Schlaf ist wohl eines der wichtigsten Themen im ersten Lebensjahr. Nichts zehrt so sehr an jungen Familien wie Schlafmangel. Ganze Regalbretter in Buchhandlungen sind voll mit Ratgebern zu diesem Thema: vom Schreienlassen bis hin zum Akzeptieren. Doch wie kann es sein, dass gerade das Schlafen, eines unserer Grundbedürfnisse, in der ersten Zeit mit dem Baby so schwierig sein soll? Was ist es, was uns tatsächlich am Schlaf hindert und was können wir tun, um unserem Grundbedürfnis nachkommen zu können?
Schlafen – wie funktioniert das eigentlich?
Niemand schläft die ganze Nacht über durch ohne aufzuwachen. Das ist für viele Eltern erst einmal eine neue Information: Babys und Kinder schlafen nicht durch? Erwachsene auch nicht? Nein. Menschen werden nachts mehrmals wach. Nur schlafen wir Erwachsenen sehr schnell wieder ein. So schnell, dass wir uns am Morgen vielleicht gar nicht daran erinnern, dass wir nachts wach geworden werden sind. Babys und Kleinkinder haben diese Fähigkeit, schnell wieder in den Schlaf zu finden, meistens jedoch noch nicht.
Wie kommt es dazu, dass wir nachts aufwachen? Schlaf ist nicht einheitlich. Er besteht vielmehr aus verschiedenen Komponenten: oberflächlichem Schlaf und tiefem Schlaf. Werden wir müde, kommt es meistens zu typischen Anzeichen wie Gähnen und/oder Augenjucken. Begeben wir uns dann zum Schlafen, nimmt unsere Wahrnehmungsfähigkeit langsam ab und wir gelangen in den Tiefschlaf. Darin sind wir sehr entspannt und atmen regelmäßig. Von dort aus wechseln wir wieder in den oberflächlichen Schlaf mit unregelmäßiger Atmung und gelegentlichen Bewegungen. Wegen der schnellen Augenbewegungen, die hier stattfinden, wird er auch als REM-Schlaf (Radip Eye Movements) bezeichnet. In dieser Phase wird am meisten geträumt. Im Anschluss hieran werden wir wieder wach, um dann erneut in den Tiefschlaf zu kommen. Beim Neugeborenen dauert ein solcher Schlafzyklus etwa 50 Minuten – danach wacht er auf. Hat er einen solchen Zyklus drei bis viermal durchlaufen, bleibt er für längere Zeit wach. Beide Phasen des Schlafes sind für Babys von großer Bedeutung: Im Tiefschlaf erholt sich das Baby und das Nervensystem regeneriert sich, im oberflächlichen Schlaf entwickelt sich das Gehirn. Mit der Zeit dehnt sich dann der Schlafzyklus aus. Bei Erwachsenen beträgt er etwa 90 bis 120 Minuten. Der Schlafzyklus von Eltern und Baby ist also unterschiedlich. Wenn aber Mutter und Kind zusammen schlafen, gleichen sich die Schlafphasen einander an und so können die Eltern nach dem Aufwachen auch schneller wieder in den Schlaf finden, weil sie vom Kind nicht aus dem Tiefschlaf gerissen werden. Das gemeinsame Schlafen in einem Raum bzw. in einem Bett (ggf. mit Beistellbett) kann also dem Schlaf förderlich sein. Dieser 50-Minuten-Rhythmus gilt übrigens auch tagsüber: Etwa alle 50 Minuten gelangt das Baby von einer aktiven in eine ruhigere Phase, von der aus es dann in den Schlaf übergehen kann. Nimmt man die Signale des Kindes wahr und reagiert darauf, ist das schon eine gute Basis für den Schlaf.
