Nach dem Kinderkriegen – Neue Zeiten mit großen Kindern

Es gibt im Leben immer wieder Phasen, in die sich das Leben grob unterteilen lässt: die Babyzeit, die frühe Kindheit, Kindheit, Pubertät, Adoleszenz,… Bei mir ging es weiter mit der Studienzeit, dann dem Beginn des Zusammenlebens mit meinem Mann als Paar, die Kinderwunschzeit, die Zeit, in der die Kinder kamen, immer wieder Babyzeiten – und nun bricht eine neue Zeit heran. Die Zeit des Familienlebens mit großen Kindern ohne weitere Babys.

Babyzeiten waren schön…

Ich habe die Zeiten der Schwangerschaften genossen, jedes Mal. Ich habe auch die drei sehr unterschiedlichen Geburten genossen und fand jede von ihnen gut. Ich habe es genossen, diese Babys in den Armen zu halten und auch wenn wir wirklich schwere Zeiten zwischendurch hatten bei meinem viel weinenden Baby, war ich gerne Mutter von Babys. Ich habe sie – und auch hier ist und war es nicht immer einfach – gerne durch die „Trotzphasen“ begleitet und beobachtet, wie sich ihre eigene Weltsicht und wie sich ihre eigenen Wünsche immer mehr formulieren und durchsetzen. Und ich begleite sie nun gerne beim Großwerden und den vielen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, ein Schulkind zu haben und Kinder, die nun mehr und mehr ihre eigenen Wege gehen. Große Kinder zu begleiten ist noch einmal anders, es bringt neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich.

… und anstrengend

Mit dem Abschied von der letzten Babyzeit, der dieses Mal wirklich ein endgültiger Abschied sein wird, da wir einen endgültigen Schritt gehen in Hinblick auf die Verhütung, ändert sich auch wieder der Alltag und das Erleben. Die Kinder sind alle drei mehrere Stunden außer Haus jeden Tag, es gibt für uns beide mehr Zeiten zusammen als Paar und Arbeitszeiten für jeden einzelnen. Die Interessen verändern sich wieder, die Aktivitäten, die Planungen. An manchen Tagen während der vergangenen 10 Jahre der Begleitung von kleinen Kindern und Schwangerschaften konnte ich kaum über den Rand blicken, wie eine Zeit nach der Baby- und Kleinkindzeit aussehen würde – oder ob es jemals eine solche geben würde. Nun bin ich dort angelangt, in der Zeit nach der Babyzeit.

Und irgendwann kommt das „Danach“

Wie immer beim Aufbruch in eine neue Zeit stellen sich Fragen: Wo will ich hin? Wer bin ich, wenn ich weniger die Bedürfnisse eines Babys oder Kleinkindes im Auge haben muss und mehr nur mich betrachten kann? Es ist eine spannende Zeit, in der eine Rückbesinnung und Neufindung stattfindet.

In den Blick genommen wird: Wie war das früher? Womit habe ich meine Zeit verbracht, welche Hobbys habe ich gepflegt, mit wem habe ich mich viel getroffen? Die Ausrichtung der Arbeit kommt wieder in den Blick: In den vergangenen sechs Jahren habe ich durchweg Teilzeit oder Vollzeit gearbeitet, aber immer mit mindestens einem Kind zu Hause. Nun auf einmal gibt es geregelte Arbeitszeiten jeden Tag und mehr räumliche und zeitliche Flexibilität in unseren Arbeitszeitverhandlungen zwischen den Eltern. Und auch wir als Paar finden uns wieder anders zusammen mit mehr gemeinsamen Zeiten ohne Kinder. Es ist ein schönes Gefühl, dass wir uns nicht verloren haben in den Jahren und nun – leicht ergraut und etwas faltig – wieder dort zusammen auf dem Sofa sitzen ohne Kind auf uns oder an einem Restauranttisch die Hände halten ohne Kindergeklecker daneben

Und zusammen mit all diesen Fragen ist es auch ein Abschied von einem Zeitfenster und das Eintreten in die zweite Hälfte des Lebens. Der nächste große Schritt wird es vielleicht sein, Großmutter zu werden. Die Zeit nach dem Kinderkriegen bringt auch das Alter in den Blick, das Älterwerden und die Frage danach, wie dieses Altern gestaltet wird.

