Kinderbücher können eine wunderbare Bereicherung sein. Denn das (Vor)lesen ist eine schöne Beschäftigung für das Kind, ein Moment der Ruhe und dennoch kann es auch aufregend sein. Wenn wir unseren Kindern vorlesen, nehmen wir uns bewusst Zeit, sind oft im Körperkontakt und haben die Möglichkeit, zu einem bestimmten Thema fokussiert in den Austausch zu kommen. Bücher erweitern dabei nicht nur den Wortschatz, sie lassen Kinder auch in Themen eintauchen, die vielleicht in ihrem Alltag gerade nicht vorkommen – das gilt sowohl für die kleineren Kinder, als auch für die größeren, die auch schon selbständig lesen.
Im zweiten Lebensjahr erfährt das Kind, dass es nichts gibt, was nicht benannt werden könnte. Der passive Wortschatz baut sich aus, aber auch der aktive Wortschatz, so dass es um den zweiten Geburtstag oft schon um die 300 Wörter spricht – auch wenn nicht alle davon richtig ausgesprochen werden.
Durch Bücher können Kinder ihren Alltag abgebildet nachempfinden: Erst entdecken sie Bilder und benennen, was sie sehen, setzen dies vielleicht mit den realen Gegenständen in Verbindung: Das Kind sieht einen Ball im Buch und holt den eigenen Lieblingsball dazu. So können Bilderbücher noch einmal ganz anders gemeinsam betrachtet werden. In der Kleinkindzeit wird aus Bildern und Geschichten noch einmal anders gelernt: Etwas, das gar nicht anwesend ist im Alltag oder noch nie beobachtet werden konnte, kann über Bücher gelernt werden. Natürlich ist das reale Lernen weiterhin wichtig, aber Bücher können nun eine gute Erweiterung und Ergänzung sein. Gute Kinderbücher sind deswegen in jedem Alter eine wunderbare Begleitung.