Als unsere Tochter von der ersten Computerstunde aus der Schule nach Hause kam und berichtete, die Schulcomputer würden sie an das Vintage Computing Festival erinnern und sie würde dort mit Paint Bilder malen im Unterricht, beschlossen wir, diesen Bildungsbereich weitestgehend in unsere Hände zu übernehmen. Denn die Nutzung digitaler Medien als weiteres Kreativwerkzeug in Ergänzung zum Malen, Plastizieren und Basteln ist eine Bereicherung, die wir gerne in unseren Alltag einbinden. Unsere Kinder sind viel draußen, spielen viel, gestalten viel und haben dennoch auch Zugang zu Fernseher und Computer. Weiterlesen
Kategorie: Schule
Was ist wichtig beim Abholen von Kita oder Schule?
Wenn Eltern ihre Kinder vom Kindergarten, von Verwandten, Freunden oder von der Schule abholen, liegt hinter ihnen oft ein anstrengender Tag: vielleicht war die Arbeit anstrengend, sie hatten einen Arzttermin, waren eventuell Verwandte pflegen, mussten dringende Besorgungen erledigen oder während der Fahrt zum Kind lange in öffentlichen Verkehrsmitteln gedrängt stehen. Sie sind so manches Mal gestresst, erschöpft, in Gedanken noch woanders.
Wenn Eltern ihre Kinder vom Kindergarten, von Verwandten, Freunden oder von der Schule abholen, liegt hinter ihnen oft ein anstrengender Tag: vielleicht haben sie etwas Neues, Herausforderndes gelernt, sich an spannenden Dingen erprobt, vielleicht hatten sie Streit mit einem Freund oder einer Freundin, haben sich verletzt. Eventuell haben sie am Morgen ihr Lieblingsspielzeug vergessen und heute vermisst. Vielleicht hatten sie Sehnsucht nach ihren Eltern. Sie sind manches Mal gestresst, erschöpft, in Gedanken noch woanders.
Eltern und Kinder haben ähnliche Bedürfnisse
So sieht manchmal die Vorgeschichte aus, bevor Eltern und Kinder aufeinandertreffen. Was sie brauchen – beide – sind Entspannung, Ruhe, liebevolle Zuwendung und Verständnis. Als Eltern können wir unseren Kindern das geben. Als Kinder ist es nicht ihre Aufgabe, uns dies zu geben. Wir Erwachsene müssen selbst für uns und unser Wohlergehen sorgen, während wir lange Zeit der Kindheit dafür zuständig sind, unseren Kindern dies zu ermöglichen. Wir leiten die Anspannung ab, wir sind da, und helfen, die Gefühle zu regulieren und wieder zu einer Entspannung zu kommen.
Abholen und ganz da sein
All dies können wir Eltern aber meist erst dann, wenn es uns selbst gut geht, wenn auch wir ein wenig entspannt sind. Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns dessen bewusst werden und eine passende Abholsituation gestalten: Eine Pause vor dem Zusammentreffen ist für viele Eltern hilfreich, um sich zu zentrieren und anschließend das Kind gut abholen zu können. Und wenn wir dann bei unserem Kind sind, sollten wir in der Übergangszeit des Abholens auch wirklich ganz anwesend sein und das Kind dort abholen, wo es sich befindet. Das gelingt, indem wir uns wirklich auf das Kind einlassen und nicht ablenken. Jetzt sind wir hier, genau hier. Wir hören zu, wir sehen es an: Wir erkennen an den vielen kleinen Gesten, was für ein Tag es heute war. Wir nehmen in den Arm oder sind auch mal ganz still und einfach nur da. Diese Zeit ist ein besonderer Moment, ein inniger Moment. Ein Ankommen beim Abholen. Auch dann, wenn das Kind schlechte Laune hat und gleich all seine Anspannungen los werden möchte und muss.
Vor dem Abholen:
- Ein kurzer Moment der Ruhe für sich selbst: einen Kaffee trinken, einen Tee trinken, auf der Parkbank sitzen und durchatmen – Kümmere dich um dich, damit du dich danach um dein Kind kümmern kannst.
- Gönn Dir diese Pause ohne schlechtes Gewissen.
- Den Tag kurz vor dem inneren Auge vorbeiziehen und all die negativen Dinge hinter sich lassen.
- An die weitere Tagesplanung denken und den Nachmittag mit dem Kind kurz planen.
- Das Telefon ausschalten/ruhig schalten oder nicht ran gehen: Die Abholsituation ist für das Kind da.
