Kategorie: Allgemein

Kinder sind an allem schuld!?

Kinder sind an allem schuld, so liest es sich gerade quer durch das Internet: Daran, dass wir nicht uns nicht die Nächte in Diskotheken um die Ohrenschlagen können wie früher. Daran, dass wir uns nicht kleiden können wie vor der Geburt und sowieso daran, dass der Körper anders aussieht. Kinder sind schuld daran, dass wir mit unserem Partner nicht mehr genug Freizeit verbringen oder allein in den Urlaub fahren können. Und natürlich sind sie auch daran schuld, dass wir nicht mehr durchschlafen können. Unser Leben verändert sich durch Kinder recht wahrscheinlich und schuld sind natürlich sie, die neu dazu gekommen sind, denn vorher ging ja alles anders. Das Problem ist nur: Es stimmt nicht. Weiterlesen

Elternberatung als Beruf(ung)

Ich erhalte oft Anfragen dazu, wie ich denn zu meiner Arbeit gekommen bin, wo genau ich meine Ausbildungen gemacht habe und wie ich das jetzt gerade alles organisiere und manchmal auch, wie man denn damit dann wirklich Geld verdient und wie lange das dauert. Elternberatung ist für mich eine Berufung, eine Arbeit, die ich sehr liebe. Dieses Blog hier hat sich aus meiner Arbeit und meinen Kursen entwickelt. Anfangs habe ich hier nur die Dinge berichtet, die sowieso immer Thema in meiner Arbeit waren und erst später habe ich mehr aus dem Alltag dazu genommen.  Weiterlesen

Stille

TW: Tod eines Kindes

Ich bin Stille in diesen Wänden nicht mehr gewohnt. Tatsächlich gibt es in meinem Alltag nur wenige Zeiten der Stille. Die Kinder sind um mich, es wird geredet, geschrien, gelacht, getobt. Am Abend sitzen mein Mann und ich nebeneinander in unserem Büro und arbeiten. Manchmal ruhig, aber nie wirklich still. Es gibt nur wenige Momente, in denen in dieser Wohnung wirkliche Stille herrscht: Wenn ich allein bin – doch das ist fast nie der Fall. Ich dachte einmal, ich würde diese Stille vermissen, die vor so langer Zeit mal in meinem Leben war.

Kürzlich zog eine Stille durch unsere Räume. Es war eine Stille der Trauer. Weiterlesen

Hallo Januar, hallo 2016!

2016 ist ein Jahr, auf das ich mich schon lange freue, denn es verspricht ein wunderbares Jahr zu werden: Ich bekomme im Frühjahr mein 3. Kind, werde noch einmal Mutter und habe das Glück, noch einmal einen solch kleinen Menschen groß werden zu sehen, im Arm zu halten, zu stillen, zu tragen an meinem Körper. Denn wenn ich auf die Jahre zurück blicke, kann ich sagen, dass das Kinderhaben uns ein ganz besonderes Glück beschert hat für unser Leben, dass wir daran gewachsen sind und es immer weiter tun. Meine Kinder werden (wieder) große Geschwister: Meine Tochter zum zweiten Mal, diesmal mit 7 Jahren, mein Sohn zum ersten Mal. Es werden viele Umstellungen zu meistern sein, aber wenn ich mich an die anderen Male erinnere, freue ich mich darauf. Ich wünsche mir, dass mein Wunsch nach einer weiteren Hausgeburt erfüllt wird und auch dieses dritte Kind außerhalb einer Klinik geboren wird hinein in die Mitte seiner Familie. Weiterlesen

Zwischen den Jahren – Ein Rückblick auf 2015

Die Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr ist eine besondere Zeit. Die großen Festtage liegen hinter einem, der Jahreswechsel steht bevor. Die Kinder haben Ferien und auch wir Erwachsenen sind meistens im Urlaub. Tage der Ruhe, der Einkehr. Ich erinnere mich daran, dass diese Zeit schon besonders war, als ich noch ein kleines Kind war. Meine Familie war recht abergläubisch und so gab es – wie zu allen Jahreszeiten, Festen und Anlässen – auch für die Tage zwischen den Jahren Regeln: Weiterlesen

