Ich werde oft gefragt, wie es denn nun geht, dieses „geborgene aufwachsen“ oder „Attachment Parenting“ oder „achtsames Elternsein“. Und jedes Mal finde ich wieder, dass es zugleich ganz einfach und doch auch schwer zu erklären ist. Deswegen gebe ich Euch heute eine Liste, was es für mich heißt, mit meinen Kindern geborgen zu wachsen – denn auch ich wachse mit ihnen:
- Nimm Dein Kind ernst.
- Tröste Dein Kind, wenn es weint. Immer.
- Sage nicht, dass etwas nicht schlimm sei, wenn Dein Kind weint.
- Trage Dein Kind, wenn Du es kannst. Es wird Deine Nähe lieben und genießen.
- Stille Dein Kind, wenn Du es kannst und willst. Wenn es nicht geht, mach es anders. Nehmt Euch Zeit füreinander. Das Kind nähren ist mehr als Nahrung.
- Lass Dir nicht einreden, stillen dürfe man nur für eine bestimmte Zeit. Lass Dir die Zeit, die Ihr braucht.
- Lass Dein Kind Kind sein.
- Gib Deinem Kind die Möglichkeit, sich selbst kennen zu lernen, sich auszuprobieren und sich nach seinem Tempo zu entwickeln.
- Versuche, auf Dein Herz zu hören und lass Dich nicht von anderen von Deinem Weg abbringen.
- Gib Deinem Kind Zeit. Und Dir.
- Lass Dein Kind mit den Händen das Gras fühlen und mit den Füßen im Matsch strampeln.
- Puste mit Deinem Kind gemeinsam Pusteblumen.
- Lass Dein Kind auf Bäume klettern.
- Geht gemeinsam barfuß über das Gras.
- Begib Dich ab und zu auf die Höhe Deines Kindes und sieh die Welt aus seinen Augen.
- Probiere aus, wie sinnlich es ist, eine Mahlzeit mit den Fingern einzunehmen.
- Bastelt Gänseblümchenketten.
- Lach mit Deinem Kind.
- Lies Deinem Kind vor.
- Hör Deinem Kind zu.
- Lass Dein Kind mit einem Problem nicht allein.
- Lass Dein Kind bei Dir schlafen, wenn es das braucht.
- Lass es auch fünf Kuscheltiere mit ins Bett bringen, wenn sie ihm gerade wichtig sind.
- Lass Dein Kind auf Deinen großen Füßen laufen.
- Tanze mit Deinem Kind.
- Wenn Du keine Kraft hast oder einen schlechten Tag, dann sag es Deinem Kind einfach.
- Macht zusammen Musik.
- Ermögliche Deinem Kind, an das Magische zu glauben, so lange es das tut. Lass es an Wunder glauben.
- Lass Dir die Welt von Deinem Kind erklären.
- Lass Dein Kind träumen.
- Sei ehrlich zu Deinem Kind.
- Verabschiede Dich immer, bevor Du gehst.
- Sag „Bitte“ und „Danke“ zu Deinem Kind.
- Lasst zusammen Seifenblasen fliegen und fangt sie ein.
- Zeige Deinem Kind, dass man zu anderen Menschen freundlich ist.
- Geh zur Teeparty mit allen Puppen und Teddybären.
- Bereitet zusammen das Essen zu.
- Sing mit Deinem Kind.
- Lach über die Witze Deines Kindes.
- Verzeih Deinem Kind, wenn es etwas angestellt hat.
- Entschuldige Dich bei ihm, wenn Du etwas angestellt hast.
- Vergib Dir selbst, wenn Du nicht perfekt bist. Niemand ist das.
- Erkläre Deinem Kind, dass Menschen nicht perfekt sein müssen. Auch Ihr beide nicht.
- Nimm Dein Kind in den Arm und gebe ihm einen Kuss. Einfach so.
- Wenn Dein Kind in den Kindergarten kommt: Hör auf Dein Bauchgefühl und das Deines Kindes.
- Macht zusammen Stockbrot am Lagerfeuer.
- Erzähle aus Deiner Kindheit.
- Sag Deinem Kind, dass es heute ein schöner Tag mit ihm war.
- Spiel mit Deinem Kind.
- Lebe Deinem Kind vor, was Du wünschst, das es lernen soll.
Auf einen Punkt gebracht: Liebe Dein Kind.
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Wunderbar.
Wunderschön… Danke!
Wunderschön und wahr!
Schön! Ich war sehr gespannt, was jetzt kommt und siehe da: Du beschreibst uns! Das macht mich so glücklich, denn zu Anfang war ich so unsicher (stillen, trösten, Familienbett…).
Danke!!!!
Euch viel Sonne, plantschen, lachen, streiten und einfach Liebe!!
Julia mit Pauline
Tun wir alles. Danke! Jeder sollte diese Dinge ganz selbstverständlich tun.
Darf ich Dich mal was fragen? Machst Du auch mal etwas „nicht richtig“? Also wo Du selbst weißt, das war jetzt nicht O.K. so erziehungstechnisch. Schreien, genervt reagieren etc… ? Das würde mich sehr interessieren.