Abschluss des Kinderwunsches?

Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich, dass meine Freude an Schwangerschaft und Babyzeit weiterhin ungetrübt ist. Ich könnte mir immer wieder vorstellen, noch einmal schwanger zu werden, noch ein Kind zu bekommen. Ich liebe es, Babys zu halten und ihren Babyduft zu riechen, sie anzusehen und diese kleinen Menschen zu bewundern.

Aber auf der anderen Seite weiß ich auch, dass unsere familiären Grenzen erreicht sind, dass wir mehr Kinder nicht so begleiten können, wie wir es tun – abgesehen von den anderen Rahmenbedingungen wie Wohnung, Transport bei Reisen etc. Ein jedes Kind hier hat seine eigenen Bedürfnisse, sein eigenes Temperament und gerade jetzt ist es noch möglich, diese individuellen Besonderheiten zu bedienen für uns: Wir haben unsere persönlichen Möglichkeiten erreicht mit drei Kindern. Bei anderen Familien sind diese Grenzen vielleicht erst später erreicht, bei anderen auch schon viel früher. Vielleicht haben andere Familien auch mehr Unterstützung, weshalb sie weniger eigene Last tragen bei jedem einzelnen Kind. Wie so oft, muss auch hier jede Familie ihren Weg gehen und sehen, welche Ressourcen für die Familie zur Verfügung stehen: emotional und auch finanziell.

Oft habe ich mir die Frage gestellt: Wie wird das sein, wenn wir unsere Familienplanung wirklich beenden? Wie wird sich das anfühlen? Werde ich traurig sein oder glücklich oder ängstlich? Und jetzt kann ich sagen: ein wenig von allem. Vor allem aber ist es ein kraftvoller Gedanke, in eine neue Lebensphase zurück zu kehren und auch ein an das frühere Leben anzuknüpfen, an die Partnerschaft, an die Freizeiten. Eine Tür schließt sich und eine andere geht auf.

Und wie ist das bei Euch? Habt Ihr diesen Schritt auch schon getan oder steht er noch bevor?
Eure

Susanne Mierau ist u.a. Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik)Familienbegleiterin und Mutter von 3 Kindern. 2012 hat sie „Geborgen Wachsen“ ins Leben gerufen, das seither zu einem der größten deutschsprachigen Magazine über bindungsorientierte Elternschaft gewachsen ist. Sie ist Autorin diverser Elternratgeber, spricht auf Konferenzen und Tagungen, arbeitet in der Elternberatung und bildet Fachpersonal in Hinblick auf bindungsorientierte Elternberatung mit verschiedenen Schwerpunkten weiter.  

18 Kommentare

  1. Fabienne

    Liebe Susanne, wie so oft beschreibst du meinen Gemütszustand sehr treffend. Meine im Oktober ‘12 und Februar ‘16 geborenen Jungs sind genauso alt wie deine beiden und wir sind zu viert komplett. Ich genieße die Zeit mit so großen Kindern sehr, sie entspricht mir auch stärker als die Babyzeit. Und trotzdem: Dass da ein Lebensabschnitt völlig zu Ende geht und ich das Wunder von Schwangerschaft und Geburt nicht noch einmal erleben werde, schmerzt ein bisschen.
    Ich bin gespannt, auf alles was kommt, und freue mich sehr darauf, mich auch weiterhin bei allen Herausforderungen von deinen Texten und Büchern begleiten zu lassen.

  2. Wunderbarer Beitrag. Danke.

    Wir stehen ziemlich am gleichen Ort. Und ich fühle mich sehr ähnlich.
    Und drei Kinder sind auch unsere Familiengrösse.

