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Mit dem Baby bindungsorientiert zu leben, ist nicht so schwer, wenn wir erst einmal verstanden haben, welche Grundbedürfnisse es hat und wenn wir die Signale unseres Kindes deuten können. Anfangs ist das manchmal nicht einfach, aber mit den Wochen und Monaten geht es immer besser. Schwieriger wird es, wenn sich das Kind anfängt, mit er Umwelt auseinander zu setzen und wir auf einmal nicht mehr ganz so einfache Antworten geben können. Denn wir merken: Mein Kind möchte die Welt erkunden – und das manchmal auf ganz andere Weise, als ich mir das selbst vorgestellt habe. Unsere erwachsenen Vorstellungen treffen auf die Vorstellungen des Kindes – das bringt manchmal Konfliktpotential mit sich. Doch gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass wir uns immer wieder sagen: Das Verhalten meines Kindes ist sinnvoll, auch wenn ich den Sinn vielleicht gerade nicht verstehe.
„Wenn wir unsere Kinder durch das Leben begleiten, begleiten sie auch uns auf einer Reise. Wir brechen gemeinsam auf in eine neue Zeit, deren Ziel wir meistens nicht so genau kennen. Wir haben einen Leitstern, nach dem wir uns ausrichten, aber meistens keinen direkten Weg. Wir gehen Umwege, erleben Abenteuer, gehen durch durstige Strecken und hüpfen an anderen Tagen leichtfüßig barfuß durch sattes Gras. Dabei ist neben uns ein kleiner Mensch, der immer größer wird auf dieser Reise und lernt, sie immer selbständiger zu gehen.“
Sehr oft stehen wir nach dem ersten Geburtstag auf einmal auch vor den Anforderungen anderer und der Gesellschaft und wissen nicht, wie wir diese mit dem von uns gewählten Weg vereinbaren können. Auf einmal soll das Kind, das bis eben noch ein Baby war, nicht mehr mit uns in einem Bett schlafen? Auf einmal wird Sauberkeit zum Thema? Und was ist eigentlich mit dem Kindergarten, muss mein Kind da wirklich hin? Und wenn das für uns der richtige Weg ist, worauf muss ich dabei achten?
Gerade nach dem ersten Geburtstag werden wir mit dem Thema „Verwöhnen“ noch einmal neu konfrontiert. Das Familienbett und langes Stillen sind für viele Menschen ein Anzeichen, dass hier ein Kind „verzogen“ wird. Aber gerade jetzt sind dies hilfreiche Mittel, um sich in der aufregenden neuen Welt zurechtzufinden. Wir können entspannt bleiben, denn solange wir eine Balance finden zwischen Wurzeln und Flügeln, gehen wir einen richtigen Weg.
„Wurzeln, das ist das Urvertrauen, die sichere Bindung. Sie kann nicht existieren ohne die Flügel, die wir unseren Kindern auch mitgeben. Nicht erst dann, wenn sie groß sind, sondern schon von Anfang an. Kinder brauchen von Anfang an Wurzeln *und* Flügel. Sie brauchen Urvertrauen in uns und sie brauchen von uns das Vertrauen in sie.“
In meinem neuen Buch „Geborgene Kindheit“ geht es um all dies: Um die Entwicklungen nach dem ersten Geburtstag und warum sie sinnvoll sind und wie es uns Eltern gelingt, sie einfach anzunehmen. Es geht darum, auf dem eigenen Weg zu bleiben und ihn sicher weiter gehen zu können, egal was andere sagen. Es geht um all die Dinge, die sich vielleicht ereignen: Familienzuwachs, Verlust von Familienmitgliedern und den Alltag, der nicht immer wie in Bullerbü sein muss. Und es geht auch darum, dass wir Eltern uns bei unserem Wunsch nach einem bindungsorientierten Leben mit unseren Kindern nicht selbst verlieren. Denn eines ist ganz klar: Bindungsorientiertes Leben hat nichts mit Helicopterparenting zu tun, sondern lässt Freiheiten für alle. Wir alle im System Familie können nur mit Wurzeln und Flügeln einen entspannten Alltag haben.
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen zum Buch.
Eure
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