Was ist wichtig beim Abholen von Kita oder Schule?

Wenn Eltern ihre Kinder vom Kindergarten, von Verwandten, Freunden oder von der Schule abholen, liegt hinter ihnen oft ein anstrengender Tag: vielleicht war die Arbeit anstrengend, sie hatten einen Arzttermin, waren eventuell Verwandte pflegen, mussten dringende Besorgungen erledigen oder während der Fahrt zum Kind lange in öffentlichen Verkehrsmitteln gedrängt stehen. Sie sind so manches Mal gestresst, erschöpft, in Gedanken noch woanders.

Wenn Eltern ihre Kinder vom Kindergarten, von Verwandten, Freunden oder von der Schule abholen, liegt hinter ihnen oft ein anstrengender Tag: vielleicht haben sie etwas Neues, Herausforderndes gelernt, sich an spannenden Dingen erprobt, vielleicht hatten sie Streit mit einem Freund oder einer Freundin, haben sich verletzt. Eventuell haben sie am Morgen ihr Lieblingsspielzeug vergessen und heute vermisst. Vielleicht hatten sie Sehnsucht nach ihren Eltern. Sie sind manches Mal gestresst, erschöpft, in Gedanken noch woanders.

Eltern und Kinder haben ähnliche Bedürfnisse

So sieht manchmal die Vorgeschichte aus, bevor Eltern und Kinder aufeinandertreffen. Was sie brauchen – beide – sind Entspannung, Ruhe, liebevolle Zuwendung und Verständnis. Als Eltern können wir unseren Kindern das geben. Als Kinder ist es nicht ihre Aufgabe, uns dies zu geben. Wir Erwachsene müssen selbst für uns und unser Wohlergehen sorgen, während wir lange Zeit der Kindheit dafür zuständig sind, unseren Kindern dies zu ermöglichen. Wir leiten die Anspannung ab, wir sind da, und helfen, die Gefühle zu regulieren und wieder zu einer Entspannung zu kommen.

Abholen und ganz da sein

All dies können wir Eltern aber meist erst dann, wenn es uns selbst gut geht, wenn auch wir ein wenig entspannt sind. Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns dessen bewusst werden und eine passende Abholsituation gestalten: Eine Pause vor dem Zusammentreffen ist für viele Eltern hilfreich, um sich zu zentrieren und anschließend das Kind gut abholen zu können. Und wenn wir dann bei unserem Kind sind, sollten wir in der Übergangszeit des Abholens auch wirklich ganz anwesend sein und das Kind dort abholen, wo es sich befindet. Das gelingt, indem wir uns wirklich auf das Kind einlassen und nicht ablenken. Jetzt sind wir hier, genau hier. Wir hören zu, wir sehen es an: Wir erkennen an den vielen kleinen Gesten, was für ein Tag es heute war. Wir nehmen in den Arm oder sind auch mal ganz still und einfach nur da. Diese Zeit ist ein besonderer Moment, ein inniger Moment. Ein Ankommen beim Abholen. Auch dann, wenn das Kind schlechte Laune hat und gleich all seine Anspannungen los werden möchte und muss.

Vor dem Abholen:

  • Ein kurzer Moment der Ruhe für sich selbst: einen Kaffee trinken, einen Tee trinken, auf der Parkbank sitzen und durchatmen – Kümmere dich um dich, damit du dich danach um dein Kind kümmern kannst.
  • Gönn Dir diese Pause ohne schlechtes Gewissen.
  • Den Tag kurz vor dem inneren Auge vorbeiziehen und all die negativen Dinge hinter sich lassen.
  • An die weitere Tagesplanung denken und den Nachmittag mit dem Kind kurz planen.
  • Das Telefon ausschalten/ruhig schalten oder nicht ran gehen: Die Abholsituation ist für das Kind da.

Habt Ihr noch mehr Tipps?
Eure

 

 

 

4 Kommentare

  1. In meinem Arbeitsleben als Erzieherin beobachte ich immer wieder, wie Eltern ihren Kindern viele Wahlmöglichkeiten für den Nachmittag bieten: in die Bücherei, mit zum Einkaufen, einen Freund besuchen, auf den Spielplatz… Häufig sind die Kinder mit so viel Auswahl überfordert. Eigentlich reichen zwei Möglichkeiten völlig aus.
    Gelegendlich erlebe ich dann sogar noch Eltern, die diese Möglichkeiten zur Wahl stellen und dann mit dem Kind diskutieren, weil sie eigentlich noch in den Supermarkt müssen und auch gar keine Lust auf Spielplatz haben. Da werde ich schon vom Zuhören müde. Liebe Eltern, überlegt doch bitte erst die passenden Möglichkeiten und gebt dann eine Auswahl, auf die Ihr Euch einlassen könnt und wollt!!

  2. Meine Tochter ist gerade in den Kindergarten gekommen… morgens fällt ihr die Trennung meist sehr schwer… mittags werde ich mit:“Nein Mama, geh weg“ begrüßt?
    Das ist wirklich schwer anzunehmen und dann da zu sein…

    • Hey liebe R
      Ich werde auch sehr oft wieder nach Hause geschickt, weil mein Großer noch spielen will im Kiga.
      Ich sehe es positiv und denke wie toll das er sich da sooo voll fühlt und noch länger bleiben möchte. Ich sehe es als Zeichen, dass die sich im Kiga wirklich sehr gut um ihn kümmern.
      Vielleicht schaffst du es ja auch, es so zu sehen und dann tun die Worte nicht mehr ganz so weh
      Liebe Grüße J

    • Mit einer Vollzeitstelle, durch die das Kind schon fast 9 Stunden täglich in der Kita betreut werden muss, finde ich es schwer ohne schlechtes Gewissen eine Pause für mich einzuräumen. Ich bin hin und her gerissen zwischen meiner eigenen Erschöpfung und dem Wunsch das Kind so schnell wie möglich abzuholen. Denn jede Minute, die ich auf dem Weg von der Arbeit zur Kita verliere, ist Zeit, die ich weniger mit meinem Kind verbringen kann. Von „weiterer Tagesplanung“ kann auch nicht wirklich die Rede sein, wenn vom Tag kaum noch was übrig ist. Was kann man gegen dieses ewige schlechte Gewissen tun?

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