    Bei uns ist einfach die freie Zeit noch nicht so ersichtlich, da wir unsere Kinder homeschoolen. Doch dafür ist jetzt viel mehr möglich, wenn keines mehr Mittagsschlaf machen muss. Alle selbständiger sind. Sie auch mal einen Tag zu den Grosseltern können.

    Ich bin sehr am suchen und finden der rechten Form, wie es jetzt für uns weiter geht.
    Und ich bin gespannt, was alles noch kommt. Den unsere Kinder haben die Babyzeit und nun auch die Schulzeit so beeinflusst, wie ich es mir vorher nicht vorgestellt hatte.
    Ich hab meine Kinder lange gestillt, sie schlafen noch bei uns im Familienbett, das 3. war teilweise windelfrei, etc.
    Und nun haben wir homeschooling Kinder. Was für ein Abendteuer.

    Liebe Grüsse Eva

    • Ja, das kann ich gut nachfühlen. Bei uns sind auch viele Sachen ganz anders gekommen als geplant. Und jedes Kind bringt eben sein Wesen mit ein, das manchmal ganz besondere Herausforderungen mit sich bringt.

  3. Toll geschrieben… einige deiner fragen, stelle ich mir im
    Moment grad tagtäglich! Meine Tochter wird in 2 Wochen 1 Jahr und mein Sohn wurde vor ein paar Tagen 5 Jahre alt! Die „letzte“ Babyzeit geht zu Ende .. zumindest wenn es nach meinem Mann geht. Ich könnte mir ein 3. Kind noch vorstellen … aber selbst da geht dann die babyzeit irgendwann vorbei! Ist es die Angst vor dem älter werden, oder die Angst etwas aus dieser Zeit vergessen zu können oder vielleicht sogar die Angst sein eigenes Leben „danach“ ändern zu müssen, weil man sich als Person durch die Kinder irgendwie doch geändert hat und somit zb in den bisherigen Beruf nicht mehr passt?!
    Eines kann ich sagen, egal wie es kommt: ich liebe es Mama zu sein! Nie hätte ich es mir vorstellen können, so sein werden! Ich bin jede Sekunde dankbar, dass uns zwei so wundervolle und geusunde Kinder geschenkt wurden! Selbst wenn manche Phasen nicht einfach sind – man muss ständig über sich selbst hinauswachsen … vielleicht meine Herausforderung?!

  4. Wir haben zwei Kinder (7 und 4) und für uns stand – unabhängig von Alter und Netzwerk um uns herum – von Anfang an fest, dass es bei zweien bleibt. Beide sind, wie es so schön heißt, aus dem Gröbsten raus und wir genießen es, ihnen Deutschland und Europa zu zeigen, aber auch das ein oder andere Wochenende, z.B. auf Konzerten ohne sie zu verbringen. Wir lieben unsere Kinder über alles, aber der Babyzeit trauern wir nicht wirklich hinterher, also dahingehend, dass wir sentimental werden oder so. Ich habe 1,5 Jahre nach Geburt von Kind 2 wieder Vollzeit als Lehrerin zu arbeiten begonnen und ich genieße die tagtäglichen Herausforderungen in Schule und Familie. Mit weiteren Kindern hätte ich da deutlich zurückfahren müssen, was sich wiederum auf die Rente negativ auswirkt, da ich nicht verbeamtet bin. Von daher – alles perfekt, so wie es ist.