Neben diesem Schlafrhythmus gibt es auch einen zirkadianen Rhythmus der Schlaf-Wach-Phasen: Schlafen und Wachen ist in etwa dem 24-Stunden-Tagesrhythmus angepasst. „In etwa“ bedeutet, dass es meistens nicht genau 24 Stunden sind, an denen wir uns orientieren. Nur die wenigstens Menschen sind am Abend immer zur gleichen Zeit müde und stehen morgens zur gleichen Zeit auf. Die meisten Menschen verfügen über einen Rhythmus, der länger als 24 Stunden ist: Dadurch bleiben diese Nachtmenschen gern abends länger wach und möchten morgens eigentlich lieber länger schlafen. Bei den Frühaufstehern ist es andersherum: Ihr Rhythmus beträgt weniger als 24 Stunden, weshalb sie abends früh müde werden und dann morgens früh und gern aufstehen. Dieser zirkadiane Rhythmus bildet sich in den ersten Lebensjahren aus. Natürlich kann es sein, dass Eltern und Kinder einfach unterschiedliche Rhythmen haben – daran kann man nichts ändern, sondern muss für den Tagesablauf Kompromisse finden.
Wie lange Babys insgesamt schlafen, ist sehr unterschiedlich. Es macht also keinen Sinn, Babys in Bezug auf die Anzahl der Stunden, die sie schlafen, zu vergleichen. Im Laufe der Zeit ist es auch unterschiedlich, wie lange Kinder Mittagsschlaf machen oder ob sie schon in jungen Jahren damit aufhören. Allgemein kann nur gesagt werden, dass die Gesamtschlafdauer mit zunehmendem Alter abnimmt. Auch der zirkadiane Rhythmus hat übrigens keinen Einfluss darauf, wie viele Stunden Schlaf tatsächlich benötigt werden.
Rahmenbedingungen für guten Nachtschlaf
Auch als Erwachsene haben wir ganz bestimmte Rahmenbedingungen, die eingehalten werden sollen, damit wir gut in den Schlaf finden. Für manche Erwachsene muss das Zimmer dunkel sein oder sie schlafen gar mit einer Schlafmaske, manche hören Musik, manche benötigen Stille. Anders als aber oft angenommen wird, benötigen Babys nicht eine reizarme und stille Umgebung, um in den Schlaf zu finden. Aus dem Mutterleib sind sie die beruhigenden Geräusche des mütterlichen Körpers gewohnt. Hintergrundgeräusche sind daher für die meisten Kinder kein Problem. Nur plötzliche und unerwartete Geräusche lassen sie aufschrecken – wie uns auch.
Wir alle haben bestimmte Vorraussetzungen für den Schlaf – Rituale. Auch für Kinder und Babys trifft dies zu. Auch für sie sind Rituale und gleiche Abläufe oft wichtig. Was dabei als Ritual gilt, kann sehr unterschiedlich sein: Es kommt nicht unbedingt darauf an, dass das Kind immer um die gleiche Uhrzeit ins Bett geht oder mit einem festgelegten Ablauf von Massage-Windelwechsel-Stillen-Schlafen, obwohl laut einer Studie an Babys und Kleinkindern gerade abendliche Bade- und Massageroutinen förderlich sein sollen. Viele Babys schlafen auch dann gut, wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten abends einschlafen, aber bestimmte gleichbleibende Rahmenbedingungen haben, die eine Voraussagbarkeit und Routine gewährleisten. Bei vielen Familien lassen sich bei genauem Hinsehen oft Kleinigkeiten ausmachen als Routine – sei es „nur“ die Anwesenheit einer der Bindungspersonen. Wird das Kind dann größer, festigen sich Erwartungen an gleich bleibende Rituale zunehmend. Das bedeutet nicht, dass diese nicht geändert werden können oder sollten. Aber was sich als Routine eingeschliffen hat, braucht eine größere Energie, um verändert zu werden.