Ich arbeite gerade tatsächlich an einem Blogeintrag darüber, dass ich nicht immer alles richtig mache! Ganz klar: Ich bin ein Mensch und mache auch ganz oft Fehler. Aber wie oben geschrieben: Wenn ich Fehler mache, dann entschuldige ich mich. Und klar schreie ich auch mal. Besonders, wenn die Distanz zu groß ist oder ich ganz schnell eingreifen muss, zum Beispiel wenn der kleine Sohn gerade dabei ist, auf irgendwas Gefährliches rauf zu klettern oder so. Und genervt bin ich auch ab und zu und sage das dann auch. Aber wie gesagt: Das schreibe ich demnächst 🙂
Dann erwarte ich gespannt Deinen Artikel. 🙂
Ich tappe leider noch zu oft in die Genervtsein-Falle, dass ich die Tochter anfahre wenn ich gerade etwas mache und sie mich ständig stört. Oder dieses blöde „wenn Du nicht…. dann…“ Es würde mich wirklich sehr interessieren 1. eben wann und wie Du auch mal falsch reagierst und 2. Wie Du richtig blöde Situationen hadhabst, wenn die Tochter vielleicht mal völlig ausflippt o.ä. (aber vielleicht habt Ihr sowas auch gar nicht)
Klar, haben wir auch alles. Und klar haben wir auch „Wenn Du nicht… dann“ zum Beispiel heute „Wenn Du nicht hier aufräumst, dann kannst hier auch nicht schlafen, weil Du einfach keinen Platz hast“.
Ja DAS ist natürlich ein vernünftiges „wenn–dann“ … aber leider machen wir (der Mann leider öfter) ein „wenn Du Dir jetzt nicht die Zähne putzt, les ich Dir auch nichts vor“-Dings. Das ist doof und falsch, ich weiß… aber wie gesagt … eine Falle in die wir leider noch zu oft tappen…
Schön gesagt. Vieles davon sollte eigentlich eine Selbstverständichkeit sein …
Ja das ist doch selbstvertändlich das man das macht ….doch leider giebt es noch so viele eltern auf der welt die sotwas nicht einmal annähert machen und bekreifen…sehr sehr schade!!!!!!!!!!!
Oh, ist das schön! <3 Ich hoffe, dass ganz viele Kinder so aufwachsen können.
Wie sieht es aus mit denjenigen die die Kinder in die Kita geben (freiwillig -> nicht die, die müssen, weil sie sonst den Lebensunterhalt bestreiten können). Können die das auch über ihr Kind sagen??????
Warum denn nicht?
Bis aufs Stockbrotbacken haben wir eigentlich alles schon gemacht. Dafür kommt bei uns seit gestern und heute Abend noch etwas dazu: Mach Musik, und lass dein Kind nackt dazu tanzen.
man sollte wirklich versuchen auf sein Bauchgefühl zu vertrauen … vieles macht man intuitiv richtig … bei meiner Tochter wurde mir von der Hebamme dazu geraten sie nach festen Zeiten zu stillen … das kam mir von Beginn an absurd vor … und ich bin froh, dass mein Partner und ich uns beraten haben und für unsere Tochter die richtige Entscheidung getroffen haben … sie nach Bedarf zu stillen … sie fühlt sich gut und wir uns auch …
51. Lass dein Kind trotz – oder gerade wegen – all deiner Liebe auch Enttäuschungen erfahren und lass es lernen, damit umzugehen.
52. Lass dein Kind für seine Fehler gerade stehen und lass es sie selbst wieder ausbügeln, sofern das irgendwie möglich ist.
53. Setze klare, faire Grenzen und weiche nicht willkürlich davon ab.
Ich glaube, du hast das Konzept nicht verstanden. Enttäuschungen hält das leben so viele bereit – da müssen wir als Eltern genau gar nichts tun. Wenn ich vor ein oder zwei aktiv schützen kann, tu ich das gerne. Ich hoffe das mein Kind erhobenen Hauptes durch sein ganzes Leben geht – sollte es den drang verspüren vor einer anderen Person als sich selber gerade zu stehen hab ich irgendwas falsch gemacht. Und auch grenzen bietet der alltag mehr als genug. Da muss ich es nicht mit erfundenen und willkürlichen regeln traktieren. Mit der wirklich wundervollen 50 Punkte liste haben deine „Ergänzungen“ irgendwie nix zu tun.
Ich denke, ihr habt beide „Recht“. Vielleicht könnt ihr euch ja beide in der Mitte Treffen.
Realtität dieser Welt und Utopie nach Naturgesetz. <3 Mei Ke
Wunderbar, wenn es viele so geliebte Kinder gibt, mach ich mir um die Zukunft keine Sorgen. Ich bin mittlerweile schon Oma von einem ganz wundebaren Mädchen und genieße diese einzigartige Kinderwelt noch einmal nach drei eigenen Mädchen. Meine Tochter ist eine so liebevolle, gescheite, geduldige aber gottseidank nicht fehlerfreie Mutter. Ich liebe sie und bin stolz auf sie! Meinschen, die keine Fehler machen, gibt es nicht. Und wenn sie dich das glauben lassen wollen, sei auf der Hut!
Ich wünsche allen eine ganz wundersame, geheimnisvolle, liebevolle Weihnachtszeit und Geborgenheit und Glück im Neuen Jahr.
wunderschön!
Ganz wunderbar, ich möchte das gern alles so machen. Manches hab ich noch nie konkret gelesen – zum Bsp. das mit dem verabschieden. hat es sich zwar blöd angefühlt, mich mal nicht zu verabschieden (auch wenn das Kind beim Papa bleibt), aber es kam vor. Jetzt nicht mehr.
Unser Sohn ist bald ein Jahr und manches wird jetzt und künftig sicher zur Herausforderung, aber jetzt kommt es drauf an! Bisher ist Stillen und Familienbett ja meistens easy 😉
Danke für diese schöne Zusammenfassung.
♥️