Der Baum steht, die Kerzen brennen, Genschenke sind verpackt und die Kinder sind in gespannter Vorfreude. Eigentlich könnte alles so schön sein. Aber in manch einer Familie macht sich eine innere Unruhe breit, denn bald treffen die Gäste ein oder die Verwandtschaft wird besucht. Und Gäste oder Verwandtschaft offenbaren manchmal im Zusammensein, dass sie ganz andere Erziehungsvorstellungen haben als man selbst. Gerade an Weihnachten in der sowieso schon von Erwartungen aufgeladenen Stimmung kann das viel Unruhe in den eigentlich schön geplanten Abend bringen.
Im letzten und vorletzten Newsletter haben wir dieses Thema besprochen: Was tun, wenn die Weihnachtstage durch unterschiedliche Ansichten drohen, stressig zu werden? Da es hierzu sehr viele Rückmeldungen gab und auch danach noch einige Anfragen, möchte ich auch hier auf dem Blog nochmal diese Ideen teilen. Einige Vorschläge habe ich eingebracht:
- Achtsam Zuhören: Wenn wir unserem Gegenüber gut zuhören und ihn ausreden lassen, merken wir, was er wirklich will und können auf dieser Ebene auch antworten. Eine freundlich gemeinte Gegenfrage kann ein ganz neues Gespräch eröffnen: „Machst Du Dir eigentlich Sorgen um Deinen Enkel?“ „Hast Du Angst, dass sich mein Kind nicht gut entwickelt?“ Und dann können wir den Blick auf all die guten Dinge unseres Kindes lenken. Warum daran etwas ändern? Wichtig ist hier, dass wir ehrlich das Besorgen des Gegenübers akzeptieren und nicht ironisch oder böse eine Rückfrage stellen, sondern wirklich an der Antwort interessiert sind, um neu in das Gespräch zu kommen.
- Die eigene Geschichte erzählen lassen: Wie war das denn damals bei Euch? Wer hat denn zum Schreien lassen geraten und warum? Wie ging es Dir damit? Aha, Du wolltest nur das beste für Dein Kind. Das kann ich gut verstehen. Heute weiß man aus Studien, dass….
Wir können uns immer wieder vor Augen führen, dass auch eine Generation mit ganz anderen Erziehungsmethoden das beste für die eigenen Kinder wollte. Damals waren aber die Ziele der Erziehung andere und Kinder wurden für eine andere „Aufgabe in der Gesellschaft“ erzogen. - Atmen: Durchatmen bevor Du antwortest. Wenn wir uns kurz Zeit nehmen, um uns wieder zu erden, kann das sehr hilfreich sein.
- Schwierige Situationen meiden: Vielleicht kann die Sitzordnung so geplant werden, dass eine nette Nachbarschaft gewählt werden kann oder es gibt andere Möglichkeiten, den Tag auch mit Rückzugsbereichen einzurichten.
- Wenn es nicht anders geht: Ziehe Dich zurück aus der Situation. Du weißt, Du bist ein guter Elternteil und musst Dir keine Vorwürfe anhören.Ihr geht den Weg, der für Euch richtig ist.
- Vorher könnt Ihr Euch immer wieder vor Augen führen, wie stolz Ihr auf Euch sein könnt und Euer Selbstvertrauen ausbauen: Was hast Du dieses Jahr alles mit Deinem Kind erlebt und was hast Du gut gemeistert? Es gibt sicherlich eine lange Liste.
Und im Austausch mit anderen gab es noch weitere tolle Ideen für ein entspanntes Weihnachtsfest:
- Open-House: Ein ungezwungenes Weihnachtsfest mit offener Tür. Freude und Familie wissen Bescheid, der Tannenbaum wird an die Wand geklebt mit Tape und jeder kommt wann und wie er will
- Freunde einladen, die mit einem auf einer Wellenlänge sind. Dadurch wird gezeigt, dass auch andere „so“ leben und es gut geht.
- Sich auf das große eigene Glück konzentrieren.
Ich wünsche Euch jedenfalls ein entspanntes Fest im Kreise der Lieben ohne Streit, ohne Stress. Denn es gibt so viel, über das wir dankbar sein können. Habt Ihr noch mehr Tipps? Dann schreibt gerne einen Kommentar.
Eure
Also bei uns geht das trotz dreier Großelternpaare echt gut. Keiner gibt ungefragt Tipps. Was bei uns Stress verursacht sind die Kinder meines Bruders, die grundsätzlich von den Eltern ignoriert werden, sobald sie bei uns sind. Nicht weil mein Bruder uns so sehr vertraut, sondern weil er und seine Frau sich nicht mehr für die beiden verantwortlich fühlen, sobald sie mit ihren Kindern woanders sind. Das endet normalerweise im Chaos. Die Spielzeuge und alles andere was nicht niet- und nagelfest ist, sind im ganzen Haus verteilt und auseinandergenommen. Dieses Jahr habe ich, traurigerweise, beschlossen, einiges Spielzeug wegzuräumen und einige Räume zu verschließen. Und wir haben im Geschwisterkreis beschlossen, dass wir nicht mehr hinter den Kindern unseres Bruders herlaufen um aufzupassen! Ich wünsche euch allen ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest.
Leider können wir Weihnachten kaum genießen. Die Verwandtschaft stellt die Forderung, dass wir erscheinen, alle! Mit unseren zwei Kleinkindern. Dabei sind unsere Eltern beide geschieden und wiederverheiratet. Ein richtiger Krieg. Da hilft leider auch durchatmen nicht mehr :(. Liebe Susanne, Euch wünsche ich von Herzen ein gemütliches Fest. Zeigst Du eigentlich noch die Weihnachtsgeschenke für die beiden älteren Kinder? Das finden bestimmt viele als Inspiration spannend.
Ich bin dir von Herzen dankbar! Dir und deiner Familie ein dickes fettes Dankeschön. Es geht mir so gut wenn ich bei euch reinlegen darf…und damit auch meiner wunderbaren Familie!
Frau Susanne, du machst für mich so einige Male Sonne im Herzen. Das ist wertvoll.
Habe es einfach schön mit deiner Familie.
Doreen.
Die open-house Idee ist wiklich toll. Das machen wir an Geburtstagen immer so. Ich kann noch Käseplatten empfehlen, die kann man super vorbereiten und im Laufe des Tages füllt man dann einfach immer nur auf. Außerdem wird das von Vegetariern ebenso akzeptiert, wie von Fleischliebhabern. Weitere Vorteile: Man braucht wenig Geschirr und kann auch im Stehen essen und sich dabei unterhalten, das lockert die Stimmung auf und sorgt für regen Austausch. Eine Sitzordnung wird somit auch überflüssig.
Einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich dir und deinen Lieben!
Viele Grüße
Franziska