Auch die innere Haltung ist wichtig
Gut ist es, wenn wir uns nicht an bestimmten Abläufen zwangsweise festhalten, sondern insgesamt eine ruhige Abendgestaltung planen ohne besonders aufregende Ereignisse zum Abend hin: ein langsames Abgleiten in immer ruhigere Zeiten, bis sich das Kind schließlich ausruhen darf im Bett. „Ausruhen darf“ ist dabei ein guter Gedanke, den wir verinnerlichen können als Eltern: mit Zwang und Druck ist auch hier wenig geholfen. Schlafen ist erholsam und eine Wohltat für das Kind (und uns) und es ist ein schöner Moment, sich ausruhen zu können. Diese Grundhaltung kann wesentlich zur Entspannung des Abendablaufs beitragen.
Ist das Baby müde?
Doch noch bevor bestimmte Rituale erlernt und gleiche Abläufe eingefordert werden, gibt es auch ganz gleichbleibende und über alle Menschen hinweg gültige Vorraussetzungen, die erfüllt sein wollen: Wie wir bereits erfahren haben, gibt es einen Schlafrhythmus: Kommt das Kind in eine ruhigere Phase und zeigt es Müdigkeitssymptome, fällt es ihm leichter, dann auch in den Schlaf zu finden. Eltern müssen jedoch diese Müdigkeitssymptome erkennen können. Auch hier ist die Bandbreite groß: Neben Gähnen und Augenreiben gibt es noch viele andere individuelle Signale. Manch ein Kind massiert sich dei Ohren, manch eines macht rhythmische Bewegungen mit Armen oder Beinen. Eltern lernen, wenn sie den Raum haben, um genau hin zu sehen, über die Zeit die individuellen Signale ihres Babys. Müdigkeit ist aber insgesamt eine wichtige Voraussetzung für das Schlafen: Ist das Baby nicht müde und wollen wir es nur ins Bett bringen, weil wir denken, dass es nun aber langsam Zeit wäre, ist das Vorhaben wenig Erfolg versprechend.
Andere Grundbedürfnisse, die erfüllt sein wollen
Damit das müde Kind dann problemlos schlafen kann, müssen zuvor auch seine Grundbedürfnisse befriedigt sein: Es soll weder durstig noch hungrig sein, es soll sich wohl, entspannt und geborgen fühlen. Wir alle wissen, dass man mit Hunger, Durst, zu vollem Magen, bei Kälte oder zu starker Hitze schwer einschlafen kann. Das gilt auch für Babys und Kinder. Gerade die Raumtemperatur ist ein wichtiger Bestandteil des guten Schlafes: Zu warme Schlafräume und -arrangements behindern einen guten Schlaf und werden sogar als Ursache für den Plötzlichen Kindstod mit aufgeführt.
Für Babys ist es zudem wichtig, dass sie die Anwesenheit eines Erwachsenen spüren – auch dies zählt zur Erfüllung der Grundbedürfnisse. Denn nur dann fühlt es sich ganz sicher und kann sicher sein, dass jemand über es wacht, während es schläft. So kommt es auch, dass viele Kinder die Nähe der Eltern im Familienbett bevorzugen. Was auf keinen Fall geeignet ist, um den Schlafrhythmus des Kindes auszudehnen oder das selbständige Durchschlafen zu fördern, ist das „(kontrollierte) Schreienlassen„. Auch wenn Kinder durch diese Methode nachts weniger aufwachen, kann das psychische und allgemein gesundheitliche Nachteile mit sich bringen.
Einschlafstillen?
Eines der Grundbedürfnisse, die erfüllt sein wollen, ist es also, dass das Kind satt ist. Demnach stehen Stillen und Schlafen in einem Zusammenhang bzw. auch das Stillen des Hungerbedürfnisses durch künstliche Säuglingsnahrung, wenn nicht gestillt wird. In vielen Ratgebern wird davor gewarnt, Babys im Bett zu stillen oder sie gar an der Brust einschlafen zu lassen. Warum aber? Das Einschlafen an der stillenden Brust bietet dem Baby schließlich die Erfüllung vieler Grundbedürfnisse auf einem Mal: Es hört den vertrauten Herzschlag, es ist warm, es besteht Körperkontakt und es wird dabei auch noch satt. Eine Traumvorstellung für ein Baby! Es spricht daher nichts dagegen, das Baby an der Brust einschlafen zu lassen. Doch wie schon ausgeführt wurde, erwarten Babys dieses Ritual dann auch beim nächtlichen Aufwachen. Es ist also eine ganz normale Grundsatzentscheidung, die Eltern hier fällen müssen: Soll das unser Ritual sein oder nicht? Wenn sich alle Beteiligten damit wohl fühlen, gibt es nichts, was dagegen sprechen würde. Wenn nicht, wird es ein anderes Ritual geben. Leider wird noch immer an vielen Stellen von Zahnärzten behauptet, das nächtliche Stillen würde Karies verursachen. Glücklicherweise gibt es Studien, die im ersten Babyjahr gegen dieses Ammenmärchen sprechen.
