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Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr hat begonnen. Nach und nach füllen sich die Straßen mit Weihnachtsbäumen. An manchen hängt noch ein wenig Lametta, andere sind sorgsam abgeschmückt. Vor dem Weihnachtsfest haben wir in diesem Jahr überlegt, ob wir uns überhaupt einen Baum kaufen und wie das eigentlich ökologisch vertretbar ist. Anja hatte ja darüber geschrieben, dass sie zu diesem Fest einen selbst gebauten Baum nehmen, den sie langfristig nutzen können. Schließlich haben wir uns für den klassischen Baum entschieden, weil er einfach ein so wichtiges Element bei unserem Fest ist. Aber es stand auch fest: Wir überlegen, wie wir ihn im Anschluss noch nutzen können. Nun haben wir ihn verwertet und ich stelle Euch vor, was wir daraus gemacht haben und was man eigentlich noch so alles daraus machen kann.
Zunächst einmal habe ich zusammen mit den Kindern Teile davon für den Jahreszeitentisch verwendet. Nun, im Januar, steht eine neue Dekoration für den Jahreszeitentisch an: Die Krippe wird abgebaut und es wird wieder etwas märchenhafter. Die Winterkönigin kommt durch den Wald und zieht hinter sich eine Spur von Eis und Schnee. Die Kinder hier zu Hause warten sehnsüchtig auf den Schnee und diese kleine Märchengeschichte passt ganz gut dazu.
Für den Jahreszeitentisch haben wir Tannenbäume aus unserem Baum gebaut: Dazu wurden die dickeren Äste einfach abgesägt, die Zweige von den Ästen abgeschnitten. Der kahle Ast wurde dann mit Akkuschrauber und Schraube an einer kleinen Holzplatte befestigt. Mit Draht wurden die Zweige dann wieder um den „Stamm“ gewunden, so dass sich kleine Tannen ergeben.
Die Winterkönigin ist ebenfalls sehr einfach nachzubauen: Für die Figuren aus Märchenwolle forme ich aus Draht immer ein kleines Grundgerüst aus zwei Beinen und einer Schlinge für den Kopf. Beine/Rumpf werden dann mit Märchenwolle umwickelt, unten etwas breiter als oben, so dass die Figur standfest ist. Durch die Kopfschlinge wird ebenfalls von hinten Märchenwolle geschoben, so dass sich für das Gesicht ein Halbkreis ergibt. Darüber wird dann etwas Wolle als Haarpracht verteilt, so dass der Draht nicht durch scheint. Da die Figur nicht gefilzt, sondern nur gewickelt ist, kann die Märchenwolle später wieder auseinander gezupft werden für eine neue Figur.
Aus Geschenkpapierresten wurde noch eine kleine Krone angefertigt wie auch die Sterne, die am Tuch im Hintergrund angebracht sind. Die Tücherfarben für den Untergrund im Januar sind weißlich, im Hintergrund dunkelblau. Ein paar Eiskristalle liegen um die Königin (das waren mal Anhänger an einer Lampe) und die weiße Märchenwolle bildet hinter ihr etwas Schnee. Eine blaue Achatscheibe nutze ich auf dem Jahreszeitentisch gelegentlich als See. Hier im Winter passt sie besonders gut als zugefrorene Seeplatte. Inspirieren lasse ich mich oft von dem Heft „Der Jahreszeitentisch„, in dem Monat für Monat Ideen für die Gestaltung aufgeführt sind.
Einige Äste sind auf diese Weise also vom Baum verschwunden. Mit den restlichen lassen sich im Garten Pflanzen zudecken oder Äste oder der ganze Stamm können mit einer Kreissäge in Scheiben geschnitten werden. Die Scheiben können dann für die oben aufgeführten Bäume oder im Laufe des Jahres für die Kinder im Spiel genutzt werden: Im Kaufmannsladen werden sie Teller oder Brot, kleinere Scheiben zu Geldstücken. Mit einem eingebohrten Loch können sie aufgefädelt werden als Kette. Größere Scheiben können auch mit einem Brennpen bearbeitet werden und werden so zu Zimmerschildern oder beschrifteten Geschenkanhängern. Schön finde ich auch die Idee hier, kleinere Scheiben zu Knöpfen zu verarbeiten.
Die Krone des Weihnachtsbaums wird manchmal als Quirl verarbeitet, wie hier beschrieben. Wir wollen in diesem Jahr daraus allerdings einen Schneebesen machen und trocknen nun zunächst die Krone und werden dann, wenn die Nadeln herausgefallen sind, wird die Rinde mit meinem Opinel-Messer entfernt und die Spitzen nach unten gebogen. Wahrscheinlich wird aber meine Tochter auch daran schnitzen wollen, weil sie diese Arbeit sehr liebt. Schließlich wird Peddigrohr um den Griff gewickelt und fertig ist der Schneebesen.
So lässt sich tatsächlich aus dem Weihnachtsbaum noch eine ganze Menge machen und er muss nicht zwangsläufig ungenutzt am Straßenrand enden. Vielleicht habt Ihr noch mehr Ideen?
Eure
Für unsere Schafe ist der Baum jeweils ein besonderer Leckerbissen:
http://fraukraehe.blogspot.ch/2014/01/adieu-festtage-willkommen-2014.html
Aber vielleicht zweige (sic!) ich dieses Jahr ein Stückchen ab für einen Quirl. Hab Dank für die schönen Ideen!
Gestern auf dem Heimweg habe ich im Dunkeln eine Frau an einem dieser ausrangierten Bäume knien sehen, erst hielt ich sie für eine Obdachlose, die vielleicht ein wenig Wärme sucht, aber dann sah ich das Taschenmesser in ihrer Hand und die Plastiktüte voller Tannengrün. Musste an Dich und den versprochenen Blogpost denken und hab kurz überlegt, ob das auch eine Elternbloggerin ist, bin dann aber weitergegangen. Ich finds super, dass Ihr Euren Baum weiterverwertet!
Das tut mir ja fast schon im Herzen weh, dass ihr euren Baum jetzt schon abgebaut habt. Bei uns bleibt er mindestens bis zum Dreikönigstag stehen, wie auch die Krippe, und kann sogar bis Lichtmess bleiben. Für die paar Tage ist es ja wirklich fast nicht Wert…. Umso schöner die Anschlussverwendung.
Hallo Lena
Das ist ja eine tolle Sache mit dem Ausleihen, war gleich mal auf der Website, das machen wir im nächsten Jahr auch! Danke für den Tip.
ich empfehle, die Rinde gleich abzuschälen, bevor sie getrocknet ist – bei getrockneten Wipfelquirlen hatte ich es erheblich schwerer als jetzt beim frischen!