  5. Liebe Susanne, so ein schöner Text, danke dafür <3 Meine beiden sind 4 und 1, wir können uns aber gut noch ein drittes Kind vorstellen. Ich bin so gerne "Babymama", dass ich manchmal Angst habe, dass ich meinen Kindern keine so gute Mama mehr sein werde, wenn sie größer sind. Gerade jetzt in dieser Phase fällt es mir so viel leichter, die Bedürfnisse meines kleinen Sohnes zu erfüllen als die meiner großen Tochter. Aber vielleicht, und dass hoffe ich, wächst man auch in diese Phase rein und sieht die ganzen tollen Seiten, die das Leben mit großen Kindern hat. Und ich glaube auch, dass man tatsächlich eine gewisse Angst vor der Beantwortung der Fragen hat, die sich stellen, wenn die Kinder größer sind: Wer bin ich, wenn nicht mehr die Bedürfnisse meiner Kinder an allererster Stelle stehen? Was wünsche ich mir für mein Leben? Wie steht es um meine Partnerschaft? Genau wie du es geschrieben hast, ist es dann wieder ein Selbstfindungsprozess und sowas kann auch mal Angst machen 😉

  6. Danke für diesen Beitrag. Er spricht mir am vielen Stellen aus der Seele.
    Mein Mann und ich haben so lange versucht, Kinder zu bekommen. Auf natürlichem und… Halbnatürlichem weg hat es nicht geklappt. Wir haben uns dann entschieden, Adoptiveltern zu werden. Unsere zwei Kinder sind nun 6 und fast 4. Ende vorletzten Jahres stand die Frage im Raum: noch ein drittes Mal bewerben? Das Verfahren durchlaufen, die Entscheidung treffen, ob wir wirklich die passende Familie für das evtl vorgeschlagene Kind sind. Wir haben zwei gesunde Kinder, und dennoch waren die letzten Jahre sehr anstrengend. Schlafmangel vor allem… Wir haben uns schließlich dagegen entschieden, den weg noch ein drittes Mal zu gehen. Ich bin ok damit und trotzdem traurig, ich hätte immer gerne mehr Kinder gehabt. Aber unsere zwei sind bei uns, und so war alles vorherige richtig so.
    Und klar- nun kommt die Zeit, in der es kein „zurück auf Anfang“ mit einem Baby geben wird. Kein Telefonanruf, der alles durcheinander bringt. Aber es ist ok
    Danke nochmal für den Text!

  7. Stefanie

    Genau die gleichen Gedanken und der Abschied der Babyzeit kommen auf mich zu.
    Meine Tochter wird in wenigen Wochen 1 Jahr alt und macht uns komplett mit nun drei Kindern.
    Aber dieses Endgültige anzunehmen fällt mir noch schwer. Denn auch ich war gerne schwanger und liebe es Babys zu begleiten, auch wenn wir es nicht immer leicht hatten.
    Aber ich freue mich auch auf mehr Freizeit und auf die aufregenden kommenden Jahre. Ich wünsche mir , meine Jungs auch wieder mehr und besser begleiten zu können und ich weiß, dass unsere Zeitkapazität nun ausgereizt ist.

    Ich hoffe ich schaffe den Abschied vom Stillen ganz sanft , denn auch das habe ich genossen.

    Die Gewissheit so vieles zum letzten Mal zu erleben….das ist schon komisch.

    Gibt es vielleicht Bücher zum Thema, Kinderwunsch erfüllt und abgeschlossen?!

  8. Hallo liebe Familie Mierau,
    Ich habe noch nicht viele Texte hier über dieses Alter gesehen; freue mich, auch etwas über die Zeit zu lesen. Über Babys wird viel berichtet, über größere oder große Kinder eher weniger. Erstaunlich, vielleicht habe ich es auch nur übersehen, da ich immer gesagt bekommen habe „kleine Kinder kleine Sorgen, griße Kinder …“. ??
    Geht ins ähnlich, unsere 2 sind 11 und 8 und ich stehe schon mitten in der nächsten ä, jetzt mal wieder beruflichen, Herausforderung. Keine Spur von Langeweile ? ??☕️??‍?.