Auch die Milchproduktion unterliegt einem zirkadianen Rhythmus. Gerade in Phasen von Entwicklungsschüben ist dies vielen Stillenden bekannt: Ist das Kind tagsüber mit dem Ausprobieren einer neuen Fertigkeit beschäftigt, trinkt es weniger und möchte dann nachts diesen Bedarf wieder auffüllen. Vormittags ist der Bedarf meist geringer und steigt am Nachmittag mit einem 2-Stunden-Rhythmus des Stillens wieder an. Holt das Baby nachts Mahlzeiten nach, kann auf verschiedene Weise eingewirkt werden: Das Baby kann tagsüber die Brust häufiger angeboten bekommen, um seinen Bedarf zu stillen und die Mutter kann auch nachts die so genannte „11-Uhr-Stillmahlzeit“ anbieten: Geht die Stillende zum Schlafen ins Bett, bietet sie dem Baby die Brust an, um dann erst einmal den Bedarf zu stillen und eine längere Stillpause zu haben, in der sie auch Schlaf bekommt.
Kleine Hilfen zur Entspannung
Zunächst ist es wichtig, sich in Bezug auf das Schlafen eines klar zu machen: Säuglinge, Babys und selbst Kleinkinder schlafen in den seltensten Fällen die Nacht durch. Auch wenn in Ratgebern wie „Das Durchschlafbuch“ von Anna Wahlgren behauptet wird, dass Babys durchschlafen müssten und sich der als chronisch bezeichnete, aber eigentlich normale Schlafmangel negativ auf das Gehirn auswirken würde – es ist nicht richtig. Das nächtliche Aufwachen hat, wie wir gesehen haben, einen Sinn und Zweck. Wird man sich dessen bewusst und kann man daher auf die Frage, ob der sechs Monate alte Säugling denn nun endlich durchschlafen würde, ganz gelassen antworten, dass er das nicht tut, ist für die elterliche Entspannung schon einiges getan. Nicht-Durchschlafen ist nämlich kein Zeichen dafür, dass das Kind zu sehr verwöhnt wird und auch nicht für elterliches Versagen. Es ist schlichtweg normal.
Doch natürlich kann zu wenig Schlaf (und das ständige Nachfragen von Familienangehörigen und Verwandten nach dem Durchschlaffortschritten des Nachwuchses) an unseren Nerven zehren. Gerade wenn wir ganz besonders wünschen, dass das Kind nun doch einschlafen möge, weil wir unsere Lieblingsserie im Fernsehen sehen möchten, gelingt das Zu-Bett-Bringen besonders oft nicht. Woran das liegen kann? Wir selbst müssen entspannt sein, um Entspannung zu vermitteln. Nimmt das Baby oder Kleinkind den schnelleren Herzschlag der Mutter, die schnellere Atmung oder die Körperspannung durch die Aufregung oder Verärgerung wahr, kann es erst Recht nicht einschlafen. Auch das ist ganz sinnvolles und normales Verhalten des Babys: „Mama ist beunruhigt, ich weiß nicht warum, aber irgendwas wird nicht stimmen. Dann bleib ich lieber wach.“ Ruhig durchatmen, heißt es dann. Vielleicht sind ja noch einige Atem- oder Entspannungstechniken aus der Geburtsvorbereitung bekannt, die zur Lockerung führen können. Erst wenn der Körper wieder beruhigt ist, kann auch das Baby schlafen. Wenn das nicht möglich ist, kann man sich vielleicht mit dem Partner abwechseln.
