Buchschreibtagebuch Nr. 3 – Bindung, Baby

Die ersten Texte liegen hinter mir. Immer und immer wieder gelesen, hier und da ein Wort ausgetauscht oder einen Satz eingefügt. Und dann ließ es sich doch nicht mehr verhindern: Ich habe die ersten Texte zu meiner Lektorin geschickt. Ob es gut ist oder nicht? Bange Tage des Wartens. Und dann blinkte eine Email auf: „wunderschön“, stand darin. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welch Stein mir vom Herzen gefallen ist. Also weiter so und zwar genau so.

Was gehört wohl zum „Geborgenen Aufwachsen“ wenn nicht Bindung. Ich muss zugeben: Zum Ende meines Studiums konnte ich die Bindungstheorie nicht mehr hören, denn 6 Jahre lang ging es darum. Nicht ausschließlich, aber immer wieder hier und da und natürlich in Zusammenhang mit neuen Studien. Ich habe viele Male Videos zur Fremden Situation gesehen und zum Ende des Studiums in einem Forschungsprojekt mitgearbeitet, in dem es u.a. um den Erziehungsstil und das sprachliche Anregungsniveau von Erzieherinnen ging. Ich konnte die Theorie in- und auswendig. In der konkreten Arbeit sah ich dann aber auch praktisch, warum gerade diese Theorie so wichtig ist und wie bedeutend es für die tägliche Arbeit und auch das Leben ist. Bindungstheorie ist aus meinem Arbeitsalltag nicht weg zu denken und sie betrifft alle Aspekte der Familie: von der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Schlafen, Ernährung, Wachsen mit dem Kind.

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Jeder Moment unseres Elternlebens hat mit Bindung zu tun: Wie wir am Morgen die Kinder wecken und wie wir gemeinsam am Frühstückstisch sitzen. Wie die Atmosphäre dort am Tisch ist, wie wir miteinander reden. Bindung zeigt sich auch darin, wie wir unsere Kinder im Kindergarten verabschieden, wie es uns allen damit geht und auch, wie die Kinder Beziehungen zu Erzieher_innen und Kindern gestalten. Bindung zeigt sich darin, wenn die Kinder am Nachmittag mit Freunden verabredet sind und wie wir am Abend alle gut in den Schlaf kommen. Trotzdem bedeutet das nicht, dass wir immerzu alles perfekt machen müssen. Auch wenn es am Anfang nicht klappt, kann man an jedem Zeitpunkt anfangen, Situationen zu ändern.  Bindung begleitet uns durch den Tag, durch das Leben – und deswegen durch mein Buch.

Im Laufe der Jahre hat sich auch die ein oder andere Literatur bei mir angesammelt, die auch für Nicht-Pädagogen lesbar ist und in die ich auch heute noch gerne hinein sehe. Jetzt gerade für mein eigenes Buch, aber auch immer wieder als Basis für Artikel oder die Arbeit mit Eltern. Meistgelesen sind:

  • Lieselotte Ahnert: Wieviel Mutter braucht ein Kind?
  • Karl-Heinz Brisch: Safe. Sichere Ausbildung für Eltern
  • Karl-Heinz Brisch/Theodor Hellbrügge: Der Säugling – Bindung, Neurobiologie und Gene
  • Sarah Blaffer Hrdy: Mutter Natur
  • Anne-Ev Ustorf: Allererste Liebe

Hab ich was vergessen? Was habt Ihr dazu im Bücherregal?

Eure

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4 Kommentare

  1. Fotoalben – gemacht von meiner Oma – stehen im Regal. Das sind meine Wurzeln. Sie zeigen mir, was ich weitergeben und auch, was ich anders machen, will.
    Viele Grüße und weiterhin gutes Gelingen. Ich bin schon sehr gespannt.
    Anne

  2. Grossmann und Grossmann natürlich. Für NichtPädagogen allerdings ein echter Brocken (naja für alle eigentlich). Bindung stärkt fand ich ganz gut. Verleihe ich auch oft.

  3. Cafétasse

    Remo Largo: Babyjahre und Kinderjahre. Diese beiden Bücher haben mir immer ein gutes Gefühl gegeben, weil sie keine Ratschläge verteilen, sondern ganz einfach aufzeigen, dass sich jedes Kind in seinem Tempo entwickelt und wir als Eltern viel richtig machen, wenn wir auf unseren Instinkt hören und den Kindern den Raum und die Zeit geben, die sie brauchen. Außer Renz-Polsters et al Gesundheitsbuch brauche ich keine anderen Bücher mehr. Bis dann demnächst Jugendjahre an der Reihe ist 😉
    Schönes Wochenende?

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