    Herzliche Grüße

  9. Miri0805

    Wie passend dieser Text.
    Ich gebe gerade Babysachen an eine Bekannte ab, weil für uns die Familienplanung abgeschlossen ist. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und viel Wehmut. Ich war gerne schwanger und ich genieße es sehr, meinen beiden Töchtern (8 Monate, 4 Jahre) beim Wachsen zuzusehen. Die letzten 5 Jahre waren für mich sehr von den Kindern geprägt, ich war nahezu durchgehend schwanger und/oder habe gestillt. Es war auch eigentlich immer klar, dass wir 2 Kinder haben wollen würden. Aber es kommt ja oft anders – unser 2. Kind ist ein Sternenkind, und wir haben noch ein 3. Kind bekommen. Die Schwangerschaft war, medizinisch betrachtet, völlig unproblematisch, psychisch aber sehr anstrengend. Das wollen wir nicht noch mal durchstehen, trotz des tollen Ergebnisses. Komplett sind wir so aber irgendwie nicht ganz… einer fehlt, aber damit lernen wir zu leben. Das könnte auch ein weiteres Kind nicht ändern.
    Nun ja, trotz der Wehmut, weil ich kein Kind mehr in mir spüren werde, bin ich total gespannt auf das, was uns nach den Babyjahren, mit Kleinkind, Schulkindern… erwarten wird.

  10. So ein schöner Beitrag! 🙂 Ich verfolge deine Beiträge seit ich vor der Geburt meines ersten Kindes 2017 dein Buch gelesen habe und es sich nach dem richtigen Weg für uns angefühlt hat. In zwei Monaten wird unser zweites Kind geboren werden, das heißt, ich bin mittendrin in der Schwangerschafts- und Babyzeit. Ich liebe sie auch und obwohl ich viel öfter an meine Grenzen komme und mit Augenringen meinen Tag bewältige, ist diese Zeit gerade die schönste meines bisherigen Lebens. Auch wir haben aber beschlossen, es bei zwei Kindern zu belassen und nach der zweiten Geburt einen endgültigen Schritt Richtung Verhütung zu machen. Und so denke ich schon jetzt oft daran, wie es sich anfühlen wird, wenn wir die Familienplanung abgeschlossen haben. Selbst wenn ich jetzt schon daran denke, fühle ich ungefähr das Gleiche wie du. Traurig und glücklich und im Wissen, dass es die richtige Entscheidung ist. Durch die intensive Befassung mit Elternthemen und die tägliche Praxis durfte ich in dieser Zeit in meiner sozialen Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit schon sehr stark wachsen und ich muss sagen, ich freue mich sehr darauf, das dann später im täglichen Leben mit anderen Menschen auch nutzen zu können. Bin schon gespannt was sich da für Möglichkeiten auftun! 🙂

    Alles Liebe, Eva

  11. DieMichi

    Die Gefühle des „Abschieds“ kenne ich..ich habe vier Kinder, 13+5+3+3. Ich war sehr gern schwanger und empfand die frühe Babyzeit bei allen Kindern wie ein Wunder. Bei den Zwillingen hatte ich dann allerdings wenig Zeit, diese Wunder so zu genießen, wie ich es mir gewünscht hätte…und ich war nicht die geduldigste Kleinkindmama..Die letzten Jahre waren sehr anstrengend mit drei Kleinkindern und einer in der Frühpupertät. Für mich steht fest, dass ich kein Baby mehr möchte, mein Mann hätte gerne noch eins. Aber diese Sehnsucht nach einem Baby, die ich vor jeder Schwangerschaft hatte, ist bei mir jetzt weg. Ich komme an meine Grenzen, mehr schaffe ich nicht, mehr schaffen wir nicht, ohne dass wir uns zusehr verlieren..und ich finde große Kinder zu haben wunderbar! Wenn sie Fragen stellen nach Gott und der Welt und man ihnen alles erklären und zeigen darf…all die Wunder …diese Zeit ist doch auch was ganz besonderes!

