Kinder sind keine zu füllenden Gefäße. Sei kommen nicht in unser Leben und wir „machen etwas“ aus ihnen. Wir verformen nicht, sondern begleiten sie auf ihrem Weg, denn jedes Kind kommt schon auf die Welt mit einem Wesen, einem Temperament. Dieses Temperament ist seine persönliche Art. Im Laufe der Zeit verändert es sich etwas durch die Erfahrungen, die das Kind im Laufe des Lebens macht und durch die Art, wie wir damit umgehen. Aber die Grundmelodie eines Menschen bleibt bestehen. Sein Temperament ist angeboren. Weiterlesen
Schlagwort: Familienleben
Wenn meine Küche berichten würde…
Heute habe ich sicher den halben Tag in der Küche verbracht. Doch es geht nicht wirklich darum, was ICH in der Küche getan habe, sondern was WIR in der Küche tun, die ganze Familie. Was wir IMMER in der Küche tun, denn die Küche ist auf ihre Weise das Zentrum unseres Lebens. Wir frühstücken, essen zu Mittag, nehmen die Obstmahlzeit am Nachmittag ein, essen Abendbrot. Weiterlesen
Als der Sohn Sternschnuppen blies
Heute berichte ich einmal von einem ganz normalen Samstagsfrühstück. Oft werde ich gefragt, ob es bei uns immer so schön und harmonisch ist, wie es manchmal wirkt. Und oft sage ich nein – und schreibe sogar, dass es nicht so ist. Heute gibt es daher auch mal wieder einen kleinen Einblick in unseren Familienalltag.
Da wir gerade unser Haus auf dem Land renovieren, schlafen wir mit den Kindern auf zwei großen Matratzen im Kinderzimmer, welches der einzige Ort ist, an dem die Renovierungen bislang vorbei gegangen sind. Die Geschichte beginnt also heute morgen irgendwo auf dem Land in einem Kinderzimmer, in dem 4 Personen auf 2 Matratzen auf dem Fußboden schlafen. Es ist ungewöhnlich spät für das Aufstehen, schon kurz vor 8 Uhr, als mir im Bett unbehaglich wird. Ein müdes Auge öffnend begreife ich auch recht schnell den Grund dafür: Eine Wollüberhose mitsamt Sohn befindet sich auf Gesichtshöhe neben mir. Auf der anderen Seite, zwischen den Mann und mich gelegt, hat sich die Tochter wieder ins Bett geschlichen, nachdem sie wohl schon im Bad war, sich gewaschen hat und nun ihre kalten Füße wieder wärmen möchte. „Mama, ich habe Hunger!“ ertönt ihre vorwurfsvolle Stimme. Sie ist der Auslöser dafür, dass sich der Sohn blitzschnell umdreht und in mein Gesicht schreit „Mama, Hunger!“, denn Geschwister halten in diesen Situationen immer zusammen und der Sohn hat zudem die Eigenart, besonders wichtige Dinge immer ganz nah vor meinem Gesicht vorzutragen. Gerne nimmt er mein Gesicht dazu auch in seine zwei weichen (und meist schmutzigen) Kinderhände und schreit dann ziemlich laut seinen jeweiligen Wunsch hinein.
Ich blicke den Mann an, denn es ist seine Aufgabe, am Wochenende für die Brötchen zu sorgen und das Einkaufen selbiger zu koordinieren. denn dies ist keine leichte Aufgabe: Die Tochter möchte seit einigen Wochen allein Brötchen beim Bäcker einkaufen gehen. Der erste Einkaufsversuch ist damals etwas… misslungen.
Tochter zum Bäcker geschickt, um Brötchen für die Familie zu holen. Zurück kam sie damit: pic.twitter.com/JcF9z98Dfu
— Susanne Mierau (@fraumierau) 4. Juni 2014
Mittlerweile funktioniert das wesentlich besser mit einer Einkaufsliste und dem Umstand, dass der Mann in einiger Entfernung hinter her geht. Der Sohn allerdings hat den dringenden Wunsch, auch einkaufen zu gehen. „Brötchi holen, ich!!!“ wird wieder in mein Gesicht geschrien, als Tochter und Mann sich bereit machen. ich erkläre dem verstimmten Sohn, dass das heute leider nicht ginge, er mir aber sehr gerne beim Tischdecken helfen kann. damit kann ich ihn etwas beruhigen. Tochter und Mann gehen samt Einkaufsbeutel, Liste und Geldbeutel los. Gestern lief das Tischdecken nicht ganz so gut und schon bevor ich am Tisch saß, gab es erste Unfälle:
Ein umgefallenes Kinderglas am Frühstückstisch fasst etwa 20 Liter.
— Susanne Mierau (@fraumierau) 15. August 2014
Heute allerdings geht es schon wieder besser und wir sitzen alle gemeinsam am wohl gedeckten Frühstückstisch. Bis zu dem Moment, als das Thema wieder auf die Sternschnuppen zu sprechen kommt. Denn in dieser Woche war der Tag, an dem die meisten Sternschnuppen erwartet wurden. Leider sind die Kinder aber eingeschlafen, bevor welche am Himmel zu sehen waren und unser Sternschnuppenfest ist daher recht kurz geworden. Natürlich haben die Kinder diese große Attraktion aber nicht vergessen. Der Sohn jedenfalls nahm sich eine der kleinen Snacktomaten, biss sie an, blies kräftig hinein und verteilte den Tomateninhalt sorgsam über den Frühstückstisch. „Sternschnuppen blasen hab ich!“ schreit er mich vom Stuhl rechts neben mir an und strahlt.
Und so, Ihr Lieben, hat mein Wochenende angefangen. Und Eures?
Alles Liebe,