Die 39. Woche geht heute zu Ende. Die Woche des errechneten Geburtstermins beginnt. Die Woche, in der meine Tochter und ich ebenfalls Geburtstag haben. Langsam steigt die Spannung und auch die Ungeduld. Die Schmerzen im Rücken oder Schambein werden jedes Mal kritisch hinterfragt: Ist es jetzt wirklich soweit? Fängt jetzt die Geburt an? Das Gefühl des Länger-hinauszögern-Wollens hat sich gelegt und eigentlich ist es einem Wann-endlich-Gefühl gewichen. Denn: die letzten Tage bringen gerade keine besonders große körperliche Freude mit sich.
Das Baby in der 39. Woche
Es ist eng geworden in meinem Bauch. Manchmal spüre ich ein kleines Schienbein an meiner Bauchwand und es scheint fast wie ein Spiel, wenn ich versuche, den kleinen Fuß anzufassen, der sich dann am Bauch entlang schiebt, ich ihn wieder anfasse und er weiter wandert. Wie mag es sich wohl jetzt im Bauch anfühlen mit gekreuzten Armen und Beinen zu liegen? Manchmal muss sich das Baby strecken und ich spüre, wie es an mein Becken dabei stößt oder meine Rippen berührt. Mein Magen wird zusammengedrückt und ich habe Sodbrennen davon, aber das merkt das Baby natürlich nicht. Bald wird es seine aufregende Reise beginnen, wird von den Wehen geschoben: Durch den engen Geburtskanal, ganz umfasst, die Schädelknochen verschieben sich, damit es gut hindurch passt, das Fruchtwasser in der Lunge wird durch die Enge größtenteils herausgedrückt bis es dann schließlich zum ersten Mal die Welt sieht, durch die es bisher getragen wurde, zum ersten Mal Luft in die Lungen atmet, zum ersten Mal in meinen und unseren Armen liegt.
Mama in der 39. Woche
Es ist nicht mehr so einfach. Ich glaube, in den vorangegangenen Schwangerschaften war ich wesentlich länger fit. Dieses Mal bin ich in dieser Woche so langsam geworden. Ich schaffe es nicht mehr, den Kindern hinterher zu rennen. Manchmal habe ich in der Hocke sogar fast das Gefühl, dass das Baby in mir einfach so heraus plumpsen könnte bei dem Druck, den ich verspüre. Beim letzten Besuch der Hebamme hatte der Bauch einen stolzen Umfang von 116cm Vor zwei Tagen ist er aber etwas weiter runter gegangen und ich glaube, das Baby hat sich noch mehr in das Becken hinein bewegt. DieToilettengänge werden häufiger. Mein Körper möchte mehr ruhen. Wenn wir die Kinder abends ins Bett bringen, schlafe ich mit ein und auch nachmittags habe ich ein großes Müdigkeitsgefühl. „Sammel Kraft für die Geburt!“ scheint der Körper mir zu sagen. Eigentlich hat er damit auch Recht. Aber vielleicht putze ich doch noch mal schnell die Fenster? Eine Haushaltshilfe könne nur so lange verschrieben werden, wie die Gefahr einer Frühgeburt bestehen würde, erfahre ich bei meiner Frauenärztin. Schade, denn gerade in den letzten Tagen wäre es mit zwei Kindern zu Hause so hilfreich – besonders weil eines davon krank ist. Mein Mann übernimmt in dieser Woche viele Sachen, verschiebt die eigenen Termine und Arbeitszeiten, um mich zu entlasten und mir etwas Zeit zu geben.
Einige Freundinnen sind in Rufbereitschaft für die Geburt, um sich um die Kinder zu kümmern. Da ja unklar ist, zu welcher Uhrzeit an welchem Wochentag die Geburt beginnt, haben wir eine Auswahl an Freundinnen um uns, von denen manche unter der Woche ganztags Zeit haben, einige abends, einige nur am Wochenende. Wir werden sehen, wie es wird und ob die Kinder gehen wollen oder nicht. Einen wirklich festen Plan haben wir nicht und er würde mich auch zu sehr einschränken.
Nestbau
Das Nest ist gebaut. Die allerletzten Dinge sind besorgt, die Babyschale im Auto. Neue Stillshirts habe ich mir in dieser Woche noch bestellt und auch eine Wickeltasche. Das waren die absolut letzten Besorgungen. Nun habe ich vielmehr das Bedürfnis, dass das so aufgeräumte und saubere Nest auch bitte so bleiben soll. Die Erst-was-Neues-ausräumen-wenn-das-Unbespielte-weggeräumt-ist-Regel bei den Kindern wird mit Augenrollen von ihnen hingenommen. Irgendwie verstehen sie schon, dass ich an jedem Abend zumindest unser Wohnzimmer in einem Zustand haben möchte, in dem ich hier ein Kind gebären kann ohne auf Bausteinen zu stehen oder Puppengeschirr zu stolpern.