Über das schwerste Jahr meines Leben und die Liebe und Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Triggerwarnung: Gewalt, Gewalt gegen Kinder, Stalking

Wer in diesen Tagen das ZEIT Magazin liest, wird darin eine Geschichte finden von einer Familie: Mutter, Vater und zwei Kinder. Der Mann ist Diplom-Kulturwissenschaftler und seit vielen Jahren in verschiedenen Vereinen aktiv, besonders aber im Netz. Die Frau ist Diplom-Pädagogin. Sie hat sich dem Ziel verschrieben, Eltern zu begleiten und ihnen einen liebevollen, verbundenen Erziehungsstil nahezubringen. Sie macht dies in Kursen und Workshops und seit einiger Zeit im Internet: Sie schreibt Artikel über geborgenes Aufwachsen, über Elternschaft. Aufgrund der steigenden Reichweite ihres Blogs wird das Bloggen und Schreiben irgendwann zum Schwerpunkt ihrer Arbeit, womit sie auch Geld verdient. So kann sie das, was als Hobby begann, zum Job machen neben der Begleitung ihrer Kinder zu Hause. Sie haben zwei Kinder, die sie sehr lieben.

Hier könnte eine gemütliche Familiengeschichte aufhören. Aber sie tut es nicht: Es ist auch die Geschichte von einem Mann, der realitätsfern dachte, er sei mit dem Familienvater befreundet. Er fühlt sich von diesem Vater verstoßen und versuchte fortan, anonym die Familie zu terrorisieren. 8 Monate lang. Es ist meine Geschichte, unsere Geschichte.

7y14

2014 war das schwerste Jahr meines Lebens. Es war das schwerste Jahr für uns alle als Familie, denn es stellte uns auf die Probe als Paar, als Familie, als Eltern, als Menschen. Es ist nicht so, dass ich nicht vorher durch schwere Zeiten ging. Damals als mein ältester Bruder viel zu jung starb, als meine Großmutter an Krebs erkrankte und starb. Das Leben ist nicht planbar. Ich dachte immer, ich hätte schon viel gesehen und erlebt und es gäbe so schnell nichts, was mich aus der Bahn werfen konnte. Ich habe immer das Glas halb voll gesehen, es geht schon weiter irgendwie. Aber in diesem Jahr kam ich an meine persönlichen Grenzen an das Gute zu glauben und daran, dass irgendwann wieder ein guter Morgen anbrechen würde ohne Angst und ohne Beschimpfungen und Drohungen von einem Menschen, den ich nie im Leben gesehen habe.

Über acht Monate hinweg erhielten wir – mein Mann und ich – anonyme Telefonanrufe oder Anrufe über gefälschte Rufnummern, Essenslieferungen in der Nacht und am Tag, Bedrohungen und Beschimpfungen auf unseren Blogs und per Mail, Gewalt-, Vergewaltigungs- und Morddrohungen. An die gesamte Familie gerichtet. Es lässt sich nicht in wenige Worte fassen, welche Grausamkeit und Angst wir erlebten. Zu Teilen lassen sich die Erlebnisse, Gedanken und Emotionen überhaupt nicht in Worte fassen. Lange Zeit habe ich geschwiegen über das, was wir erlebten, weil mir die Worte fehlten, das Grauen wirklich zu beschreiben. Den dumpfen Schmerz, die Angst, die zum ständigen Begleiter wurde vor einem unbekannten Menschen und seinen Gedanken.