  12. auch in mir regen deine texte immer wieder zur rechten zeit die emotionen an, von denen ich nicht immer wusste, dass sie doch so intensiv da sind: wie der abschied vom zauber des „kinderkriegens“ – eben auch aus dem grund der „Zeitressourcen“, die ich mir für jedes meiner 3 kinder wünsche. und mit 3 sind wir am limit…., (wären es vermutlich auch mit zweien schon gewesen). aber da war (gottlob) die ambivalenz und die sehnsucht noch zu groß….:)

  13. Einlingsmama

    Ich bin Mama.
    Mama eines wundervollen Kleinkindes, dass wir nach einer traumhaften Schwangerschaft Zuhause in unserer Familie willkommen heißen durften.
    Wie schön wäre es, dass alles nochmal zu erleben. Einen positiven Test in den Händen zu halten.
    Das kleine Geheimnis mit einem Lächeln durch die Welt zu tragen.
    Die ersten Bewegungen spüren…
    Mit zwei Kindern gäbe es alles zum ersten und zum letzten Mal.
    Mit drei Kindern gäbe es ein ersten Mal, ein zweites Mal und ein letztes Mal.
    Daher fände ich drei Kinder toll – mit ein wenig Altersabstand, um die Babyzeit mit jedem besonders genießen zu können.
    Doch leider sieht die Realität anders aus.
    Schichtdienst, Montage, arbeitende Großeltern.. da sind die Ressourcen schon mit einem Kind erreicht. Ich trauere all den ungeborenen Babys unserer Familie nach. Ich genieße umso ausgiebiger die Stillzeit, häufig mit einem lachenden und einem weinenden Auge – wird es doch die erste und die letzte Stillzeit meines Lebens sein.
    Denn aus Vernunft werden wir zu dritt bleiben. Mutter, Vater, Kind.

  14. Ein schöner Text der mich auf unterschiedlich Ebenen anspricht. Unsere Kinder sind 14 Jahre, 10 Jahre und 8 Monate.
    Ich hatte ganz vergessen wie wundervoll die Babyzeit ist. Ich bin so unglaublich dankbar das ich das noch einmal erleben darf.
    Ich genieße jede Sekunde.

    Was ich in letzter Zeit des öfteren gedacht habe war: ich bin eindeutig eine Kleinkind Mutter.
    Die Pubertät ist für mich eine viel viel größere Herausfordeung als alles andere in der KleinkindZeit.

  15. Katharina von Samson

    Sehr berührender Text,Danke! Hier ist das dritte Wunder nun 14 Monate alt, die „Großen“ sind 10 und 4 Jahre alt… Ich fürchte die Sehnsucht nach Babies wird mich nach drei wundervollen Schwangerschaften, Geburten und Babyzeiten nicht mehr verlassen, doch auch unsere Grenzen sind erreicht. Dies lerne ich- mit einem weinenden und einem lachenden Auge- zu akzeptieren. Liebe Grüße und viel Freude und Mut für die neuen Zeiten, Katharina

  16. Ein schöner Text. Meine drei sind 13, 5 und in 4 Wochen 1 Jahr. Eigentlich dachten wir nach 2 Kindern wir sind komplett, und dann kam der Kinderwunsch vor 2 Jahren massiv zurück. Und jetzt könnte ich mir auch ein 4. vorstellen. Ich werde akzeptieren, dass die Sehnsucht bleibt. Ich dachte, wir würden dieses Gefühl von komplett sein bekommen, aber das ist nicht so. Interessanterweise auch bei meinem Mann nicht. Aus Vernunftgründen wird es kein 4. Kind geben (Alter, Gesundheit, Zeit, Resourcen usw.)
    Aber ich werde mich erst daran gewöhnen müssen. Dein Text ist ein sehr guter Gedankenanstoß.
    In ein paar Wochen werde ich wieder anfangen zu arbeiten, nicht nur stundenweise und auch das wird helfen. Denn momentan sind wir zeitmäßig gut eingespielt, mit meinem Job müssen wir uns auch wieder neu justieren.

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