Unser Landhaus – Wie wir unser kleines Bullerbü gefunden haben

Immer wieder bekomme ich Fragen zu unserem Landhaus gestellt: Wie wir es gefunden haben, was wir wie und womit umbauen und warum wir überhaupt nun seit Jahren daran basteln. Deswegen gibt es nun endlich die Landhausreihe. Beginnend heute mit Teil 1: Wie wir unser Haus gefunden haben.

Wir beide sind BerlinerInnen. Wir sind in Berlin geboren, in Berlin aufgewachsen und auch wenn uns die Wege mal kurz hinaus führten, sind wir immer wieder zurück gekommen. Berlin ist unsere Stadt. Dachten wir. Dann bekamen wir Kinder. Das erste, bei dem noch ziemlich viel von unseren Vorstellungen so blieb, wie es immer war. Dann kam das zweite Kind. Und wir machten mehr und mehr Urlaub auf dem Land. Wir hatten einen Bauernhof gefunden, auf den wir immer wieder fuhren. Dort kannten wir schon das Personal, den Inhaber und wir liebten es dort. Jedes Mal war es wie ein kleines Nachhausekommen. Und eines Tages sagte uns der Inhaber dort: Warum kauft Ihr Euch nicht einfach ein Haus auf dem Land? Wir trugen diesen Gedanken eine Weile mit uns herum und schließlich stellten wir fest, dass wir das ganz verlockend fanden. Ein Haus auf dem Land. Für unsere Kinder und uns. Ein wenig Bullerbü. Und so begaben wir uns auf die Suche.

Wir beide haben nie in Einfamilienhäusern gewohnt, sondern immer in Mietwohnungen und hatten keine Ahnung, wie man an ein Haus kommt und worauf man überhaupt achten muss. Wir gingen also wirklich recht naiv an den Hauskauf heran. Wir schauten im Internet. Nicht zu weit entfernt sollte es von Berlin sein, damit auch noch pendeln könnte und die Kinder nicht zu lange im Auto sitzen müssten. Nach einiger Zeit fanden wir die ersten Ergebnisse und machten die ersten Hausbesichtigungen.

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Ein Haus war laut Exposé in einer wunderbaren Lage mit riesigem Grundstück. Als wir dort ankamen, waren wir sofort begeistert vom Pony im Nachbargarten. Und ja: Das Grundstück war riesig mit Walnussbaum. Aber was war das eigentlich für ein Surren? Die Autobahn? “Ja, nur wenn der Wind aus Osten kommt, aber das ist ganz selten der Fall!” versicherte uns der Makler. Hm. Wir schauten uns das Haus an. Einiges wäre hier zu tun. Irgendwie langen verstreut überall noch Sachen der ehemaligen Bewohner herum: Spielsachen im Garten, Wäsche im Bad aufgehangen und nie abgenommen. Dann kamen wir zur Küche, ein Holzklotz stand darin mit einem Beil im Holz. Nein, diesen Raum wolle die Tochter nicht betreten. Schon ein wenig gruselig. Aber nur hier ginge es hinauf zum Dachboden. Da musste dann der Mann mit dem Makler allein hinauf. Auf dem Dachboden brannte eine Lampe. Hatte der Makler nicht gesagt, der Strom sei abgeschaltet? Im Schaukelstuhl saß eine Puppe, Spielzeug war noch auf dem Boden verteilt. Noch heute schaudert es uns ein wenig, wenn wir an das Haus denken. Dieses wurde es jedenfalls nicht.

Im Winter fuhren wir schließlich in das Dorf, das unser Dorf werden sollte. Wir hatten ein Exposé gelesen von einem passend großem Haus mit viel Garten daran. Etwas komisch erschien uns, dass die Makler sich verweigerten, zur Hausbesichtigung hinzu zu kommen. Das Haus werde noch von den Besitzern bewohnt, sagte man uns. Wofür die Maklerprovision dann da sein sollte, wurde uns nicht klar. Beim ersten Mal fuhren wir nur durch das Dorf, um es uns anzusehen. Es war schon etwas dunkel, kurz nach Weihnachten. An der Dorfkirche hing ein leuchtender Weihnachtsstern, beleuchtete Weihnachtsbäume standen dort. Wir fuhren zum See, sahen uns die Häuser der Nachbarschaft an. Ja, so sollte es aussehen, unser Dorf.

Als wir dann zum Besichtigungstermin des Hauses kamen, schienen alle Vorstellungen doch wieder zusammen zu brechen: Das Haus war in einem furchtbaren Zustand. Im Obergeschoss gab es einen Raum, in dem geschlachtet wurde, die Ölwanne war ausgelaufen. Das Schlafzimmer durften wir nicht besichtigen. “Aber wir möchten doch das Haus vielleicht kaufen, da müssten wir auch einmal in das Schlafzimmer blicken dürfen?” Nein. Auch Scheune und Hof waren in einem schlechten Zustand.

Sehr enttäuscht traten wir aus dem Haus. Eigentlich hätte ich nach der Besichtigung gerne gründlich geduscht. “Aber ich will in dieses Dorf!” sagte ich meinem Mann. Die Kinder brauchten ein wenig Bewegung, denn durch das Haus hatten wir sie aus Sicherhheitsgründen lieber getragen. Wir spazierten durch die wenigen Straßen und da stand es: Unser Haus. Mit einem kleinen Verkaufsschild davor. Nirgends im Internet zu finden. Wir notierten die Nummer und vereinbarten einen Termin.

Eure

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Nächste Woche berichte ich Euch von der ersten Besichtigung, Plänen und wie auf einmal alles umentschieden wurde,

14 Kommentare

  1. Hanna F.

    Oh, das klingt toll. Schreib bald weiter, das klingt wie in einem schön romantisch-entspannenden Roman 🙂
    Liebe Grüße
    Hanna

  2. Mein Mann und ich sind beide ländlich in Einfamilienhäusern aufgewachsen, nur zum Studium in die Stadt gezogen. Uns war immer klar, dass wir als Familie wieder zurück aufs Land wollen, mit großem Haus und Grundstück, Wald und Feldern. Herrlich!

    Wollt ihr eigentlich, wenn das Haus fertig ist, richtig dort einziehen und eure Berliner Wohnung verlassen oder es “nur” als Wochenend- und Ferienhaus verwenden?

  3. Nina Gilfert

    Hallo! Auf welchen Bauernhof seid ihr immer gerne im Urlaub gefahren?
    LG Nina

  4. Sabrina T.

    Liebe Susanne,
    ich hab mich das auch die ganze Zeit gefragt was es mit dem Landhaus auf sich hat ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.
    Danke für den Einblick in euer Bullerbü.
    LG Sabrina

  5. Anna Punkt

    Auf’s Land ziehen ist ganz schön mutig! Ich bin gespannt, wie’s weitergeht. 🙂

  6. Es klingt gut wie ihr zu dem Haus gekommen seid – eine Entscheidung aus ganzem Herzen. Wir sind gerade auf der Suche nach einem neuen Zuhause…
    Habt ihr denn vor, komplett aufs Land zu ziehen oder werdet ihr eure Stadtwohnung auf jeden Fall behalten?

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