Die wohl wichtigste Hilfe, damit alle Beteiligten einen guten Schlaf finden ist, dass sie auch wirklich schlafen gehen. Während wir darauf bestehen, dass unsere Babys und Kinder ausreichend Schlaf erhalten, gehen wir nämlich mit uns selbst meistens nicht so wohlwollend um: Statt sich mit dem Säugling gemeinsam ins Bett zu legen und auch dort zu bleiben, stehen wir wieder auf, um noch auf der Couch einen Film zu sehen, aufzuräumen oder zu arbeiten. So vertun wir die Stunden, die wir nach unserem ganz persönlichen Schlafbedarf benötigen (der ja, wie gezeigt wurde, bei jedem anders ist), mit Wachsein und kommen automatisch zu wenig Schlaf. Ist der Nachtschlaf zu kurz und oft gestört, brauchen wir am Tag Zeit, um den Schlaf nachzuholen. Dafür sollten wir uns entweder zusammen mit dem Kind hinlegen, oder das Kind an eine andere Person übergeben, um Schlaf zu finden. Denn Schlafmangel tut langfristig weder uns selbst gut, noch der Beziehung zum Kind.
Durch das gemeinsame Schlafen im Familienbett kann sich der Schlafrhythmus der Stillenden an den des Babys anpassen: So wird sie nicht aus dem Tiefschlaf gerissen, wenn das Baby erwacht. Auch wenn sie nachts recht häufig durch die Signale des Babys erwachen, erscheinen sie ausgeruhter als bei getrenntem Schlaf.
Selbstverständlich benötigen wir aber auch ab und zu einen Abend mit Partner:in oder Freund:innen oder doch mal die Zeit für die Steuererklärung. Verabredungen und Termine können dann nützlich sein. Und an den restlichen Abenden gilt: Einfach mal alles andere sein lassen und gemeinsam mit dem Kind den Schlaf genießen. Und die Aufgaben, die erledigt werden wollen wie das Aufräumen und Wäschewaschen, müssen nach und nach später erledigt werden – am besten mit weiteren helfenden Händen. Denn: Es braucht bekanntlich ein Dorf, um ein Kind groß zu ziehen. Das meint nicht nur die Versorgung des Kindes, sondern auch alles drum herum.
Eure
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik), Familienbegleiterin und Mutter von 3 Kindern. 2012 hat sie „Geborgen Wachsen“ ins Leben gerufen, das seither zu einem der größten deutschsprachigen Magazine über bindungsorientierte Elternschaft gewachsen ist. Sie ist Autorin diverser Elternratgeber, spricht auf Konferenzen und Tagungen, arbeitet in der Elternberatung und bildet Fachpersonal in Hinblick auf bindungsorientierte Elternberatung mit verschiedenen Schwerpunkten weiter.
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wunderschön geschrieben, hätt ich vor einem jahr schon sehr gut gebrauchen können! aber jetzt gibt er mir unheimlich vie kraft und lässt mich wesentlich enspannen. vielen dank dafür. werde es auf jeden fallweiterempfehlen. <3
[…] Geborgen Wachsen: „Familienschlaf: darauf kann ich achten um mit Baby Schlaf zu finden“ […]
Sehr schön und im Großen und Ganzen ganz meine Meinung, allerdings gibt es extrem schlechte Schläfer (wie meinen Sohn) der trotz aller befolgten Ratschläge (Entspannung der Eltern, Abendritual, gemütliche Umgebung, Zuwendung, etc…) sein gesamtes erstes Lebensjahr nicht länger als 2 Stunden am Stück geschlafen hat (oft nur eine halbe Stunde) – da ist es nicht getan mit „mit dem Kind hinlegen um genug Schlaf zu bekommen“, solche Schlafmuster machen auf Dauer krank! Was soll man in solchen Fällen machen?