Habt Ihr noch mehr Tipps?
Eure
Muss mein Kind seine Lehrer*innen mögen?
Kürzlich schrieb mein Mann hier in einem seiner Artikel darüber, dass das Kind in Bezug auf die Lehrer*innen in der Schule recht unterschiedliche Empfindungen hat und einige Lehrer*innen schlichtweg nicht mag. Daraufhin ergab sich auf Facebook eine Diskussion darum, ob Kinder ihre Lehrer*innen mögen müssen oder nicht und ob es im Falle von negativen Gefühlen die Aufgabe der Eltern sei, die Kinder dahingehend zu beeinflussen, dass sie die Lehrer*innen doch mögen. Ich habe lange darüber nachgedacht, mit anderen Eltern diskutiert und möchte dazu gerne unsere persönliche Einstellung erläutern.
Die Qualität in Kindergärten steht in Frage
Vor kurzer Zeit hat sich die Diskussion um die Betreuungsqualität in den Kindertageseinrichtungen eröffnet. Schon lange gibt es verschiedene Missstände. Nun ist im Rahmen der Debatte um den Ausbau der Betreuungsplätze unter Vernachlässigung der pädagogischen Qualität endlich die Tür dazu aufgegangen, öffentlich über die Probleme in der Kinderbetreuung zu sprechen. Die ZEIT hat sich diesem Thema in einer ganzen Artikelreihe gewidmet, wie hier und hier zu lesen ist und berichtet hier darüber, wie Kontrollsysteme versagen. Auch auf den Elternblogs (als Spiegel der Gesellschaft) ist immer wieder von den schlimmen Zuständen in einigen Kitas zu lesen, wodurch sich die schreibenden Eltern für den Weg „Kindergartenfrei“ entscheiden. Es ist deutlich: Es gibt – nicht überall und in jeder Kita, aber an vielen Stellen – keine gute Qualität für die Begleitung von Kindern. Es ist zu hoffen, dass die nun angefangene Diskussion um die Qualität zu Änderungen führt.
Müssen wir bei „großen Kindern“ nicht diskutieren?
Doch bislang beschränkt sich die Diskussion größtenteils auf Tagespflege und Kindergarten. Schule und Hort tauchen nur vereinzelt in der Diskussion um Qualität auf und oft werden die Besorgnisse der Eltern von größeren Kindern auch kritisch betrachtet oder verlacht. Die Kinder seien ja nun „groß“ und Eltern wären Helikoptereltern. Und auch wenn es durchaus Aspekte gibt, die an den Eltern zu bemängeln sind, die ihren Kindern zu wenig Freiraum lassen für die Entwicklung und zu wenig Selbständigkeit ermöglichen, gibt es durchaus Aspekte der Qualität des Lehrer*innenverhaltens, die kritisiert werden dürfen und sollten. Kürzlich war beispielsweise hier bei Butterflyfish über die Loser-Bank im Sportunterricht zu lesen. Ein Einzelfall? Wahrscheinlich nicht. Aus persönlichen Gesprächen höre ich immer wieder davon, wie Kinder in den ersten Klassen von Lehrer*innen und/oder Erzieher*innen vorgeführt werden: Kinder, die vor der ganzen Klasse getadelt werden für Verhalten, sich sogar noch in die Ecke stellen mussten. Kinder, denen versagt wurde, auf die Toilette zu gehen in der ersten Klasse und die deswegen in die Hose machen mussten. Kinder, deren Familienstand oder sozioökonomischer Status vor der Klasse diskutiert wird. Es scheint, als sei nicht nur die Qualität der Kindertagesbetreuung zu diskutieren, sondern auch das pädagogische Verhalten der Lehrkräfte und/oder Erzieher*innen in der Schule. Und diese Diskussion muss sich auf alle Schulen erstrecken. Oft ist zu hören, dass die Qualität in freien oder privaten Schulen besser sei. Doch nicht alle Familien können sich das leisten.
