Früher, als ich noch keine Kinder hatte, war ich mehr krank. Ich erinnere mich noch dunkel an Tage im Bett mit Büchern oder vor dem Fernseher mit Essen auf dem Schoß. Heute werde ich sehr selten krank. Oder sagen wir: Selbst wenn ich krank bin, genehmige ich mir selten eine solche Auszeit, wie ich sie früher nahm bei Krankheiten. Das mag auch daran liegen, dass es mit kleinen Kindern einfach unmöglich ist, sich entspannt auszukurieren.
An Tagen wie gestern, wenn es mir wirklich mies geht, die Nase schon vom vielen Naseputzen rot und geschwollen ist, wollen dennoch zwei kleine Kinder ihre Aufmerksamkeit von mir bekommen. „Mama, liest Du mir was vor?“ „Nein, ich habe Halsschmerzen“ krächze ich, um 10 Minuten später ein kleineres Buch mit der gleichen Frage vorgehalten zu bekommen. Sehr große Freude bereitet es den Kindern natürlich auch, mich verarzten zu können in Krankheitsfällen. In diesen Momenten liege ich auf dem Boden, ein Kind bandagiert mir irgendeinen Fuß oder eine Hand und das andere ist damit beschäftigt, mir Nasentropfen zu geben oder in meine Ohren zu sehen – all diese Dinge sind nicht besonders angenehm, wenn man gerade wirklich krank ist.
Wie also kann man sich solche Tage etwas erträglich machen, wenn man sich nicht allein im Bett ausruhen kann? Bei mir hilft dies:
- Kind von Großeltern/Freunden/Partner aus dem Kindergarten abholen und nach Hause bringen lassen.
Es ist so anstrengend, wenn man krank ist und dann erst einmal aus dem Haus muss und dann im Kindergarten auf Erzieherinnen und Eltern trifft, mit denen man Worte wechseln muss. Also lieber gleich zu Hause bleiben, wenn es möglich ist. - Es sich gemütlich machen.
Ja, ganz allein würde es ruhiger und entspannter sein. Aber auch mit Kindern kann man es sich im Krankheitsfall gemütlich machen. Eine kuschelige Ecke im Kinderzimmer bauen, den Kindern erklären, dass man da ist, aber zu krank für aufregende Spiele und sich einfach nur in den Raum hinein kuschelt mit einer warmen Decke und einer Tasse Tee. - Den einfachen Weg wählen.
Der Haushalt darf Haushalt bleiben, es wird nichts aufgeräumt/umgeräumt/bearbeitet. Kräfte schonen, wo es geht, heißt es nun. Der Kühlschrank ist aber leer? Da hilft es wieder nur, Familie oder Freunde einzuspannen oder einfach zu bestellen. Nein, nicht nur Pizza. In vielen Städten kann man sich nämlich auch den Einkauf einfach nach Hause liefern lassen. - Das Besondere für Kinder.
Für Tage wie solche halte ich immer etwas Besonderes für die Kinder in meiner Überraschungskiste bereit. Etwas, was sie sonst nicht oder selten zum Spielen bekommen und was sie dann eine Zeit lang still und andächtig beschäftigen wird. Zum Beispiel schöne oder besondere Knete – das klappt immer. - Abendentspannung
Und wenn dann die Kinder im Bett sind, tue ich mir etwas Gutes. Das mache ich eigentlich jeden Abend, auch wenn ich nicht krank bin.
Habt Ihr noch mehr Tipps fürs Kranksein als Eltern?
Ich kann Eure Ideen gerade gut gebrauchen.
Alles Liebe,