Entspannungsrituale mit Kindern sind wunderbar für den Alltag – nur müssen sie auch passend sein für die Kinder und ihren Möglichkeiten und ihrem Temperament entgegen kommen. Nicht jedes Ritual passt daher zu jedem Kind. Einige Bücher mit unterschiedlichen Ideen stelle ich Euch hier vor:
Anne und Pfirsich – eine Reise ins Innere
Anne liebt ihre Oma, die so eine schöne Pfirsichhaut hat. Oma Pfirsich erzählt Anne auch viel: Nicht alles versteht Anne, aber über den inneren Lichtergarten ihrer Oma sprechen sie ganz ausführlich. Denn einen inneren Garten hat jeder Mensch, erklärt Oma Pfirsich. Was aus diesem inneren Garten wird und was es dort gibt, entscheiden wir selbst. Und dieser Ort ist es auch, den man besuchen kann, wenn es einem mal nicht so gut geht.
Das Konzept des „inneren Garten“ ist eine Achtsamkeitsübung, die vielen Erwachsenen vertraut ist und die beispielsweise auch in der Traumatherapie Verwendung findet. Hier wird ein eigener innerer Garten erschaffen, der den individuellen Vorlieben und Bedürfnissen entspricht. So kann einem stressigen inneren Bild oder stressigen Rahmenbedingungen entspannte innere Bilder entgegen gesetzt werden, die sich dann auf unser Befinden auswirken.
Mit der Geschichte von „Anne und Pfirsich“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) kann das Konzept des inneren Gartens für Kinder greifbar gemacht werden, denn die Geschichte lädt dazu ein, sich nach dem Lesen auf Erkundung des eigenen inneren Gartens zu begeben. Ein schönes, eher spirituelles Buch für Kinder ab 4 Jahren.
PlayYoga – Kinderleicht und tierisch gut
Wer selber Yoga praktiziert, ist wahrscheinlich von der Wirkung überzeugt, kann sich aber auch fragen, wie dies mit Kindern umgesetzt werden soll? Tatsächlich ist Yoga mit Kindern anders als Yoga für Erwachsene. Die Erziehungswissenschaftlerin und Yoga-Lehrerin Lorena V. Pajalunga beschreibt dementsprechend in ihrem Buch „Play Yoga“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) „dass es für die Jüngsten ein Spiel ist – und auch ein solches bleiben muss“. Kinder können nicht lange stillhalten, aber sie können ganz eintauchen in die Tierfiguren, die in diesem Buch dargestellt werden. Eingebettet in eine Geschichte, können so verschiedene Übungen von den Kindern freudig ausgeführt werden.
Die Besonderheit dieses Buches ist die Schlichtheit der Übungen: Auf einer Doppelseite finden wir eine passende Illustration zur Übung auf der einen Seite und eine kurze, einfache und bebilderte Anleitung auf der anderen Seite. Sehr schön sind die Kinderillustrationen, die weiche, natürliche Kinderkörper zeigen. Noch schöner wäre es, wenn es eine größere Variation in den Hauttönen der abgebildeten Kinder geben würde. Insgesamt ist es ein schönes Buch, um Kindern ab etwa 5 Jahren einfache Yogaübungen näher zu bringen.
Entspannung für kleine Knirpse
Entspannungsspiele für Kinder ab 2 Jahren finden sich in dem Buch „Entspannung für kleine Knirpse“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) der Erzieherin und Entspannungspädagogin Sabine Seyffert. Sie lädt mit vielen Ideen dazu ein, gemeinsam mit Kindern die Entspannung zu finden, oft über Bewegungsspiele, beispielsweise kann gemeinsam ein Herbstspaziergang nachgespielt werden, bei dem eine Kastanie auf dem Boden gefunden wird. Sie wird hoch in die Luft geworfen, gekugelt, mit dem Fuß angestoßen, über den Körper gerollt und schließlich wird damit massiert, bevor dann ausgeruht wird. Über solche und ähnliche Spiele finden die Kinder von der Bewegung in die Entspannung. Sabine Seyffert hat dabei Ideen aufgeführt, die sowohl durch das Jahr führen, als auch bestimmte Themen aufgreifen. Ein schönes Buch für kleine Anregungen zur Entspannung im Alltag.
Der kleine Samurai findet seine Mitte
Kinder ab etwa 6 Jahren werden in dem Buch „Der kleine Samurai findet seine Mitte“ (Amazon* | Buch 7* | Buchhandel) Übungen für die Hara-Meditation finden. Gemeinsam mit ihren Eltern, die erst einmal thematisch in das Thema „Meditieren mit Kindern“, Achtsamkeit und die Auswirkungen von Meditation auf das Nervensystem eingeführt werden, wird dann die Meditation über Geschichten praktisch umgesetzt. Die Hara-Meditation ist eine Meditation mit Bewegungselementen, die hilft, sich zu zentrieren und mit Stress umzugehen. Die dazu passenden Geschichten um Nina und Tim und den kleinen Samurai rund um die Gefühle Angst, Wut und Aufregung sind alltagsnah und die beiliegende CD ermöglicht auch die Meditation ohne vorlesen.
„Der kleine Samurai findet seine Mitte“ ist wesentlich komplexer als die anderen hier vorgestellten Bücher, da es sich zunächst erst einmal an Eltern wendet und ihnen fachlich, aber anschaulich und leicht erklärt, was genau bei Anspannung/Entspannung passiert und wie wir Einfluss auf Entspannung nehmen können. Die Übungen für Kinder sind dann aber einfach umzusetzen und besonders für die Zielgruppe der Schulkinder können sie eine Unterstützung im Alltag generell oder bei konkreten Problemen sein. Der Autor Christopher End arbeitet als Elterncoach, Autorin Anando Würzburger Ausbilderin in Meditation.
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Die vorgestellten Bücher wurden auf Anfrage von den Verlagen als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.
Lieben Dank für diesen tollen Artikel und die passenden Buchempfehlungen! Mal sehen welches der Bücher bei uns einziehen darf…