Mit Schulkindern reden
Was bedeutet das nun für das Empfinden des Kindes und die Frage danach, ob ein Kind alle Lehrer*innen mögen muss? Nein, natürlich muss es das nicht. Können wir ernsthaft erwarten, dass ein Kind, das oben geschilderte Situationen erleben muss, die Personen mag, die ihm das antun? Kein Kind muss alle Menschen mögen. Genauso wenig wie Kleinkinder alle anderen Menschen mögen oder artig die Hand oder ein Küsschen geben müssen. Wir müssen die Empfindungen unserer Kinder ernst nehmen und ein offenes Ohr dafür haben, was sie aus ihrem Schulalltag berichten. Es ist vollkommen legitim, ihnen zu vermitteln: Nein, Du musst Deine Lehrer*innen nicht mögen. In schwerwiegenden Fällen wie den oberen müssen wir als Eltern mit den Lehrkräften ins Gespräch kommen und unsere Kinder in Schutz nehmen: zu ihrem eigenen Schutz und auch in Hinblick darauf, was Kinder aus diesem Verhalten lernen und wie sie zukünftig mit anderen Menschen umgehen. Sie verbringen viel Zeit in der Schule und erlernen neben den fachlichen Inhalten auch soziale Aspekte. In Hinblick auf die Gestaltung unserer Zukunft liegt es an uns und anderen Vorbildern, was wir unseren Kindern mitgeben und wie sie später das Leben gestalten. Und wir müssen als Eltern ihren negativen Gefühlen Raum geben und sie zulassen. Wut, Enttäuschung, Trauer sind Gefühle einen Kindes, die es erlebt und die es auch ausdrücken muss. Wir als Eltern sollten sie wahrnehmen und auffangen. Wir können mit Lehrkräften sprechen. Aber vor allem auch mit unseren Kindern und ihnen sagen: „Nein, Du musst Menschen nicht mögen, die sich Dir gegenüber schlecht verhalten.“ Aber gleichzeitig können wir ihnen vermitteln, wie sie damit gut umgehen können und andere Menschen respektvoll behandeln, auch wenn sie sie nicht mögen. Und dass in den vielen Schuljahren ganz sicher auch Lehrer*innen dabei sind, die sie mögen werden. Bis dahin begleiten wir sie, stärken sie und unterstützen.
Was meintIhr dazu? Wie geht Ihr damit um? Habt Ihr auch Negativbeispiele erlebt?
Eure
Loslassen – das erste Kind ist Lehrmeister*in
Es geht immer wieder um das Loslassen: Das Loslassen des Babys bei der Geburt, das Gebären. Dem Baby Freiheit geben und Nähe. Das Baby und Kleinkind Erfahrungen sammeln lassen, es nicht vor allem behüten, sondern Lernerfahrungen ermöglichen, damit es sich sein Bild von der Welt machen kann. Das Kind bei anderen Menschen sicher wissen, es irgendwann auf Kindergeburtstagen allein lassen. Übernachtungen bei Freund*innen. Irgendwann wird es einkaufen gehen und allein zur Schule gehen. Das erste Mal ausgehen abends. Die erste lange Reise allein mit Freund*innen. Wir Eltern müssen immer wieder vertrauen, immer wieder loslassen. Denn es ist richtig und gehört dazu. Aber es fällt so schwer – gerade beim ersten Kind.
Die ersten Kinder sind immer besonders, denn alles ist neu und als Elternteil muss man sich erst einmal heranfühlen an das Leben als Elter: an die Nähe und auch die Sicherheit, dem Kind Raum für sich zu geben. Sie sind so klein, so zerbrechlich und wir Eltern wollen sie beschützen und umhegen und natürlich wollen wir nicht, dass es ihnen schlecht geht, dass sie sich verletzen oder negative Erfahrungen machen. Beim zweiten Kind haben wir viel Wissen schon in uns, wir können mit vielen Dingen entspannter sein und auch ein Auge zudrücken, denn wir haben gemerkt: es schadet ja nicht. Oder es liegt außerhalb unseres Möglichkeitsraums. Das zweite Kind bekommt vom größeren Geschwisterkind heimlich ein Stück Schokolade zugeschoben – in einem Alter, als das große Kind nichtmal wusste, dass es das gibt. Das zweite Kind darf viel früher abenteuerlichere Sachen machen, weil wir wissen, dass Kinder das eben können. Und ein wenig wird es so mit jedem weiteren Kind entspannter.
Aber das erste Kind bleibt immer erstes Kind, immer Vorreiter in allem. Denn mit ihm erleben wir Eltern auch weiterhin immer erste Situationen, auch wenn es größer wird. Beim ersten Kind sind wir immer wieder auch Anfängereltern, denn nie zuvor hatten wir ein Schulkind, nie zuvor die Pubertät eines eigenen Kindes erlebt. Das erste Kind fordert uns immer wieder neu zum Loslassen heraus und ebnet den Weg dafür, dass wir später wissen, wie es richtig geht.
