Kategorie: Geborgen Wachsen

Es gibt keine größere Liebe

Als Eltern von zwei Kindern haben wir schon viele anstrengende Zeiten mitgemacht: durchwachte Nächte, in denen ein Kind nicht schlafen konnte, weil gerade die Zähne kamen. Nächte, in denen ich ein Kind stundenlang durch die Wohnung trug, weil es aufrecht besser atmen konnte wegen einer Erkältung. Tage, an denen Kinder krank waren, einen Entwicklungsschub hatten oder unerklärlicherweise viel Nähe und Aufmerksamkeit von uns brauchten. Ich kenne nicht die Anzahl dieser Nächte, habe sie nie notiert. In den Phasen, in denen es schwere Zeiten gab, erscheinen sie mir weitaus mehr als die glücklichen Tage. In glücklichen Zeiten hingegen erscheint es, als wären die anstrengenden Tage nur ein seltener Schatten.

Sie gehören beide zum Elternleben dazu: die guten und die schlechten Zeiten. Manchmal wechseln sie sich ab, manchmal dauert eines eine längere Zeit lang an. Manchmal ist es nach einer langen, problemlosen Phase besonders schlimm, wenn eine schwierige Phase kommt und man sehnsüchtig auf die vergangene, so einfache Zeit blickt. Immer ist alles im Fluss, immer wechseln sich Hoch und Tief ab.

Und dann gibt es diese Momente, in denen man weiß, wofür sich all die durchwachten Nächte, all die Sorgen und einfach alles lohnt. Manchmal ist es nur ein kleiner Augenblick, eine Millisekunde im so hektischen Alltag. Das kranke Kind, das sich im Bett hin und her wirft, so unruhig schläft, dass man selbst kaum ein Auge zu tun kann. Es wacht kurz auf, schaut einen mit diesem wissenden Blick an. Diesem Blick, der uns zu sagen scheint, dass diese Augen schon alles gesehen haben und eine ganz alte Seele hinter ihnen steckt. Ein Blick, der bis ins Innere zu gehen scheint. Eine kleine Hand streckt sich aus, berührt das Gesicht und ein Lächeln huscht über das Gesicht des Kindes bevor es wieder im Schlaf versinkt.

Und Du sitzt da, dankbar für diesen Augenblick. Für diesen kleinen Moment, der das Herz aufgehen lässt. Du spürst: Es gibt keine größere Liebe als in diesem kleinen Moment, der alles andere wie wegzaubert. Du möchtest ihn einfangen, diesen zarten Moment und ihn für immer behutsam in den Händen halten. Du bewahrst ihn ganz tief im Herzen, diesen Moment und kostest ihn immer wieder nach.

Eure

Susanne_clear Kopie

Die 12. Woche – Schwangerschaftstagebuch

Die ersten 12 Wochen sind vorüber. In dieser Schwangerschaft waren es die anstrengendsten 12 Wochen, die ich bisher hatte. In keiner der beiden anderen Schwangerschaften habe ich so unter Übelkeit gelitten und auch die Müdigkeit hat mir zuvor nicht so zu schaffen gemacht wie nun, wo ich mit zwei Kindern, die schon da sind, wenig Zeit zum Ruhen hatte. Doch es gab auch ganz zauberhafte Momente: Wenn ich mich nachmittags auf das Sofa legte neben die Kinder und ihnen sagte, dass das Baby nun müde sei und wir uns ausruhen müssten. Sie brachten Decken und ließen mich oft auch einfach ruhen während sie neben mir spielten.  Weiterlesen

Alleine geht es nicht! Mütter und Väter brauchen andere

Ich bin nun seit mehr als 6 Jahren Mutter, seit fast 3 Jahren Mutter von zwei Kindern. Während ich in den ersten drei Jahren der Elternschaft noch oft dachte, dass ich vieles allein schaffen könnte, merkte ich spätestens beim zweiten Kind, dass das ein großer Irrtum war. Und nun, in der Schwangerschaft mit Kind 3 weiß ich: Es geht nicht allein. Mehr noch: Ich hätte mir viel ersparen können, wenn ich von Anfang an nicht gedacht hätte, man müsse und könne Mutterschaft allein stemmen. Weiterlesen

Die ersten drei Monate

Nun sind die ersten drei Monate bald vorbei. Ab und zu wurde ich gefragt: Du erzählst von der Schwangerschaft schon vor der 12. Wochen? Ja, denn ich halte es für wichtig, dass die ersten drei Monate der Schwangerschaft nicht tabuisiert werden. Sie sind ein Teil von ihr und mit all den Gefühlen, Gedanken, Befürchtungen, Freuden auch ein besonders wichtiger. Anja schrieb vor kurzer Zeit über diese Phase der Anpassung und ich kann ihr in vielen Punkten nur zustimmen.  Weiterlesen

Kleine Küchenhelfer – Wie Kinder in der Küche helfen können

Text enthält Affiliate-Links

Die Kinder lieben es, in der Küche mit zu arbeiten, zu schneiden, zu rühren, abzuwaschen und den Tisch zu decken. Tatsächlich spielt sich viel Zeit unseres Alltags in der Küche ab, an unserem Küchentisch. Hier sind die Kinder im flow, üben sich, sind konzentriert. Sie brauchen keine Spiele, keine Übungen, um das Schneiden und Zubereiten zu lernen. Sie lernen es einfach aus dem Alltag heraus. Und sie müssen nicht später überredet werden, irgendwo irgendwie mitzuhelfen: Im Haushalt mit anzupacken ist natürlicher Bestandteil des Zusammenlebens. Weiterlesen

Elternsein bedeutet immer wieder Loslassen

Wenn ich über das Loslassen schreibe oder darüber, Selbständigkeit zu ermöglichen, dann schreibe ich meistens über die Kleinkinder und Babys. Als Mutter und auch in meiner Arbeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich diese Einstellung fort trägt, wenn man früh damit beginnt: Wenn man früh Vertrauen in das Kind fasst, wenn man es sich ausprobieren lässt und ihm ermöglicht, mit Problemen selber umgehen zu lernen, gewinnt man als Mutter oder Vater viel Selbstvertrauen und einen Glauben an das Kind und seine Fähigkeiten. Und dennoch sitze ich nun hier und schreibe einen Text über das Loslassen bei einem großen Kind. Weiterlesen

Fremde Kinder, die weinen – ungefragt anfassen oder nicht?

Heute ist eine Frau auf der Straße vor mir gefallen. Sie setzte sich hin, ich sprach sie an, ob ich ihr helfen könne. Ich ging nicht zur ihr und fasste sie sofort an, ich zerrte sie nicht hoch. Wahrscheinlich hätte sie auch befremdlich reagiert, wenn ich dies getan hätte. Doch warum machen wir sowas eigentlich mit Kindern, die uns fremd sind? Weiterlesen