Das Baby-Led Weaning Experiment: Wie mein Baby ohne Brei mit dem Essen beginnt – Ein Tatsachenbericht Teil 4

Die erste BLW-Woche verlief sehr gut. Der Sohn hat große Freude am Ausprobieren der verschiedenen Nahrungsmittel. Erste große wahrnehmbare Veränderung: Sein Stuhl hat nun nicht mehr die Konsistenz und das Aussehen von reinem Muttermilchstuhl, sondern ist deutlich fester. Es sind ab und zu auch unverdaute Reste des Essens zu erkennen. Das ist aber ganz normal und bedeutet nicht, dass das Kind keine Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen würde. Auch der Geruch hat sich deutlich verändert. Vorteilhaft ist es daher, dass er deutliche Zeichen gibt, wann er in die Windel macht, wodurch er gut über der Toilette abgehalten werden kann – keine stinkigen Beikostwindeln! Er hat bislang ansonsten keine körperlichen Symptome als Reaktion auf das Essen gezeigt: Kein Durchfall, Verstopfung, keine Hautreaktionen.

Noch immer kann der Sohn nicht alleine sitzen und sitzt beim Essen auf dem Schoß. Daher muss nicht nur er ein Lätzchen tragen, sondern es ist auch von Vorteil, wenn sich die Person, auf dessen Schoß er sitzt, ein Handtuch unterlegt. Gerade bei schmierigen Speisen wie Avocado oder bei Brot mit Brotaufstrichen ist dies von Vorteil.

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Zum Frühstück gibt es weiterhin den bereits erwähnten Obstteller – ein Familienritual. In dieser Woche probiert er auch die weiche und süße Waldmango aus. Sie ist allerdings sehr glischig und schwierig zu essen. Auch der Geschmack scheint ihm nicht so sehr zu zu sagen; Birne ist weiterhin sein Favorit. Zudem werden ihm zum Frühstück Brothäppchen mit Mandelmus angeboten, die er sehr gerne isst. Ein Vergleich mit Brothäppchen ohne Mandelmus zeigt, dass das Mandelmus wohl mundet und die bestrichenen Brothappen deutlich bevorzugt werden.

Zum Mittagessen wird in dieser Woche wieder Pastinake angeboten (weiterhin gern beknabbert), gedünstete Mohrrübe (weniger gern beknabbert), Nudeln (weiterhin abgelehnt), Fenchel (wird interessiert beknabbert) und Brokkoli (wird sehr gern gegessen). Brokkoli ist für BLW sehr gut geeignet, da die Röschen gut in der Hand gehalten werden können und so angesaugt und langsam verspeist werden. Weil es so gut schmeckt und gegessen wird, gibt es Brokkoli gleich an mehreren Tagen (um etwas Variation für die restliche Familie einzubringen, gibt es ihn gekocht pur und als Auflauf mit Semmelbröseln und Hafer-Cuisine). Generell eigenen sich für den Beikoststart milde Gemüse wie Pastinake, Hokaido, Fenchel und auch Zucchini.

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Am Abend gibt es wieder Brothappen, Gurke, ggf. Gemüsereste vom Mittagessen. Bislang ist nicht festzustellen, dass die Beikost irgendeinen Einfluss auf die Stillhäufigkeit hat. Gestillt wird vor den Mahlzeiten und zwischendurch nach Bedarf. Zu jeder Mahlzeit wird jedoch auch zusätzlich Wasser aus dem Becher angeboten.

Guten Appetit – oder besser: Viel Spaß!

Ab Sommer 2013 gibt es den passenden Workshop zum Thema in Berlin:  Beikoststart ohne Brei – So lernt mein Baby selbstbestimmt und glücklich Essen.
Anmeldung und weitere Infos unter [email protected]

 

Im Juni erscheint mein Ebook zum Thema!

Weiterführende Literatur:

  • Rapley, Gill/Murkett, Tracey (2010): Baby-Led Weaning. The Essential Guide to Introducing Solid Foods and Helping Your Baby to Grow Up a Happy and Confident Eater. New York: The Experiment.

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