„Aber es versteht mich doch noch gar nicht!“ sagen viele Eltern. Doch, es versteht dich. Es lauscht dem Singsang Deiner Stimme und hört, ob Du entspannt bist oder gestresst. Es lauscht den Worten, die aus Deinem Mund fließen – mal langsam und leise, mal schnell und lauter. Es blickt auf Deine Lippen und der kleine Mund formt die Bewegungen Deines Mundes nach. Es hört ein energisches „Nein“ und ein lachendes „Ja“. Es hört Dich und es versteht anfangs vielleicht nicht die Bedeutung jedes Wortes, doch es versteht, was dahinter steht.
Und deswegen ist es auch so wichtig, dass wir mit dem Baby reden. Wir begleiten es sprachlich durch den ganzen Tag. Unsere Stimme kann beruhigen, wenn es aufgebracht ist. Wir erklären, was wir tun, wenn wir es ausziehen und die Windeln wechseln. Denn nach und nach wird es die ersten Wörter verstehen und dann macht es sich ein Bild von der Situation und weiß, was es erwartet, wenn wir den Lappen in unsere Hand nehmen und sagen „Mit dem Lappen wische ich Dich nun ab“. Es lernt die Abläufe kennen durch unsere Worte und unser Handlungen – beides fließt zusammen und ergibt für das Baby einen Sinn. Es würde nicht lernen, wenn wir nicht mit ihm sprechen. Wir geben den Dingen, die es sieht und wahrnimmt, einen Namen: das ist weich, das ist kratzig, die Sonne scheint heute hell, der Ball ist rot. Es gibt so viel auf der Welt, über das wir berichten können und staunend blickt unser Baby uns an und saugt die Wörter in sich auf.
Wir können die Gefühle unseres Babys in Worte fassen, damit es sich selbst besser versteht: „Du fühlst Dich unwohl, weil Deine Windel nass ist.“ „Da freust Du Dich aber!“ „Oh, Du weinst, das war Dir zu laut!“ Mit unseren Worten helfen wir dem Baby, sich selbst zu verstehen und gleichzeitig spürt das Baby über unseren Ausdruck noch einmal, ob es gerade ein freudiges oder unschönes Erlebnis ist. Die Melodie unserer Stimme unterstützt die Worte, die wir nutzen.
Und auch die Mimik fließt in unser Gespräch mit dem Kind ein: Blicken wir unser Baby freudestrahlend an in Erwartung eines kleinen Kuschelspiels? Oder rümpfen wir die Nase über eine volle Windel? Unser Gesichtsausdruck ist oft ehrlicher als unsere Worte. Kinder erkennen in unserem Blick, ob wir es ehrlich meinen. Wir verunsichern sie, wenn unser Gesicht eine andere Sprache spricht als unsere Worte und schon allein mit unserer Mimik vermögen wir viel auszusagen.
Doch, Dein Baby versteht Dich. Es versteht nicht jedes einzelne Wort, aber es versteht das, was Du ihm von der Welt zeigst und wie Du Dich darin ausdrückst. Es versteht den wahren Sinn dessen, was Du sagst: ob Du über Liebe sprichst oder Trauer oder Ärger. Dein Baby versteht Dich und hört zu – vielleicht mehr als jeder andere Mensch.
Eure
…Und wir wissen nicht,wann sich die Worte zu verständertdlichem ordnen.mein babysohn versteht offenbar die Ankündigung „willst du ins Tuch?“er unterbricht alles weinen und jammern und lächelt.
Das kenne ich auch. Wir benutzen einen Bondolino. Immer, wenn ich ihn anlege und dabei sage: „Ich nehme dich in den Bondo.“, dann freut sich die Babymaus und seufzt manchmal sogar erleichtert. Als hätte ich endlich ihr Bedürfnis erkannt 😉 Ich dachte erst, ich bilde mir das nur ein…
Hallo Susanne,
dein Sohn hat auf dem ersten Foto einen Rattanball in der Hand. Wo bekommt man den? Das wäre auch was für unseren Babysohn 🙂
LG Esther
Den habe ich mal auf Dawanda gekauft. Es ist ein Piklerball, aber schau lieber unter Korbball.
Hallo, vielen Dank für den Beitrag. Sehr lehrreich.
Ich hätte nun eine Frage zu Fremdsprachen. Meine ex-Partnerin und ich bekommen einen Sohn und ich hätte gerne dem Kleinen meine Muttersprache (Bosnisch) beigebracht – nun hat sich die Lage leider so entwickelt, dass ich den Kleinen nicht konstant sehen werde.
Macht es in so einem Fall Sinn die zweite Sprache hinein zu bringen? Es wird wohl schwer sein eine Beziehung zum Kind aufzubauen, vor allem dann, wenn noch dazu eine Sprache verwendet wird, die normalerweise nicht in seinem Umfeld herrscht.
Würde mich über Tipps freuen.
Vielen Dank