Tag: 8. August 2014

Über Mutterliebe

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Heute ist mein Sohn vor meinen Augen vom Sofa gefallen, Kopf voran, ohne sich abzustützen. Er fiel auf den Kopf, der sich in meinen Augen gefährlich zur Seite knickte. Mein Herz blieb einen Moment stehen. Kennt Ihr diese Momente, in denen ihr seht, dass sich Eure Kinder verletzten und man nicht schnell genug eingreifen kann? Und doch scheint in diesen Situationen die Zeit langsamer zu verlaufen. Es schießen blitzschnelle Gedanken durch den Kopf: Nein, das darf nicht sein! Nein, wie weit ist es zur Klinik? Muss ich einen Krankenwagen rufen? Oh Gott, hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Lebt er noch? All diese Gedanken innerhalb weniger Sekunden.

Der Sohn lag auf dem Boden und schrie. „Gott sei Dank, er schreit.“ Der erste Gedanke. Und schon nehme ich ihn vorsichtig hoch in meinen Arm. „Und wenn er jetzt eine komplizierte Fraktur hat und ich ihn nicht hätte bewegen sollen?“ geht es durch meinen Kopf. Aber mein Gefühl ist stärker und ich wiege das schreiende Kind in meinem Arm. Er schreit, das ist gut. „Sofort ins Krankenhaus!“ rufe ich meiner Tochter und meinem Mann zu. Der Sohn schreit noch immer, die Tochter zieht sich ganz allein in Windeseile die Schuhe an und holt Kuscheltiere. Wir alle haben ihn fallen sehen und haben Angst. Mit einem leisen Aufschluchzen verlangt der Sohn die Brust und fängt an zu stillen. Da sind wir schon am Auto. Er liegt so klein in meinen Armen und zittert. Oder zittere ich? Dann blickt er mich an und sagt „Andere Seite, bitte.“

Es ist alles in Ordnung, denke ich. Ich gehe wieder ins Haus, lege den Sohn aufs Sofa und untersuche ihn. Alle Gliedmaßen sind beweglich, es tut nicht besonders weh. Nur die Stirn ist ganz rot. Tochter und Mann kommen hinterher. Ich erinnere mich, wie er seinen ersten Fieberkrampf hatte und welche Sorgen ich hatte, dass er nicht mehr atmet.

In manchen Momenten bleibt das Herz kurz stehen. Und in diesen Momenten ist es egal, wie anstrengend der Morgen war. Es ist egal, dass ich wenig geschlafen habe, weil ich nachts oft stillen musste. Es ist egal, der Sohn beim Frühstück zweimal das Glas umgestoßen hat (einmal davon mit Absicht), dass er gestern die Wand mit Kugelschreiber bemalt hat oder heimlich die Geburtstagskekse des Mannes aufgegessen hat. Und auch seiner großen Schwester ist es egal, dass sie vor wenigen Minuten noch mit ihm Stritt und ihn den „König von Blödihausen“ nannte. Alles das ist egal. Und wir wünschen uns, dass wir etwas geduldiger gewesen wären, etwas mehr Humor gehabt hätten oder mehr Gelassenheit hätten zeigen können. In den Momenten, in denen man fürchtet, einen der wichtigsten Menschen zu verlieren, ist alles andere so egal.

Diese Momente, sie lehren uns so viel: Wie schnell wir reagieren, wie schnell so ein Notfallplan abläuft, aber auch, wie sehr wir im Alltag manchmal zu sehr auf das Unwichtige schauen. Was ist ein umgeworfenes Glas gegen ein Kinderlachen? Genießt die Zeit mit Euren Kindern, genießt jeden Augenblick. Das ist es, was wirklich zählt.

Aus dem Kräutergarten – Leckere Kräuterrezepte

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Unsere wunderbare Kräuterspirale hat in diesem Jahr ganze Arbeit geleistet und die Ernte fällt sehr gut aus. Nicht nur für unsere Samstäglichen Grillrunden haben wir jedes Mal frische Zutaten: Die Kräuter wachsen so üppig, dass auch für viele andere Gelegenheiten etwas da ist. Heute möchte ich Euch zwei leckere Ideen vorstellen aus meiner Kräuterküche: Neben Tee aus frischen und getrockneten Kräutern mache ich gerne Kräutersalz oder Kräuterpesto. Beides lässt sich auch ganz wunderbar verschenken und Kinder haben Freude beim Pflücken der Kräuter und dem Zerreiben der Zutaten – bei dem man natürlich dennoch unterstützen muss.

Kräutersalz

Das Kräutersalz lässt sich sehr einfach herstellen: Kräuter nach Wahl trocknen. Ich nehme für das Kräutersalz gerne Rosmarin, Oregano, Salbei, Majoran, Bohnenkraut. Gerade der Salbei muss ausreichend getrocknet sein (dauert meist etwas länger als die anderen Kräuter). Dann werden die Kräuter einfach etwas zerbröselt in den Mörser gegeben. Ich nehme eine handvoll getrockneter Kräuter. Dort ein wenig mit dem Stößel zerreiben. Dann etwas Salz hinzu fügen, etwa einen halben Teelöffel. Durch das Salz können die Kräuter besser zerrieben werden. Dann nach Bedarf Kräuter und Salz hinzu fügen und alles zu einer sehr feinen Mischung mit Kraft verreiben. Abschließend in kleine Salzfässer abfüllen. Das Kräutersalz schmeckt sehr gut zu gekochten Kartoffeln oder Tomate mit Mozzarella.

Kräuterpesto

Ein anderes Lieblingsrezept ist das Kräuterpesto aus Salbei, Basilikum und Minze. Dazu etwa eine handvoll Salbeiblätter pflücken, 2 handvoll Basilikumblätter und einige Minzblätter (5-7). Die frischen Kräuter waschen und in kleinschneiden. Dann 2 EL Pinienkerne in der Pfanne rösten, abkühlen lassen, im Mörser zerstoßen. Dazu 1 EL Olivenöl geben und 1 EL süßen Senf. Zu einem feinen Brei zerstoßen. Eine Knoblauchzehe dazu geben und ebenfalls zerreiben, dann die kleingeschnittenen Kräuter zugeben und weiteres Olivenöl zugeben, so dass es eine breiige Masse wird. Abschließend noch 3 EL geriebenen Parmesan zugeben und ggf. salzen (zum Beispiel mit dem Kräutersalz). In ein Einmachglas abfüllen, ggf. noch etwas Öl zugeben. Schmeckt wunderbar zu Stockbrot am Lagerfeuer.