Der Sommer geht in seine letzte Phase. Wohin man sieht, blühen die wunderschönen Spätsommerblumen. Grün und an manchen Stellen schon gelb und rot zeigen sich die Blätter. Goldrute und Rainfarn wachsen am Straßenrand. In unserem Garten gibt es eine Brennnesselecke, die ich den Sommer über habe wachsen lassen, die nun aber entfernt werden muss, um einem kleinen Spielhaus für die Kinder Platz zu machen. Und was lässt sich mit den Brennnesseln machen? Tee, Sud für die Haare – und Pflanzenfarbe.
Pflanzenfarbe kann ich gerade gut gebrauchen. Der Jahreszeitentisch muss nun spätsommerlich gestaltet werden und kann ein neues Seidentuch gut vertragen. Und dann gibt es da noch eine ganz zauberhafte Bluse, die ich mir gekauft habe. Eine weiße Bluse von NoaNoa. Weiße Bluse – ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Denn was so mit mütterlicher Kleidung passiert, das hat ja Dasnuf kürzlich ganz wunderbar auf den Punkt gebracht. Hier sieht es nämlich ganz genau so aus. Und meine schöne weiße Bluse bleibt vielleicht 10 Minuten weiß, wenn ich sie mal anziehe. Also wäre eine andere Farbe ganz praktisch.
Also habe ich mir morgens die Gartenhandschuhe angezogen und mit dem Rupfen der Brennnesseln begonnen. Einen guten Teil habe ich unter den Kompost gegraben, denn Brennnesseln sind auch für die Erde gut. Und einen halben Topf habe ich mit dem anderen Rest gefüllt. Dies alles wurde dann mit Wasser aufgefüllt, so dass die Blätter gut bedeckt sind, und auf unserem kleinen Kinderherd im Garten zum Kochen gebracht. So konnten die Kinder direkt dabei sein und das Färben miterleben.
Die Brennnesseln haben so eine gute Stunde vor sich hin geköchelt, dann habe ich sie vom Herd genommen und über Nacht in ihrem Sud stehen lassen. Am Morgen wurden sie durchs Sieb gegossen und die Pflanzenreste kamen auf den Kompost. Die Flüssigkeit wurde dann mit Alaun aufgekocht und darin habe ich meine schöne weiße Bluse und ein Seidentuch für den Jahreszeitentisch gefärbt. Alles war wieder für eine Stunde auf dem kleinen Kinderofen im Garten. Dann wurde den die Sachen kurz heraus genommen, etwas Eisensulfat hinzu gefügt, noch einmal 15 Minuten gekocht und dann schon waren das grüne Tuch und eine leicht grüne Bluse fertig.
Und demnächst werde ich mir aus dem Buch „Mit Pflanzen färben – ganz natürlich: Neue Rezepte zum Färben von Wolle und Seide“ wohl das Rezept für gelbe Goldrutenfarbe heraus suchen und die nächsten Sachen färben. Es war ein großer Spaß für mich und besonders auch für die Kinder. Sehen, wie aus den Pflanzen aus unserem Garten ganz spannende Dinge gemacht werden können. Eine Beschäftigung, die uns nun im Spätsommer eine Weile begleiten wird.
Habt Ihr auch schon mit Pflanzen gefärbt oder habe ich Euch hier auf den Geschmack gebracht?
Alles Liebe,
Das ist eine tolle Idee! Schön, dass ihr euren Garten so toll nutzen könnt. Bei uns reicht es dieses Jahr nur für eigene Tomaten, die Zucchini tragen nicht, und einiges an Obst. Vor allem unserem Sonnenschein macht das großen Spaß.
Danke für deine Post 🙂 ich habe es nun auch geschafft darüber zu schreiben: http://sternenglueck.blogspot.de/2014/08/losgluck.html?m=1
lg Sternie
wie entsorgst du die Flüssigkeit mit Alaun? von wegen Aluminium, umwelt- u gesundheitsschädlich…? hab aus diesem grund noch keine alaun-Färbung gemacht.