Das Glas ist halbvoll geblieben: Denn es ist auch die Geschichte einer Ehe, die nicht ins Wanken kam. Von einem Paar, das unter großer Not zusammen blieb, sich aneinander lehnte und gegenseitig Kraft gab. Wenn ich in diesem Jahr eines gelernt habe, dann war es, meinem Mann blind zu vertrauen. Ich spürte mehr denn jemals zuvor, wie wichtig Geborgenheit ist und welche Kraft eine Familie geben kann. Und ich erlebte, wie wichtig es ist, von Anfang an bindungsorientiert mit Kindern zu leben, damit sie in schweren Zeiten eine sichere Basis haben. Glücklicherweise konnten wir alle aus diesen Kräften schöpfen.

Es sind Narben geblieben, besonders bei mir. Auch wenn der Täter verurteilt wurde, das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist und ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich dem Menschen einmal in die Augen blicken konnte, der versuchte, unser Leben zu zerstören und ich dabei erkannte, was für ein wirklich armer Mensch er ist. Die Ängste und Verletzungen gingen zu tief, als dass die Zeit sie bisher hätte heilen können. Ich bin froh, dass sie aber an den Kindern vorbeigegangen sind.

Deswegen findet Ihr hier meine Artikel und Beiträge zum geborgenen Aufwachsen. Weil ich fest an eine bessere Zukunft glaube, wenn wir unsere Kinder liebevoll und geborgen aufwachsen lassen. Weil ich mir sicher bin, dass wir auf diese Weise die Welt verändern können und unsere Gesellschaft, wenn wir Liebe geben und teilen. Ich glaube, dass Menschen wie der, der uns so viel Leid zugefügt hat, zu wenig von dem bekommen haben, was wir unseren Kindern heute geben und geben müssen.

Manchmal gehen wir durch schwere, dunkel Zeiten. Es hilft, wenn wir uns in diesen Momenten festhalten können an einer Liebe, die uns verbindet, die uns bedingungslos annimmt – egal in welchem Alter wir sind.

Eure
Susanne_clear Kopie

Wie es zu dem Artikel im Zeit Magazin kam, könnt Ihr bei meinem Mann nachlesen.

Gute Eltern und geborgene Familien – Grundhaltung, Unperfektheit und Lichtfunken

Gerade schrieb Anja darüber, warum sie ihr Blog „Von guten Eltern“ genannt hat und welch merkwürdige Reaktionen sie so manches Mal von LeserInnen zu ihren Texten erhält. Denn ja: gerade Blogs, die eine eindeutige Haltung einnehmen wie unsere sind nicht frei von Kritik, von bösen Kommentaren, von Mails voller Beschimpfungen oder schlimmerem. Für gewöhnlich schreibe ich keine Artikel über das Bloggen, doch in diesem Fall möchte ich eine Ausnahme machen und über die grundlegende Haltung schreiben. Meine grundlegende Haltung als Mutter, Pädagogin und Bloggerin. Weiterlesen

Hallo Dezember!

Die Adventskalender hängen, der Adventskranz hat die erste schon halb abgebrannte Kerze: Der Dezember ist da! Ich liebe diesen Monat der Heimlichkeiten, der Vorbereitungen, des Bienenwachsgeruchs und der Vorfreude auf das große Fest. An kalten Tagen gemeinsam mit den Kindern in der warmen Küche sitzen, Kekse backen und Kakao trinken oder warmen Sanddornsaft – es ist wunderbar.

vLoJdRVBMPtHSagN.jpg

In diesem Monat wird gemeinsam gebacken und gebastelt. Noch viele Geschenke werden für Freunde und Familie angefertigt, denn verschenkt werden größtenteils selbstgemachte Dinge: selbst gezogene Kerzen, Badepralinen und Sprudelbälle, angemalte Federmäppchen für die Freundinnen der Tochter. Gemeinsam werden wir auch unseren Weihnachtsbaumschmuck herstellen, den ich Euch dann mit Anleitungen zeigen werden. Natürlich gibt es auch einen kleinen Einblick in unsere Weihnachtsgeschenke, die dieses Jahr unter dem Tannenbaum liegen werden.

