuell vorhandenen Schatten der eigenen Kindheit verunsichern zu lassen. Dr. Karl Heinz Brisch hat sich diesem Anliegen sowohl in seiner Arbeit als auch in seinem neuen Buch “SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern: Sichere Bindung zwischen Eltern und Kind” gewidmet.
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Rezension: Mütter und andere

Mütter sind wieder ein Thema. Während Prof. Dr. Lieselotte Ahnert in ihrem unlängst erschienen Buch der Frage nachgeht “Wie viel Mutter braucht ein Kind?”, geht Sarah Blaffer Hrdy einen Schritt weiter, der eigentlich ein Schritt zurück ist: Mütter und Andere: Wie die Evolution uns zu sozialen Wesen gemacht hat liefert Antworten auf die große Frage, warum wir sind, wie wir sind, was uns von unseren nächsten Verwandten unterscheidet – und wohin wir gehen, wenn wir uns immer weiter von dem entfernen, was gemeinhin unter Gemeinschaft verstanden wird.
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Rezension: Kinder verstehen


Es gibt so viele Bücher, die sich mit diesem oder jenem Aspekt in der frühen Kindheit beschäftigen: Unzählige Bücher über den kindlichen Schlaf und so genannte Schlafprogramme, die zum Durchschlafen beitragen sollen, Bücher über die Ernährung im ersten Lebensjahr und darüber hinaus, Bücher über das sauber werden… Auch umfassende Bände, in denen all diese Themen abgehandelt werden gibt es bereits in großer Anzahl. In Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt. Mit einem Vorwort von Remo Largo finden wir nun aber eine neue Herangehensweise: Der Kinderarzt und Dozent am Mannheimer Institut für Public Health beschreibt, wie Kinder sich von Natur aus entwickeln und gibt damit die Basis für ein Verständnis des Kindes, auf dem die Erziehung aufgebaut werden kann.
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Plazenta, Nabelschnur, Eihäute – Traditionen, Rituale, Verwendungsmöglichkeiten

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Was ist was und wofür ist es da?

Die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, entwickelt sich  neben dem Embryo aus der befruchteten Eizelle. Nach der Implantation der Plazenta in der Gebärmutterwand übernimmt sie etwa ab dem 11. Schwangerschaftstag die Versorgung des Embryos. Sie breitet sich dabei zum Einen auf einer größer werdenden Fläche der Gebärmutterwand aus, wächst zum Anderen aber auch in die Tiefe und nimmt mit dem Blutkreislauf der werdenden Mutter Kontakt auf, damit die Versorgung des Embryos mit Sauerstoff und Nahrung gewährleistet werden kann. Da sie aus demselben „Ursprungsmaterial“ wie der Embryo entstanden ist, hat sie auch dieselbe DNS wie dieser. Dabei ist zu beachten, dass der Blutkreislauf der Mutter und der des Kindes getrennt bleiben und nur ein Sauerstoff und Nährstoffaustausch stattfindet. Dies erfolgt dadurch, dass die fetalen Blutgefäße durch Zellschichten von den mütterlichen Blutseen getrennt sind. Die Trennschicht bildet die Plazentaschranke. Diese Schranke schützt vor dem Eindringen von Mikroorgnismen und großmolekularen Stoffen. Die Plazenta ist neben der Versorgung des Säuglings mit Nährstoffen auch für die Hormonproduktion zuständig, u.a. für die Produktion des Progesterons, da sie diese Produktion ca. sieben bis acht Wochen nach der letzten Menstruation selbst übernimmt und nicht mehr auf die Eierstöcke als Hormonproduzent angewiesen ist. Die Produktion des Hormons spielt später auch eine wichtige Rolle beim Einsetzen der Wehen, da bei einem gleichbleibendem bzw. steigendem Progesteronspiegel die Muskulatur der Gebärmutter entspannt bleibt, bei einem Sinken jedoch ein Zusammenziehen der Muskulatur erfolgt und die Wehen somit einsetzen. Auch dei Produktion anderer Hormone, wie HCG, Östrogen und HPL gehört zu den Aufgaben der Plazenta.
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Rezension: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

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Sind wir einmal ehrlich: Wie oft denken wir uns “Warum fühlt sich das Baby nicht wohl? In anderen Kulturen gibt es kein Spielzeug/keinen Kinderwagen/keine Wippe… und die Kinder wachsen trotzdem gut auf.” Irgendwann kommt jeder Mutter oder jedem Vater einmal dieser Gedanke. Wie es auch ohne all unsere teuren technischen und kulturellen Errungenschaften geht, zeigt Jean Liedloff in ihrem Buch “Auf der Suche nach dem verlorenen Glück: Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit” am Beispiel der Yequana-Indianer im Dschungel Venezuelas.
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Rezension: Babys in den Kulturen der Welt

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Überall auf der Welt gibt es in jeder Kultur Besonderheiten im Umgang von Familie, Eltern und Gesellschaft mit Babys und Kleinkindern. Ihnen gemeinsam ist, dass sie ihre Kinder lieben und sich um ihr Wohlergehen sorgen. In dem Bildband “Babys: in den Kulturen der Welt” wird dies von Béatrice Fontanel und Claire d’Harcourt auf eindrucksvolle Weise veranschaulicht und beschrieben.
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Rezension: Ins Leben tragen

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Nachdem das Kind im Mutterleib getragen wurde und dabei Wärme, Nähe und Geborgenheit empfunden hat, wird es geboren in eine Welt, die sich zunächst einmal sehr unterscheidet von den Erfahrungen, die es bisher gemacht hat. Gerade nun, in der Umstellung auf ein (neues) Leben, ist es wichtig, dass das Kind ebenso viel Nähe und Geborgenheit erfährt, damit es sich gut einleben kann. Anja Manns und Anne Christine Schrader gehen der Frage nach, welche Rolle das Tragen des Kindes hierbei spielen kann und sollte.
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