Auch für mich ist mein erstgeborenes Kind noch immer eine große Lehrmeisterin des Loslassens. Heute geht es nicht mehr um die Babythemen. Ich habe gelernt, all diese Dinge gut zu meistern. Doch im Alltag mit meinem großen Kind stellen sich mir neue Herausforderungen und Ängste und Sorgen, über die ich nun erstmals neu springen muss, um den Weg mit den anderen Kindern gelassener zu gehen.
Als mein Kind in dieser Woche auf einmal nicht wie immer am Abholtreffpunkt nach der Schule war und auch nicht in der Schule oder der Nähe davon, war das für mich eine große Herausforderung. Es war einfach nach Hause gegangen, weil es mich überraschen wollte und wir haben uns wohl irgendwie verpasst. Im zweiten Moment – nach dem Erschrecken, nach einer Träne der Erleichterung – blickte ich mein Kind an und sah, dass es nun wirklich schon ganz schön groß ist. Und dass es wohl längere Wege schon allein zurück legen kann, weil es sich das zutraut. Und ich muss lernen, dass es sich das zutraut und dieses Gefühl richtig ist. Flügel geben bedeutet manchmal, über den eigenen Schatten zu springen.
Eure
Der geborgene Schulstart – wie wir unsere Kinder gut begleiten
In den letzten Tagen wurde ich oft danach gefragt, ob ich nicht etwas über das erste Schuljahr schreiben könnte. Wie ist es so, wenn das Kind in die Schule kommt, welche Herausforderungen bedeutet es und wie ist der Gedanke des geborgenen Aufwachsens in der Schule weiter zu tragen? Weiterlesen
Warum Ferien so wertvoll sind
Die Ferien sind da. Warme Tage, Sommergewitter, Wassermelone, Eis – und die Zeit mit den Kindern. Viel Zeit mit den Kindern, mit allen zusammen. Meine beiden Söhne sind sowieso immer zu Hause, aber mein Schulkind hat nun die ersten langen Sommerferien nach dem ersten Schuljahr. Weiterlesen
Empathie lernen für eine bessere Zukunft
Als ich heute dem Babysohn einen Body anzog, den schon seine Schwester vor sieben Jahren trug, blickte ich auf einmal zurück auf die vergangenen Jahre. So groß ist mein ältestes Kind schon. Weiterlesen
Lesenkönnen verändert die Welt von Kindern und Eltern
„Mama, was heißt HURE?“ Ich laufe mit meinem Kind durch die Berliner Straßen. Wir sind schon viele Male hier entlang gelaufen, kennen die schmutzigen Ecken, die niedlichen Cafés, die schönen Spielplätze. Und dennoch entdeckt mein Kind die Geburtsstadt nun neu, denn es kann lesen. Es liest Straßennamen vor, Schilder an Läden, groß geschriebene Titel auf Zeitungsaufstellern – und Wörter an Häuserwänden. Es ist, als ob mein Kind in eine ganz neue Welt eintaucht, eine andere Welt kennenlernt. Eine Welt von Worten, von Nachrichten, die ich ihm bisher vorenthalten konnte. Aber mit dem Beginn des Lesens ändert sich alles. Weiterlesen
Kinder machen keine Fehler, Kinder lernen
„Mama, ich mache da immer wieder Fehler, ich will das nicht mehr machen!“ sagte meine Tochter über eine Hausaufgabe. Ich fragte sie, ob denn andere Kinder immer alles richtig hätten, oder eben auch „Fehler“ machen würden. Natürlich bejahte sie, dass auch die anderen nicht problemlos alle Aufgaben lösen würden. Denn wann immer wir alle etwas Neues lernen, machen wir „Fehler“. Vielleicht ist es deswegen einfach an der Zeit, sich von der Bezeichnung „Fehler“ in Bezug auf Kinder zu trennen? Weiterlesen
Ein krankes Kind… gehört nicht in die Kita oder Schule
Diese Woche begann damit, dass meine Tochter krank wurde. Nicht sehr, aber schon so, dass es ihr nicht gut ging. Wenn meine Kinder krank sind, ist es selbstverständlich für sie, dass sie zu Hause bleiben. Dies auch, wenn es ihnen auf andere Weise nicht gut geht. Ich habe bei ihnen schon oft beobachtet, dass sich schlimmere Erkältungskrankheitenverläufe vermeiden lassen, wenn frühzeitig eingegriffen wird. Und eingreifen bedeutet nicht, schnell viele Medikamente zu geben, sondern einfach Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe zu geben. Weiterlesen