Aus dem Bücherregal im September

Gerade in den letzten beiden Wochen sind so viele tolle Bücher in mein Haus geflattert, von denen ich Euch gerne berichten möchte. Doch heute geht es erst einmal um die Lieblingsbücher im September, die wir viel betrachtet haben.

Ganz am Anfang möchte ich Euch das Buch vorstellen, das uns diesen Monat wirklich am meisten beeindruckt hat: Ein Pop-Up-Buch zum Selbermachen aus dem Prestel Verlag. „Ein Tiger in meinem Garten“ heißt es und genau darum geht es auch: Hier gibt es fünf Doppelseiten, auf denen man mithilfe von vorgestanzten Elementen aus beiliegenden Bastelbögen Gärten baut. Der Tiger kann dann durch jeden dieser Gärten laufen. Das Buch ist eine großartige Bastelidee für kalte, verregnete Herbsttage oder für Tage, an denen halbkranke Kinder zu Hause sind. Gemeinsam werden die vorgestanzten Teile aus den Bastelbögen geholt, gefaltet, angeklebt und dann das Wunder bestaunt, wie man das Buch schließt und beim Öffnen dann ein schöner Garten erscheint. Der frei bewegliche Tiger, der durch die Gärten streift, lädt zu Geschichten ein und die Tochter hat sogleich dem Sohn und mir ein kleines Puppenspiel vorgeführt. Mit Hilfe beim Falten und Kleben konnten wir das Buch auch schon mit 5 Jahren benutzen. Wirklich eine große Freude für alle Beteiligten.

Der abendliche Lesespaß kam diesmal von Denys Watkins-Pitchfords „Die Wichtelreise„. Hier begeben sich die drei Wichtel Zirbel, Nießerich und Schlucker auf die Suche nach ihrem verschollenen Bruder Wolkennase. Eine abenteuerliche Reise, die für die Tochter an einigen Stellen wirklich sehr spannend war, die natürlich aber gut endet mit vielen Begegnungen und neuen Freuden. Besonders schön ist an diesem Vorlesebuch die Sprache und der Ausdruck. Aber auch die schönen Illustrationen machen Freude beim Lesen.

Schon recht lange gibt es in unserem Haus das Buch „Was raschelt denn da?“ von Daniela Drescher, das der Sohn gerade gerne ansieht. In herbstlicher Stimmung wird man hier durch den Wald geführt und kann hinter den verborgenen Klappen viele Waldbewohner entdecken. Leider nur gibt es keine Aussparungen an den Klappen, um sie gut öffnen zu können, weshalb einige Klappen nach langem Gebrauch nicht mehr ganz so schön aussehen.

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Und bei mir auf dem Nachttisch lagen in diesem Monat (und liegen noch immer) zwei Bücher, die ich auch nur empfehlen kann: Anne Wizoreks Buch „Weil ein Aufschrei nicht reicht: Für einen Feminismus von heute“ kann ich sehr empfehlen für alle, die einen Einstieg ins Thema Feminismus suchen oder auch schon damit bekannt sind und eine umfassende aktuelle Sichtweise wünschen. Auch das Thema der „Mutti-Blogs“ kommt darin vor (obwohl ich die Bezeichnung Mutti-Blog nicht besonders schön finde):

Als ich anfing, mich für Blogs zu interessieren, und diese sich immer weiter verbreiteten, las ich auch viele sogenannte Mutti-Blogs. Eine leider meist abwertend gemeinte Bezeichnung für Blogs, die von Frauen geschrieben werden, die eben auch gleichzeitig Mütter sind und das thematisieren, weil sie über ihren Alltag schreiben und da halt Kinder & Co. vorkommen. Mich faszinierte vor allem die wirklich enge Vernetzung unter den Bloggerinnen und wie sich gegenseitig unterstützen, obwohl viele von ihnen sich ausschließlich online kannten.

Die Amazon-Bewertungen spiegeln übrigens nicht unbedingt wider, wie gut das Buch ist, sondern sind ein Beweis, wie notwendig es ist:

 

Das andere Buch, das ich auch gerade angefangen habe zu lesen, ist Mary Scherpes erschreckender und ehrlicher Bericht „An jedem einzelnen Tag: Wie ich mich gegen einen Stalker wehre“ über ihr Leben mit einem Stalker, das einen unweigerlich zum Nachdenken führt und der Frage, wie sinnvoll der ständige Schrei nach Anonymität im Internet ist, wenn er dazu führt, dass Menschen ihr hässlichstes Gesicht nicht mehr öffentlich zu zeigen brauchen, wenn sie andere belästigen und in ihrer Lebensqualität vehement einschränken.

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