„Was Du wieder für Deine Kinder tust!“ Morgen ist Ostern und ich bereite gerade den Tag vor: Es wird kleine Nusskuchen geben, gebacken in den leeren Eierschalen, die ich für den Kuchen verwendet habe. Und es gibt den Osterkranz mit bunten Eiern. Natürlich werden auch die Schokoladenhasen versteckt und die Bücher für die Kinder. Wir wollen aufs Land fahren und dort die Ostersachen suchen, vielleicht später noch zu einem Fest fahren. „Findest Du es nicht übertrieben, was Du alles machst?“, Weiterlesen
Kategorie: neu
Über das Urteilen
Letztens war ich mit dem Sohn vormittags einkaufen in einem großen schwedischen Möbelhaus. Der Sohn spielte an einem dieser Plastikterminals, mein Telefon klingelte und ich ging ran. Es war eine Erzieherin aus dem Kindergarten meiner Tochter, denn es gab ein Verwaltungsproblem, das dringend geklärt werden musste. Ich telefonierte, packte mit einer Hand Kissen und passende Bezüge in den Wagen und ließ den Sohn spielen. Ein älterer Mann lief an mir vorbei, schüttelte den Kopf und sagte zu seiner Frau „So sind sie, die Mütter heute. Mehr am Handy als mit den Kindern beschäftigt!“. Weiterlesen
Familienwetter: wechselhaft
Als ich gestern die Tochter zum Kindergarten brachte, schneite es. Dicke, weiße Flocken bedeckten uns und schmolzen auf dem Berliner Boden. Gegen Mittag brach der Himmel auf, die Sonne kam durch. Ich war gerade mit dem Sohn unterwegs und beobachtete, wie die Bäume vor uns mal in helles Sonnenlicht getaucht waren und sich dann durch die Wolken wieder verdunkelten. Weiterlesen
Über das Vermissen der Stille
An manchen Tagen vermisse ich sie, die Stille. Früher war ich kein Mensch der lauten Geräusche. Ich hörte nicht voll aufgedreht Musik, ließ nicht den Fernseher im Hintergrund laufen. Ich mochte es, wenn es ruhig war. Die Stille hören und fühlen. Den eigenen Gedanken lauschen. Ich konnte im Sommer auf einer Wiese liegen und dem Rauschen der Blätter zuhören. Noch immer ist dies eine meiner liebsten Erinnerungen an die vergangene Zeit: Wind in den Bäumen und das Zwitschern der Schwalben. Weiterlesen
Wohin mit meinem schreienden Baby?
Kürzlich schrieb ich einen Artikel darüber, dass wir Eltern niemandem etwas beweisen müssen und dies mit einer Situation eingeleitet, die ich in einem meiner Kurse erlebt hatte: Ein Baby, das schrie und nicht zu beruhigen war. Daraufhin kam ganz selbstverständlich von vielen Leser_innen die Frage: Aber wenn es nunmal ein Baby ist, das viel schreit, dann kann man es (und besonders auch die Eltern) doch nicht ausschließen! Weiterlesen
Ich werde immer Deine Mama sein
Es gibt viele Dinge, die mein Leben beeinflusst haben. Doch Deine Geburt, mein Kind, war wohl der stärkste Einfluss meines Lebens. Durchgemachte Disconächte wechselten in durchgemachte Elternnächte – doch hätte ich niemals gedacht, dass diese so viel anstrengender sein können. Die tausend Gefühle, die das Elternsein mit sich bringen, habe ich anfangs unterschätzt: die Angst um Dich, wenn Du krank bist, das Mitfühlen, als Du Deine Zähne bekamst und Schmerzen hattest, die Liebe, Dich immer wieder ansehen zu müssen, wie Du so klein und neu in meinen Armen lagst. Die Unsicherheit, wie alles miteinander verbunden werden soll: Partnerschaft – Arbeit – Kind. Das Verhandeln des Elternseins und überlegen, wer was und wann und wie macht – immer wieder. All das war nicht immer ganz einfach.
