Statt Frischhaltefolie: Schöne selbstgemachte Bienenwachstücher

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Im Herbst ist die Zeit, in der wir immer unsere Bienenwachswickel selber machen, um für die Hustenzeit einen Vorrat zu haben. Im letzten Jahr habe ich dann einen Kommentar gelesen, dass auf diese Weise ja auch Bienenwachstücher gemacht werden können, um sie zum Verpacken von Lebensmitteln zu nutzen. Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir schon Bienenwachstücher genutzt, aber ausschließlich gekaufte. Die Bienenwachswickel, für die ich Leinentuch in Wachs tauche, wurden immer recht hart (und werden vor dem Auflegen auf dem Körper ja erwärmt und dann weicher). Es dauerte noch eine Weile, bis ich eine gute Art fand, sie weicher herzustellen.

Frischhaltefolie – Warum lieber nicht?

Frischhaltefolie ist in vielen Haushalten zu finden und wird als Einwegprodukt genutzt, um Brote einzuwickeln, Käse, Wurst oder Gemüse. Normalerweise besteht Frischhaltefolie aus Polyethylen (PE), einem häufig genutztem Kunststoff, der ohne Weichmacher auskommt und aus Erdöl hergestellt wird. Ökotest stellte 2013 fest, dass es auch noch Frischhaltefolien aus PVC beziehungsweise dem verwandten PVDC mit Weichmachern gibt, die beispielsweise auch in Supermärkten zum Verpacken der Thekenwaren genutzt wurden. Die negativen Aspekte von Frischhaltefolie sind also: Herstellung aus Erdöl, meist Einwegnutzung, die zu mehr Plastikmüll führt, bei PVC/PVDC verbunden mit Problemen bei der Müllverbrennung, möglicherweise mit Weichmachern versehen.

Alternativen zur Frischhaltefolie

Küchenreste können gut auch in verschließbaren Schüsseln aufbewahrt werden oder abgedeckt mit einem Teller als Deckel. Schul- oder Arbeitsbrote können in Brotdosen aufbewahrt werden und verlieren nicht an Frische, wenn sie nicht in Plastik gewickelt wurden. Wer dennoch hin und wieder eine Abdeckung braucht oder ein Brot oder anderes einpacken möchte, kann Bienenwachstücher nutzen.

Bienenwachstücher können mehrfach verwendet werden und werden mit klarem Wasser gereinigt, allerdings nicht zu heiß. Für Speisen wie Fisch und Fleisch, bei denen eine gründliche Reinigung anschließend notwendig wäre, eignet sich ein Bienenwachstuch daher nicht. Für Brote unterwegs ist aber eine gute Möglichkeit und auch für das Abdecken von (Salat-)Schüsseln.

So einfach kannst Du Bienenwachstücher selber machen

Bienenwachstücher können sehr einfach selbst gemacht werden.

Du brauchst:
Baumwoll- oder dünnen Leinenstoff
Schere
Bienenwachs (zertifiziertes Bio-Bienenwachs)
bei Bedarf: Öl (macht das Tuch geschmeidiger)

Schneide den Stoff in passende Stücke zurecht. Die Ränder müssen nicht umgenäht werden, da das Tuch durch das Bienenwachs nicht ausfranst. Lege das Tuch auf ein Backblech, verteile einige Bienenwachspastillen darauf. Um das Tuch geschmeidiger zu machen, kannst Du auch ein paar Tropfen Sonnenblumenöl darauf geben. Für Bienenwachstücher für die Kinder kann man auch entsprechend hübsche Kinderstoffe benutzen – so wird die Verpackung ganz individuell und besonders schön. Das Bienenwachs kann dann auf niedriger Temperatur im Ofen schmelzen. Sind alle Pastillen aufgelöst, können die Tücher aus dem Ofen genommen werden. Entweder sie werden nun kurz aufgehangen zum Trocknen oder einfach kurz zum Abtropfen in der Luft gehalten bis sie hart geworden sind.

Wenn die mit einigen Tropfen Öl hergestellt werden, sind sie recht geschmeidig und passen sich gut an. Aber auch Tücher aus reinem Bienenwachs können sich mit etwas Körperwärme gut einer Schüssel oder einem Brot anpassen.

Wer Bienenwachstücher nicht selber herstellen möchte, kann sie auch fertig bestellen. Hersteller sind beispielsweise Bee’s Wrap*, Abegoo *oder Superbee*. Das Bienenwachs, das wir benutzen für unsere Tücher beziehe ich hier.

*Dieser Artikel enthält Links zu Amazon, durch die ich im Falle einer Bestellung eine Provision erhalte ohne dass für Euch Mehrkosten anfallen. Für die Platzierung der Links werde ich nicht von den Herstellern bezahlt.

12 Kommentare

  1. Christin und Ida

    Das ist eine wirklich schöne und einfach Idee, herzlichen Dank! Sag mal wie lange bzw oft kann man diese denn verwenden? Und (wie) werden diese entsorgt? Wie lagerst du die Tücher? Fragen über Fragen 🙂
    Viele Grüße, Christin

    • Also Du kannst sie benutzen bis sie ein wenig abgewetzt sind an den Knickkanten. Saubermachen mit frischem wasser oder auch mal mit etwas Essigwasser. Zwischendurch kannst man sie auch einfach mal wieder in den Ofen legen. Lagern tue ich sie einfach im Schrank und entsorgen kannst Du sie mit dem Hausmüll. Wahrscheinlich könnte man sie aber auch einfach wieder neu überziehen – je nachdem wofür sie so verwendet wurden.

  2. Kristin

    Liebe Susanne,wir verwenden bereits Bienenwachstücher und sind sehr begeistert.
    Besonders Brot bleibt lange frisch.
    Wie viele Pastillen sollten denn verwendet werden?So in etwa…Sollte das Tuch bedeckt sein?
    Liebe Grüße
    Kristin

    • Schau mal auf dem Foto sieht man es ganz gut. Ich habe das so breit über das ganze Tuch verteilt. Und nach dem Hochheben war jedes Mal noch ein wenig auf dem Backpapier, das dann gleich vom nächsten Stoff aufgesogen wurde.

  3. Hallo Susanne! Das ist so eine tolle Idee! Ich habe einen Kuchen mit einem Bienenwachstuch abgedeckt, der ist nun daunter geschimmelt. Das sollte doch eigentlich nicht passieren, oder? Hast du eine Idee, was ich falsch gemacht haben könnte?
    Vielen Dank schonmal, liebe Grüße,
    Caroline

  4. Hallo, was kostet denn gutes Bio Bienenwachs pro Kilo? Bin ein bisschen überfordert mit so unterschiedlichen Preisen….

  5. Lindahimbeer

    Liebe Susanne, danke für den schönen Beitrag. Wann machst du denn das Öl drauf, gleich beim schmelzen, oder erst später? Danke

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