Mein Sohn schläft auch nur Kurzstrecke. Tagsüber maximal eine Stunde am Stück. Dafür aber sehr oft Kurzstrecke. So kommt doch einiges an Schlaf zusammen. Und nachts – glaube ich – wird er alle zwei Stunden wach. Ich stille ihn dann nachts einfach wieder in den Schlaf. Schon kurz nach dem Andocken bin ich wieder eingeschlafen- und er fällt, wenn er satt ist, auch wieder in den Schlaf. Ich wache erst wieder beim nächsten Stillen auf. Auch wieder nur für eine halbe Minute oder so. Morgens bin ich nie müde. (Außer ich bin zu spät ins Bett gegangen ;o)
Tagsüber bekommt er trotz PowerNaps viel Schlaf, weil er auch viel – vor allem unterwegs – im Tragetuch ist. Das ist so ein zuverlässiges Narkosemittel. Und auch tagsüber: Einschlafstillen.
Ich achte sehr darauf, dass er genug Schlaf bekommt und dafür sorge, dass er hinabdämmern kann – mit Einschlafstillen und Tragetuch ist das (meistens) easypeasy bei uns. Und wenn er mal länger wach ist, dann ist das halt so. Wichtig ist, dass man da entspannt bleibt. Sonst spüren die Babies die Anspannung der Eltern und das (Ein)Schlafen wird zum Krampf und bleibt nicht mehr die Schöne Sache, die es eigentlich ist. Also wenn wach: dann wach. Kein Krampf draus machen und „mitgehen“.
Er war übrigens ein Schreikind. Osteopathie (mehrere Sitzungen), Ruhe im Alltag, Tragen und Stillen haben ihn besänftigt und auch während der Schreiphase gut begleitet. (Er ist jetzt 6 Monate). Er ist zwar immer noch etwas bedürfnisstärker als durchschnittliche Babies, aber jetzt ein sehr freundlicher, (meistens) tiefenentspannter kleiner Typ, der alle anlächelt. :o)
Das Schreien gut begleiten hat sich ausgezahlt! Hätte ich nicht gedacht,..
Wir haben auch so einen Kollegen zu hause. Habe seit 11 Monaten nicht richtig geschlafen, bin Dauer erkältet und körperlich sehr angeschlagen. Zu dem kommt noch hinzu das er schreit…. Ich bekomme ihn teilweise für stunden nicht beruhigt. Naja aushalten und durch. Er schläft bei mir mit im bett bzw er schläft in meinem arm. Lege mich teilweise schon um 20 uhr mit ihm hin damit ich wenigstens bis 0 uhr ein bißchen Schlaf bekomme. Weil ab da fängt das Theater an….hab alles probiert….jetzt bin ich seit einigen Tagen dabei, es einfach zu akzeptieren. Und siehe da, er schläft wesentlich ruhiger. Und ich kann mich auch erholen.
Ab und an mal einen Abend mit dem Partner??? Das sollte doch bitte Normalität sein…das Baby kann mit Mama und Papa die getrennt leben, weil sie nur noch „Mama“oder“Papa“ statt nem Paar waren, herzlich wenig anfangen!!!!
Ich persönlich würde sagen, dass da Qualität vor Quantität geht und zwar grundsätzlich. Mein Partner arbeitet fast immer (auch) abends und oft auch am WE, da haben wir schnell gemerkt, dass es wichtiger ist, sich wirklich zu sehen, zuzuhören und sich tatsächlich nahe zu sein, als häufiger, aber dafür müde zusammen vor der Glotze zu hängen.
Aber ich stimme dir grundsätzlich zu, Beziehungspflege ist unglaublich wichtig! Die Kinder profitieren auch davon. Und viele Eltern vernachlässigen einander. Aber das ist doch eher – aus meiner Sicht- eine Sache der Einstellung und des Fokus und nicht allein der miteinander verbrachten Zeit.