Wir werden – wie immer – den Weihnachtsbaum kurz vor Ladenschluss an Heiligabend kaufen und gemeinsam als Familie das Weihnachtsessen vorbereiten. Nächstes Jahr sind es drei Kinder, die auf das Christkind oder den Weihnachtsmann warten. Das letzte Weihnachtsfest mit „nur“ zwei Kindern ist es dieses Jahr also. Die Tochter hat sich gewünscht, dass wir neben Weihnachten auch Chanukka feiern – das will auch noch vorbereitet werden, denn ich finde es wunderbar, dass sie sich einen Einblick in andere Kulturen wünscht.

Und trotz all dieser Vorbereitungen und Dinge, die noch anstehen, möchte und muss ich es auch ein wenig ruhiger angehen: Der Babysohn in meinem Bauch wünscht sich etwas mehr Entspannung im Alltag. Deswegen ist für mich in diesem Monat die größte Herausforderung, alles ganz ruhig angehen zu lassen und Aufgaben abzugeben. Das ist nämlich nicht eine besonders große Stärke von mir und immer wieder schwer. Bauch und Baby entwickeln sich ansonsten allerdings prächtig weiter und ich freue mich auf einen weiteren Termin mit meiner Hebamme. In der Namensfindung sind wir einen Schritt voran gekommen und vielleicht finden wir ja auch bald einen Namen, der für uns alle stimmig ist in Bezug auf unser neues Familienmitglied. Auch die Kinderwagenauswahl ist weiter vorangeschritten und die Erstausstattung füllt sich langsam. Es ist ein so schönes Gefühl, auf die sich füllenden Schubladen der Kommode zu blicken und zu denken, dass die Zeit naht, in der ich mein drittes Kind im Arm halten kann. Nestbau ist gerade jetzt im Winter ein schöner Zeitvertreib.

Doch neben der Ruhe muss auch die Arbeit weiter gehen. Noch ist lange nicht der Mutterschutz angebrochen und bis dahin müssen noch viele Dinge erledigt sein. Mein neues Buchprojekt möchte begonnen werden. Und das bedeutet – da der Sohn ja nicht mehr in den Kindergarten geht – viel Planung und genaue Zeiteinteilung. Aber auch das wird irgendwie schon passen. Auch auf dem Blog wird es wie immer weiter gehen und ich plane bereits das neue Jahr und neue Ideen für Euch.

So sieht er aus, mein Dezember. Was bringt er bei Euch mit sich?
Eure
Susanne_clear Kopie

 

Hallo November!

Schon ist es November. Ich bin in der 20. Schwangerschaftswoche, der Bauch wölbt sich beachtlich. Zum Jahresende gibt es generell viel zu tun, aber durch den Nestbautrieb ist es noch einmal mehr. In diesem Monat muss das neue Schlaf- und Spielzimmer fertig werden und ich werde Euch hier auf dem Blog unser neues, riesiges Familienbett über zwei Etagen zeigen und erklären, wie wir es gebaut haben. Das ist das größte Projekt, an dem ich gerade arbeite. Ansonsten habe ich mir nämlich einen Monat frei genommen bevor ich die Arbeit am nächsten Buch beginne. Was das wird? Weiterlesen

Geborgen wachsen – wir sind eine Kleinstadt! Verlosung zu 10.000 Facebook-Fans

Meine Freundin Anne sagte kürzlich zu mir: „10.000 Leute, das musst Du Dir mal vorstellen, das ist eine Kleinstadt!“ Ja, es ist unglaublich, wenn ich mir das vorstelle: 10.000 Fans gibt es auf Facebook. 10.000 Menschen, die einen bindungsorientierten Weg gehen, die meine Artikel lesen, kommentieren und sich austauschen. 10.000 Menschen, die über Elternschaft nachdenken, die mit ihren Kindern neue Wege gehen als es oft in unserer Elterngeneration der Fall war. So viele, die ihren Kindern ein geborgenes Aufwachsen wünschen und ermöglichen. Wow! Weiterlesen