Wenn sich eines verändert hat, so ist es mein ganzes Gefühlsleben: Ich kann nicht mehr bedingungslos fernsehen, wenn ein Krimi läuft. Die Tränen rollen so viel schneller über meine Wangen, wenn ich mich berührt fühle. Ich bin so viel mehr verärgert, wenn ich wütend bin: Ich kann eine Löwin werden, wenn es um Dich geht. Aber ich kann auch sanft sein, ganz weich und warm Dich in meine Arme schließen. Dich an mein Herz drücken und Dich dort für immer lassen – weil Du es bist. Ich fühle mit, wenn Du Streit hast mit Deinen Freund*innen, wenn Du Dich ungerecht behandelt fühlst, wenn Du lachst und wenn Du weinst. Mein Herz ist immer bei Dir, mein Kind. Ich sorge mich um die Zukunft, um die Umwelt, um Politik – nicht nur meinetwegen, unseretwegen, sondern auch wegen dem, was Dich erwartet.
Ob Du nah bist oder fern, im Winter und Sommer, solange ich lebe wirst Du mein Kind sein. Du wirst größer, jedes Jahr. Du lerntest laufen, sprechen, singen, tanzen. Du bleibst Nachmittage bei Freundinnen und schließlich ganze Nächte. Du streitest, lernst Dich durchzusetzen oder forderst es zumindest ein. Du merkst: Wir sind doch nicht gleich, Du und ich. Und doch sind wir beieinander und füreinander da.
Eines Tages wirst Du fort gehen. Fort aus unserem Haus, das Du so lange bewohnt hast. Und auch wenn es mir vielleicht schwer fällt, werde ich Dich gehen lassen, weil ich Dich immer auch gehen ließ. Wurzeln und Flügel. Wir haben gestritten und uns wieder vertragen, weil auch das dazu gehört, weil auch das Familie ist. Ich bin dann da, an dem Ort, an dem Du mich kennst, wohin Du immer zurück kommen kannst. Unsere Tür ist immer für dich offen. Einer von uns wird für Dich an der Türschwelle stehen. Ich werde Dich mit meinen warmen, weichen Armen willkommen heißen, ich werde mit Dir lachen und weinen und Dich mein Leben lang verteidigen. Ich werde immer da sein, vom Anfang bis ganz zum Ende.
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Wachsen als Mutter
Heute ist mein 35. Geburtstag. Vor 6 – zählt man die Schwangerschaft dazu eigentlich fast 7 – Jahren trat mein erstes Kind in mein Leben. Kürzlich schrieb ich einen Brief an eine junge Mutter, die ich beim Spaziergang gesehen hatte. Und dieses Gefühl beim Betrachten von ihr und all den Gedanken, die ich für sie hatte, nahm ich noch lange mit. Dann saß ich bei einem Workshop, den ich für Eltern gab und erzählte von Elternschaft. Wie das so ist, wie der Alltag so verläuft. Um mich herum saßen viele Mütter, die viel jünger waren als ich. Und ich spürte auf einmal: ich bin keine junge Mutter mehr, ich bin herausgewachsen. Weiterlesen
Entschuldige Dich!?
Manchmal ist es nicht einfach, das Richtige zu tun. Besonders dann, wenn das Richtige so abwegig, so falsch erscheint, weil wir andere Wege bisher gewohnt sind. Manchmal ist nämlich das Richtige, es anders zu machen. Von unseren Vorstellungen abweichen, von dem, was wir selbst gelernt haben. Weiterlesen
Über das Scheitern
A-Lu vom Blog grosseköpfe fragte kürzlich: „Wann und Wobei habt ihr manchmal das Gefühl, das all die guten Tipps und Ideen trotzdem scheitern bedeuten?“ Ich habe eine Weile darüber nachgedacht und eigentlich ist mir kein Moment eingefallen, den ich als Scheitern bezeichnen würde in meinem Elternleben. Das soll nicht überheblich klingen, denn auch ich stehe oft vor Situationen, die ich mir so nicht gewünscht habe, die ich mir ganz anders vorgestellt habe. Situationen, die mich mürbe machen oder die mir Kraft rauben. Dennoch gibt es für mich persönlich kein Scheitern – es gibt nur „den anderen Weg“. Weiterlesen
Du musst niemandem etwas beweisen
Kürzlich erlebte ich in einem meiner Kurse eine Situation, die mich nachdenklich werden ließ: Ein Elternteil nahm mit einem sehr kleinen Kind am Kurs teil, das Baby war gerade um den dritten Monat alt. Es war ein ruhiger und entspannter Kurs mit lediglich 5 teilnehmenden Eltern mit ihren Kindern. Doch dieses eine Kind ließ sich von der entspannten Situation nicht beeindrucken: Weiterlesen