Letzte Arbeiten
Ich bin selbständig und es gibt keinen so richtigen Mutterschutz für mich. Das ist manchmal gar nicht so einfach, besonders in der zweiten Schwangerschaft war es schwer, als ich ein Beschäftigungsverbot erhielt. Allerdings habe ich es diesmal geschafft, viele Arbeiten dennoch aktuell zu vertagen. Große Aufregung steht natürlich bevor, weil ja am 28. März mein Geborgen Wachsen Buch im Handel erscheint. Am letzten Wochenende habe ich mein eigenes Exemplar zugesendet bekommen und es so ehrfürchtig wie ein Baby in den Händen gehalten. Nach den vielen Nachfragen, die ich in der letzten Zeit erhalten habe, habe ich mich auch entschieden, dass ich eigene signierte Ausgaben anbieten werde, die ich dann im Wochenbett persönlich widmen werde und mein Mann sich um den Versand kümmert. Aber neben diesen Dingen und meinen Gedanken hier auf dem Blog steht erst einmal Ruhe an bis ich wieder Zeit und Kraft habe, um das Schreiben am nächsten Buch aufzunehmen.
Nun also kann es los gehen.
Eure
Ich wünsche Dir bzw. Euch alles Gute für die Geburt! Ruh Dich aus! 🙂
Bin schon sehr gespannt auf das Buch und freu mich über eine signierte Ausgabe, lass aber nun erst einmal das „richtige Baby“ kommen und gönn dir die Ruhe, die dein Körper einfordert – er wird schon wissen, was er tut. Geputzte Fenster bringen auch nur eine kurzzeitige Befriedigung. Ich wünsche dir alles Gute für die Geburt und fiebere – unbekannterweise – komischerweise total mit. Überlege manchmal tatsächlich, wenn der tägliche Blogbeitrag ausbleibt oder später kommt, ob sich das Baby vielleicht schon auf den Weg gemacht hat. 😉
Alles Gute für dich und deine Familie! Gönn dir die Ruhe! (Ich hab sie beim dritten „verpasst“, da ich so vieles noch machen wollte und die Kleine sich dann 3 Wochen früher als errechnet auf den Weg gemacht hat und somit meine 3 Wochen faulenzen hin waren:-))
Liebe Grüße
Hanna
Ich wünsche dir alles gute jetzt schon, und dass die körperliche Anstrengung abnimmt und du bald dran bist. Viel Kraft für die nächste Zeit!
Ich wünsche Dir eine wunderbare Geburt und viel Kraft für die letzten Tage. Das Gefühl, dass das Baby einfach so herausplumpsen könnte, hatte ich in meiner 2. Schwangerschaft sehr stark, auch schon viel früher, und trotzdem habe ich sie 9 Tage übertragen:-)
Liebe Grüße!
Ich kann nicht anders: Bin selber im Dezember zum dritten Mal Mama geworden und ja es ist doch noch mal anders gewesen, sowohl die Schwangerschaft als auch die Geburt. Aber es ist ja auch ein neues kleines Leben und ich bin dankbar für die anderen Erfahrungen. Ich wünsche dir und deiner Familie ein paar schöne Tage bis zur Geburt und dir dann ganz viel Kraft. Liebe Grüße und danke,dass du uns so dicht an dieser wunderbaren Zeit teilhaben lässt
Liebe Susanne!
Ich wünsche dir noch ein kleines bisschen Ruhe, um Kraft zu tanken…und dann eine wundervolle Geburt, ein gutes Zusammenwachsen zu fünft, tolle Unterstützung, da wo ihr sie braucht und euch wünscht und genauso auch Ruhe und ein entspanntes Wochenbett, wenn ihr die Welt „da draussen“ einfach mal ausblenden und euch in euren Kokon kuscheln wollt.
Ich freue mich unglaublich für euren Babysohn, dass er in eine so wundervolle Familie hinein geboren werden wird, geliebt, geborgen, gesehen, respektiert!
Und ich wünsche euch von ganzem Herzen alles Gute!
Ich habe von dir so vieles gelernt! Du hast mir so viele Denkanstöße gegeben und ich bin mir ganz sicher, dass ich meinen Kindern wegen dir eine bessere Mutter bin! Danke dafür!!!
Liebe Susanne,
Ich bin eine begeisterte Leserin deines Blogs seit ich ihn kurz nach der Geburt meiner Tochter vor 2 Jahren entdeckt habe. Ich habe so viele gute Tipps und Denkansätze gefunden, dafür möchte hat mich einfach mal bedanken!
Jetzt lese ich besonders gern mit weil ich ebenfalls schwanger bin. Auch mit einem Jungen und mit ET nur gut eine Woche nach dir ☺. Und oft schreibst du mir einfach aus der Seele, vor allem dein Text „nochmal Mama tanken“. Das ist hier nämlich auch gerade sehr extrem und ich bin sehr gespannt und auch besorgt wie es mit zwei Kindern sein wird, wie ich beiden gerecht werden kann.
Ich wünsche dir alles Gute für die Geburt und einen gute Start mit dem neuen Familienmitglied.
Liebe Grüße
Birgit